Der US-amerikanische Golfprofi Keegan Bradley hätte sich bei der Players Championship wohl im Nachhinein gewünscht, die Regel 13.1d besser gekannt zu haben. Insbesondere bei einem unter sehr windigen Bedingungen stattfindenden Turnier. Der Major-Champion hatte sich während der zweiten Runde eine Strafe von zwei Schlägen eingehandelt, nachdem er die Regel zu sich bewegenden Bällen oder Ballmarkern auf dem Grün missachtete.
Der 35-Jährige aus Florida hatte seinen Ball auf dem 16. Grün im TPC Sawgrass zunächst markiert. Nachdem sich der Ball im Anschluss durch einen starken Windstoß noch einmal auf dem Grün bewegt hatte, spielte der ehemalige Weltranglistenzehnte dort weiter, wo er ihn zuvor markiert hatte. Dies war ein Fehler, der ihm ein Doppelbogey bescherte. Und welcher dem PGA-Championship-Titelträger von 2011 in der Endabrechnung eine bessere Platzierung als seinen fünften Rang kostete.
A Slip 'N Slide broke out during The Players Championship rain delay.https://t.co/VVLfS7kRbD
— GOLF.com (@GOLF_com) March 12, 2022
Ball zuvor aufgehoben oder nicht?
Bradley hatte einen gedanklichen Fehler bei seiner Spielfortsetzung auf dem Grün begangen. Das offizielle Regelwerk der R&A schreibt in einem Fall vor, in dem der Ball noch nicht aufgenommen wurde und im Anschluss durch Naturkräfte bewegt wurde, dass er an der neuen Stelle weitergespielt werden muss.
Lediglich wenn der Ball zuvor aufgehoben worden wäre, hätte Bradley das weiße Spielgerät an seine ursprüngliche Stelle des Ballmarkers zurücklegen können. So aber musste der vom Regelordner auf seinen Regelverstoß angesprochene Bradley seine Unwissenheit peinlich berührt eingestehen. "Das waren harte Neuigkeiten", äußerte sich der Golfstar bei dem teils unter stürmischen Bedingungen stattfindenden Turnier gegenüber dem US-Medium golf.com.
Ball aus Versehen bewegt
In weitaus häufiger Fällen als diesem Beispiel tritt die Regel 13.1d anderweitig in Kraft. Nämlich dann, wenn ein Ball oder ein Ballmarker aus Versehen von einem Spieler bewegt wird. Seit 2019 bleibt es laut Reglement straffrei, wenn der Ball bei einem Übungsschwung oder in der Schlagvorbereitung getroffen wurde. Oder aber auch dann, wenn der Ball mit dem Fuß oder dem Ballmarker verschoben wurde. Auch wenn der Ballmarker selbst aus Versehen bewegt wurde, wird die Position der ursprünglichen Stelle als Spielfortsetzung ohne eine Strafe gewählt.
Hierbei gibt es lediglich eine Ausnahme. Der Ball muss dann an seiner neuen Stelle gespielt werden, wenn er zuvor während des Rückschwungs oder des Schlages in Bewegung gebracht wurde. Ein mit Absicht aufgehobener Ball oder Ballmarkierung auf dem Grün wird hingegen durchaus mit unterschiedlichen Strafen bedacht.