Der Nassau ist ein einfacher und überschaubarer Zock. Beim diesem Spiel werden der beste Score auf den ersten Neun, das beste Ergebnis auf den zweiten Neun und alle 18 Löcher in je einer einzelnen Wertung ausgespielt. Es sind also eigentlich drei einzelne Wetten. Alle drei bringen den gleichen Wetteinsatz (oder variable Tarife). Kann auch mit Vorgabe gespielt werden – verglichen werden in diesem Fall die Nettopunkte.
So funktioniert der Nassau: ein Beispiel
Klaus (Hcp. 16), Martin (Hcp. 33) und Steffi (Hcp. 9) entscheiden sich für den Nassau-Zock. Auf dem 1. Abschlag machen Sie den Einsatz aus: 5 Euro pro Spiel. Das macht maximal 15 Euro, die man jeweils verlieren kann. Der höchste Gewinne wäre 30 Euro. Da alle drei unterschiedliche Vorgaben haben, entscheiden sie sich, eine Nettowertung mit den ganz normalen Vorgaben zu spielen. Klaus gewinnt die ersten Neun mit 20 Punkten. Steffi erzielt 15, Martin 14 Punkte. Die zweiten Neun dreht Steffi mit 22 Punkten auf. Klaus und Martin machen 18 Punkte. Die Gesamtwertung über 18 Löcher holt sich Klaus mit 38 Punkten. Wie wird nun gerechnet?
Klaus gewinnt zweimal 5 Euro für die erste und zweimal 5 Euro für die dritte Wette (insgesamt 20 Euro). Steffi zweimal 5 Euro für Wette zwei (10 Euro). Insgesamt sieht die Verteilung so aus: Klaus: +15, Steffi: +-0, Martin: -15.
Nette Etikette: Normalerweise lädt der erfolgreichste Zocker die Mitspieler auf einen Drink im Clubhaus ein.
Die Story
Eine schöne Geschichte, die auf vielen Plätzen erzählt wird, geht so. Ein über drei Ecken befreundeter Golfer läuft in Las Vegas auf einen Flight vor ihm auf. Der ältere Herr fragt den Mann, ob er mitzocken möchte. Sie spielen die zweiten Neun einen Nassau um "two Bucks". Der Gast gewinnt, der Amerikaner händigt ihm einen Scheck über 2.000 Dollar aus.
Das sagt der Verband
Der Deutsche Golf Verband behandelt das Thema Zocken unter dem Punkt "Spiel um Wetteinsätze" in seinem Regelwerk (Anhang). Zulässig ist der informelle Abschluss von Wetten, wenn folgende Merkmale zutreffen: Die Spieler kennen sich; die Teilnahme an der Wette ist freiwillig; der Geldbetrag wird nicht als übermäßig angesehen.