Anscheinend will es Phil Mickelson ähnlich wie vor einem Monat bei seinem Sieg der PGA Championship in Kiawah auch bei der US Open noch einmal wissen. Für das Major-Turnier in San Diego auf dem Torrey Pines South Course unweit seiner Heimat hat sich der sechsmalige Major-Champion deshalb zu einer ungewöhnlichen Vorbereitungsmethode entschieden. Wie der 50-jährige US-Amerikaner mitteilte, beabsichtige er seinen sonst sehr rege benutzten Twitter-Acoount bis zum Turnierende nicht zu verwenden und auf vielen anderen Medienkanälen weitestgehend offline zu bleiben, um sich voll und ganz auf die 121. Auflage des Turniers vorzubereiten. Ein Heimturnier ganz ohne mediale Ablenkung.
"Es ist eine einzigartige Gelegenheit, weil ich noch nie die US Open gewonnen habe, die in meinem Hinterhof stattfindet. Ich habe die Chance, mich richtig vorzubereiten, und ich wollte die richtige Arbeit leisten", sagte Mickelson gegenüber Golf Digest. "Ich habe den ganzen Lärm irgendwie abgeschaltet. Ich habe mein Telefon ausgeschaltet. Ich habe mich von einer Menge anderer Sachen abgeschottet, sodass ich mich auf diese Woche konzentrieren kann und es mir wirklich die beste Chance gibt, mein Bestes zu geben", so Mickelson, der mit Ausnahme eines Sponsoren-Posts seit dem 6. Juni keine Nachricht mehr über diesen Kanal verschickte.
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— U.S. Open (USGA) (@usopengolf) June 15, 2021
US-Open-Trophäe fehlt noch
Dass der 45-malige PGA-Tour-Titelträger in seiner Karriere ausgerechnet die US Open noch nie gewonnen hat, dürfte Mickelson sehr wurmen. In seiner aktuell starken Form könnte es da für ihn dieses Jahr eine der letzten Möglichkeiten sein, dieses Major in seiner Karriere doch noch einmal für sich zu entscheiden. Gleich sechs Mal war "Lefty" mit einem zweiten Rang nur haarscharf an der Trophäe vorbeigeschramnmt, zuletzt 2013.
Seine bei den vergangenen sechs Starts erzielte dürftige Bilanz mit einem verpassten Cut im Vorjahr sowie fünf Platzierungen außerhalb der Top 25 gilt es für den ehemaligen Weltranglistenzweiten aufzupolieren. Dazu scheint der Ryder-Cup-Routinier jedenfalls motivierter und fokussierter denn je zu sein, wenn man seinen selbst auferlegten Medienentzug in diese Betrachtung mit einbezieht. Seinen Heimatplatz, den Mickelson schon längere Zeit nicht mehr gespielt hat, habe er umfassend begutachtet. Jenen Golfplatz, der nach 2008 zum zweiten Mal Austragungsort einer US-Open-Veranstaltung ist. "Ich habe letzte Woche viele Stunden hier draußen auf den Grüns verbracht, um zu sehen, ob ich dieses Ortswissen wieder bekommen kann. Wir werden sehen, wie es geht. Ich hatte jedenfalls eine Menge Spaß und viel Zeit hier."
In case you forgot ?? pic.twitter.com/oaeAtFOr5f
— Phil Mickelson (@PhilMickelson) June 5, 2021
Karriere-Grand-Slam dank Medienabsenz?
Gelingt "Phil the Thrill" bei seinem Heim-Major also mit einer Medienpause als sechster Spieler überhaupt ein Karriere-Grand-Slam? Es stellt sich die Frage, ob "Lefty lautlos" ohne mediale Ablenkung besser spielen dürfte als sonst. Und insbesondere die Frage, ob er seine Medienabsenz tatsächlich so durchziehen kann. Es dürfte nämlich schwierig werden, die Geräuschkulisse abseits der Vorbereitung komplett auszuschalten. Denn schließlich feiert Mickelson einen Tag vor dem Turnierbeginn seinen 51. Geburtstag.