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Tour-Rückblick

Neue Nummer eins und Hausmann Zweite

Scottie Scheffler übernimmt dank seines Sieges beim WGC-Match Play die Führung im OWGR und Sophie Hausmann fehlt nicht viel zur erfolgreichen Titelverteidigung. Der Rückblick aufs Wochenende.

28. März 2022

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Das Herrengolf hat einen neuen König. Beim WGC-Matchplay in Austin, Texas, verdiente sich Scottie Scheffler im Duell Mann-gegen-Mann den Titel "Nummer eins der Welt". Nicht ganz zum Titel reichte es für Sophie Hausmann, doch die Deutsche konnte ihrer starken Saison ein weiteres Top-Ergebnis hinzufügen. Der Rückblick aufs Wochenende:

World Golf Championships


(Scottie Scheffler, Photo by Gregory Shamus/Getty Images)

Nach Jon Rahms Ausscheiden im Achtelfinale gegen Brooks Koepka war die Ausgangsposition für Scottie Scheffler klar: Gewinnt er das WGC-Dell Technologies Match Play, verdrängt er den Spanier von der Spitze der Weltrangliste. Das Rennen um die Nummer eins der Welt war zuletzt offen wie nie. Scheffler ging als Nummer fünf des OWGR in das WGC im Austin Country Club. Fünf Tage und sieben Matchplay-Duelle später thront er am begehrten Platz an der Sonne. Der 25-Jährige ist derzeit der beste Spieler der Welt und das Ranking spiegelt diese Form nun wider.

Scheffler bekam es in Austin zunächst mit den Engändern Ian Poulter, Tommy Fleetwood und Matt Fitzpatrick zu tun. Aus der Gruppenphase ging er mit zwei Siegen hervor, nachdem einzig Fleetwood den formstarken Mann aus New Jersey besiegen konnte. Es folgten gewonnene Duelle gegen Titelverteidiger Billy Horschel, den Iren Seamus Power sowie Dustin Johnson, ehe Scheffler im Finale auf Kevin Kisner traf. Der blieb bis zum Finale ungeschlagen, hatte dann aber letztlich keine Chance gegen die Konstanz der neuen Nummer eins der Welt.


(Scottie Scheffler mit Caddie Ted Scott, Photo by Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images)

Mit einem 4&3-Sieg war es perfekt: Scheffler stand als Sieger des WGC-Match Plays fest und wurde damit der 25. unterschiedliche Spieler, der die Führung in der 1986 eingeführten Weltrangliste übernahm. "Ich werde es glauben, wenn ich es morgen in der Weltrangliste sehe", so der Gewinner des Walter Hagen Cups und des damit verbundenen Siegerpreisschecks in Höhe von 2,1 Millionen US-Dollar. "Ich habe, ehrlich gesagt, nicht mal in meinen Träumen daran gedacht. Ich liebe es, Golf zu spielen, ich liebe es, an Wettkämpfen teilzunehmen, und ich bin einfach glücklich, hier draußen zu sein."

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Dass Scheffler es derzeit liebt, auf dem Platz zu stehen, ist verständlich. Vor zwei Monaten stand er noch ohne PGA-Tour-Titel da. In der Zwischenzeit sind es derer drei geworden. Den ersten sicherte sich Scheffler bei der Phoenix Open. Danach gewann er das Arnold Palmer Invitational und nun eben jenes Matchplay-Event. Aus dem einst besten Spieler, der noch nie ein Turnier gewann, wurde ziemlich schnell der beste Spieler, den es derzeit auf diesem Planeten gibt. Doch angesichts der Situation an der Spitze der Weltrangliste, könnte Schefflers Regentschaft nicht von langer Dauer sein. Fast wöchentlich sind Veränderungen möglich. Neben Rahm, der seit Juli die Nummer eins war, bewerben sich Spieler wie Collin Morikawa oder Viktor Hovland um den Top-Spot. Das Rennen bleibt spannend, doch nun ist Scheffler der Gejagte.


(Richard Bland, Photo by Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images)

Nachdem Richard Blands Lebensgeschichte bereits im vergangenen Jahr für Schlagzeilen in Europa sorgte, schwappte diese Welle nun auch in die USA über. Der Engländer gewann im Mai 2021 seinen ersten Titel auf der DP World Tour, nachdem er zuvor 477 Turniere sieglos blieb. Der damals 48-Jährige ging als ältester Debüt-Champion in die Geschichte ein und stellte einmal mehr unter Beweis, dass Golf kein Alter kennt.

