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Rückblick

LIVs Golf-Party: Alles ist möglich

LIV feiert in Adelaide eine Golf-Party, die in einer Hole-in-One-Ekstase am Finaltag kulminiert. Alex Cejka schnuppert am nächsten Champions-Titel. Der Rückblick aufs Wochenende.

24. April 2023

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"Golf. But Louder." Noch nie erfüllte die LIV Golf League ihren Slogan so gut wie am vergangenen Wochenende in Australien. Knapp 100.000 Fans, ein Party-Par-3 und ganz viel Bier. Geht es nach den Spielern, war dies erst der Anfang. Der Rückblick:

LIV Golf League

Fans beim LIV-Event in Adelaide (Photo by Mark Brake/Getty Images)

Es deutete schon im Vorfeld vieles darauf hin, dass das erste LIV-Event in Adelaide ein besonderes werden würde. Noch nie waren die Tickets für eines der 54-Löcher-Turniere der LIV Golf League so schnell ausverkauft wie hier. Australien hatte richtig Lust auf die so kontrovers diskutierte Tour, die sich erst in ihrer zweiten Saison seit Gründung befindet. Das Adelaide-Event im Grange Golf Club stand komplett unter dem Motto "Golf-Party". Daher auch das Stadion-Loch an der Zwölf, einem Par 3, das schwer an die berühmte 16 der Waste Management Phoenix Open auf der PGA Tour erinnerte.

Und genau an diesem Loch entstanden am Sonntag Bilder, die um die Golfwelt gingen. Chase Koepka, Bruder von Major-Sieger Brooks, versenkte seinen Abschlag an der durch aufgedrehte Musik beschallten Zwölf und sorgte für den bislang lautesten Moment in der LIV-Geschichte. Die Fans um das Loch herum rasteten völlig aus, warfen ihre Bierbecher auf den Rasen und feierten ihren Hole-in-One-Helden. Es war eine Stimmung, die man so sonst eben nur aus Phoenix kennt. Über die drei Tage strömten knapp 100.000 Fans auf die Anlage, um den 48 Spielern bei ihrem LIV-Debüt in Adelaide beim Golfen zuzusehen.

Welch ein großer Erfolg dieses Event für LIV und dessen CEO, Greg Norman, war, zeigten auch die Stimmen einiger Spieler. "Wir wussten, dass LIV noch in der Entwicklung ist", führte Kevin Na aus. "Ich habe schon viele Turniere gespielt, und dieses war eines der besten überhaupt. Das Publikum war fantastisch, wir hätten uns nicht mehr wünschen können." Der größte Zuschauermagnet war Australiens bester Golfer, Cameron Smith, der die Woche in seiner Heimat sichtlich genoss. "Offensichtlich gibt es in Australien einen Bedarf an wirklich hochwertigem Golf, und ich denke, die Fans hier haben das Angebot von LIV wirklich genossen. Es gibt keinen Grund, warum wir es nicht größer machen können."

Für LIV war die vergangene Woche ein kleiner Meilenstein in der noch jungen Geschichte. Denn Adelaide erfüllte genau das, was Norman und seine Jünger seit Beginn an versprechen: "Golf. But louder." LIV möchte Golf in ein neues Licht rücken. Spiel und Spaß sollen miteinander verbunden werden. Wenn die Stimmung aus Adelaide auch in andere Teile der Welt überschwappt, stehen die Erfolgschancen nicht schlecht. "Ich wusste, dass es so weit kommen würde", sagte Dustin Johnson über die besondere Stimmung. "Hoffentlich werden wir das bei weiteren Veranstaltungen fortsetzen, denn das war unglaublich." Landsmann Peter Uihlein erinnerte an das kurze Bestehen der LIV Golf League und sieht die Grenzen nach oben hin offen: "Die Leute verlieren das ein wenig aus den Augen. Dies ist buchstäblich das zwölfte Event. Alles ist möglich."

Titel wurden in Adelaide auch vergeben. Talor Gooch sicherte sich seinen ersten Sieg auf der neuen Tour und sackte damit den Vier-Millionen-Jackpot ein. Der 31-Jährige lag nach zwei Runden mit zehn Schlägen Vorsprung souverän in Führung, sorgte auf der Finalrunde aber nochmal für ein wenig Spannung, als er auf der Zehn ein Doppel-Bogey kassierte und damit den Inder Anirban Lahiri etwas aufschließen ließ. Dank zwei Birdies auf den letzten acht Löchern hatte Gooch am Ende drei Schläge Vorsprung auf Lahiri. Patrick Reed wurde Dritter und gewann mit seinem Team, 4 Aces GC, angeführt von Kapitän Johnson, den Teamtitel.

Martin Kaymer gab sein Comeback nach mehreren Monaten Wettkampfpause. Der Deutsche wurde 46. in der Einzelwertung und belegte mit seinem Team, den Cleeks, den letzten Platz.

