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Tour-Rückblick

Zwei Mal Gold, ein Mal Bronze für Deutschland

Sowohl von der Ladies European als auch von der Challenge Tour gibt es deutsche Siege zu vermelden. Zudem wird ein Deutscher auf der DP World Tour Dritter. Der Rückblick aufs Wochenende.

14. Februar 2022

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Kein Schnee. Keine Medaillen. Kein Olympia. Doch auch abseits der Spiele in Peking wurden deutsche Sporterfolge gefeiert. Nämlich zum Beispiel im Golf. Und zwar gleich mehrere. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen. Wir blicken zurück auf ein goldenes Wochenende für den deutschen Golfsport:

Ladies European Tour


(Esther Henseleit mit Caddie, Freund und Trainer Reece Phillips, Tristan Jones/LET, Flickr)

Als Titelverteidigerin angereist. Als zweimaliger Champion abgereist. Esther Henseleit kehrte gut zwei Jahre nach ihrem ersten LET-Titel bei der Kenya Ladies Open nach Kenia zurück und verteidigte nach einem spannenden Finale ihren Titel im Vipingo Ridge Resort nordöstlich von Mombasa. Dabei ging die Gewinnerin der LET Order of Merit 2019 mit drei Schlägen Rückstand auf die Führende, Linnea Strom, in den Finaltag. Doch die Schwedin schwächelte auf der Zielgeraden gewaltig und ließ so Henseleit an die Spitze. "Ich bin sehr stolz, wie ich die letzten paar Löcher gespielt habe", so die 23-jährige Hamburgerin nach einer 70er-Finalrunde (-2).

Ein Spaziergang zum Titel wurde es jedoch keinesfalls für Henseleit, die seit 2020 auf der LPGA Tour unterwegs ist und nur noch selten auf der Ladies European Tour abschlägt. Denn bereits früh setzte Marta Sanz Barrio die Bestmarke im Clubhaus bei insgesamt eins unter Par. Und als Henseleit ihren Abschlag auf der 17 (Par 3) ins Wasser haute, keimte bei der Spanierin plötzlich nochmal Hoffnung auf. "Ich hatte großartige Back Nine", so die Madrilenin. "Da hätte es für mich nicht besser laufen können." Doch Henseleit kam nach dem Fehlschlag mit einem Bogey vom 17. Grün und rettete auch auf der Abschlussbahn das Par, wodurch sie ihr Gesamtergebnis von zwei unter Par halten konnte.

"Ich bin einfach nur glücklich", so Henseleit, die erst kürzlich den Schlägerhersteller wechselte. Die erfolgreiche Titelverteidigung wurde mit einem Preisscheck in Höhe von 45.000 Euro belohnt. Als nun zweimaliger Champion dieses Turniers wird sie mit Sicherheit nicht das letzte Mal im Vipingo Ridge zwischen Giraffen und Zebras abgeschlagen haben. Gleiches gilt wohlmöglich auch für Sophie Hausmann, die ebenfalls zum zweiten Mal bei diesem Event dabei war und in der vergangenen Woche um den Titel mitspielte. Nach einer 75 (+3) am Finaltag reichte es immerhin zum vierten Rang beim ersten LET-Event des Jahres.

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Challenge Tour


(Alexander Knappe, Photo by Sydney Seshibedi /Getty Images)

Nicht nur auf der Ladies European Tour wurde in der vergangenen Woche die neue Saison eingeläutet. Auch die Challenge Tour eröffnete ihre Spielzeit 2022. Und zwar auch in Afrika - mit einem ebenfalls deutschen Triumph. Beim Dimension Data Pro-Am in George, Südafrika, wurde an den ersten drei Tagen auf drei unterschiedlichen Kursen gespielt, ehe es am Finaltag auf dem Montagu Course des Fancourt Golf Estates um den Titel ging. Von Beginn an ganz vorne dabei war Alexander Knappe. Der 32-Jährige, der die Plätze von seinen Wintertrainingslagern kennt, sorgte schon vor der Finalrunde mit einer beeindruckenden Statistik für Aufsehen. Denn nach 54 gespielten Löchern kassierte Knappe noch kein einziges Bogey.

Als Führender in die Schlussrunde gestartet, musste der Sauerländer von Beginn an sein Leistungsniveau von den Vortagen abrufen. Denn im Rückspiegel war Dean Burmester zu sehen, ein zweimaliger DP-World-Tour-Champion, der sich gerne in seiner Heimat in die Siegerliste eingetragen hättte. Doch Knappe machte einfach da weiter, wo er am Samstag aufgehört hatte. Er erlaubte sich kaum Fehler, die Scorekarte blieb weiter bogeyfrei und ein Birdie auf der 18 bescherte ihm seinen dritten Challenge-Tour-Titel. "Ich habe immer davon geträumt, dieses Turnier zu gewinnen", so der Sieger, der seine ersten beiden Titel 2016 holte.

