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Tour-Rückblick

Legende Langer vollbringt Meisterwerk

Bernhard Langer gewinnt mit der US Senior Open sein zwölftes Senioren-Major und seinen insgesamt 46. Titel auf der Tour - alleiniger Rekord. Der Tour-Rückblick.

03. Juli 2023

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Es ist inzwischen eine Karriere, die mit Worten nicht mehr zu beschreiben ist. 65 Jahre. Zwölf Major-Titel und insgesamt 46 Turniersiege auf der PGA Tour Champions. Wir verneigen uns vor einer Legende, die seit Sonntag den Thron für sich allein hat. Bernhard Langer, alleiniger Rekordhalter und König des Golfsports. Der Tour-Rückblick:

Major

Jerry Kelly und Bernhard Langer (Photo by Patrick McDermott/Getty Images)

Es ist vollbracht: Im Alter von 65 Jahren, zehn Monaten und fünf Tagen gewann Bernhard Langer seinen 46. Titel auf der PGA Tour Champions. Damit stellte er nicht nur den nächsten Altersrekord auf, sondern verwies auch Hale Irwin auf den zweiten Rang in der ewigen Siegerliste mit 45 Titeln. Und all das tat er in einer Art und Weise, wie sie nur Langer an den Tag legen kann. Bei der US Senior Open in Wisconsin bekam es "Mister Consistency" mit den beiden Lokalmatadoren Jerry Kelly und Steve Stricker zu tun. Der Deutsche erwartete eine Ryder-Cup-ähnliche Stimmung im SentryWorld in Stevens Point, wohlwissend, dass die Fans sehr gerne einen ihrer beiden Heimstars zum Sieg gejubelt hätten.

Mit zwei Schlägen Vorsprung auf Mitspieler Kelly ging Langer auf die Finalrunde. Von Beginn an machte der Deutsche klar: Heute wird Geschichte geschrieben. Der zweimalige Masters-Sieger notierte auf den ersten beiden Löchern Birdie und sorgte auf der Fünf für die Szene des Tages, als er seine Schuhe auszog, um seinen dritten Schlag aus dem Matsch zu spielen und mit Birdie vom Grün zu gehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war allen klar: Dieser Mann ist heute nicht zu schlagen. Langer baute seinen Vorsprung zwischenzeitlich auf sieben Schläge aus und steuerte im Autopilotmodus auf seinen zwölften Major-Titels zu.

"Es ist ein großartiges Gefühl", sagte Langer, der seinen 45. Titel bei der Chubb Classic im Februar geholt und damit Irwins Allzeitrekord egalisiert hatte. "Es hat lange gedauert, aber ich bin sehr, sehr glücklich. Ich hätte nie gedacht, dass es bei der US Senior Open passieren würde, aber ich bin begeistert, dass der Rekord von 46 Siegen diese Woche erreicht wurde." Der erfolgreichste PGA-Tour-Champions-Spieler aller Zeiten konnte sich sogar zum Abschluss seiner Finalrunde noch drei Bogeys leisten. Groß genug war sein Polster, um am Ende mit einem Gesamtergebnis von sieben unter Par und mit zwei Schlägen Vorsprung auf Stricker zu triumphieren.

"Es ist sicherlich eines der größten Turniere, an denen wir je teilgenommen haben, und dieses Feld zu schlagen, bei dem alle hier waren, insbesondere Stricker und Kelly auf ihrem Heimplatz, ist ein ganz besonderes Gefühl. Ich bin sehr dankbar."

Kelly wurde Dritter bei -4 und war schon bei Langers 45. Erfolg in einer Gruppe mit der deutschen Legende. "Ich bin stolz auf die Art und Weise, wie ich wieder gekämpft habe, aber als ein wirklich guter Freund von Bernhard einen Sitz in der ersten Reihe bei 45 und 46 zu haben, das war etwas Besonderes", sagte Kelly. "Er kann sich jetzt zur Ruhe setzen." Diesen Gefallen wird ihm Langer aber nicht tun.

