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Tour-Vorschau

Wer tritt in Kaymers Fußstapfen?

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem nächsten Tour-Event auf deutschem Boden und dem zweiten Damen-Major des Jahres.

21. Juni 2023

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Nächstes Heimspiel. Nächster Anlauf. Nur allzu gerne würde Golf-Deutschland endlich mal wieder einen deutschen Tour-Sieg im eigenen Land bejubeln. Martin Kaymers Erfolg in München liegt schon eine Weile zurück. Blickt man aber auf die aktuelle Form der deutschen Tour-Hoffnungen, erscheint ein Heimsieg gar nicht so unwahrscheinlich. Die Tour-Vorschau:

DP World Tour

Martin Kaymer (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

15 Jahre ist es her, als ein damals 23-jähriger Bub aus Mettmann die BMW International Open in München Eichenried gewann. Für Martin Kaymer war es der zweite Sieg auf der European Tour und der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Deutschlands größtes Golftalent seit Bernhard Langer holte auf der ganzen Welt Titel, darunter zwei Majors und den Ryder Cup für Europa. Aber einer der bedeutendsten - insbesondere für Golf-Deutschland - war natürlich der in seinem Heimatland. In der Golferhochburg München schwenkten tausende Fans die deutschen Fahnen und bejubelten ihren neuen Golfhelden. Dass dies der letzte deutsche Heimsieg für eine sehr lange Zeit gewesen sein sollte, ahnten damals die wenigsten.

Kaymer konnte seinen Triumph nicht wiederholen, wurde zwei Mal Zweiter bei der BMW International Open (2018 & 2021). Bei der Porsche European Open in Green Eagle waren mehrere Deutsche nah dran: Allen John Zweiter (2018), Bernd Ritthammer Zweiter (2019) und erst vor wenigen Wochen fehlten Maximilian Kieffer und Marcel Siem jeweils nur zwei Schläge auf den Sieger Tom McKibbin aus Nordirland. Es ist also mal wieder Zeit für einen deutschen Heimsieg. Doch wer tritt in die Fußstapfen des einstigen Wunderkinds? Kaymer selbst wird zumindest in diesem Jahr die 15-jährige Durststrecke nicht beenden können. Der 38-Jährige ist als LIV-Spieler nicht startberechtigt und kündigte erst kürzlich seine Tour-Mitgliedschaft.

Doch auch abseits von Kaymer gibt es genügend Titelkandidaten aus Deutschland. Mit Kieffer, Yannik Paul, Siem und Nick Bachem sind aktuell vier deutsche Titelträger auf der Tour - so viel wie noch nie. Das Potenzial ist also zweifelsohne vorhanden. Mit Paul, Gewinner der Mallorca Golf Open 2022, wäre derzeit sogar einer von ihnen sicher beim Ryder Cup in Rom dabei. Er könnte der erste Deutsche seit Kaymer werden, der beim Kontinentalvergleich die europäischen Farben vertritt. Bei der BMW International Open in München Eichenried zählt Paul zu den Top-Favoriten. In der Saisonwertung rangiert der 29-Jährige auf Rang zwölf und bei seinem letzten Start wurde er geteilter Dritter in Schweden.

Ebenfalls richtig gute Chancen auf einen Heimsieg werden Marcel Schneider eingeräumt. Der 33-Jährige wurde vergangenes Jahr in München geteilter 15. und war in dieser Saison bereits einmal nah dran an seinem ersten DP-World-Tour-Titel (T3 in Singapur). Dass in ihm das Titelgen steckt, bewies Schneider auf der Challenge Tour, wo er schon drei Mal gewinnen konnte. Mit Kieffer und Siem stehen zwei Deutsche auf dem Zettel, die erst kürzlich in Hamburg am Heimsieg schnupperten, und schon dort zu spüren bekamen, wie sehr sich Golf-Deutschland nach einem neuen deutschen Golf-Helden sehnt. (Update: Yannik Paul musste seinen Start bei der BMW International Open verletzungsbedingt zurückziehen.)

