Finale Entscheidungen

Wer sichert sich eine PGA-Tourkarte? Wer wird LPGA-Spielerin des Jahres? Und wer verlängert seine LET-Spielberechtigung? In dieser Woche fallen etliche wichtige Entscheidungen – auch für einige deutsche Spielerinnen und Spieler. Die Tour-Vorschau:

DP World Tour

So viele Entscheidungen in dieser Woche auch fallen, mit Rory McIlroy steht der Gewinner des Race to Dubai bereits fest. Der Nordire kann beim Saisonfinale in Dubai, bei dem die Top 50 der Gesamtwertung antreten, nicht mehr vom Thron des DP World Tour Rankings gestoßen werden und somit bleibt lediglich der Kampf um Platz zwei. Diesen hat aktuell der Spanier Jon Rahm inne. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen Adrian Meronk (Polen), Ryan Fox (Neuseeland) und Victor Perez (Frankreich). Rahm werden als Titelverteidiger und dreimaliger Sieger der DP World Tour Championship in den Jumeirah Golf Estates aber die besten Chancen auf den Titel "Best of the Rest" eingeräumt.

Weiter hinten im Ranking wird es richtig spannend. Denn nach der DP World Tour Championship stehen die zehn Spieler fest, die sich die PGA-Tourkarte für 2024 sichern. Diese gehen an die Top Ten, die nicht ohnehin schon über eine entsprechende Spielberechtigung verfügen. Als aktuell letzter Spieler würde der Däne Rasmus Höjgaard eine Tourkarte erhalten. Der Bruder des Ryder-Cup-Spielers Nicolai belegt Rang 16 im Race to Dubai und hat damit zwei Deutsche im Nacken, die ebenfalls auf die Tourkarten schielen: Yannik Paul und Marcel Siem.

Ready for the season finale in Dubai??#TheViewsBetterFromHere | #MauiJim pic.twitter.com/Dyfg5jBWK2

— DP World Tour (@DPWorldTour) November 15, 2023

Das Duo belegt die Plätze 17 und 18 und hat nur wenige Punkte Rückstand auf Höjgaard. Dieses Rennen wird also richtig spannend. Erst recht, weil bei der mit zehn Millionen US-Dollar dotierten DP World Tour Championship nochmal deutlich mehr Punkte vergeben werden als bei regulären Turnieren. Jedes Birdie kann hier am Ende den Ausschlag geben.

Paul und Siem spielen die erste Runde zusammen in einer Gruppe und werden sich gegenseitig zu Höchstleistungen pushen wollen. Sollten beide den Sprung auf die PGA Tour schaffen und parallel Matti Schmid seinen Platz unter den Top 125 im FedExCup halten, würden nächstes Jahr vier Deutsche auf der PGA Tour spielen. Stephan Jäger hat seine Tourkarte als einziger Deutscher bereits sicher.

PGA Tour

Kommen wir zu den nächsten Entscheidungen: Die RSM Classic in Georgia ist das letzte Event der PGA-Tour-Saison und nach dieser Woche steht fest, wer die volle Tourkarte für 2024 sicher hat. Die Top 125 im FedExCup sind das Ziel und mit Matti Schmid hat sich ein Deutscher ganz frisch unter diese gespielt. Sein dritter Platz bei der Bermuda Championship in der vergangenen Woche spülte den gebürtigen Regensburger auf Rang 120 im Ranking vor und damit würde der Rookie seine Spielberechtigung aktuell verlängern. Den Cut sollte er in dieser Woche jedoch besser nicht verpassen, sonst könnte er noch auf der Zielgerade überholt werden.

Nicht mehr um seine Tourkarte muss Stephan Jäger bangen. Der Mann aus München Eichenried hatte sich für die FedExCup-Playoffs qualifiziert und seine bislang beste Saison auf der PGA Tour gespielt. Dennoch geht es auch für den 34-jährigen, aktuell besten deutschen Golfer noch um etwas. Nicht nur jagt er weiter seinen ersten Titel auf der Tour. Auch würde er gerne noch die Top 60 im Ranking erreichen, um sich für die beiden Signature Events, AT&T Pebble Beach Pro-Am sowie das Genesis Invitational, zu qualifizieren. Jäger geht als 62. des FedExCups in die Woche und hat damit noch gute Chancen, sich entscheidend zu verbessern.

