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Tour-Rückblick

Cowan qualifiziert und ein 14-jähriger Überflieger

Olivia Cowan beendet die Gesamtwertung auf der LET in den Top Fünf und in Asien spielt sich ein Teenager in den Mittelpunkt. Der Rückblick aufs Wochenende.

29. November 2021

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Mit der Ladies European Tour verabschiedete sich in der vergangenen Woche die nächste Tour in die Winterpause. Zeitgleich kam in Südafrika die erste Saison der DP World Tour ins Rollen, jedoch musste der Karren nach nur zwei Runden schon wieder aus dem Corona-Sumpf gezogen werden. Auf der Asian Tour kehrte man nach 20 spielfreien Monaten zurück und ein 14-Jähriger stahl dort allen die Show. Der Rückblick:

Ladies European Tour


(Olivia Cowan, Credit: Tristan Jones/LET, Flickr) 

Die wichtigste aller Fragen stand bereits vor dem Saisonfinale in Andalusien fest: Die 18-jährige Atthaya Thitikul gewann als vierter Rookie in der Geschichte der Ladies European Tour das Rennen um die Gesamtwertung. Damit gelang der Thailänderin das gleiche Kunststück wie unter anderem Esther Henseleit, die 2019 ebenfalls in ihrer Debüt-Saison den großen Preis nach Hause brachte. Doch bei der Andalucia Costa del Sol Open de Espana ging es um noch mehr als nur die Krone der Saisonbesten. Im Los Naranjos Golf Club in Marbella entschied sich, wer sich den Bonus Pool am Ende der Saison sichern würde (Top 3) und wer sich für die LPGA Q-Series qualifiziert (Top 5).

Die Qualifikation für die Q-School der US-amerikanischen LPGA Tour war insbesondere für Olivia Cowan von großer Relevanz. Als Fünfte der Gesamtwertung ging die gebürtige Homburgerin ins Saisonfinale und entsprechend wichtig war eine gute Vorstellung am letzten LET-Event des Jahres. Nach einer 76 (+4) zum Auftakt stabilisierte sich die 25-Jährige und verbesserte sich stetig auf dem Leaderboard. Eine finale 71 (-1) bedeutete, dass Cowan die spanische Meisterschaft auf dem geteilten elften Rang bei -1 beendete. Trotz einer erneut starken Woche (vierte Top-15-Platzierung in Folge) musste die Deutsche noch etwas um ihre Top-Fünf-Platzierung in der Gesamtwertung zittern.


(Carlota Ciganda, Credit: Tristan Jones/LET, Flickr)

Denn ganz vorne mischte Maja Stark um den Titel mit und mit einem Sieg wäre die Schwedin noch an Cowan vorbeigezogen. Eine dominante Vorstellung der Spanierin Carlota Ciganda ließ der jungen Schwedin jedoch keine Chance auf den ersten Platz und somit musste sie sich in der Gesamtwertung wenige Punkte hinter Cowan einsortieren. "Ich wusste, ich muss gewinnen und hatte nichts anderes im Kopf", so eine etwas enttäuschte Stark. "Es war knapp, aber Carlota hat großartig gespielt. Deswegen kann man nicht so unglücklich sein. Ich versuche es einfach nächstes Jahr noch einmal." Für Ciganda war es im Übrigen der fünfte Titel auf der LET und der erste seit der Estrella Damm Mediterranean Ladies Open 2019.

Cowan belohnte sich also nach einem starken Jahr, in dem sie beim ATS London Team Event ihren ersten Titel auf der LET holte und bei der Aramco Team Series in Jeddah beinahe einen Einzelsieg nachlegte, mit dem Ticket für die Q-Series und der damit verbundenen Chance, sich für die LPGA Tour zu qualifizieren. Neben Cowan waren drei weitere Deutsche beim Saisonfinale am Start. Weder Karolin Lampert (T55) noch Leonie Harm (T59) oder Sarina Schmidt (T62) konnten aber nochmal wichtige Punkte für das Race to Costa del Sol mitnehmen. Harm und Lampert beendeten die Gesamtwertung innerhalb der Top 25, während Schmidt als 83. ihre volle Tourkarte verlor. Für eine Verlängerung der Mitgliedschaft wäre ein Platz unter den Top 60 nötig gewesen.