Diese US Senior Open auf dem längsten Platz in der Turniergeschichte war ein weiteres Meisterstück in der Hall-of-Fame-Karriere des akribischen Arbeiters. "Der Schlüssel in dieser Woche war, glaube ich, die Fairways zu treffen", erklärte Langer, der die gesamte Woche über nur sieben Fairway verfehlte, seinen Spielplan. "Wenn man es schafft, den Ball aus dem Kraut herauszuhalten, hat man eine Chance. Ich denke, das ist einer der Gründe, warum ich so gut gespielt habe."

Mit der richtigen Taktik und unglaublichen Erfahrung von nun 46 Siegen auf der PGA Tour Champions spricht vieles dafür, dass Langer noch lange nicht am Ende seines Schaffens angekommen ist. Das Alter jedenfalls ist für ihn weiterhin nur eine Zahl. "Meine Mutter wird am 4. August 100 Jahre alt, ich denke also, ich habe gute Gene", scherzte Langer, der am 27. August seinen 66. Geburtstag feiert. "Hoffentlich bin ich noch ein paar Jahre dabei." Wir würden uns freuen. Seine Konkurrenten dürften dies etwas anders sehen.

Alex Cejka, der zweite Deutsche im Feld, erreichte ebenfalls die Top Ten und wurde geteilter Neunter (Par). Im Charles Schwab Cup rückte Langer übrigens auf Rang zwei hinter Stricker vor.

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PGA Tour

Stephan Jäger (Photo by Raj Mehta/Getty Images)

Dank der besten Runde im Turnier zur zweiten Top-Ten-Platzierung der Saison: Stephan Jäger glänzte mit einer 63 (-9) am Finaltag der Rocket Mortage Classic und beendete das Turnier auf dem geteilten neunten Rang bei -18. An dem Sonntag notierte der Münchner sieben Birdies sowie ein Eagle, um sich insgesamt 35 Plätze auf dem Leaderboard zu verbessern. Die Traumrunde hatte Jägers erstes Top Ten auf der PGA Tour seit November zur Folge. Im Hinblick auf die FedExCup Playoffs war diese Vorstellung im Detroit Golf Club ein wichtiger Schritt. In der Saisonwertung rückte Jäger auf Rang 67 vor. Damit wäre er aktuell für die Playoff-Serie (Top 70) qualifiziert. Der geteilte neunte Platz bescherte Jäger zudem seinen größten Preisscheck in dieser Saison (222.200 US-Dollar).

Nach einer über vierjährigen Durststrecke hielt Rickie Fowler endlich wieder eine PGA-Tour-Trophäe in den Händen. Der Kalifornier schaffte sein Comeback dank zwei Birdies zum Abschluss - eines auf dem 72. und eines auf dem ersten Extra-Loch. Im Playoff gegen den Kanadier Adam Hadwin und Landsmann Collin Morikawa verwandelte Fowler seinen 4,5-Meter-Putt, um anschließend seinen ersten Sieg mit seiner Tochter Maya zu feiern. "Es ist schwer, das alles in Worte zu fassen", sagte der Sieger mit seiner Tochter auf dem Arm. "Offensichtlich habe ich in diesem Jahr eine Menge guter Dinge getan und wirklich gutes Golf gespielt, also wusste ich, dass es nur eine Frage der Zeit war, so wie ich gespielt habe. Ich hatte ein paar schwierige Wochenenden, an denen ich eine Chance hatte. Gewinnen ist großartig, aber es gibt noch viel mehr im Leben als das."

Der Comeback-Erfolg kam mit Ansage. Vor der Rocket Mortgage Classic erreichte Fowler vier Mal hintereinander die Top 15. Bei der US Open ging er als Führender in den Finaltag und in der Woche vor seinem Sieg in Detroit schoss er die niedrigste Runde seiner PGA-Tour-Karriere (60). Der 34-Jährige ist endgültig zurück in der Weltspitze und sein sechster PGA-Tour-Sieg hievte ihn auf den achten Platz im FedExCup.

