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Tour-Vorschau

Europa will Geschichte schreiben

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem Solheim Cup in Spanien und weiteren Turnieren der DP World Tour sowie der LIV Golf League.

20. September 2023

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Ladies First. Eine Woche vor dem Ryder Cup in Rom steht in Spanien der Solheim Cup an. 24 der besten Golferinnen der Welt messen sich im Duell USA vs. Europa um eine der begehrtesten Trophäen im Profigolf. Die Europäerinnen gehen als leichte Favoritinnen in den Wettbewerb und wollen Geschichte schreiben. Die Tour-Vorschau:

Solheim Cup

Stacy Lewis und Suzann Pettersen (Credit: Tristan Jones / LET)

Die jungen Talente haben es vor gemacht: Wenige Tage vor dem Solheim Cup in Finca Cortesin fand der Junior Solheim Cup in CG La Zagaleta statt und die Europäerinnen um die Deutsche Helen Briem triumphierten souverän mit 15 zu 9 gegen die USA. Zum ersten Mal in der Geschichte des Amateur-Events konnte das europäische Team den Titel erfolgreich verteidigen. Ein ähnliches Novum peilen Europas beste Golferinnen von Freitag bis Sonntag an. Eine erfolgreiche Titelverteidigung gelang ihnen bereits vor zwei Jahren in Ohio. In Spanien soll nun der erste Hattrick in der Geschichte her. Die USA holten in der 33-jährigen Historie des Solheim Cups bereits zweimal drei Siege in Folge. Von den vergangenen sechs Ausgaben gingen jedoch vier an die Blauen - sprich die Europäerinnen.

Das europäische Team in der Übersicht >>>

Das Momentum ist also ganz klar auf Seiten des Teams von Kapitänin Suzann Pettersen. Die Norwegerin führt Europa zum ersten Mal als Captain in den Kontinentalvergleich. An Solheim-Cup-Erfahrung mangelt es der 42-jährigen Norwegerin definitiv nicht. Neun Mal war sie als Spielerin dabei - zuletzt 2019, als sie den entscheidenden Putt zum Sieg in Gleneagles lochte und anschließend ihr Karriereende bekanntgab. Pettersens US-amerikanisches Pendant ist Stacy Lewis, die als Spielerin 2015 sowie 2017 den Solheim Cup holte, auf der anderen Seite aber auch drei Niederlagen einstecken musste.

Bei der Teamzusammenstellung fallen schnell Unterschiede auf. Die Europäerinnen sind insgesamt deutlich erfahrener, haben mit Anna Nordqvist die älteste Spielerin in ihren Reihen. Die 36-jährige Schwedin hat seit 2009 keinen Solheim Cup mehr verpasst und feiert in dieser Woche ein Debüt. Nicht nur geht sie als Spielerin auf den Platz. Nordqvist unterstützt Pettersen auch als Vize-Kapitänin. Die Solheim-Cup-Bilanz der Nummer 38 der Welt kann sich sehen lassen: Von 27 Matches gewann sie 14 mit ihrem Highlight 2017, als sie ungeschlagen blieb. Einer Nordqvist steht USAs Youngster Rose Zhang gegenüber, die mit 20 Jahren die jüngste Spielerin in Spanien ist. Die LPGA-Siegerin ist eine von fünf Rookies in Lewis‘ Team.

Ein weiterer Unterschied ist die durchschnittliche Weltranglistenplatzierung: Die USA kommt hier auf 25, Europa auf 43. Mit Lilia Vu und Nelly Korda sind zwei der Top-Drei-Spielerinnen auf US-Seite. Beste Europäerin ist die Französin Céline Boutier als Weltranglistenfünfte. Mit Emily Kristine Pedersen (Dänemark) und Caroline Hedwall (Schweden) stehen zudem zwei Spielerinnen außerhalb der Top 100 in Europas Aufgebot. Und doch sehen die Buchmacher Europa leicht vorne. Dies dürfte zum einen am Heimvorteil, zum anderen am Ausgang der vergangenen beiden Solheim Cups liegen. Der Druck liegt dieses Mal also etwas auf den Schultern von Charley Hull (England), Leona Maguire (Irland) und Co. Allein schon aus dem Grund, dass in Finca Cortesin Geschichte geschrieben werden kann. Führt Pettersen ihr Team zum historischen Hattrick?

DP World Tour

Le Golf National (Photo by Luke Walker/Getty Images)

Eine Woche nach der BMW PGA Championship steht das nächste Traditionsevent auf der DP World Tour an. Die Open de France ist seit Tour-Gründung Teil des Kalenders und brachte bereits einige legendäre Sieger wie Seve Ballesteros, Sir Nick Faldo oder Bernhard Langer hervor. Langer war übrigens einer von drei Deutschen, die Frankreichs nationale Meisterschaft gewinnen konnten. Die anderen waren Martin Kaymer und Marcel Siem. Letzterer ist auch in dieser Woche wieder dabei. Siem ist einer von neun Deutschen im Feld. Wenn einer von ihnen das Zeug dazu hat, in die Fußstapfen von Langer und Co. zu treten, dann am ehesten Yannik Paul.

