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Tour-Vorschau

Im achten Monat zum Major

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der US Women's Open in Pebble Beach und der John Deere Classic auf der PGA Tour.

05. Juli 2023

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Eine US Women's Open mit vielen besonderen Geschichten steht uns bevor. Eine Schwangere watschelt, ein Top-Talent ist favorisiert und ein Superstar tritt ab - und das alles an einem historischen Ort, der bislang nur den Männern vorbehalten war. Die Tour-Vorschau:

LPGA Tour

Amy Olson (Photo by Raj Mehta/Getty Images)

Die Damen der LPGA Tour spielen das dritte Major des Jahres und für eine der 156 Teilnehmerinnen ist die Woche in Pebble Beach eine ganz besondere. Wenn Amy Olson bei der US Women’s Open in Kalifornien abschlägt, befindet sich die 30-Jährige in ihrer 31. Schwangerschaftswoche. Sie selbst rief die Major-Woche als "Mission Watscheln" aus, wohlwissend, dass ihr in diesen Tagen an der Pazifikküste körperlich alles abverlangt wird. "Mein Schwung verändert sich von Tag zu Tag, was, wie jeder Golfer weiß, bereits täglich geschieht, aber in der Schwangerschaft passiert das auf Steroiden", so Olson über die besondere Situation.

Dass sich die US-Amerikanerin dieser Herausforderung stellen würde, beschloss sie schon vor einigen Wochen. Ende Mai spielte sie in Minnesota den Final Qualifier für die 78. US Women’s Open. Zuvor holte sie sich bei Tour-Kolleginnen, die bereits schwanger an Majors teilgenommen haben, Rat ein. Wie bei Brittany Lincicome beispielweise, die 2022 in ihrer 30. Woche war, als sie die Women’s PGA Championship spielte. Als sich Olson für das Quali-Event anmeldete, wusste sie: "Es ist sehr schwierig, sich für die Open zu qualifizieren. Man muss die richtige Runde am richtigen Tag spielen. Ich dachte mir: Wenn wir uns qualifizieren, dann werden wir das schon schaffen."

Denn immerhin handelt es sich nicht um irgendein Turnier, das diese Woche ansteht. Erstmals in der Geschichte des ältesten Damen-Majors der Welt geht es auf den legendären Pebble Beach Golf Links. Eine Gelegenheit, die sich auch Olson nicht entgehen lassen wollte - egal, wie sehr der Bauch im Weg sein mag. Mit ihrer Mama an der Tasche qualifizierte sie sich beim Final Qualifier als eine von zwei Spielerinnen. "Der Gedanke, dass drei Generationen auf dem Fairway spazieren gehen, war wirklich süß", sagte Olson über die 36 Löcher in Minnesota.

Seitdem spielte sie vier LPGA-Runden. Den Cut erreichte sie bei ihren beiden Auftritten nicht. Doch darum ginge es in dieser Woche in Pebble Beach auch nicht: "Es geht um so viel mehr als nur um Golf. Golf ist schon so lange ein Traum von mir, genauso wie das Muttersein. Ich kann beides tun, und ich möchte es nicht gegeneinander ausspielen. Beides ist etwas ganz Besonderes, und ich freue mich sehr darauf." Es wird vorerst das letzte Mal sein, dass Olson über den Golfplatz watschelt. Einen schöneren Abschluss, bevor sie sich in die Mutterzeit verabschiedet, hätte sie sich nicht erträumen können.

In einer gänzlich anderen Phase ihrer Karriere befindet sich Olsons Landsfrau Rose Zhang. Die 20-Jährige ist derzeit das Gesprächsthema Nummer eins im Damengolf. Ihr erstes LPGA-Event als Profi hatte die ehemalige College-Golferin der Stanford University gewonnen und vor zwei Wochen spielte sie bei der Women’s PGA Championship gleich wieder um den Sieg mit. Das Top-Talent hat keinerlei Startschwierigkeiten auf der großen Bühne und zählt in dieser Woche zu den Top-Favoritinnen auf den Major-Titel in Pebble Beach. Auch weil sie den Platz offensichtlich gerne mag. Zhang hält den Platzrekord mit 63 Schlägen, den sie 2022 aufstellte.

Eine besondere Woche steht auch einer ehemaligen Siegerin der US Women’s Open bevor. Michelle Wie West spielt ihr letztes LPGA-Event, nachdem sie bereits im vergangenen Jahr ihr Karriereende ankündigte. Wie West ist inzwischen Mama und unter anderem Gastgeberin der Mizuho Americas Open, jenes Turnier, welches Zhang vor wenigen Wochen gewinnen konnte. In ihren 15 Jahren auf der Tour gewann der einstige Shootingstar fünf Titel. Ihr letzter LPGA-Auftritt wird ein emotionaler - sowohl für sie als auch ihre vielen Fans.

Die einzige deutsche Starterin bei der 78. Ausgabe der US Women’s Open ist Aline Krauter. Der LPGA-Rookie qualifizierte sich zum zweiten Mal für das Major, das mit zehn Millionen US-Dollar dotiert ist. Krauter wartet weiter auf ihren ersten Cut bei einem Major.