Der größte Name im Feld der RSM Classic ist Open-Champion Brian Harman, der sein erstes Turnier seit seinem Ryder-Cup-Debüt spielt. Insgesamt geht es im Sea Island GC um 8,4 Millionen US-Dollar.

LPGA Tour

Ihr Saisonfinale trägt auch die LPGA Tour aus: Bei der CME Group Tour Championship sind die besten 60 Damen der Saison zugelassen und mit Esther Henseleit ist auch eine Deutsche dabei. Die 24-Jährige rutschte als 36. der Gesamtwertung souverän ins Feld und könnte, wie alle anderen Spielerinnen auch, das Race to CME Globe gewinnen. Dieser Preis geht nämlich automatisch an die Siegerin des Finalturniers, das insgesamt sieben Millionen US-Dollar ausschüttet und wie gewohnt im Tiburon GC in Naples, Florida, stattfindet.

Dank ihres Erfolgs in der vergangenen Woche übernahm die US-Amerikanerin Lilia Vu nicht nur die Führung in der Weltrangliste. Sie erarbeitete sich auch einen ordentlichen Vorsprung im Rennen um den Titel "LPGA Player of the Year". Die einzige Spielerin, die Vu hier noch abfangen kann, ist Celine Boutier aus Frankreich, die das Turnier aber gewinnen müsste, um noch eine Chance zu haben. Sowohl Vu als auch Boutier haben in diesem Jahr vier Titel geholt. Titelverteidigerin Lydia Ko hat sich übrigens nicht qualifizieren können. Die Neuseeländerin beendete die Saison als Nummer 100 des Race to CME Globe.

Ladies European Tour

Noch nicht ganz das Finale steht auf der LET an. Die Mallorca Ladies Open ist das vorletzte Turnier der Saison, aber auch hier fallen wichtige Entscheidungen. Zum Beispiel, wer 2024 die volle Tourkarte behält. Die Top 70 des Race to Costa del Sol verlängern ihre Mitgliedschaft und die Top 64 qualifizieren sich für das Saisonfinale in Marbella. Aktuell gerade so unter den besten 70 rangiert Leonie Harm. Die gebürtige Stuttgarterin geht als 70. der Gesamtwertung in das Turnier, das im Golf Son Muntaner in Palma stattfindet.

Die Mallorca Ladies Golf Open feiert ihre Premiere und deutsche Fans hoffen, dass sich Geschichte wiederholt. Denn vor einem Jahr konnte mit Yannik Paul ein Deutscher an diesem Ort gewinnen. Neben Harm sind fünf weitere deutsche Damen dabei: Verena Gimmy, Sophie Witt, Alexandra Försterling, Patricia Isabel Schmidt und Laura Fünfstück. Während Gimmy eigentlich auf der LET Access Series zuhause ist und per Einladung ins Feld rutschte, haben die anderen vier ihre Tourkarte sowie ihren Platz beim Saisonfinale bereits sicher.

Ready for action in Mallorca ????#RaiseOurGame | #MallorcaLadiesGolfOpenpic.twitter.com/koDkeepmC1

— Ladies European Tour (@LETgolf) November 15, 2023

Wer das Race to Costa del Sol und damit die Gesamtwertung gewinnt, stellt sich erst in der kommenden Woche heraus. Doch je nach Ausgang könnte es auf Mallorca zu einem Wechsel an der Spitze kommen. Denn die Führende Celine Boutier ist nicht am Start und damit haben ihre Verfolgerinnen eine gute Chance, die französische Major-Siegerin zu überholen. Der Zweitplatzierten Diksha Dagar aus Indien beispielsweise könnte ein Top-Ten-Ergebnis reichen, um die Führung zu übernehmen. Auch die Thailänderin Trichat Cheenglab sowie die Schwedin Johanna Gustavsson schielen auf Platz eins.

Folgende Deutsche im Einsatz:

• LPGA Tour, CME Group Tour Championship: Esther Henseleit
• PGA Tour, RSM Classic: Matti Schmid und Stephan Jäger
• Ladies European Tour, Mallorca Ladies Golf Open: Sophie Witt, Alexandra Försterling, Verena Gimmy, Patricia Isabel Schmidt, Laura Fünfstück und Leonie Harm
• DP World Tour, DP World Tour Championship: Yannik Paul und Marcel Siem
• Asian Tour, Indonesian Masters: Dominic Foos und Ferdinand Müller