Verkrampfung ist die häufigste Ursache für schlechte Schläge und sie erfasst jeden - ob Weltspitze, oder Amateur. Die fließende, rhythmische Schwungbewegung ist das Ziel im Golf. Frank Pyko, Inner Game-Golfcoach, zeigt mit Übungen zum Stand und Schwungtempo Wege, weg vom Krampf und hin zum Schwung auf.
Warum passierte der geblockte Putt, ein getoppter Chip, oder ein viel zu kurzer Drive? Oft liegt es an Muskelanspannungen zur Unzeit - sprich Verkrampfung. Dann blockierte die Schulter beim Putt, beim Chip waren die Arme angezogen und beim Drive fehlte es an Rotation wegen einer zu festen Rückenpartie.
Was wir im Golf als Verkrampfung bezeichnen, kann in unterschiedlichen Formen auftreten:
- Es werden mehr Muskeln angespannt, als für die Schlagbewegung nötig ist.
- Angespannte Muskeln können nicht mehr entspannen.
- Die Verspannung erfolgt durch Muskelkontraktionen im falschen Moment.
Haben Sie eine Vorstellung, was bei dem Problemschlag bei Ihnen passiert?
Die Quellen für zu viel körperliche Anspannung sind hinlänglich bekannt:
- Unsicherheit: Es muss nicht der schwierige Schlag über den See sein - auch "normale" Schläge können zu einem Fehlschlag werden, wenn das Vertrauen in den Schlag fehlt.
- Zu viel Wollen: Man könnte es das Driver-Syndrom nennen. Ungesunder Ehrgeiz wie "weit schlagen wollen" führt zu festen und damit verkürzten, statt geschmeidigen Muskeln. Das Ergebnis sind ein eingeschränkter Bewegungsradius, woraus technische Fehler, wie Längenverluste resultieren.
- Unklarheit: Fehlt eine klare Vorstellung zur Ausführung und dem Ziel des Schlags, fehlt der Bewegung die eindeutige Ausrichtung. Das führt zu einem gehemmten Bewegungsfluss mit den entsprechenden Konsequenzen.
Verkrampfung im Golfschlag ist eine höchst persönliche Angelegenheit, bei der allein Sie der Insider sind. Da hilft auch kein Videobeweis und die Ansage Ihres Flightpartners "Spiel lockerer!".
Um mit weniger Krampf und mehr Schwung zu spielen, ist Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Körpergespür gefragt. Denn Verkrampfung steht für Schlagmuster, die ohne ein bewusstes Zutun erfolgten. Um diese "blinden Flecken" zu reduzieren, bietet der Inner Game Golfcoach Ihnen zwei zentrale Übungen an:
1. Übung: Stand finden
Zielsetzung: Schaffen Sie in der Ansprechposition mit einem ausbalancierten Stand eine optimale Voraussetzung für den Golfschlag. Denn sind hier Muskelgruppen schon unnötig verkrampft, beeinflusst das den folgenden Schlag negativ.
Vorbereitung: Haben Sie Zeit und Muße für die Übung sowie Lust am selbst Erforschen. Wärmen Sie sich auf und schlagen zehn Bälle.
Durchführung: Wählen Sie den weniger beliebten Schlag/Schläger. Gehen Sie fünf Mal zum Ball, ohne zu schlagen, und führen Sie jeweils einen Body Scan durch - von der Fußsohle bis zum Scheitel - was fühlt sich gut an, was weniger? Die erkannten Verspannungen im Körper lockern Sie durch Dehnen, Hüpfen und was Ihnen sonst einfällt. Finden Sie Ihre neue Routine für den Stand.
2. Übung: Schwungtempo
Zielsetzung: Gewinnen Sie über die bewusste Steuerung des Schwungtempos eine erhöhte Bewegungs- und damit Schlagkontrolle.
Vorbereitung: Einspielen. Fünfer-Skala bereitlegen; von -5 (viel zu langsam) über 0 (optimal) bis +5 (viel zu schnell). Die Übung erst mit einem mittleren Eisen, dann mit dem Problemschläger durchführen.
Durchführung: Schlagen Sie fünf Bälle und nehmen Sie Ihr Schwungtempo wahr. Nennen Sie den Wert für das Schwungtempo pro Ball. Jetzt schlagen Sie gezielt einen Ball mit dem Tempo +3 und +5, dann -2, -4, -5. Finden Sie jetzt mit einigen Bällen das optimale Schwungtempo "0" für sich raus. Wie gelingt Ihnen das Steuern des Tempos am besten - mit der Aufmerksamkeit auf Hände oder Schultern oder …?
Wenn Sie die Übungen mit der ausreichenden Aufmerksamkeit durchführen, werden Sie Ihre Schläge mehr spüren - und das ist gut so. Denn Golf ist ein Bewegungssport und kein Denksport! Melden Sie sich gerne bei mir, Fragen Sie zur Ausführung der Übungen haben. Hier finden Sie Informationen zu den Schwungcoachings.