Nächste Major-Siegerin gesucht

Zum ersten Mal seit fast 20 Jahren begrüßt London die Besten der Besten im Damen-Golfspiel. Es ist das fünfte und letzte Major-Turnier der Saison und bisher hat jedes der größeren Events eine Premieren-Siegerin gesehen. Auch bei den Männern bleibt es spannend. Die FedEx Cup-Playoffs stehen an und Golfgrößen wie Rory McIlroy und Scottie Scheffler sind bereit, ihr bestes Golf auf den Platz zu bringen.

Damen-Major: Women's Open

Der 1903 eröffnete Walton Heath Golf Club liegt etwa eine Autostunde südlich von London und signalisiert die Rückkehr der Frauen in die Gegend seit dem letzten Wettbewerb im Jahr 2004 in Sunningdale. Die geschichtsträchtige Location hat mit Winston Churchill und König Edward VIII als ehemalige Mitglieder historisch einiges zu bieten und begrüßt die AIG Women’s Open als das fünfte und letzte Major der Saison.

Premieren-Plätze und Premieren-Siegerinnen

Ein Jahr nach einem außergewöhnlichen Sieg von Ashleigh Buhai, die als erste Frau auf Muirfield ein Major gewann, haben die Besten der LPGA erneut die Chance, Geschichte zu schreiben. Dieses Mal in Walton Heath, das erstmals einen Austragungsort für ein Frauen-Major bietet. Im April wurde der Club at Carlton Woods in Texas zum neuen Zuhause der Chevron Championship. Im Juni debütierte die KPMG Women’s PGA Championship auf dem Lower Course des Baltusrol Golf Club und im Juli war der Pebble Beach Golf Links erstmals Austragungsort der US Women’s Open.

Die Saison hat vier erstmalige Major-Sieger hervorgebracht. Lilia Vu sicherte sich ihren ersten großen Titel bei der Chevron Championship in einem Stechen gegen Angel Yin. Ruoning Yin wurde zur erstmaligen Major-Siegerin in Baltusrol und Allisen Corpuz erhielt den Titel der ersten Frau, die ein Major in Pebble Beach gewann. Sogar die Amundi Evian Championship, die jährlich im Evian Resort Golf Club stattfindet, hat in diesem Jahr mit Celine Boutier eine erstmalige Major-Siegerin hervorgebracht.

Die Favoritin

In einer Saison, in der es lange Zeit keine wirklich dominante Spielerin gab, zeigt sich die zuletzt zweimal in Serie gewinnende Boutier als aufstrebende Favoritin für den Rolex Player of the Year Award gilt. Die Französin kommt nach Walton Heath, nachdem sie sich bei den Amundi Evian Championship und der FREED GROUP Women’s Scottish Open zwei Siege in Folge gesichert hat. Als sie im März das LPGA Drive On Championship am Superstition Mountain gewonnen hatte, wurde Boutier die erste Spielerin in dieser Saison, welche drei Turniere innerhalb eines Jahres gewinnen konnte. Sie führt jetzt auch die Rangliste im Race to the CME Globe an.

Boutier ist Teil eines erstklassigen Feldes, angeführt von Nelly Korda, die an die Spitze der Rolex Women’s World Golf Rankings zurückgekehrt ist. Korda ist eine von fast zwei Dutzend US-Amerikanerinnen, die ihre Reise nach Walton Heath angetreten haben. Darunter befindet sich Allisen Corpuz, welche die Rolex Annika Major Award-Wertung anführt. Insgesamt gehen fünf deutsche Spielerinnen rund um die deutschen Top-Spielerinnen Chiara Noja und Esther Henseleit an den Start.

PGA Tour

Die PGA Tour Saison geht nun in den Endspurt und somit stehen die FedEx Cup-Playoffs vor der Tür. Die Playoffs in diesem Jahr zu erreichen war schwieriger denn je, da die vorherige Top 125-Liste auf nur 70 Spieler für die letzten drei Turniere reduziert wurde. Heißt, in dieser Woche gibt es eine Gruppe von 70 Teilnehmern in Memphis, Tennessee, im TPC Southwind für die FedEx St. Jude Championship. Die besten 50 schaffen es nächste Woche zur BMW Championship und dann 30 zum Saisonabschluss, der Tour Championship im East Lake.

