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Masters-Vorschau

Alle Augen auf Augusta

Das Masters kehrt an seinen gewohnten Platz im April zurück. Die Vorschau auf das erste Major des Jahres mit Legende Bernhard Langer.

01. Juni 2021

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Bühne frei für eine der schönsten Wochen im Golfjahr. Die besten Spieler der Welt und einige derer, die es einst waren, finden sich nur fünf Monate nach der letzten Ausgabe im November erneut in Georgia ein, um den Sieger des Masters Tournament 2021 zu ermitteln. Das spätherbstliche Orange ist verschwunden und der Augusta National Golf Club erstrahlt wieder in seinen gewohnten Farben. Nach einem turbulenten Jahr steht der April traditionsgemäß ganz im Zeichen des ersten Majors des Jahres. Umso größer ist die Vorfreude auf die 85. Edition des Masters, kehrt doch endlich wieder ein Stück weit Normalität in den Golfalltag zurück.

So freut man sich nach einer ungewohnt ruhigen Veranstaltung im vergangenen Jahr wieder auf lautstarke Unterstützung der anwesenden Patrons, die sich in limitierter Anzahl über die Anlage verteilen werden. Wie vielen Zuschauern genau der Einlass gewährt wird, darüber bewahren die Verantwortlichen - wie man es gewohnt ist - Stillschweigen. Mit dem Ausfall des Par-3-Turniers am Tag vor Turnierbeginn fiel bereits eine allseits beliebte Masters-Tradition zum zweiten Mal in Folge dem Social Distancing zum Opfer.


(Adam Scott auf der Einspielrunde, Photo by Jared C. Tilton/Getty Images)

Anschnallen, bitte

Der aus Sportlicher Sicht relevanteste Unterschied zum November-Masters dürfte der Zustand des ikonischen Par-72-Kurses sein. Denn fanden die Spieler damals einen relativ weichen Platz vor, so wurde schon in den Einspielrunden des diesjährigen Masters von den harten und schnellen Grüns geschwärmt. "Als wir im November gespielt haben, spielte sich der Kurs nicht so wie er es normalerweise tut", sagte Lee Westwood, der sein 20. Masters spielt. "In dieser Woche wird es wieder schnell und hart und so spielt sich der Platz am schwierigsten. Ich denke, dass wir wieder die erfahrenen Spieler oben auf dem Leaderboard sehen werden."

Der ehemalige Masters-Champion Adam Scott vergleicht die Bedingungen mit denen aus dem Jahr 2007. "Ich kann mich daran erinnern, wie ich auf der Proberunde mit Fred Couples auf dem 16. Grün stand und wir etwas Wasser auf den Slope schütteten", so der Australier über die Ausgabe, die niemand der Spieler unter Par beendete. "Das Wasser tröpfelte den ganzen Weg hinab bis es nicht mehr auf dem Grün war." Ähnlich niedrige Ergebnisse wie im vergangenen Jahr, als Dustin Johnson mit einem Gesamtergebnis von 20 unter Par einen neuen Rekord aufstellte, sind für diese Woche also nicht zu erwarten.


(Bernhard Langer, Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)

Apropos Erfahrung

Sollte Westwood mit seiner Prognose Recht behalten, dann stehen Bernhard Langers Chancen nicht schlecht, seinen im vergangenen Jahr selbst aufgestellten Rekord zu knacken und mit nun inzwischen 63 Jahren und sechs Monaten erneut den Cut zu schaffen. Für den einzigen Deutschen im Feld des Masters ist es die 38. Teilnahme an dem Major, das er zwei Mal (1985 & 1993) gewinnen konnte. Mehr Erfahrung geht nicht. Gepaart mit der Freude an diesem geschichtsträchtigen Ort, die man dem Altstar schon in den Einspielrunden ansieht, ist Langer erneut alles zuzutrauen. Erst recht, wenn die anspruchsvollen Bedingungen jede Menge Taktik und Strategie erfordern.

