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Tour-Vorschau

Das Comeback des unvollendeten Posterboys

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der Rocket Mortgage Classic auf der PGA Tour und dem nächsten Senioren-Major.

28. Juni 2023

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Rickie Fowler hat sein Formtief überstanden und findet langsam zur alten Stärke zurück. Der einstige Superstar war zwischenzeitlich von der Bildfläche verschwunden, kommt aber immer besser in Schwung und darf sich Hoffnungen machen, seine Posterboy-Karriere bald zu vollenden. Die Tour-Vorschau:

PGA Tour

Rickie Fowler (Photo by EPA/ERIK S. LESSER)

Als Rickie Fowler 2010 die große Golfbühne betrat, wurde schnell klar, dass ein neuer Star geboren war. Der ehemalige Nummer eins Amateur machte nicht nur als Rookie des Jahres auf der PGA Tour sportlich auf sich aufmerksam. Die lässig-coole Surfer-Attitüde des Kaliforniers mit langem braunem Haar löste umgehend einen Hype aus. Fowler wusste sich in Szene zu setzen und war schnell einer der Posterboys der besten Golfliga der Welt. Die Logos trendiger Marken wie Puma oder Red Bull zierten seine Outfits. Fowlers Sonntagsauftritte ganz in orange fanden Anfang der 2010er-Jarhre mehr Nachahmer als Tiger Woods‘ "Sunday Red". Mit drei PGA-Tour-Kollegen, den "Golf Boys", drehte er ein Musikvideo für den guten Zweck und für eine britische Luxus-Hotelkette drehte der Newcomer eine Werbung mit dem Titel "It’s good to be Rickie".

Es war gut, Rickie zu sein. Zwischen den Jahren 2012 und 2019 gewann er fünf PGA-Tour- und zwei European-Tour-Titel - darunter die Players Championship 2015. 2016 war er die Nummer vier der Welt und ein Jahr später begann er Fitnessmodell Allison Stokke zu daten, mit der er inzwischen verheiratet ist und eine Tochter hat. Sportlich und privat lebte Fowler ein Jahrzehnt lang auf der Überholspur. Und doch gilt er ein wenig als der unvollendete Superstar. Denn ein Erfolg blieb ihm bis heute verwehrt: Der Gewinn eines Majors. Drei der vier Groß-Events beendete Fowler bereits auf dem zweiten Rang. Bei der PGA Championship 2014 sprang ein geteilter dritter Platz heraus. Nur der große Coup blieb noch aus.

Fowler ist inzwischen 34 Jahre alt, also im besten Golferalter. Davon war vor etwa einem Jahr aber nichts zu sehen. Der kalifornische Publikumsliebling schlitterte in eine sportliche Talfahrt und hätte nach zuletzt zwei enttäuschenden Saisons beinahe seine Spielberechtigung für die PGA Tour verloren. In der offiziellen Weltrangliste wurde er zwischenzeitlich nur noch auf Rang 185 geführt. Startplätze bei Majors waren längst nicht mehr garantiert. Das Masters spielte Fowler das letzte Mal 2020, nachdem er zuvor zehn Mal in Folge in Augusta dabei gewesen war.

Doch die mit Abstand schwierigste Zeit seiner Karriere scheint Fowler überstanden zu haben. Zwar wartet er noch immer auf den lang ersehnten Major-Triumph und ist generell seit 2019 sieglos. Mit einem geteilten fünften Rang bei der US Open in Los Angeles vor zwei Wochen, als er mit einer 62 unter anderem die niedrigste Runde in der US-Open-Geschichte spielte, meldete er sich aber auf der großen Bühne zurück. Eine 60 - seine beste PGA-Tour-Runde jemals - bei der Travelers Championship (T13) bestätigte Fowlers Formanstieg in den vergangenen Monaten. Wie gut es bei Fowler wieder läuft, zeigt auch seine Platzierung in der Weltrangliste. Hier belegt er dank sieben Top-Ten-Ergebnissen in dieser Saison Rang 35.

Und so geht Fowler in dieser Woche mal wieder als einer der Top-Favoriten in ein PGA-Tour-Turnier. Bei der Rocket Mortgage Classic ist er einer von sechs Top-20-Spielern im FedExCup. Die vierjährige Titelflaute könnte bald enden. Vielleicht schon in dieser Woche im Detroit Golf Club. Noch lieber wäre es Fowler natürlich, wenn sie bei einem Major enden würde. Eine Chance hat er in diesem Jahr noch: In knapp einem Monat findet die Open Championship in Royal Liverpool statt. Es gilt eine Karriere zu vollenden - und spätestens dann ist es auch wieder gut, Rickie zu sein.

Fowlers größte Konkurrenten in dieser Woche sind Titelverteidiger Tony Finau, der wiedererstarkte Justin Thomas und Youngster Tom Kim. Mit Stephan Jäger und Matti Schmid sind auch zwei Deutsche bei dem mit 8,8 Millionen US-Dollar dotierten Event dabei.

