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Tour-Vorschau

Berlinerin jagt das Double

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem Saisonfinale auf der Ladies European Tour und dem Saisonstart auf der DP World Tour.

22. November 2023

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Der Name Alexandra Försterling ist aktuell in aller Munde. Die junge Berlinerin gewann vor wenigen Tagen auf Mallorca ihren zweiten Titel in Europas erster Liga und könnte nun beim Saisonfinale ihre unglaubliche Rookie-Saison krönen. Dafür benötigt sie aber erneut ein Maximum. Die Tour-Vorschau:

Ladies European Tour

Alexandra Försterling mit Bastian Schweinsteiger (Credit: Tristan Jones / LET)

"Es fühlt sich an wie ein Traum. Mir fehlen wirklich die Worte dafür. Es fühlt sich unglaublich und verrückt an." Aber es ist die Realität: Alexandra Försterling spielt in ihrem ersten Jahr auf der Ladies European Tour um den Gesamtsieg der Order of Merit mit. Dass die 23-jährige Berlinerin als Fünfte des Race to Costa del Sol ins Saisonfinale geht, hat sie unter anderem ihren zwei Titelgewinnen zu verdanken. Vor zwei Monaten triumphierte sie das erste Mal in der Schweiz und vor wenigen Tagen folgte Titel Nummer zwei auf Mallorca. Nun hat Försterling als eine von sechs Spielerinnen die Gelegenheit, die Saison 2023 als Nummer eins der Ladies European Tour zu beenden.

Für den großen Coup benötigt sie eine weitere Traumwoche. Försterling muss das letzte Turnier der Saison, die Andalucia Costa del Sol Open de Espana gewinnen, um rechnerisch eine Chance auf den Gesamtsieg zu haben. Angesichts ihrer formidablen Form erscheint dies nicht unmöglich. Gleichwohl weiß das Top-Talent, das sich die Tourkarte über die LET Q-School im vergangenen Jahr gesichert hatte, dass sie in dieser Woche gegen die besten Spielerinnen der Ladies European Tour antritt. Die Top Ten der Gesamtwertung sind in Malaga versammelt und meldet bei dem großen Finale Titelansprüche an.

Försterling gibt sich bescheiden kleinlaut. Nach ihrem souveränen Erfolg bei der Mallorca Ladies Open, die sie mit fünf Schlägen Vorsprung gewann, sagte sie, sie wolle die Finalwoche angehen wie jede normale Woche auch: "Ich versuche immer, einfach mein Spiel zu spielen und mich nicht zu sehr von all diesen Dingen beeinflussen zu lassen und Spaß zu haben." Ob sie die besondere Ausgangssituation komplett ausblenden kann, bleibt abzuwarten. Zumal Försterling nicht nur um die Krone in der Gesamtwertung spielt. Mit einem Sieg beim Finale im Real Club de Golf Las Brisas könnte sie auch die Rookie-Wertung gewinnen.

Und das Double war zuletzt recht populär auf der LET. In den vergangenen vier Jahren sicherte sich dreimal der beste Rookie auch die Gesamtwertung - unter anderem Esther Henseleit 2019, als erstmals in der Geschichte eine Deutsche die Order of Merit gewann. Försterling könnte diesem Trend also folgen und in Henseleits große Fußstapfen treten. "Es wäre verrückt, beides zu gewinnen, aber jetzt, wo ich diese Woche gewonnen habe, werde ich versuchen, es ruhig anzugehen und wir werden sehen", so die Mallorca-Siegerin kurz nach ihrem jüngsten Triumph. Gleichwohl, egal wie Försterling bei der Andalucia Costa del Sol Open de Espana abschneidet, die Spielerin vom Golf und Land Club Berlin-Wannsee hat schon jetzt all ihre Erwartungen für das erste auf diesem Niveau übertroffen.