Insgesamt sind 22 Deutsche im Feld der mit zwei Millionen Euro dotierten BMW International Open. Einem Heimsieg stehen einige internationale Hochkaräter im Weg. Angefangen beim Polen Adrian Meronk, der als einziger Spieler im Feld unter den Top 50 der Weltrangliste geführt wird. Mit Rasmus Höjgaard (Dänemark) und Robert MacIntyre (Schottland) sind zwei weitere Ryder-Cup-Kandidaten dabei. Der Spanier Pablo Larrazábal könnte zum dritten Mal die BMW International Open gewinnen und wäre damit Rekordsieger. Titelverteidiger ist Haotong Li aus China.

LPGA Tour

Nelly Korda (Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)

Es ist die zweite Major-Woche hintereinander. Erst die US Open bei den Herren. Jetzt die PGA Championship bei den Damen. Erstmals findet das Turnier im Baltusrol GC in Springfield, New Jersey, statt. Auf dem Lower Course geht es um satte neun Millionen US-Dollar, von denen 1,35 Millionen an die Siegerin gehen. Im vergangenen Jahr war dies die Südkoreanerin In Gee Chun, die in Congressional triumphierte. Ihre Landsfrau Jin Young Ko, Führende in der Weltrangliste sowie im Saisonranking, geht als Top-Favoritin in diese Ausgabe. Sollte die zweimalige Major-Siegerin auch nach der Woche in Springfield noch Nummer eins im Rolex Ranking sein, wäre sie die alleinige Rekordhalterin in Sachen "meiste Wochen auf Platz eins der Weltrangliste". Ko ist nur eine von zwei Spielerinnen, die in dieser Saison schon zwei Turniere gewann. Die andere ist die US-Amerikanerin Lilia Vu, die den Titel beim ersten Major des Jahres holen konnte.

Das Teilnehmerinnenfeld lässt logischerweise keine Wünsche offen. Alle, die können, sind dabei. So auch Nelly Korda, Nummer zwei der Welt und PGA-Champion 2021, die zuletzt mehrere Wochen verletzungsbedingt ausfiel. Doch Baltusrol ist an Weltklasse-Golf bereits gewöhnt. Zuletzt fand hier 2016 die PGA Championship der Herren statt. Die US Open der Herren war schon sieben Mal in Baltusrol zu Gast, die US Open der Damen zwei Mal. Die berühmtesten Sieger in Springfield: Mickey Wright, Jack Nicklaus und Phil Mickelson. Eine junge Dame, die sich gerne in diese Riege einreihen würde, heißt Rose Zhang. Die US-Amerikanerin startet erst bei ihrem zweiten LPGA-Event als Profi. Ihr erstes konnte sie vor wenigen Wochen gewinnen.

Mit Aline Krauter und Esther Henseleit sind zwei Deutsche dabei. Henseleit feierte bei diesem Event 2021 ihr bislang bestes Major-Ergebnis (T15). Krauter wartet weiter auf ihren ersten Cut bei einem Major.

PGA Tour

Xander Schauffele (Photo by Tim Nwachukwu/Getty Images)

Blickt man auf das Teilnehmerfeld beim dieswöchigen PGA-Tour-Event ist auf den ersten Blick kein großer Leistungsabfall im Vergleich zur US Open in der Vorwoche festzustellen. Aus den Top Ten des FedExCup fehlt einzig der Kanadier Nick Taylor. Abgesehen von den LIV-Spielern um Cameron Smith und Brooks Koepka werden zudem Ryder-Cup-Stars wie Jordan Spieth oder Tyrrell Hatton vermisst. Dafür sind die Top Sechs der Weltrangliste vereint. Auch der US-Open-Champion Wyndham Clark gönnt sich keine Pause. Der Grund liegt auf der Hand. Die Travelers Championship ist das letzte "elevated Event" der regulären Saison. Es gibt also nochmal ordentlich Punkte und Geld. Insgesamt werden 20 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Genauso viel wie bei der US Open vor wenigen Tagen.

