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Tour-Rückblick

Sieben Strafschläge für LPGA-Star

Die Saison der Weltranglistendritten Lydia Ko erreicht einen neuen Tiefpunkt. Im Finale der Dana Open kassiert die Neuseeländerin sieben Strafschläge. Der Tour-Rückblick.

17. Juli 2023

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Seinen Ball besser zu legen, ohne es zu dürfen, ist teuer. Dies musste auch die 19-fache LPGA-Siegerin Lydia Ko auf die schmerzhafte Art erfahren und auf ihrer Finalrunde einige Strafschläge einstecken. Ein Fauxpas, der irgendwie sinnbildlich für ihre aktuelle Verfassung steht. Der Tour-Rückblick:

LPGA Tour

Lydia Ko (Photo by Amy Lemus/NurPhoto via Getty Images)

Es war bislang ein regelrechtes Seuchenjahr auf der LPGA Tour für die zweimalige Major-Siegerin Lydia Ko. Die 26-jährige Neuseeländerin, geboren in Südkorea, beendete 2023 erst ein Event unter den Top 25. In der US-amerikanischen Saisonwertung belegt die Weltranglistendritte, die zumindest auf der Ladies European Tour zu Beginn der Saison einen Titel holen konnte, nur Rang 74 - eine magere Ausbeute für die amtierende Spielerin des Jahres. Die Finalrunde der Dana Open in der vergangenen Woche war ein wenig exemplarisch für diese sportliche Durststrecke der ehemaligen Nummer eins der Welt.

Ko ging als geteilte 24. in die letzte Runde des mit 1,75 Millionen US-Dollar dotierten Events in Ohio. Dort erlebte sie einen absoluten Albtraumtag - und das, obwohl sie gar nicht schlecht spielte. Jedoch wurde ihr ein wiederholter Regelverstoß zum Verhängnis: An Loch 11 erfuhr Ko, dass in der Finalrunde nur an den Löchern 1 und 10 des Highland Meadows Golf Club mit "Besserlegen" gespielt wurde. Starke Regenfälle am Samstag sorgten für diese Entscheidung. Ko aber legte bis zu diesem Zeitpunkt an drei weiteren Löchern (3, 7 und 9) besser und wurde somit nachträglich bestraft.

In einer offiziellen Meldung der LPGA Tour hieß es: "Am elften Loch von Lydia Ko wurde ein Regelbeauftragter darüber informiert, dass Ko ihre Lagen auf den Löchern 3, 7 und 9 verbessert hatte. An den Löchern 3, 7 und 9 legte sie den Ball nicht an die ursprüngliche Stelle zurück. Daher spielte Ko an jedem dieser Löcher von einer falschen Stelle aus, was einen Verstoß gegen Regel 14.7a darstellt. Ihre Scorekarte wurde entsprechend angepasst, um diese Zwei-Schläge-Strafen zu berücksichtigen. Insgesamt wurden drei Zwei-Schläge-Strafen verhängt." Aus zwei Pars wurden zwei Doppel-Bogeys und aus einem Bogey ein Triple-Bogey.

Den siebten Strafschlag handelte sich Ko auf Loch 11 ein, als sie gerade dabei war, ihren Ball erneut besser zu legen, dafür aber dieses Mal einen Regeloffiziellen heranholte. "An ihrem elften Loch wurde Kos Ball aufgehoben, woraufhin sie eine Entscheidung verlangte. Der Ball wurde an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt, daher wurde gemäß Regel 9.4b nur eine Strafe von einem Schlag verhängt." Sie spielte trotz Strafschlag auf dieser Bahn das Par, kam aber am Ende mit einer 78 (+7), der schlechtesten Runde des Tages, ins Clubhaus und beendete die Dana Open auf dem geteilten 65. Rang (+1).

Ohne die sieben Strafschläge wäre sie immerhin geteilte 26. geworden. Ein bitteres Ende also für Ko, die in der vergangenen Woche nicht ihren Stammcaddie am Bag hatte, sondern ein Mitglied aus ihrem Trainerteam. Es soll in dieser Saison einfach noch nicht so laufen für die 19-fache LPGA-Siegerin. Dieser Tag in Sylvania, Ohio, war ein neuer Tiefpunkt.