Försterlings direkte Konkurrentinnen um den Gesamtsieg heißen Trichat Cheenglab (Thailand), Celine Boutier (Frankreich), Diksha Dagar (Indien), Johanna Gustavsson (Schweden) und Ana Peláez Trivino (Spanien). Cheenglab, ebenfalls ein Tour-Rookie, führt das Ranking mit knapp 2.000 Punkten an und konnte in diesem Jahr einen Titel holen (Big Green Egg Open). Keine zweihundert Punkte hinter der Thailänderin folgt der große Superstar aus Frankreich: Boutier ist seit 2017 auf der LET und gewann in dieser Saison die Amundi Evian Championship sowie die Women’s Scottish Open. Neben Försterling ist sie die einzige Doppelsiegerin 2023. Sollte sie in dieser Woche Titel Nummer drei folgen lassen, ist ihr der Gesamtsieg nicht zu nehmen.

Während es für die meisten deutschen Spielerinnen bei dem mit 650.000 Euro dotierten Event um nicht mehr als einen gelungenen Saisonabschluss geht, spielt Leonie Harm um mehr als nur einen positiven Schlusspunkt. Die 26-jährige Stuttgarterin kämpft um ihre Tourkarte. Als aktuell 73. der Gesamtwertung würde sie ihre volle Spielberechtigung für 2024 verlieren. Um dies zu verhindern, muss Harm, 26, die Top 70 erreichen. Punkte sammelt in dieser Woche übrigens jede der 75 Teilnehmerinnen. Einen Cut gibt es beim Saisonfinale nämlich nicht. Neben Harm und Försterling sind drei weitere Deutsche am Start: Sophie Witt, Laura Fünfstück und Patricia Isabel Schmidt.

DP World Tour

Dan Bradbury (Photo by Getty Images)

Eine Verschnaufpause kennt die DP World Tour nicht. Nur wenige Tage nach dem spannenden Saisonfinale in Dubai reist die Tour auf gleich zwei unterschiedliche Kontinente, um ihre neue Spielzeit einzuläuten. Es beginnt also alles wieder bei null. Ab dieser Woche werden Punkte für das Race to Dubai 2024 gesammelt - und zwar bei zwei parallel stattfindenden Turnieren. In Australien trägt die DP World Tour gemeinsam mit der PGA Tour of Australasia die Australian PGA Championship aus und in Südafrika macht man gemeinsame Sache mit der Sunshine Tour, um in die nächste Runde der Joburg Open zu gehen.

Beide co-sanktionierten Events schütten jeweils etwas mehr als eine Million Euro aus und locken einige Lokalmatadoren in ihre Heimat. In Brisbane schlagen unter anderem Titelverteidiger Cam Smith, Cam Davis, Min Woo Lee und Adam Scott – alles Top-50-Spieler – im Queensland GC ab, während in Johannesburg Thriston Lawrence, Christiaan Bezuidenhout und Dean Burmester gemeldet haben. Titelverteidiger bei der Joburg Open ist der Engländer Dan Bradbury, der im vergangenen Jahr nur dank einer Sponsoreneinladung im Houghton GC antreten durfte und sich im Verlauf der Saison einen Platz beim Finale vor wenigen Tagen erspielte.

Ein Sieg zu Beginn der Saison bei den nicht ganz so stark besetzten Turnieren kann also einen ordentlichen Schub für die verbleibende Spielzeit geben. Diesen Effekt erhoffen sich auch einige deutsche Starter. Bei der Joburg Open treten Nick Bachem, Alexander Knappe und Maximilian Rottluff an. Bachem gewann in der abgelaufenen Saison seinen ersten Titel auf der DP World Tour - übrigens in Südafrika. Und auch Knappe hat gute Erinnerungen an das Land mit knapp 60 Millionen Einwohnern. 2022 holte er hier einen Challenge-Tour-Sieg und stieg anschließend in die erste Liga auf.

In Australien gehen mit Marc Hammer und Philipp Katich zwei Deutsche an den Start, die noch nicht viel DP-World-Tour-Erfahrung gesammelt haben und 2024 hauptsächlich auf der Challenge Tour aktiv sein werden.

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • DP World Tour, Joburg Open: Nick Bachem, Maximilian Rottluff und Alexander Knappe
  • Ladies European Tour, Andalucia Open de Espana: Alexandra Försterling, Sophie Witt, Laura Fünfstück, Patricia Isabel Schmidt und Leonie Harm
  • DP World Tour, Fortinet Australian PGA Championship: Marc Hammer und Philipp Katich

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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