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Tour-Vorschau

Keine Zeit für Major-Kater

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der RBC Heritage auf der PGA Tour, einem Hawaii-Event auf der LPGA Tour und einer Mixed-Premiere auf der Ladies European Tour.

13. April 2022

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Meist folgt auf die große Party ein mittelgroßer Durchhänger. Nicht so auf den internationalen Golftouren. Die PGA Tour kennt keine Pause und legt nur eine Woche nach dem Masters mit einem weiteren Einladungsevent nach. Und auch die LPGA Tour kehrt mit etwas Verzögerung mit ihrem ersten Post-Major-Event zurück. Das wohl innovativste Event findet aber in Thailand statt. Die Vorschau:

PGA Tour


(Cameron Smith, Photo by Patrick Smith/Getty Images)

Nur wenige Tage nach der einmal mehr berauschenden Woche in Augusta geht es weiter zur nächsten Station auf der PGA Tour. Die RBC Heritage steht an und knapp die Hälfte des Masters-Trosses reist zu dem traditionsreichen Event nach Hilton Head, South Carolina. Nicht dabei sind unter anderem Masters-Sieger Scottie Scheffler sowie der Zweitplatzierte Rory McIlroy. Beide gönnen sich eine wohlverdiente Erholungspause vom Augusta-Fest. Dafür sind aber fünf andere Spieler aus den Top Ten der Weltrangliste am Start. Darunter Cameron Smith, Collin Morikawa und Justin Thomas, die allesamt das Masters unter den besten Zehn beendeten.

Es versammelt sich also jede Menge Prominenz auf dem Harbour Town Golf Links, einem Par-71-Kurs, an dem mit Pete Dye und Jack Nicklaus zwei absolute Design-Ikonen mitarbeiteten. Das RBC Heritage ist seit seiner Erstaustragung 1969 an diesem Ort angesiedelt und Jahr für Jahr bietet der vergleichsweise kurze Platz einen interessanten Test für die besten Spieler der Welt. Hier ist nämlich weniger die Länge vom Tee entscheidend als vielmehr gutes Course-Management und präzise Schläge. Die Fairways sind schmal, die Grüns klein. Nicht umsonst triumphierten hier zuletzt Spieler wie Jim Furyk (2015), Webb Simpson (2020) oder Stewart Cink (2021). Also alles Herren, die eher über ihre Erfahrung kommen als mit hohen Schlägerkopfgeschwindigkeiten zu glänzen.


(Shane Lowry, Photo by Gregory Shamus/Getty Images)

Die bereits erwähnten Morikawa, Thomas und Smith gehen natürlich auch als Favoriten in die Woche, in der insgesamt acht Millionen US-Dollar ausgeschüttet werden. Ganz oben auf der Liste steht aber auch Shane Lowry, der in Augusta geteilter Dritter wurde und seit Wochen um seinen dritten PGA-Tour-Titel spielt. Bei der Honda Classic wurde er Zweiter, bei der Valspar Championship geteilter Zwölfter. Zudem fühlte sich Lowry bereits in der Vergangenheit äußerst wohl in Harbour Town. 2019 wurde er hier geteilter Dritter, 2021 geteilter Neunter.

Ein Faktor, auf den es auf dem kurzen Platz ankommen wird, ist das Spiel rund um die schwierig zu treffenden Grüns. Und hier zählt Stephan Jäger in dieser Saison bislang zu den besten Spielern auf der PGA Tour. In der "Strokes Gained: Around-The-Green"-Statistik liegt der 32-Jährige auf dem 14. Rang. An diesem Bereich seines Spiels lag es also nicht, dass er bei 16 Starts nur sechs Cuts überstand. Doch vielleicht findet Jäger, der nicht zu den längsten Spielern auf der Tour zählt, auf dem Harbour Town Golf Links das passende Rezept, um endlich wieder wichtige Punkte für die Gesamtwertung zu sammeln. Auf allzu große Erfahrungswerte kann er aber nicht zurückgreifen. Jäger feiert in dieser Woche sein Turnierdebüt.

LPGA Tour


(Cheyenne Knight, Lydia Ko und Moriya Jutanugarn, Photo by Christian Petersen/Getty Images)

Auch auf der LPGA Tour steht das erste Turnier nach einem Major an. Vor zwei Wochen läuteten die Damen ihre Major-Saison bei der Chevron Championship ein, wo sie sich von ihrem so beliebten Austragungsort in Mission Hills verabschieden mussten. Während des Masters überließ man den Herren die Bühne und somit kehrt man erst diese Woche wieder ins Spielgeschehen zurück. Und die Rückkehr könnte definitiv schlechter ausfallen. Denn mit der Austragung der Lotte Championship geht es nach Hawaii, auf die traumhafte Insel Oahu. Hier wechselte man relativ kurzfristig den Schauplatz und zog vom Kapolei Golf Club, wo man im vergangenen Jahr noch gastierte, in den Hoakalei Country Club.