Major

Padraig Harrington (Photo by EPA-EFE/ERIK S. LESSER)

Die USGA trägt ihr nächstes Major-Event aus. Zwei Wochen nach der US Open bei den Herren sind nun die Senioren an der Reihe. Im SentryWorld GC in Wisconsin kommt es allen voran zum Duell der beiden formstärksten Champions. Dies sind Titelverteidiger Padraig Harrington und Lokalmatador Steve Stricker. Harrington spielte bereits die US Open mit und erreichte dort die Top 30. In der vergangenen Woche gewann der Ire sein erstes Event in dieser Saison. In Wisconsin will er als erster Spieler seit Allen Doyle (2005-06) seinen Titel bei der US Senior Open Championship verteidigen. Stricker dürfte etwas dagegen haben. Nicht nur gewann er die ersten beiden Champions-Majors des Jahres. Auch kann der 56-Jährige auf die Unterstützung der Heimfans zählen. Stricker triumphierte erst vor zwei Wochen in seiner Heimat Wisconsin.

Mit Bernhard Langer und Alex Cejka sind zwei Deutsche im Feld. Beide bekommen es mit dem längsten Platz in der Turniergeschichte zu tun. Der Par-71-Platz des SentryWorld GC ist 6.600 Meter lang und erfordert hohe Präzision. Bälle aus dem hohen und dichten Rough sind, wie man es bei einer US Open gewohnt ist, kaum zu kontrollieren.

Ladies European Tour

Chiara Noja (Credit: Mark Runnacles/ LET)

Südwestlich von Helsinki liegt Pickala Golf. Hier findet von Donnerstag bis Samstag die Ladies Open statt und, wie es bei regulären LET-Events üblich ist, geht es um insgesamt 300.000 Euro. Mit Diksha Dagar, Chiara Noja und Celine Herbin sind drei Spielerinnen aus den Top Ten der Saisonwertung am Start. Dagar gewann in der vergangenen Woche die Czech Ladies Open und gilt entsprechend auch in Finnland als Top-Favoritin. Noja, Nummer sieben im Race to Costa del Sol, ließ den Stopp in Tschechien aus und reist gut erholt nach Siuntio.

Noja ist eine von elf Deutschen im Feld. Alexandra Försterling sammelte mit ihrem besten Saisonergebnis in der vergangenen Woche Selbstvertrauen und Patricia Isabel Schmidt ist eine von drei Saisonsiegerinnen, die bei der Ladies Open abschlagen. Die weiteren Deutschen sind: Sophie Witt, Helen Tamy Kreuzer, Laura Fünfstück, Carolin Kauffmann, Karolin Lampert, Leticia Ras-Anderica, Sarina Schmidt und Luisa Gudert.

DP World Tour

Sir Nick Faldo (Photo by EPA/GERRY PENNY)

Das British Masters gehört zu den Events, die seit Gründung der European Tour Teil des Kalenders sind. Entsprechend prominent liest sich auch die Siegerliste. Seve Ballesteros, Bernhard Langer, Sir Nick Faldo. Sie alle konnten das britische Turnier im Verlauf ihrer legendären Laufbahnen gewinnen. Faldo ist in dieser Woche erstmals Gastgeber seines Heimturniers, das zum dritten Mal in Folge im The Belfry stattfindet. In Sachen Ryder Cup ist dieser Ort Europas Bastion. Bei vier Austragungen im The Belfry blieb man bislang ungeschlagen gegen die US-Amerikaner.

In dieser Woche geht es auf dem Par-72-Platz in Sutton Coldfield um insgesamt 3,5 Millionen US-Dollar. Der größte Name im Feld ist Justin Rose, der sein erstes reguläres DP-World-Tour-Event des Jahres spielt. 2002 gewann der Engländer das British Masters in Woburn. 21 Jahre später ist er immer noch ein heißer Kandidat für den anstehenden Ryder Cup in Rom. Neben Rose sind zwei weitere Top-50-Spieler dabei: Min Woo Lee und Adrian Meronk. Nach einer verletzungsbedingten Pause in München ist Yannik Paul wieder in Aktion. Er ist ein von neun Deutschen in England: Marcel Siem, Maximilian Kieffer, Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Freddy Schott und Nick Bachem.

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • PGA Tour, Rocket Mortgage Classic: Stephan Jäger und Matti Schmid
  • Ladies European Tour, Ladies Open by Pickala: Patricia Isabel Schmidt, Sophie Witt, Alexandra Försterling, Helen Tamy Kreuzer, Laura Fünfstück, Carolin Kauffmann, Karolin Lampert, Leticia Ras-Anderica, Sarina Schmidt, Luisa Gudert und Chiara Noja
  • Challenge Tour, Le Vaudreuil Golf Challenge: Maximilian Rottluff, Velten Meyer, Michael Hirmer, Jannik de Bruyn und Linus Lang
  • LET Access Series, Vasteras Open: Verena Gimmy, Lara Ok, Sandy Voss und Kimberley Sommer
  • Korn Ferry Tour, Memorial Health Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller
  • Major, US Senior Open Championship: Alex Cejka und Bernhard Langer
  • PGA Tour Canada, ATB Classic: Alexander Herrmann
  • LIV Golf, Valderrama: Martin Kaymer
  • DP World Tour, British Masters: Marcel Siem, Yannik Paul, Maximilian Kieffer, Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Freddy Schott und Nick Bachem

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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