Ganz anders war die Stimmungslage am Sonntag bei der Schwedin Linn Grant, die sich bei der Dana Open ihren ersten LPGA-Titel sicherte. Die 24-Jährige hielt einer starken Aufholjagd der amtierenden US-Women’s-Open-Siegerin Allisen Corpuz stand und setzte sich am Ende souverän mit drei Schlägen Vorsprung auf die US-Amerikanerin durch.

"Ich glaube, ich habe mir diesen Tag schon so oft und auf so viele Arten vorgestellt", sagte Grant, die bereits fünfmal auf der Ladies European Tour gewinnen konnte. "Jetzt, wo ich hier bin, bin ich einfach sprachlos und gleichzeitig fühle ich mich aus irgendeinem Grund mit der Umgebung vertraut. Aber es macht einfach so viel Spaß." Im LPGA-Ranking rückte Grant dank dieses Triumphs auf den 19. Platz vor.

Esther Henseleit konnte ihren positiven Trend aus den vergangenen Wochen fortsetzen und feierte ihre dritte Top-20-Platzierung der Saison. Nach Runden von 68, 70, 69 und nochmal 68 Schlägen wurde die 24-jährige Deutsche geteilte 16. und belegt nun den 63. Rang im Race to CME Globe (LPGA-Saisonwertung).

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PGA Tour Champions

Steve Stricker (Photo by Tracy Wilcox/PGA TOUR via Getty Images)

Es kam wenig überraschend und war doch einmal mehr beeindruckend, wie Steve Stricker seinen nächsten Major-Titel holte. Sein Sieg bei der Kaulig Companies Championship (ehemals Senior Players Championship) bedeutete, dass er nun drei der vier Senioren-Majors in diesem Jahr gewinnen konnte. Der letzte Spieler, dem das gelang, war ein gewisser Bernhard Langer (2017).

"Es hat Spaß gemacht. Ich glaube, ich werde so emotional, weil wir so viel dafür getan haben", sagte Stricker, der dank dieses Erfolgs einen Startplatz bei der kommenden Players Championship auf der PGA Tour erhielt. "Das ist ein besonderes Turnier hier, das mir die Teilnahme an der Players Championship im nächsten Jahr ermöglicht, was ein weiteres Ziel von mir in diesem Jahr war, dorthin zurückzukehren und wieder zu spielen."

Stricker ist in diesem Jahr der alles überragende Spieler auf der PGA Tour Champions, konnte zusätzlich zu seinen drei Majors zwei weitere Events gewinnen und führt entsprechend komfortabel die Saisonwertung an. Seine Vorstellung am Finaltag der Kaulig Companies Championship im Firestone Country Club in Akron, Ohio, war ein weiterer Beweis der Klasse des 56-Jährigen. Auf der 15 lochte Stricker einen Putt aus mehr als zwölf Metern ein, nur um eine Bahn später sein Wedge tot an den Stock zu legen und sich mit zwei Birdies in Folge von den Verfolgern abzusetzen. "Das war ein Doppelschlag und der Rest von uns war raus", so der geteilte Dritte Harrison Frazar über Strickers Endspurt.

Bei seinem ersten Auftritt seit seinem Rekordsieg bei der US Senior Open konnte Langer auch beim vierten Major des Jahres überzeugen. Dank einer 66 (-4) zum Abschluss wurde der 65-Jährige Sechster und behauptete seinen zweiten Rang im Charles Schwab Cup. Alex Cejka beendete die Woche auf dem geteilten neunten Rang.

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Ladies European Tour

Sophie Witt (Credit: Tristan Jones / LET)

Weitere deutsche Top-Ergebnisse gab es von der Ladies European Tour zu vermelden. Bei der Aramco Team Series in London teilten sich Olivia Cowan und Sophie Witt den sechsten Rang  und mischten damit in dem prominent besetzten Teilnehmerinnenfeld ganz oben mit. Witt gelang mit einer 67 (-6) am Finaltag sogar die beste Runde des Turniers, das sowohl eine Einzelsiegerin als auch ein Siegerteam kürte.