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PGA Tour Champions

Alex Cejka (Photo by Tim Heitman/Getty Images)

Es fehlte nicht viel zum dritten Champions-Titel für Alex Cejka. Der Deutsche, der vor drei Jahren zwei Majors in Folge gewonnen hatte, ging als Führender in den Finaltag der Invited Celebrity Classic. Ein Doppel-Bogey auf der Vier brachte Cejka aber etwas ins Hintertreffen. Nach 17 gespielten Löchern hatte er einen Schlag Rückstand auf den im Clubhaus führenden Charlie Wi aus Südkorea. Mit einem Par 5 als Abschlussloch war ein Birdie realistisch, jedoch verschob Cejka seinen Putt aus sechs Metern und musste sich so mit dem dritten Rang begnügen – immerhin sein bislang bestes Saisonergebnis. Im Charles Schwab Cup rückte der 52-Jährige unter die Top Ten.

Im Stechen unterlag Wi dem Australier Mark Hensby, der im Gegensatz zu Cejka das Birdie auf der 18 spielen konnte und damit ins Playoff einzog. Dort reichte Hensby ein Par am vierten Extra-Loch, nachdem sein Konkurrent den zweiten Schlag ins Wasser gehauen hatte. Für den 51-Jährigen aus Melbourne war es der erste Sieg auf der PGA Tour Champions. Dank des Erfolgs verbesserte sich Hensby auf den dritten Rang im Saisonranking.

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LPGA Tour

Lilia Vu (Photo by Carmen Mandato/Getty Images)

Eigentlich war alles wie immer - nur irgendwie anders. Lilia Vu sprang nach ihrem Major-Sieg bei der Chevron Championship in den Teich an der 18. Diese Tradition gehört zu dem Turnier wie die Schlägerhaube zum Driver. Jedoch war man nach 50 Jahren erstmals nicht mehr im kalifornischen Mission Hills zu Gast, sondern in Houston. Und hier war es einige Grad kühler. An den ersten drei Tagen regnete es, am Sonntag sorgte ein Gewitter für eine Verzögerung. Unter dem bewölkten Himmel von Texas wagte Vu dennoch den Sprung. "Gestern oder vorgestern haben wir eine Schlange im Teich gesehen, also habe ich heute irgendwie daran gedacht", sagte die Siegerin. "Aber ich denke, die Emotionen waren hoch und das Adrenalin, in den Teich zu springen, war einfach da."

Immerhin war der Teich auch nicht unbeteiligt an ihrem Erfolg. Denn im Stechen versenkte Vus Konkurrentin, Angel Yin, ihren zweiten Schlag in eben jenem Wasserhindernis vor dem 18. Grün. Vu notierte ein sicheres Birdie und stand damit als Siegerin des ersten Majors des Jahres fest. Auf dem Weg dorthin musste die 25-jährige Kalifornierin immer wieder an ihren Großvater denken, der 2020 verstarb. "Ich habe mich auf dem Platz sehr aufgeregt und musste mich einfach daran erinnern, dass Opa bei mir ist", sagte Vu, für die es der zweite LPGA-Sieg war. "Und er wäre sehr enttäuscht, wenn ich mich so aufrege und mich nicht zusammenreißen kann."

Für den Sieg erhielt Vu 765.000 US-Dollar Preisgeld und in der Saisonwertung übernahm sie mit ihrem zweiten Titel in diesem Jahr die Führung. Nelly Korda, die bei der Chevron Championship in The Woodlands Dritte wurde, folgt auf Rang zwei.

Das deutsche Trio konnte im The Club at Carlton Woods nicht genügend Birdies sammeln. Esther Henseleit, Polly Mack und Aline Krauter verpassten den Cut.

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DP World Tour

Yannik Paul (Photo by Yoshimasa Nakano/Getty Images)

Die starke Form des Gewinners der Mallorca Golf Open 2022 hält an. Yannik Paul beendete die ISPS Handa Championship in Japan auf dem geteilten sechsten Rang. Der 29-Jährige glänzte mit einer 65 (-5) am Finaltag und sicherte sich damit seine dritte Top-Ten-Platzierung in dieser Saison. In der Saisonwertung rangiert Paul nun auf dem elften Rang. Damit ist er bester Deutscher vor Marcel Siem auf Platz 13.

Den Titel bei der Japan-Premiere für die DP World Tour sicherte sich Lucas Herbert aus Australien. Am zweiten Extra-Loch des Stechens setzte er sich gegen den Kanadier Aaron Cockerill durch. Für Herbert war es der dritte Titelgewinn auf der DP World Tour und der erste seit seinem Sieg bei der Irish Open 2021. In den Race to Dubai Rankings ging es für ihn vor auf Rang vier.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Zurich Classic: Matti Schmid T26
  • Korn Ferry Tour, Lecom Suncoast Classic: Jeremy Paul Thomas Rosenmüller CUT
  • LPGA Tour, Chevron Championship: Esther Henseleit, Polly Mack Aline Krauter CUT
  • PGA Tour Champions, Invited Celebrity Classic: Alex Cejka 3.
  • DP World Tour, ISPS Handa Championship: Yannik Paul T6, Maximilian Kieffer T16, Marcel Siem T23, Alexander Knappe T35, Marcel Schneider T51, Nicolai von Dellingshausen T64 und Freddy Schott CUT
  • LIV Golf League, Adelaide: Martin Kaymer 46.

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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