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Tour-Vorschau

Reißt die deutsche Serie?

Das ISPS Handa World Invitational ist die letzte Möglichkeit, sich für den Solheim Cup zu qualifizieren. Aus deutscher Sicht droht eine Serie zu reißen. Die Vorschau auf das Tour-Geschehen.

16. August 2023

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Auf eine Sache konnte man sich in den vergangenen Jahren verlassen: Der Solheim Cup findet mit deutscher Beteiligung statt. Gut möglich, dass diese Konstante in diesem Jahr jedoch ihr Ende findet. Eine letzte Chance bleibt den deutschen Ladies, sich für das große Saison-Highlight in Spanien zu empfehlen. Die Tour-Vorschau:

ISPS Handa World Invitational

Olivia Cowan (Credit: Tristan Jones / LET)

Das diesjährige ISPS Handa World Invitational ist aus vielerlei Hinsicht besonders. Als einziges Turnier wird es sowohl von der LPGA und Ladies European Tour als auch von der DP World Tour co-sanktioniert. In dieser Woche finden also zwei Wettbewerbe parallel statt. Jeweils 144 Frauen und Männer spielen Seite an Seite um das identische Preisgeld - 1,5 Millionen US-Dollar pro Wettbewerb. Anders als bei regulären Turnieren gibt es in dieser Woche gleich zwei Cuts. Einen nach zwei Runden und einen weiteren vor der Finalrunde. Am Sonntag spielen also die jeweils Top 35 um den jeweiligen Titel. Im vergangenen Jahr hießen die Gewinner Maja Stark und Ewen Ferguson.

Da beim ISPS Handa World Invitational insgesamt 288 Damen und Herren an den Start gehen, muss das Feld auf zwei Plätze entzerrt werden. Der Galgorm Castle Golf Club im nordirischen Antrim bleibt die Konstante und wird an allen vier Tagen gespielt, während der Castlerock Golf Club nur in den ersten beiden Runden relevant ist. Interessant bei der Zusammenstellung ist die Verschiedenheit der beiden Layouts. Während Galgorm Castle ein klassischer Parkland-Kurs ist, erwartet die Spielerinnen und Spieler mit Castlerock ein altehrwürdiger Linksplatz. Abwechslung ist in dieser Woche also garantiert.

Eine weitere Besonderheit erhält das ISPS Handa World Invitational durch seinen Platz im Kalender. Das 2019 erstmals ausgetragene Event - damals noch auf der Challenge Tour - ist nämlich das letzte Solheim Cup relevante Turnier. Am Dienstag wird Suzann Pettersen ihre vier Wild Cards bekanntgeben, nachdem zuvor schon zwei Spielerinnen über das Solheim Cup Ranking und sechs Spielerinnen über die Weltrangliste ihren Platz im Team sicher haben. Die vier Runden in Nordirland sind also die letzte Gelegenheit, sich entweder direkt zu qualifizieren oder sich eben bei der norwegischen Kapitänin zu empfehlen.

Aktuell wären folgende acht Damen beim Solheim Cup in Finca Cortesin (18. bis 24. September) gesetzt: Celine Boutier, Maja Stark (beide Solheim Cup Ranking), Charley Hull, Leona Maguire, Georgia Hall, Linn Grant, Carlota Ciganda und Anna Nordqvist (Weltrangliste). Schon jetzt eine äußerst schlagkräftige Truppe, der ein dritter Solheim-Cup-Triumph in Folge zugetraut werden kann. Aus deutscher Sicht könnte jedoch eine besondere Serie reißen. Seit 2011 nahm nämlich immer mindestens eine Deutsche am Solheim Cup teil. 2015 waren es mit Caroline Masson und Sandra Gal sogar gleich zwei. Das letzte Mal, dass keine Deutsche im Team war, liegt 14 Jahre zurück.

Aufgrund der Konstellationen in den Rankings muss Golf-Deutschland auf eine Wild Card hoffen. Und hier gilt Olivia Cowan als heißeste Kandidatin. Die 27-Jährige rangiert vor der letzten Bewährungsmöglichkeit auf dem siebten Platz im Solheim Cup Ranking und ist als Nummer 101 im Rolex Ranking bestplatzierte Deutsche in der Weltrangliste. Eindruck dürfte Cowans Vorstellung bei der Women’s Open in der vergangenen Woche hinterlassen haben, als sie geteilte Neunte wurde. Trotzdem gilt in diesem Fall das Prinzip Hoffnung, da etliche potentielle Captain’s Picks vor Cowan in der Weltrangliste platziert sind und teilweise über deutlich mehr internationale Erfahrung verfügen. Sollte Cowan jedoch in Nordirland ganz vorne mitspielen können, vielleicht sogar ihren zweiten LET-Titel holen, dann könnte die deutsche Solheim-Cup-Serie womöglich doch fortgesetzt werden.