Der Einzeltitel ging an die US-Amerikanerin Nelly Korda, für die es der insgesamt dritte LET-Sieg war. Die Weltranglistenzweite gewann bereits im vergangenen Jahr die Aramco Team Series in Sotogrande. Den Sieg in der Teamwertung sicherte sich das Quartett um Engländerin Georgia Hall, Kylie Henry, Lea Anne Bramwell und dem Amateur Michael Austick.

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Während der geteilte sechste Platz für Cowan bereits das vierte Top-Ten-Ergebnis der Saison war, feierte Witt ihre bislang beste Saisonplatzierung. Ihr zweites Top-Ten-Ergebnis in diesem Jahr spülte sie auf den 52. Rang im Race to Costa del Sol Ranking vor. Cowan rangiert hier auf dem 15. Platz. Weiterhin beste Deutsche ist die 17-jährige Chiara Noja als Achte. Die Teenagerin kam im Centurion Club in London als geteilte Zwölfte ins Ziel.

DP World & PGA Tour

Rory McIlroy (Photo by Jared C. Tilton/Getty Images)

Es sah vieles nach einem emotionalen Heimsieg aus - doch dann kam Rory McIlroy und schnappte Lokalmatador Robert MacIntyre den Titel weg. Der Nordire beendete die Scottish Open mit zwei Birdies, um im Renaissance Club in North Berwick seinen zweiten Rolex-Series-Sieg in Folge zu feiern. "Es ist unglaublich", sagte McIlroy nach dem Erfolg beim co-sanktionierten Event. "Für das Race to Dubai, für den FedExCup, für mein Selbstvertrauen im Allgemeinen, aber auch für all die Dinge, über die ich zu Beginn der Woche gesprochen habe, und für den Versuch, in diesem Jahr auf beiden Seiten des Atlantiks wieder den Titel zu gewinnen, war dies ein großer Schritt."

McIlroy gewann im vergangenen Jahr sowohl auf der DP World Tour als auch auf der PGA Tour die Saisonwertung und würde diesen Doppelsieg gerne wiederholen. Mit dem Erfolg bei der Scottish Open baute der 34-Jährige seinen Vorsprung im Race to Dubai aus und rückte im FedExCup auf Rang drei vor. Nun geht es direkt weiter zur Open Championship nach Hoylake, wo McIlroy 2014 sein bis dato letztes Major gewinnen konnte. "Ich hatte in letzter Zeit ein paar knappe Niederlagen, deshalb ist es sehr wichtig, dass ich es über die Linie gebracht habe und mit diesem Selbstvertrauen in die nächste Woche und den Rest der Saison gehen kann." Dieser Mann hat noch einiges vor.

Die besten Deutschen bei der Scottish Open waren Yannik Paul und Marcel Schneider auf dem geteilten 25. Rang.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Barbasol Championship: Matti Schmid T44 und Alexander Knappe & Freddy Schott CUT
  • PGA Tour Champions, Kaulig Companies Championship: Bernhard Langer 6. und Alex Cejka T9
  • Challenge Tour, Euram Bank Open: Velten Meyer T29, Michael Hirmer T50, Philipp Katich T54, Philipp Mejow T66 und Timo Vahlenkamp, Yannick Schuetz, Lukas Euler, Marc Hammer, Allen John, Anton Albers & Nicolas Horder CUT
  • Ladies European Tour, Aramco Team Series – London: Olivia Cowan & Sophie Witt T6, Chiara Noja T12, Leonie Harm T19, Alexandra Försterling T43 und Patricia Isabel Schmidt & Laura Fünfstück CUT
  • LPGA Tour, Dana Open: Esther Henseleit T16, Aline Krauter T32 und Polly Mack CUT
  • Korn Ferry Tour, The Ascendant: Thomas Rosenmüller T12 und Jeremy Paul CUT
  • DP World Tour, Scottish Open: Marcel Schneider & Yannik Paul T25, Maximilian Kieffer & Marcel Siem T42 und Hurly Long, Nick Bachem & Nicolai von Dellingshausen CUT
  • PGA Tour Canada, Quebec Open: Alexander Herrmann CUT
  • Epson Tour, Hartford Healthcare Womens Championship: Sophie Hausmann T54

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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