Um sich körperlich in Schuss zu halten, begab sich Langer Anfang März für drei Wochen in die Behandlung eines befreundeten Arztes in seiner Heimat. In dem fortgeschrittenen Alter bedarf es da schonmal etwas Vorsorge, zumal dem Anhausener seit Längerem kleinere Probleme im Knie plagen. Auch darauf wird es in dieser Woche ankommen. Denn der hügelige Platz in Augusta fordert den Spielern einiges an Fitness ab.


(Brooks Koepka, Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)

Doch selbst wenn es hier und da mal zwickt. Für das Masters gehen die Spieler gerne an die körperlichen Grenzen - und manchmal sogar über diese hinaus. Dafür ist Brooks Koepka das beste Beispiel. Der vierfache Major-Sieger ließ sich vor nicht mal einem Monat am Knie operieren, gibt aber nun schon sein Comeback in Augusta. Koepka kämpft gegen die Schmerzen an, die er hauptsächlich beim Gehen verspürt. Auch beim Lesen seiner Putts ist der 30-Jährige eingeschränkt. "Ich kann mein Knie nicht beugen", so Koepka, der beim Hinunterbücken sein rechtes Bein ausgestreckt lassen muss. "Das wird lustig aussehen. Ich weiß das. Aber was will man machen?" Den Start zurückziehen war keine Option. Es ist immerhin das Masters.

Aufgrund dieser Umstände zählt Koepka aber nicht unbedingt zum Kreis der Top-Favoriten in dieser Woche. Daran können auch seine zwei Top-Ten-Ergebnisse in den vergangenen beiden Jahren nichts ändern. Läuft alles normal, wird Dustin Johnson erneut ganz vorne mitspielen. Der Titelverteidiger wurde ein Jahr vor seinem Erfolg nur von Tiger Woods geschlagen und feierte neben seinem Masters-Sieg vier weitere Titel in den vergangenen zehn Monaten. Geht es um die aktuelle Form dürfte Jordan Spieth, ebenfalls schon mit einem grünen Jackett ausgestattet, die Nase leicht vorne haben. Der 27-Jährige befindet sich seit zwei Monaten in einer überragenden Form und beendete in der vergangenen Woche seine knapp vierjährige Durstrecke mit einem Titel bei der Texas Open.


(Dustin Johnson beim Gewinn des Masters 2020, Photo by Jamie Squire/Getty Images)

Startzeiten und Live-TV

Am Donnerstag um 8 Uhr Ortszeit geht es also los. Doch bevor Michael Thompson und Hudson Swafford als erste Gruppe in die 85. Ausgabe des Masters starten, stehen noch drei "Honorary Starter" am ersten Abschlag und eröffnen die Turniertage in traditioneller Weise. Zu den Konstanten Gary Player und Jack Nicklaus gesellt sich in diesem Jahr der erste Afroamerikaner, der jemals beim Masters teilnahm: Lee Elder. Ansonsten geht der Blick auf die interessantesten Gruppen mit jeder Menge Star-Power (Startzeiten am Donnerstag, Ortszeit):

  • 8:48 Uhr: Bernhard Langer, Will Zalatoris, Joe Long (Am)
  • 10:30 Uhr: Dustin Johnson, Lee Westwood, Tyler Strafaci (Am)
  • 10:42 Uhr: Xander Schauffele, Jon Rahm, Rory McIlroy
  • 11:30 Uhr: Carlos Ortiz, Mackenzie Hughes, Bernd Wiesberger
  • 13:36 Uhr: Adam Scott, Bryson DeChambeau, Max Homa
  • 13:48 Uhr: Tony Finau, Louis Oosthuizen, Justin Thomas
  • 14:00 Uhr: Jordan Spieth, Cameron Smith, Collin Morikawa

Dann bleibt nur noch die Frage: Wo und wann kann man sich das ganze Spektakel gratis anschauen. Die TV-Übertragung wird von den beiden Streams "Amen Corner" (kostenlos) begleitet. Hier kann man bereits ab 15:15 Uhr das Live-Geschehen auf dem Platz verfolgen. Zudem liefert auch die offizielle Masters-Homepage Bewegtbilder aus Augusta. Hier verstecken sich hinter den Scorekarten der Spieler auf dem offiziellen Leaderboard kurze Clips, die frei empfangbar sind.

Die Deutschen im Einsatz:

  • Masters Tournament: Bernhard Langer

Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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