Obwohl Bland nur einen Monat nach seinem ersten Sieg die US Open nach zwei Runden anführte, entfachte erst das WGC-Match Play in der vergangenen Woche einen Hype um seine Person - zumindest in den USA. Die sozialen Netzwerke sowie US-amerikanischen Golfmedien waren voll mit Bland-Geschichten. Ob sein altes Holz 5 aus 2010 oder der tragische Vorfall um seinen Bruder, der 2017 mehrere Wochen im Koma lag. Ganz USA schien sich auf dem "Bland-wagon" zu befinden, wie es die PGA Tour schrieb. Alle sprangen auf den Bland-Zug auf und schienen dem inzwischen 49-Jährigen die Daumen zu drücken.


(Dustin Johnson und Richard Bland, Photo by Chuck Burton/Getty Images)

Die Werbung für seine Person betrieb er selbst. Bland überstand die Gruppenphase beim WGC-Match Play und schied erst im Achtelfinale gegen Johnson aus. Und über alldem schwebte der Traum von Augusta, der für Bland plötzlich in greifbarer Nähe war. Hätte er sein Match gegen die ehemalige Nummer eins gewonnen, wäre er unter die Top 50 der Weltrangliste gerutscht und hätte damit ein Ticket für das erste Major des Jahres sicher gehabt. Doch der Traum lebt noch. Denn Bland erhielt eine Sponsoreneinladung für die anstehende Valero Texas Open. Ein Sieg dort würde ihm den letzten Masters-Startplatz garantieren. Die Unterstützung der Fans dürfte ihm spätestens nach dieser Woche in Austin, Texas, sicher sein.

Epson Tour


(Billboard mit Sophie Hausmann als Titelverteidigerin, Photo by instagram.com/sophiehausmannn)

Sophie Hausmann befand sich in der vergangenen Woche auf einer Mission. Die 24-Jährige wollte ihren Titel bei der IOA Championship verteidigen. Die einzige Deutsche im Feld reiste mit einer guten Form nach Beaumont, Kalifornien, wo ihr Gesicht die Turnierplakate und Billboards schmückte. Die ersten zwei Tage verliefen nach Plan: Hausmann ging als eine von fünf geteilten Führenden ins Finale, nachdem sie zuvor Runden von 69 und 67 Schlägen im Morongo Golf Club at Tukwet Canyon unterschrieb.

Sie befand sich also mittendrin im Titelkampf. Doch in der entscheidenden Phase wollten die Birdies nicht mehr fallen. Trotz 14 getroffener Grüns landeten nur drei Unterspielungen auf Hausmanns Karte. Dazugesellten sich drei Bogeys, die zu einer 72 (Par) führten. Diese Finalrunde reichte nicht ganz aus, um die starke Schwedin Linnea Strom an ihrem zweiten Epson-Tour-Sieg zu hindern. Die 25-Jährige stürmte mit ihrer zweiten 67 (-5) in Folge an dem Führungsquintett vorbei und hatte am Ende zwei Zähler Vorsprung auf die geteilten Zweiten, zu denen letztlich auch Hausmann gehörte.

Trotz gescheiterter Mission Titelverteidigung konnte die in Nottuln geborene Proette ihre starke Form bestätigen und sich im Saisonranking auf den vierten Platz verbessern. Damit befindet sie sich derzeit auf Kurs LPGA Tour. Und am Ende des Tages ist dies die Mission, der alles untergeordnet wird.

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Ladies European Tour


(Luisa Dittrich, Credit: Tristan Jones/LET, Flickr)

Starker zweiter LET-Auftritt für Luisa Dittrich. Der Rookie war eine von neun deutschen Spielerinnen bei der Joburg Ladies Open und trotz wenig Erfahrung erreichte sie als einzige von ihnen die Top 20. An zwei der drei Turniertage blieb die 29-Jährige unter dem Platzstandard des Modderfontein Golf Clubs und mit einem Gesamtergebnis von +1 beendete sie das mit 250.000 Euro dotierte Event auf dem geteilten 18. Rang. Allzu lange scheint sich Dittrich also nicht an das neue Niveau gewöhnen zu müssen. Ihre nächste Chance, sich zu beweisen, bietet sich bereits ab Mittwoch, wenn mit der SA Women’s Open das zweite Turnier in Südafrika ansteht.