PGA Tour

John Deere Classic (Photo by Michael Cohen/R&A via Getty Images)

Sechs Wochen noch. Dann ist die reguläre Saison der PGA Tour bereits beendet. Bis dahin lautet für die meisten Spieler das Ziel, sich irgendwie unter den Top 70 des FedExCup zu platzieren, um ein Ticket für die Playoffs zu lösen. Dies gilt auch für Stephan Jäger und Matti Schmid, die beide bei der John Deere Classic in Illinois am Start sind. Jäger wäre aktuell als 67. der Saisonwertung qualifiziert. Schmid dagegen muss sich als Nummer 168 Sorgen um seine Tourkarte machen. Das dieswöchige Event ist eine gute Gelegenheit, Punkte zu sammeln. Aus den Top 50 der Welt sind nur sechs Spieler im Feld. Die Leistungsdichte ist für PGA-Tour-Verhältnisse also überschaubar.

Cameron Young, Nummer 19 der Welt, gilt als größter Name im Feld. Die meisten Stars gönnen sich jedoch eine Pause, bevor es in den kommenden Wochen nach Schottland und anschließend zur Open Championship nach Hoylake geht. Titelverteidiger im TPC Deere Run ist der US-Amerikaner J.T. Poston.

DP World Tour

Made in Himmerland (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Es wird Abschied genommen von einem der beliebtesten Events im Kalender der DP World Tour. Das Made in Himmerland entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem der Turniere mit der besten Stimmung. Allen voran dank der besonderen 16. Spielbahn des HimmerLand GC in Farsö. Auf dem kurzen Par 3 nahmen jedes Jahr tausende von Golffans auf der Naturtribüne Platz und bejubelten die Golfstars und insbesondere ihre heimischen Vertreter. Ab 2024 zieht das dänische Event jedoch um und wird unter einem neuen Namen fortgeführt.

Zum vorerst letzten Mal also kommen Spieler und Fans in den Genuss der besonderen Stimmung. Viele große Namen treten die Reise nach Dänemark nicht an. Nur vier Spieler aus den Top 100 der Weltrangliste sind dabei. Pablo Larrazábal, Thorbjörn Olesen und Yannik Paul zählen zu den Top-Favoriten, die sich allesamt Hoffnungen auf einen Platz im Ryder-Cup-Team machen dürfen. Der gebürtige Frankfurter Paul wäre als Dritter der Punktewertung aktuell sicher beim Mega-Event in Rom dabei. Ein weiteres Top-Ergebnis in dieser Woche würde seine Ansprüche untermauern. Neben Paul sind neun weitere deutsche Spieler dabei: Marcel Siem, Nick Bachem, Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Freddy Schott, Maximilian Schmitt und Velten Meyer.

LIV Golf League

Martin Kaymer (Photo by EPA-EFE/NEIL HALL)

Tut er es wieder? Als Talor Gooch im April seinen ersten LIV-Titel gewann, legte er gleich in der Woche drauf nach und sicherte sich Sieg Nummer zwei. In der vergangenen Woche feierte der US-Amerikaner als erster Spieler in der LIV Golf League seinen dritten Titel. Im Centurion Club in Hertfordshire sollte man den Führenden der Saisonwertung also erneut ganz oben auf dem Zettel haben. Goochs Einnahmen in diesem Jahr sind schwindelerregend. Bei acht gespielten Events verdiente der dreimalige Sieger bereits mehr als 13 Millionen US-Dollar. Auch in dieser Woche geht es wieder um den vier Millionen US-Dollar schweren Siegerscheck. Neben Gooch zählt sicherlich Brooks Koepka, aktuell Zweiter der Saisonwertung, zu den Top-Favoriten.

Ein besonderes Heimspiel ist das London-Event unter anderem für Lee Westwood und Ian Poulter. Beide werden die anstehende Open Championship auslassen und dann erst wieder zum LIV-Golf-Event "The Greenbrier" Anfang August in Aktion treten. Der Spanier Sergio Garcia probierte sich über den Final Qualifier am Dienstag für die Open in Royal Liverpool zu qualifizieren, wird das Major aber erstmals seit 1997 verpassen. Martin Kaymer ist wie gewohnt als einziger deutscher LIV-Spieler am Start.

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • PGA Tour, John Deere Classic: Stephan Jäger und Matti Schmid
  • Legends Tour, Swiss Senior Open: Thomas Gögele
  • Challenge Tour, Italian Challenge Open: Maximilian Rottluff, Felix Katzy, Philipp Katich, Anton Albers, Michael Hirmer, Jannik de Bruyn und Marc Hammer
  • LET Access Series, Capio Ogon Trophy: Sarina Schmidt, Verena Gimmy, Luisa Gudert, Leonie Wulfers und Lara Ok
  • LPGA Tour, US Women’s Open: Aline Krauter
  • LIV Golf, London: Martin Kaymer
  • DP World Tour, Made in Himmerland: Marcel Siem, Nick Bachem, Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Freddy Schott, Maximilian Schmitt, Velten Meyer und Yannik Paul

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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