Hier befindet sich ein 2009 von Ernie Els entworfener Resort-Platz, der erstmals ein Profiturnier austrägt. Die ersten acht Ausgaben der Lotte Championship fanden übrigens noch im Ko Olina Golf Club statt. Seitdem ist man offensichtlich noch etwas auf der Suche nach einer neuen Heimatstätte. Der Hoakalei Country Club dürfte jedenfalls ein interessanter Test werden. Mit der Nähe zum Pazifik weht hier gerne mal eine steife Brise. Jedoch wird der Wind vermutlich das einzige Problem für einige der besten Spielerinnen der Welt darstellen. Denn die zahlreichen Bunker und Wasserhindernisse sind eben primär auf Resortgolfer ausgelegt und nicht auf golferische Schwergewichte wie Lydia Ko oder Brooke M. Henderson.


(Jennifer Kupcho, Photo by Katelyn Mulcahy/Getty Images)

Und damit wären auch schon die beiden Top-Favoritinnen genannt worden. Ko tritt als Titelverteidigerin an und Henderson gewann 2018 und 2019 auf Hawaii. Des Weiteren ist mit Jennifer Kupcho die Gewinnerin der Chevron Championship und mit der 19-jährigen Atthaya Thitikul das derzeit wohl größte Talent auf der LPGA Tour am Start.

Aus Deutschland sind auch fünf Damen dabei: Esther Henseleit, Sophia Popov, Isi Gabsa, Olivia Cowan und Sandra Gal. Letztere gibt ihr LPGA-Comeback nach mehr als sechs Monaten Auszeit. Für Gabsa und Cowan ist es die nächste Chance, sich in Liga eins zu behaupten. Beide besitzen nur eine eingeschränkte Spielberechtigung für die LPGA Tour. Ausgetragen wird das mit zwei Millionen US-Dollar dotierte Event von Mittwoch bis Samstag.

Ladies European Tour


(Die Trust Golf Asian Mixed Series in Thailand, Picture by Paul Lakatos/Asian Tour)

Ebenfalls von Mittwoch bis Samstag findet die Trust Golf Asian Mixed Stableford Challenge statt. Hinter dem etwas sperrigen Namen verbirgt sich ein Event, bei dem zum einen Herren und Damen gemeinsam um einen Titel spielen (Mixed) und zum anderen eine selten angewandte Zählweise (Modified Stableford) für Abwechslung sorgt. Denn statt wie bei einem klassischen Zählspiel werden hier Punkte für das jeweilige Ergebnis an einem Loch vergeben. Ein Birdie gibt 2, ein Eagle 5 Punkte. Für ein Bogey wird 1 Punkt abgezogen und alles, was schlechter ist, bedeutet 3 Minuspunkte.

Schon in der vergangenen Woche fand am selben Ort, nämlich im Siam Country Club in Thailand, der Trust Golf Asian Mixed Cup statt. Die beiden Events sind mit der Asian Tour co-sanktioniert und so stellt sich auch das Teilnehmerinnenfeld zusammen: Eine Hälfte Asian, die andere Hälfte Ladies European Tour. Das erste Mixed-Event gewann der 15-jährige Lokalmatador und Amateur Ratchanon Chantananuwat. Die beste Dame im Feld war Chanokhan Angurasaranee (T8), ebenfalls aus Thailand. Mit jeweils 750.000 US-Dollar zählen beide Turniere zu den höher dotierten Events im Kalender der Ladies European Tour.


(Karolin Lampert, Credit: Trust Golf)

Umso wichtiger ist ein gutes Abschneiden im Siam Country Club im Hinblick auf die Gesamtwertung. In Woche eins konnte Karolin Lampert als einzige Deutsche in die Punkteränge vorrücken. Mit Leonie Harm, Sophie Witt und Leticia Ras Anderica sind in dieser Woche drei weitere deutsche Damen dabei. Da sich die Damen bei solchen Mixed-Events erfahrungsgemäß schwerer tun, ganz vorne mitzuspielen, dürfte bei allen vier Spielerinnen das Erreichen des Cuts das Hauptziel sein. So oder so ist sind diese beiden Turniere eine willkommene Abwechslung zum gewohnten Touralltag. Und sie setzen einen erfreulichen Trend fort, der seit einigen Jahren auf der Profiebene verfolgt wird.

Die Deutschen im Einsatz:

  • PGA Tour, RBC Heritage: Stephan Jäger
  • LPGA Tour, Lotte Championship: Sophia Popov, Esther Henseleit, Sandra Gal, Isi Gabsa und Olivia Cowan
  • Ladies European Tour, Trust Golf Asian Mixed Stableford Challenge: Leonie Harm, Karolin Lampert, Sophie Witt und Leticia Ras-Anderica
  • Korn Ferry Tour, Veritex Bank Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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