Der Weltranglistenerste Scottie Scheffler wird versuchen, seine beeindruckende Bilanz fortzusetzen. Bei seinen 14 Starts in diesem Jahr beendete der US-Amerikaner noch kein Event außerhalb der Top Zwölf. Titelverteidiger im TPC River Highlands ist Schefflers Landsmann Xander Schauffele. Bei der US Open spielte der Sohn deutscher Abstammung lange um den Titel mit, reist also in absoluter Topform nach Cromwell, Connecticut. Ebenfalls zu den Top-Favoriten zählen die Europäer Viktor Hovland, Rory McIlroy und Jon Rahm. Eine ganz besondere Erinnerung an den TPC River Highlands hat Patrick Cantlay. Der US-Amerikaner spielte 2011 - damals noch als Amateur - eine 60 auf dem Par-70-Layout. Zwei Schläge besser war Jim Furyk fünf Jahre später.

PGA Tour Champions

Padraig Harrington (Photo by Ryan Young/Getty Images)

Letzter Test bevor die Champions komplett in den Major-Modus schalten. Die Dick’s Sporting Goods Open in Endicott, New York, ist das letzte Event vor einer Serie von drei Majors in Folge. Den Anfang macht die US Senior Open in Wisconsin in der kommenden Woche. Dort wird dann selbstverständlich Lokalmatador Steve Stricker frisch erholt um seinen nächsten Major-Titel spielen wollen. Daher setzt der Führende im Charles Schwab Cup in dieser Woche auch aus. Damit gilt in New York der Ire Padraig Harrington als Top-Favorit. Im vergangenen Jahr konnte der 51-Jährige die Sporting Good’s Open gewinnen und bei der US Open vor wenigen Tagen erreichte er die Top 30.

Der Par-72-Platz des En-Joie GC ist durchaus für niedrige Ergebnisse bekannt. 2014 schoss Kevin Sutherland hier eine 59. Im selben Jahr gewann Bernhard Langer das Event zum ersten und bislang einzigen Mal. Er ist der einzige Deutscher im Feld, da Alex Cejka bei der BMW International Open in München abschlägt. Langer jagt weiterhin seinen 46. Titel auf der PGA Tour Champions. Seit seinem 45. spielte er acht Turniere - nur zwei Mal davon erreichte er die Top Ten.

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • PGA Tour, Travelers Championship: Stephan Jäger
  • Ladies European Tour, Czech Ladies Open: Patricia Isabel Schmidt, Leonie Harm, Alexandra Försterling, Helen Tamy Kreuzer, Carolin Kauffmann, Karolin Lampert und Sophie Witt
  • Challenge Tour, Open de Bretagne: Maximilian Rottluff, Linus Lang und Allen John
  • LPGA Tour, KPMG Women’s PGA Championship: Esther Henseleit und Aline Krauter
  • Korn Ferry Tour, Compliance Solutions Championship: Jeremy Paul
  • PGA Tour Champions, Dick’s Sporting Goods Open: Bernhard Langer
  • PGA Tour Canada, Elk Ridge Saskatchewan Open: Alexander Herrmann
  • Epson Tour, Island Resort Championship: Sophie Hausmann
  • DP World Tour, BMW International Open: Hurly Long, Michael Hirmer, Marc Hammer, Thomas Rosenmüller, Jonas Baumgartner, Maximilian Kieffer, Yannik Paul, Nick Bachem, Anton Albers, Jannik de Bruyn, Philipp Mejow, Freddy Schott, Marcel Siem, Alex Cejka, Maximilian Schmitt, Velten Meyer, Matti Schmid, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Sebastian Heisele, Tim Wiedemeyer und Alexander Knappe

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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