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DP World Tour


(Thriston Lawrence, Photo by Johan Rynners/R&A/R&A via Getty Images)

Es war ein denkbar unglücklicher Start in eine neue Ära. Die Joburg Open im Randpark Golf Club in Johannesburg läutete die erste Saison der neuen DP World Tour (ehemals European Tour) ein und man freute sich auf drei aufeinanderfolgende Events in Südafrika, bevor man sich in die Weihnachtspause verabschiedet. Bereits in der vergangenen Spielzeit mussten alle geplanten Turniere in Südafrika wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Nun erwischte es das Golf-verrückte Land erneut. Nach der Entdeckung einer neuen Virus-Variante entschieden sich die Verantwortlichen der Tour, die Joburg Open auf drei Runden zu verkürzen, um den Spielern eine Ausreise zu erleichtern.

Zum Corona-Chaos gesellten sich noch heftige Gewitter und somit wurden beim ersten Event der DP World Tour nur zwei statt vier Runden gewertet. Zum Gewinner der halbierten Joburg Open wurde Lokalmatador Thriston Lawrence gekürt, der nach 36 Löchern bei einem Gesamtergebnis von zwölf unter Par angelangt war. Neben dem Siegerpreisscheck in Höhe von knapp 140.000 Euro erhielt der 24-Jährige auch eine Einladung zur 150. Open Championship in St. Andrews. Auch Lawrence‘ Landsmann Zander Lombard sowie der geteilte Dritte Ashley Chesters wurden mit Tickets zum europäischen Major ausgestattet.

Ein gelungenes Debüt auf der Tour feierte Yannik Paul als geteilter Achter. Der Challenge-Tour-Aufsteiger spielte Runden von 68 und 70 Schlägen und erhielt damit ein Preisgeld in Höhe von 18.377 Euro. Matti Schmid wurde geteilter 23. bei -2. Während das Preisgeld vollständig an die Athleten ausgezahlt wurde, gab es wegen der Verkürzung nur 75 Prozent der Punkte für das Race to Dubai. Der Spielbetrieb auf der DP World Tour wurde für dieses Jahr eingestellt. Die South African Open wird zwar von der Sunshine Tour noch ausgetragen, zählt aber nicht mehr für die Jahreswertung der DP World Tour. Die Alfred Dunhill Championship wurde ganz abgesagt.

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Asian Tour


(Ratchanon Chantananuwat mit seinem Vater Tara, Photo by twitter.com/GolfDigest)

Während die eine Tour zur vorzeitigen Einstellung ihres Spielbetriebs gezwungen wurde, gab eine andere Tour in der vergangenen Woche ihr lang ersehntes Comeback. Satte 20 Monate befand sich die Asian Tour im Corona-Lockdown. Die Blue Canyon Phuket Championship läutete die Fortsetzung der Saison 2020/21 ein. Das in Phuket ausgetragene Event ist das erste von noch vier ausstehenden Turnieren in dieser Spielzeit, womit man am Ende auf gerade mal acht Stopps kommen wird - wenn nicht wieder irgendeine Virusvariante in die Quere kommt. Den Sieg beim Comeback-Event holte sich Chan Shih-chang aus Taipeh, der damit auf Rang zwei der Order of Merit vorrückte.

Für Schlagzeilen im Blue Canyon CC sorgte allen voran ein Mann aus Thailand - oder besser gesagt ein Junge aus Thailand. Denn mit gerade einmal 14 Jahren und 286 Tagen schaffte Ratchanon Chantananuwat als drittjüngster Spieler der Geschichte den Cut bei einem Asian-Tour-Event. Der Teenager wird als Nummer 211 im World Amateur Golf Ranking geführt und konnte in der vergangenen Woche mit einigen arrivierten Profis mithalten. Vor allem am Wochenende glänzte der Amateur mit Runden von 68 und 65 Schlägen und verbesserte sich damit bis auf Rang 15. Unterstützt wurde Chantananuwat, wie es für einen Spieler seines Alters üblich ist, die Woche über von seinem Vater, der ihm seine Tasche trug und vermutlich auch ein paar beruhigende Worte für seinen Sohn übrig hatte.

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The Match

Am Freitag fand das Show-Match zwischen Brooks Koepka und Bryson DeChambeau statt. Das auf zwölf Löcher angesetzte Matchplay-Event in Las Vegas blieb spannungstechnisch etwas hinter den Erwartungen zurück. Doch wie es bei der "The Match"-Serie üblich ist, stand mehr die Show drumherum im Mittelpunkt. Daran hatte auch Phil Mickelson einen entscheidenden Anteil. Alles zum The Match V zwischen Koepka und DeChambeau finden Sie hier >>>

Die Ergebnisse der Deutschen:

  • Ladies European Tour, Andalucia Open de Espana: Olivia Cowan T11, Karolin Lampert T55, Leonie Harm T59 und Sarina Schmidt T62
  • DP World Tour, Joburg Open: Yannik Paul T8, Matti Schmid T23, Marcel Siem T99 und Hurly Long RETD

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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