Paul befindet sich zwar nicht in absoluter Topform - zuletzt zweimal 45. - bewegt sich aber seit Wochen auf konstant hohem Niveau und wurde bei seinem Debüt im vergangenen Jahr Achter im Le Golf National. Der 29-Jährige mag den Platz, weil er gute Schläge belohnt und schwache Schläge bestrafen kann, und er mag diese Art von Setup, bei dem man den Schwerpunkt auf ein wirklich gutes Annäherungsspiel legt. Das ist eine seiner großen Stärken. Pauls Konkurrenz besteht aus vier Top-50-Spielern: Tom Kim, BMW-PGA-Champion Ryan Fox, Min Woo Lee und Billy Horschel. Titelverteidiger bei dem mit 3,25 Millionen US-Dollar dotierten Event ist der Italiener Guido Migliozzi. Die heimischen Titelhoffnungen liegen auf Victor Perez, der Rang sechs im Saisonranking belegt und wie Paul zu den möglichen Ryder-Cup-Kandidaten zählte.

Apropos Ryder Cup: Le Golf National trug den legendären Wettbewerb 2018 aus und ist in dieser Woche Schauplatz des letzten Events vor dem Kräftemessen in Rom. Robert MacIntyre ist als einziger Ryder-Cup-Spieler im Feld. Außerdem wird Le Golf National 2024 das nächste Mega-Event austragen, wenn die Olympischen Spiele von Paris hier stattfinden.

LIV Golf League

Cameron Smith (Photo by Mike Stobe/Getty Images)

Die 48 Herren der LIV Golf League sind wieder in gewohnter Konstellation im Einsatz. Nach mehr als einem Monat Pause steht in Chicago das vorletzte reguläre Event der Saison auf dem Programm, bevor das große Finale in Miami die Champions im Team-Wettbewerb krönt. Rich Harvest Farms ist in dieser Woche das zweite Jahr in Folge Gastgeber einiger der besten Spieler der Welt. Cameron Smith konnte hier im vergangenen Jahr gewinnen und holte auch beim letzten Auftritt im August souverän den Titel. Der Australier gilt daher als absoluter Top-Favorit. Mit einem Sieg in dieser Woche könnte Smith bereits den Titel in der Gesamtwertung klarmachen.

Aus deutscher Sicht wartet man immer noch auf die ersten Top-Ergebnisse des zweimaligen Major-Siegers Martin Kaymer. Mit einem Wert von 72,1 weist er den zweithöchsten Rundendurchschnitt aller Spieler in dieser Saison auf. In der Gesamtwertung belegt er nur Rang 49. Aufgrund seines Kapitänsstatus läuft Kaymer aber nicht Gefahr, seinen Status als LIV-Mitglied zu verlieren. Anders sieht dies bei Jediah Morgan, James Piot, Chase Koepka und Sihwan Kim aus, die sich aktuell in der sogenannten Drop Zone befinden und daher aktuell nicht die Tourkarte für die kommende Saison sicher haben.

Challenge Tour

Golf Saint Apollinaire (Photo by Johannes Simon/Getty Images)

Nicht nur die LIV Golf League befindet sich in den letzten Zügen der Saison. Auch die Challenge Tour hat nur noch wenige Turniere auf dem Plan. Die Swiss Challenge ist das vorletzte reguläre Event in diesem Jahr, bevor in China nur die Top 72 und auf Mallorca nur die Top 45 der Gesamtwertung startberechtigt sind. Obwohl der Turniername suggeriert, dass es in die Schweiz geht, wird in dieser Woche auf französischem Boden gespielt. Der Golf Saint Apollinaire gehört zwar zu Basels größten Golfclubs, befindet sich aber auf der französischen Seite. Designer des "Fruit Garden"-Platzes ist der Deutsche Kurt Rossknecht, der unter anderem auch für München Eichenried oder Wörthsee verantwortlich war.

Mit dem Saisonende in Sichtweite, geht der Blick verstärkt auf die Top 20 der Gesamtwertung. Diese erhalten nämlich nach dem Saisonfinale auf Mallorca die Tourkarte für die DP World Tour. Mit Maximilian Rottluff ist aktuell auch ein Deutscher auf Aufstiegskurs. Der Elftplatzierte im Ranking ist in dieser Woche aber nicht dabei. Dafür nehmen drei andere Deutsche teil. Während Marc Hammer als 47. der Rangliste aktuell zumindest für das China-Event qualifiziert wäre, rangieren Velten Meyer und Jannik de Bruyn außerhalb der Top 100. Hier muss bei den kommenden zwei Turnieren also fast schon ein Sieg her, sonst ist die Saison für das Duo bald beendet.

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • LIV Golf, Chicago: Martin Kaymer
  • DP World Tour, Open de France: Marcel Siem, Yannik Paul, Maximilian Kieffer, Nick Bachem, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Maximilian Schmitt und Freddy Schott
  • Challenge Tour, Swiss Challenge: Jannik de Bruyn, Marc Hammer und Velten Meyer
  • PGA Tour Champions, Pure Insurance Championship: Alex Cejka
  • Korn Ferry Tour, Nationwide Children‘s Hospital Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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