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Challenge Tour


(Freddy Schott, Photo by Octavio Passos/Getty Images)

Die von der Sunshine und Challenge Tour co-sanktionierte SDC Open in Limpopo war die Geburtsstunde des "Super Schotts". So titelte es jedenfalls die offizielle Challenge-Tour-Webseite, nachdem Freddy Schott dank einer 64 (-8) an Tag zwei die Führung bei dem mit 250.000 US-Dollar dotierten Turnier übernahm. Der 20-Jährige hielt sich bis zum Finaltag in einer aussichtsreichen Position, musste aber gegen Ende des Turnierverlaufs etwas abreißen lassen. Trotzdem reichte es am Ende zu einem geteilten fünften Rang und dem damit besten Challenge-Tour-Ergebnis in der noch jungen Karriere des gebürtigen Düsseldorfers.

Schott kassierte für das Top-Fünf-Resultat ein persönliches Rekordpreisgeld in Höhe von mehr als 6.500 Euro und rückte in der Saisonwertung auf den 30. Rang vor. Damit ist er nach fünf gespielten Events aktuell der zweitbeste Deutsche auf der Challenge Tour, nach Alexander Knappe, der den Saisonauftakt gewann und weiter Rang zwei im "Road to Mallorca" belegt. Eine persönliche Bestleistung legte auch Nick Bachem hin, der die SDC Open auf dem geteilten 20. Platz beendete. Für den Mann vom Marienburger GC war es erst der siebte Auftritt auf der Challenge Tour überhaupt.

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LPGA Tour


(Sophia Popov, Photo by Donald Miralle/Getty Images)

Eine Woche vor dem ersten Major des Jahres konnte sich keine der deutschen Starterinnen in den Vordergrund spielen. Caroline Masson und Esther Henseleit scheiterten bei der JTBC Classic am Cut und einzig Sophia Popov sammelte als geteilte 59. ein paar Punkte. Neben den drei Major-Damen waren auch Isi Gabsa und Olivia Cowan im Aviara Golf Club dabei. Doch auch Letztere verpasste den Cut, während Gabsa geteilte 65. wurde. Die Chevron Championship beginnt am Donnerstag in Rancho Mirage, Kalifornien. Hier dürfte das deutsche Trio auf ein besseres Abschneiden hoffen.

In einem spannenden Playoff bei der JTBC Classic setzte sich Atthaya Thitikul gegen die Dänin Nanna Koerstz Madsen durch. Beide hatten am zweiten Extra-Loch so ihre Probleme, doch am Ende reichte der Thailänderin ein Drei-Putt zum Bogey, um sich erstmals in die Siegerliste auf der LPGA Tour einzutragen. "Es ist im Moment einfach verrückt in meinem Kopf", sagte Thitikul, die mit 19 Jahren und 25 Tagen die jüngste LPGA-Tour-Siegerin seit Brooke Henderson im Jahr 2016 wurde. "Ich kann nicht glauben, dass ich LPGA-Siegerin geworden bin. Es ist auch ein unglaubliches Gefühl."

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Puntacana Corales Championship: Martin Kaymer CUT
  • DP World Tour, Qatar Masters: Nicolai von Dellingshausen T21, Bernd Ritthammer T35, Maximilian Kieffer T40, Yannik Paul T69 und Max Schmitt, Matti Schmid, Marcel Schneider Hurly Long CUT
  • Ladies European Tour, Joburg Ladies Open: Luisa Dittrich T18, Leticia Ras-Anderica T29, Helen Tamy Kreuzer & Verena Gimmy T35, Carolin Kauffmann T59, Franziska Friedrich T70 und Sophie Witt, Karolin Lampert & Sarina Schmidt CUT
  • Korn Ferry Tour, Lake Charles Championship: Thomas Rosenmüller T21 und Jeremy Paul T41
  • Epson Tour, IOA Championship: Sophie Hausmann T2
  • LPGA Tour, JTBC Classic: Sophia Popov T59, Isi Gabsa T65 und Esther Henseleit, Olivia Cowan & Caroline Masson CUT
  • Challenge Tour, SDC Open: Freddy Schott T5, Nick Bachem T20, Allen John T31, Alexander Knappe T49 und Hinrich Arkenau, Dominic Foos, Jonas Kölbing, Timo Vahlenkamp & Max Rottluff CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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