Die Besten der Besten

And then there were 70.

The #FedExCup Playoffs have arrived. pic.twitter.com/KdlkPFoD1O

— PGA TOUR (@PGATOUR) August 8, 2023

 

Rory McIlroy ist der aktuelle Titelverteidiger des FedEx Cups, nachdem er ihn letztes Jahr zum dritten Mal nach Hause bringen konnte. Der Nordire geht nach einem großartigen Jahr mit Siegen bei der Scottish Open und dem Dubai Desert Classic auf der DP World Tour als Drittplatzierter in die Playoffs.

McIlroy ist einer der vielen großen Namen im Feld diese Woche im TPC Southwind, zusammen mit der Nummer Eins der Welt, Scottie Scheffler, der im letzten Jahr Vizemeister im FedEx Cup war und derzeit auf dem zweiten Platz steht.

Der US-Amerikaner war in diesem Jahr wohl neben Jon Rahm der beste Spieler auf dem Planeten, nur seine Putt-Künste hinderten ihn daran, beinahe jede Woche zu gewinnen. Scheffler gewann erstaunlicherweise in dieser Saison keinen zweiten Major-Titel, obwohl er zwei Siege, 15 Top-Zehn-Platzierungen in 20 Starts und keine verpassten Cuts vorweisen kann. Im letzten Jahr verspielte er am letzten Tag eine Sechs-Schläge-Führung gegen McIlroy, was ihn in diesem Jahr heiß machen wird, um seine Playoffs mit einem Sieg in Memphis zu starten.

Ein Selbstläufer oder ein spannendes Rennen?

Der eingangs angesprochene Spanier geht als Führender der FedEx Cup-Wertung in dieses Turnier. Neben dem Masters in Augusta konnte Rahm noch drei weitere Triumphe auf der PGA Tour feiern. Vor kurzem forderte der Golfer in einer Pressekonferenz mehr Toilettenmöglichkeiten auf der Runde. Hoffen wir, dass ihm diese bei diesem Turnier nicht ausgehen.

Ricky Fowler hat auf jeden Fall keinen Grund sich ins Hemd zu machen. 2022 beendete er die Saison noch außerhalb der Top 100 der Welt, doch nun hat er sich wieder unter die besten 30 gespielt. Fowler gewann seinen sechsten PGA Tour-Titel beim Rocket Mortgage Classic letzten Monat und beendete eine viereinhalb Jahre lange Durststrecke. Er wird voraussichtlich ins Ryder Cup-Team zurückkehren, nachdem er 2021 gefehlt hatte. Der Amerikaner wird also hoch motiviert in das Turnier gehen und den anderen Spielern Paroli bieten.

LIV GOLF

Nachdem Bryson DeChambeau beim letzten Turnier eine unglaubliche 58er Runde ins Clubhaus brachte, schaut die Welt des Golfsports auch an diesem Wochenende erneut gespannt auf die LIV Golf Series. Gespielt wird auf dem Trump National Bedminster in New Jersey, wo der Schwede Henrik Stenson im Vorjahr noch seinen ersten Sieg feiern konnte.

Wer in diesem Jahr auch am Ende der Saison ganz oben stehen wird, ist weiterhin noch offen. Der Crushers GC-Teamkapitän DeChambeau hat auf jeden Fall keine schlechten Chancen, auch bei diesem Turnier sein bestes Golf erneut unter Beweis zu stellen. Ob er dann wieder eine ähnlich herrausragende Leistung präsentieren kann, bleibt abzuwarten.

Folgende Deutsche im Einsatz:

Major, LPGA Tour: Olivia Cowan, Esther Henseleit, Chiara Horder, Chiara Noja und Patricia Isabel Schmidt

PGA Tour Champions, Boeing Classic: Alex Cejka und Bernhard Langer

PGA Tour, FedEx St. Jude Championship: Stephan Jäger

Challenge Tour, Farmfoods Scottish Challenge supported by the R&A:  Niklas Staub, Marc Hammer, Maximilian Schmitt, Dominic Foos, Allen John, Velten Meyer und Michael Hirmer

Korn Ferry Tour, Pinnacle Bank Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

Epson Tour, Four Winds Invitational: Sophie Hausmann