Einen sich bewegenden Ball schlagen, ist das denn gemäß des Regelwerks überhaupt möglich? Ja, das ist es. Zumindest in gewissen Situationen, genauer gesagt bei drei Ausnahmen darf ein sich nicht in Ruhe befindlicher Ball laut Regelwerk straflos gespielt werden. Ein Blick auf die die drei Ausnahmefälle, die Regel 10.1d auflistet.
1. Ball im Wasser
Dieser Sonderfall kam zuletzt bei einem Turnier der Champions Tour zur Geltung. Der Argentinier Emiliano Grillo hatte bei der Charles Schwab Challenge auf der 18 des Colonial Country Clubs in Fort Worth seinen Ball in einen Bachlauf in einer Penalty Area gejagt. In Folge musste Grillo beobachten, wie sein Ball von der Strömung wieder weiter weg vom Loch gespült wurde.
Wenngleich der Südamerikaner Erleichterung wählte, hätte er seinen sich Ball theoretisch auch aus dem Wasser heraus spielen können. Regel 10.1d besagt, dass in einem solchen Fall ein sich bewegender Ball in zeitweiligem Wasser (z.B. in einer durch Regen/Überflutung entstandenen Pfütze) oder im Wasser einer Penalty Area straflos geschlagen werden darf.
2. Während des Rückschwungs oder des Schlags
Beginnt sich ein Ball erst dann zu bewegen, nachdem der Spieler/die Spielerin den Rückschwung für den Schlag begonnen oder den Schlag bereits durchgeführt hat, ist die straflose Behandlung des Schlages ebenso möglich. Hier greift Regel 9.1b.
Diese bessagt, dass der Ball unabhängig von der Ursache der Bewegung nicht zurückgelegt werden darf. Der Spieler/die Spielerin muss den geschlagenen Ball von der Stelle spielen, an der er nach dem Schlag zur Ruhe gekommen ist. Hat der Spieler/die Spielerin die Bewegung des Balles verursacht, muss im Anschluss geprüft werden, inwieweit eine Strafe dafür anfällt (nach Regel 9.4b).
3. Am Abschlag
Prinzipiell gilt am Abschlag nach Regel 6.2(5), dass der Ball bis zum Schlag nicht im Spiel ist. Sowohl bei Beginn eines Lochs als auch beim erneuten Spiel vom Abschlag. Und auch unabhängig davon, ob der Ball aufgeteet ist oder auf dem Boden liegt.
Ist der Ball nicht im Spiel darf der Ball vor dem Schlag straflos aufgenommen oder bewegt werden. Fällt ein aufgeteeter Ball vom Tee oder wird er durch den Spieler/die Spielerin vom Tee gestoßen, bevor der Spieler einen Schlag ausgeführt hat, darf der Ball straflos überall innerhalb des Abschlags erneut aufgeteet werden. Führt der Spieler/die Spielerin hingegen einen Schlag aus, während er fällt oder nachdem er herabgefallen ist, wird dies straflos bewertet. Der Schlag zählt und der Ball ist im Spiel.
Keine Spielverzögerung
Bei den drei Ausnahmefällen gilt es gemäß 10.1d zusätzlich zu beachten, dass der Spieler/die Spielerin das Spiel nicht unangemessen verzögern darf, damit zum Beispiel der Wind oder die Strömung des Wassers den Ball in eine bessere Lage bewegen könnten.
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