Wie sehr Knappes Nerven beansprucht wurden, verdeutlichte sich an seinem Interview nach der Runde. Nur dank etwas Zeit zwischen dem letzten Putt und den ersten Fragen des Challenge-Tour-Verantwortlichen konnte er überhaupt ein paar Wörter rausbringen. "Ich bin sprachlos. Mittlerweile habe ich mich etwas beruhigt und kann etwas besser reden, aber als ich gerade Daniel [Hillier, Anm. d. Red.] die Hand gab, konnte ich nicht einmal 'danke' sagen. Es kam nichts raus." Umso erstaunlicher, dass Knappe auf dem Platz keine Nerven zeigte. "Mein Mentaltrainer hat mir die vergangenen drei Wochen wirklich viel geholfen", erklärte der Champion, der spezielle Atemtechniken anwendet, um in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Diese scheinen in der Tat geholfen zu haben.

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DP World Tour


(Hurly Long, Photo by Ross Kinnaird/Getty Images)

Würden bei regulären Golfturnieren auch Medaillen vergeben werden, hätte Deutschland in der vergangenen Woche also zwei Mal Golf gewonnen. Eine weitere Bronze-Medaille wäre auf der DP World Tour dazugekommen. Denn Hurly Long stellte bei der Ras al Khaimah Classic eine neue persönliche Bestmarke auf und wurde im Al Hamra GC geteilter Dritter. So gut schloss er ein Event der DP World Tour noch nie zuvor ab. Voraussetzung für dieses hervorragende Ergebnis war eine wiederholt starke Schlussrunde. Wie schon in der Vorwoche, als man das erste von zwei Events in Ras al Khaimah, VAE, spielte, beendete Long die Turnierwoche mit einer 64 (-8), die ihn erneut weit nach oben katapultierte.

25 Plätze machte der 27-Jährige am Sonntag gut und auf das Konto wanderten gut 90.000 Euro Preisgeld. Auch das ist ein neuer Rekord für Long, der 2020 ein Event auf der Challenge Tour gewinnen konnte. Neben dem geteilten dritten Rang gab es zwei weitere Top-Ten-Ergebnisse von deutschen Profis zu vermelden. Maximilian Kieffer und Marcel Siem teilten sich Rang 9 und nahmen gut 28.000 Euro nach Hause. Keine schlechte Ausbeute also für die deutschen Herren auf der DP World Tour.

Den Sieg in Ras al Khaimah holte dich der Neuseeländer Ryan Fox, der am Sonntag souverän seinen Start-Ziel-Sieg perfekt machte. Dank drei Birdies auf den Back Nine hatte der 35-Jährige am Ende fünf Schläge Vorsprung auf Ross Fisher. Für Fox war es der zweite Titelgewinn auf der DP World Tour.

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PGA Tour


(Bezwang Patrick Cantlay im Playoff: Scottie Scheffler, Photo by Mike Mulholland/Getty Images)

Man erwartete eine Show. Man bekam eine Show. Die Waste Management Phoenix Open entpuppte sich in der vergangenen Woche einmal mehr als die Partyhochburg im Golfzirkus. Gleich zwei Hole-in-Ones bekamen die feierwütigen Fans an der 16 des TPC Scottsdale geboten. Erst versenkte Sam Ryder am Samstag auf dem ikonischen Par 3 seinen Abschlag im Loch und versetzte die Meute in Ekstase. Und dann tat es ihm Carlos Ortiz am Sonntag gleich. Die Reaktion der Fans war ähnlich. Es gab die zu erwartene Bierdusche und hunderte von Flaschen mussten von der Spielbahn entfernt werden. The Show must go on.

Doch auch abseits des Spektakels auf der 16 bekamen die Zuschauer jede Menge geboten. Allen voran einen spannenden und zugleich hochklassigen Titelkampf. Allein sieben Spieler aus den Top Ten der Phoenix Open nahmen am vergangenen Ryder Cup in Whistling Straits teil. Und mittendrin ein absoluter Neuling auf der Tour, Sahith Theegala, der nur dank einer Sponsoreneinladung ins Feld rutschte. Dem US-Amerikaner fehlte am Ende aber ein Schlag auf den Einzug ins Stechen.

Dieses bestritten die Landsmänner und Ryder-Cup-Kollegen Scottie Scheffler und Patrick Cantlay. Nach zwei Par-Teilungen auf der 18 ging es ein weiteres Mal zurück auf das Par 4. Dieses Mal konnte Scheffler einen langen Birdie-Putt lochen und seinen ersten Titel auf der Tour feiern. Zuvor war der 25-Jährige 70 Turniere in Folge sieglos geblieben.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Waste Management Phoenix Open: Stephan Jäger T62
  • Korn Ferry Tour, Astara Golf Championship: Thomas Rosenmüller T30 und Jeremy Paul & Lukas Euler CUT
  • DP World Tour, Ras al Khaimah Classic: Hurly Long T3, Maximilian KiefferMarcel Siem T9, Yannik Paul T33, Sebastian Heisele T42, Nicolai von Dellingshausen, Marcel SchneiderMatti Schmid CUT
  • Challenge Tour, Dimension Data Pro-Am: Alexander Knappe 1., Max Schmitt T27 und Philipp Mejow CUT
  • Ladies European Tour, Magical Kenya Ladies Open: Esther Henseleit 1., Sophie Hausmann 4., Olivia Cowan T21, Aline Krauter T32, Sophie Witt T42, Luisa Dittrich T51, Helen Tamy Kreuzer 59., Franziska Friedrich 62. und Verena Gimmy, Leticia Ras-Anderica, Carolin Kauffmann, Leonie Harm & Sarina Schmidt CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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