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Ladies European Tour

Sophie Witt (Credit: Mark Runnacles/ LET)

Deutsche Top-Ten-Ergebnisse waren in der vergangenen Woche schon fast die Regel. Auch auf der Ladies European Tour tauchte eine deutsche Flagge weit oben im Endklassement auf. Bei der Ladies Open by Pickala erreichte Sophie Witt dank Runden von 69, 68 und 72 Schlägen den geteilten neunten Platz bei -7. In einer bislang durchwachsenen Saison für die 20-Jährige war dies das erste Top-Ten-Ergebnis. Im Race to Costa del Sol Ranking ging es vor auf den 69. Rang. Laura Fünfstück wurde geteilte 18. und erreichte damit ihr bestes LET-Ergebnis seit knapp zwei Jahren.

Ihren lang ersehnten ersten Titel auf der Tour holte die Spanierin Carmen Alonso. Die 38-Jährige aus Valladolid spielte mit der Ladies Open in Finnland ihr 251. Event auf der Ladies European Tour und endlich ging sie als Siegerin hervor. "Ich bin wirklich, wirklich, wirklich glücklich!" sagte Alonso, die sich am Samstag einen spannenden Titelkampf mit der Schwedin Johanna Gustavsson bot. "Dies ist mein 19. Jahr auf der Tour und ich habe noch nie gewonnen. Ich habe keine Worte, um das zu beschreiben!"

Alonso erreichte das Gesamtergebnis von 15 unter Par, um mit einem Schlag Vorsprung im Pickala Rock Resort zu triumphieren. Der Sieg garantierte ihr zudem das Ticket zur Amundi Evian Championship. Im Saisonranking belegt sie nun Rang neun.

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DP World Tour

Yannik Paul (Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Das nächste deutsche Top-Ergebnis gab es auf der DP World Tour zu feiern. Hier wurde Yannik Paul beim British Masters geteilter Achter und unterstrich damit einmal mehr sein Ziel, sich direkt für den Ryder Cup zu qualifizieren. Im englischen The Belfry unterschrieb der 29-Jährige Runden von 68, 71, 74 und 70 Schlägen, um das traditionsreiche Event bei -5 zu beenden. Neben dem Preisscheck in Höhe von mehr als 60.000 Euro sammelte Paul zudem wertvolle Punkte für das Ryder Cup Ranking, in dem er weiterhin Rang drei hinter Jon Rahm und Rory McIlroy belegt. Im Race to Dubai rückte der gebürtige Frankfurter auf den zwölften Platz vor.

Der Titel ging an den Neuseeländer Daniel Hillier, der sein erstes Jahr auf der DP World Tour spielt. Mit einem traumhaften Endspurt mit zwei Eagles und einem Birdie auf den letzten vier Löchern stürmte der 24-Jährige an der Konkurrenz vorbei und erreichte das Siegerergebnis von zehn unter Par. Zwei Schläge hinter ihm teilten sich Oliver Wilson (England) und Gunner Wiebe (USA) Platz zwei.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Rocket Mortgage Classic: Stephan Jäger T9 und Matti Schmid CUT
  • Ladies European Tour, Ladies Open by Pickala: Sophie Witt T9, Laura Fünfstück T18, Chiara Noja T32 und Helen Tamy Kreuzer, Patricia Isabel Schmidt, Carolin Kauffmann, Karolin Lampert, Leticia Ras-Anderica, Sarina Schmidt, Luisa Gudert & Alexandra Försterling CUT
  • Challenge Tour, Le Vaudreuil Golf Challenge: Maximilian Rottluff T48 und Velten Meyer, Michael Hirmer, Jannik de Bruyn Linus Lang CUT
  • LET Access Series, Vasteras Open: Verena Gimmy T35 und Lara Ok, Sandy Voss Kimberley Sommer CUT
  • Korn Ferry Tour, Memorial Health Championship: Jeremy Paul Thomas Rosenmüller CUT
  • Major, US Senior Open Championship: Bernhard Langer 1. und Alex Cejka T9
  • PGA Tour Canada, ATB Classic: Alexander Herrmann CUT
  • LIV Golf, Valderrama: Martin Kaymer 36.
  • DP World Tour, British Masters: Yannik Paul T8, Marcel Siem T23, Maximilian Kieffer T57 und Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Freddy Schott Nick Bachem CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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