Blickt man auf zukünftige Solheim-Cup-Kandidatinnen aus Deutschland dürften allen voran Chiara Noja und Esther Henseleit - beide ebenfalls in Nordirland dabei - genannt werden. Noja hat mit ihren 17 Jahren noch enormes Entwicklungspotential und gehört schon jetzt zu den besten Spielerinnen auf der Ladies European Tour. Gleiches gilt für Henseleit, die auch erst 24 jung ist, seit 2020 auf der LPGA Tour spielt und seit Jahren konstant abliefert. Mit Polly Mack und Aline Krauter spielen zwei weitere Youngsters ihre erste LPGA-Saison und haben ebenfalls das Potential, in den kommenden Jahren um Titel mitzuspielen. Das deutsche Damengolf muss sich um seine Zukunft also keine Gedanken machen, auch wenn die Überfliegerin in der Weltspitze derzeit fehlt und daher auch der Solheim Cup voraussichtlich nach langer Zeit mal wieder ohne deutsche Beteiligung auskommen muss.

Bis zur Quali-Deadline für das europäische Ryder-Cup-Team sind es noch drei Wochen. Die DP World Tour kehrt mit dem ISPS Handa World Invitational zunächst aus ihrer dreiwöchigen Sommerpause zurück und wartet nicht mit dem stärksten Feld auf. In Robert MacIntyre und Victor Perez sind aber zumindest zwei Ryder-Cup-Kandidaten am Start. Der Schotte MacIntyre hat aktuell einen der direkten Qualifikationsplätze sicher und möchte diesen auf vertrautem Terrain verteidigen. Deutsche Ryder-Cup-Kandidaten sind keine im Feld. Yannik Paul und Marcel Siem treten erst beim Czech Masters in der kommenden Woche wieder in Aktion.

PGA Tour

Patrick Cantlay (Photo by EPA-EFE/TANNEN MAURY)

Aus 70 wurden 50 werden 30. Die Teilnehmerfelder bei den FedExCup-Playoffs werden kleiner. In der vergangenen Woche wurden 20 Spieler ausgesiebt - darunter auch der Münchner Stephan Jäger. Die Top 50 der Saisonwertung spielen die BMW Championship in Illinois und auch hier steht eine Deadline bevor. Denn das zweite Playoff-Event ist wiederum für die US-Amerikaner die letzte Gelegenheit, sich über die Punktelisten für den Ryder Cup direkt zu qualifizieren. Hier werden insgesamt sechs Plätze automatisch vergeben, bevor Kapitän Zach Johnson sechs Wild Cards vergibt. Außerhalb der aktuellen Top Sechs haben immerhin noch zehn Spieler die Chance, mit einem guten Ergebnis in dieser Woche ihr Ryder-Cup-Ticket zu lösen. Dazugehört auch der aktuell formstärkste Spieler der PGA Tour, Lucas Glover, der aber schon einen dritten Sieg in Folge benötigt, um sicher in Rom dabei zu sein.

Abgesehen vom Ryder Cup liegt der Fokus natürlich auf den Top 30 des FedExCup. Nur diese dürfen nämlich beim Saisonfinale in Atlanta mitmischen. Der Japaner Hideki Matsuyama zählt beispielsweise  zu den Spielern, die bei der BMW Championship Boden gutmachen müssen. Die aktuelle Nummer 47 im FedExCup droht zum ersten Mal nach neun Jahren das Finalturnier zu verpassen. Ein Wackelkandidat ist auch Jordan Spieth, aktuell 27., der ohne ein Top-Ergebnis schnell durchgereicht werden könnte. Doppelter Titelverteidiger ist Patrick Cantlay, der die BMW Championship an unterschiedlichen Orten gewinnen konnte - 2021 in Caves Valley und 2022 im Wilmington Country Club. In dieser Woche kehrt das Turnier nach Olympia Fields zurück, wo Jon Rahm 2020 triumphierte. Der Spanier geht als Führender des FedExCups in das mit 20 Millionen US-Dollar dotierte Turnier, bei dem logischerweise alle Stars am Start sind. Aus den Top Ten der Weltrangliste fehlt einzig Cameron Smith (LIV-Spieler).

Folgende Deutsche im Einsatz:

LPGA & Ladies European Tour, ISPS Handa World Invitational: Esther Henseleit, Polly Mack, Patricia Isabel Schmidt, Leonie Harm, Olivia Cowan, Sophie Witt, Chiara Noja, Alexandra Försterling und Aline Krauter

PGA Tour Champions, Shaw Charity Classic: Alex Cejka

DP World Tour, ISPS Handa World Invitational: Freddy Schott, Velten Meyer, Maximilian Rottluff und Maximilian Schmitt

Challenge Tour, Vierumäki Finnish Challenge: Lukas Euler, Yannick Schütz, Marc Hammer, Michael Hirmer, Jannik de Bruyn, Philipp Mejow, Allen John, Philipp Katich und Felix Katzy

Korn Ferry Tour, Magnit Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

Epson Tour, Wildhorse Ladies Golf Classic: Sophie Hausmann

LET Access Series, PGA Championship Gothenburg: Verena Gimmy, Carolin Kauffmann, Sarina Schmidt, Lara Ok, Anna-Maria Diederichs, Chiara Jetter und Luisa Gudert

Asian Tour, International Series England: Dominic Foos

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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