Eine bewegende Geschichte hat vor kurzem das US-Medium Golf Digest über den ehemaligen Profigolfer Morgan Hoffmann veröffentlicht. In einer Reportage von Dan Rapaport wird das aktuelle Leben des 32-jährigen US-Amerikaners abseits der Zivilisation ausführlich beleuchtet. Der einstige Top-100-Weltranglistenspieler liefert dabei tiefe Einblicke in sein Leben im Dschungel in Costa Rica sowie in seine frühere Profigolfkarriere, die von einer schweren Muskelkrankheit jäh gestoppt wurde. Nach seiner Diagnose zog der Golfprofi in die Wildnis und verschreibt sich dort seitdem zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter Heilmitteln abseits der westlichen Medizin. "Ich bin sehr froh, dass ich an einen Ort gekommen bin, an dem ich weiß, dass materielle Dinge dich nicht durch das Leben bringen werden", wird der in New Jersey aufgewachsene Hoffmann in der Reportage zitiert.
Hoffmann, der einst in der Oklahoma State University mit Größen wie Rickie Fowler Golf spielte und später der weltbeste Amateur wurde, bekam 2016 eine sogenannte Muskeldystrophie diagnostiziert. Eine Krankheit, welche die Muskulatur angreift. In seinem Fall war der rechte Brustmuskel schwer betroffen. Bei dem 2011 als Profi beginnenden und 2013 erstmals auf der PGA Tour spielenden Sportler traten erste Anzeichen der Krankheit bereits während seiner Zeit als Golfer an der Oklahoma State University auf.
A nightmare diagnosis for @Morgan_Hoffmann led the 32-year-old promising PGA Tour player to paradise.
— Golf Digest (@GolfDigest) February 8, 2022
Trauben und Urintherapie
Nachdem ein Teil seiner Muskelmasse verschwunden war spielte der Blondschopf zunächst weiter Golf und erreichte über die Tour Championship 2014 seine ersten Major-Teilnahmen im Jahr 2015. Auch nach seiner Diagnose hörte Hoffmann nicht auf und erreichte einen geteilten zweiten Platz 2017 bei der Honda Classic. Nachdem er Anfang 2018 sechs Cuts in Folge verpasst hatte und seine Schwunggeschwindigkeit unter 110 gefallen war, beschloss er dann allerdings eine Pause einzulegen.
Bereits schon zuvor außergewöhnliche Heilungsmethoden ausprobierend - Hoffmann verzichtete bei der Ernährung auf alle tierischen Produkte und aß 17 Tage lang etwa 800 Trauben pro Tag - begann nun eine außergewöhnliche Odyssee des US-Amerikaners. Hoffmann zog nach Nepal und lebte dort erstmals 90 Tage lang ohne Strom. Hier begegnete er zum ersten Mal Formen der alternativen Heilmedizin. Darunter befand sich die sogenannte Urintherapie, einer alten Behandlung, bei der man seinen Urin trinkt.
Schamane, Yoga und Golftraining
Später zog Hoffmann dann zusammen mit seiner Frau Chelsea und seiner einjährigen Tochter in die Abgeschiedenheit von Nosara, einem Ort an der Westküste von Nicoya in Costa Rica. An diesem beliebten Ort für Surfer, Yoga-Pilgerern und Wunderheilern unterzog er sich 2019 einer altertümlichen Behandlung der Amazonasbewohner. Von Schamanen bekam Hoffmann das Gebräu Ayahuasca verabreicht, das hochwirksame Halluzinogene enthält.
In der Wildnis fand Hoffmann sein neues Zuhause. Nach Jahren der Abgeschiedenheit strebt er von dort aus tatsächlich eine Rückkehr in sein altes Leben auf den Golfplätzen der PGA Tour an. Auf einer abgelegenen Weide beabsichtigt er vor Ort eine eigene Driving Range zu bauen. Zusammen mit seinem vierjährigen Dobermann Yama feilt er an seinen Golfschlägen. Ein Training mit 25-Pfund-Hanteln absolviert Hoffmann ebenso regelmäßig wie Yoga und Laufeinheiten. Ein Üben auf einem Golfplatz ist allerdings kaum drin. Der nächste Golfplatz, der Hacienda Pinilla Golf Club, ist etwa 90 Minuten entfernt.
Spiritual Sunday // After a diagnosis of incurable Muscular Dystrophy, Morgan knew he would be able to heal himself. More than a few people told him that he couldn't, but he is beating the odds. September is dedicated to Morgan and his quest to find a cure?? #feedthewolf ? pic.twitter.com/dR8qTU8PaJ
— GREYSON (@GreysonClothier) September 5, 2021
Drei Starts für 2022 auf der PGA Tour
Drei Starts auf der PGA Tour mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung kann Hoffmann 2022 wahrnehmen. Materialistische Motive wie früher - Hoffmann fuhr in seiner Karriere mehr als sechs Millionen US-Dollar an Preisgeld ein - dürften bei seiner Entscheidung für das Profigolfen heute allerdings keine entscheidende Rolle mehr spielen. "Ich habe mich nie gefragt, worum es im Leben geht, warum ich hier bin, bis ich nach Costa Rica kam", erklärt Hoffmann am Ende der Reportage.
Eine ausführliche Reportage zum aktuellen Leben des Profigolfers Morgan Hoffmann finden Sie auf Golf Digest hier.
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