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Perfekter Dreh

Driver und Fairwayhölzer mit verstellbaren Gewichten - welchen Zweck verfolgen diese Systeme und wie funktionieren sie?

04. September 2020

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Sie hören auf Fast Track System, Gravity Core, Movable Weight Technology (MWT) oder ähnliche starkklingende Namen. Bei allen geht es um verschieb- oder austauschbare Gewichte am Schlägerkopf. Und sie alle haben das gleiche Ziel: den Schwerpunkt im Schlägerkopf von Driver und Fairwayholz verändern.

2004 hatte TaylorMade mit dem r7 Quad den ersten verstellbaren Driver auf den Markt gebracht. Bis heute ist er der am meisten verkaufte Driver aller Zeiten. Mittlerweile bietet dies fast jeder Hersteller im Driver bis hin zur ganzen Serie von Hölzern an.

Warum ist der Schwerpunkt so wichtig?

Der Schwerpunkt (CG = Center of Gravity) stellt den Punkt dar, an dem ein Objekt perfekt ausbalanciert ist. Dieser Punkt beeinflusst bei einem Golfschläger nicht nur maßgeblich den Ballflug, sondern auch Fehlertoleranz, Klang und das Trägheitsmoment. Das CG ist meist relativ nah am Mittelpunkt des Schlägerkopfs platziert. Genauer, in einer Box von circa 14 Millimetern Länge und zwölf Millimetern Höhe. Dies entspricht ungefähr der Größe einer Mikro-SD-Karte.

Beim Driver verschiebt sich diese Box ein wenig weiter nach vorn, da die Schlagfläche und das Hosel verhältnismäßig schwerer sind als der Rest des Kopfs. Doch obwohl sich alle aktuellen Driver in der Position des Schwerpunkts nur minimal unterscheiden, spielen sie sich teils vollkommen unterschiedlich. Dies verdeutlicht, wie wichtig die Position des CG im Schlägerkopf ist.

Was bringen verstellbare Gewichte?

Die Effektivität hängt von drei Faktoren ab: Der Richtung, in der die Gewichte verschoben werden, der zur Verfügung stehenden Strecke und dem Gewicht selbst. Je schwerer das verschiebbare Gewicht und je größer die Strecke, desto größer der mögliche Effekt.

Je näher der Schwerpunkt zur Schlagfläche wandert, desto niedriger werden Abflugwinkel und Spin Rate des Balls. Das Trägheitsmoment (MOI) - und damit die Fehlerverzeihbarkeit - nimmt ab, während die Kontrolle über den Ballflug (Manövrierbarkeit) zunimmt. Umgekehrt verhält es sich mit einem Schwerpunkt weiter hinten im Kopf.

Außerdem erzeugt ein tiefer Schwerpunkt neben einem höheren Abflugwinkel auch eine niedrigere Spinrate. Umgekehrt fördert ein hoher Schwerpunkt einen flachen Ballflug mit viel Spin. Auf die Flughöhe hat die horizontale Verschiebung des Schwerpunkts jedoch einen größeren Einfluss, als die vertikale.

Dies erklärt die Entwicklung der letzten Jahre, dass viele Hersteller versuchen, den Schwerpunkt tiefer und näher an die Schlagfläche zu bekommen und gleichzeitig höhere Lofts anzubieten. Auch hier war TaylorMade mit der Loft-Up-Initiative Vorreiter. Eine hohe Flugkurve mit wenig Backspin erzielt die größten Weiten, während Schläger mit einem weiter von der Schlagfläche entfernt platzierten Schwerpunkt deutlich fehlertoleranter sind.

Kopfformen und deren Eigenheiten

Eine gewisse Form des Schlägerkopfs bringt auch immer eine entsprechende Position des Schwerpunkts mit sich. So haben kompakte Schlägerköpfe mit einer hohen Schlagfläche grundsätzlich ein höher positioniertes Center of Gravity. Je länger der Schlägerkopf dagegen ist, desto weiter wandert auch der Schwerpunkt nach hinten.

Zu guter Letzt entscheidet auch die Breite der Schlagfläche über die CG-Position. Je breiter die Schlagfläche (von Hacke zu Spitze), desto mehr wandert er zur Spitze, und umso größer wird die Slice-Tendenz und Manövrierbarkeit, da das Trägheitsmoment abnimmt. Für die meisten Golfer ist dagegen ein Schwerpunkt nahe der Ferse (beim Hosel) von Vorteil. So wird der Slice-Tendenz entgegengewirkt. Grund hierfür ist das höhere Trägheitsmoment um die Schaftachse, welches im Treffmoment hilft, die Schlagfläche zu schließen.

All das macht deutlich, wie wichtig die Position des Schwerpunkts im Schlägerkopf ist. Ebenso erklärt es die Vielfalt an verfügbaren Modellen auf dem Markt sowie das Bestreben der Hersteller, immer leichtere Köpfe mit schwereren, verstellbaren Gewichten zu produzieren.

Es gibt keinen Driver, der für jeden Spieler gleichermaßen geeignet ist. Aber mit den richtigen Einstellungen gibt es für jeden Spieler einen perfekten Driver. Das richtige Setup finden Sie am besten während eines professionellen Fittings heraus, bei dem eine Vielzahl von Einstellungen ausprobiert werden.

(Text: Hendrik Stoffel/Sebastian Burow)

Sebastian Burow

Sebastian Burow
Freier Redakteur

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