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Tour-Rückblick

Langers Major-Performance und Meronks Zauber-Par

Bernhard Langer schnuppert bei der Senior PGA Championship an seinem nächsten Major-Titel und Adrian Meronk sorgt für den Schlag des Wochenendes. Der Rückblick aufs Wochenende.

30. Mai 2022

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Das nächste Major ist in den Büchern und dieses Mal spielte ein Deutscher lange um den Titel mit. Bernhard Langer haderte aber trotz einer starken Woche in Benton Harbor, Michigan, mit unnötigen Fehlern in der Schlussphase. Weniger zu hadern hatte der Pole Adrian Meronk, der unter anderem dank eines Zauber-Pars sein Ticket zur 150. Open Championship löste. Der Rückblick:

Major


(Bernhard Langer, Photo by Montana Pritchard/PGA of America/PGA of America via Getty Images)

Und da grüßte er zur Halbzeit der Finalrunde der Senior PGA Championship plötzlich wieder von der Spitze. Bernhard Langer ging mit zwei Schlägen Rückstand auf den Kanadier Stephen Ames in den Sonntag seines ersten Senioren-Majors des Jahres. Nach vier Birdies auf den Front Nine war Langer der alleinige Führende. Der 64-Jährige schien einmal mehr alles im Griff zu haben und auf einem guten Weg, seinen zwölften Major-Titel auf der PGA Tour Champions zu holen. Das Momentum war zu diesem Zeitpunkt komplett auf Langers Seite. Doch ein Par auf der vergleichsweise leichten Zehn beendete den beeindruckenden Lauf der deutschen Legende.

"Das war eine absolut verpasste Gelegenheit", sagte Langer über die vergebene Birdie-Chance auf dem ersten Par 5 der Back Nine in Harbor Shores. Bei 14 unter Par lag der sechsmalige Charles-Schwab-Cup-Champion vor Ames und dem Neuseeländer Steven Alker, aber ab Loch 11 ging es in die falsche Richtung. Statt weiterer Birdies landeten die ersten Bogeys auf Langers Karte. Und zwar gleich drei in Folge. "Ich meine, die Löcher sind nicht so einfach. Sobald man die 11 hinter sich gelassen hat, wird der Golfplatz ein wenig schwieriger." Dies sei jedoch kein Grund gewesen, warum er so hätte einbrechen müssen. Nach einem Birdie auf der 16 reagierte Langer mit einem ironischen "Woo", wohlwissend, dass die Chance auf den Titel zu diesem Zeitpunkt dahin war.

Denn während Langer Fehler einstreute, marschierte Alker gemütlich in Richtung Titel. Der 50-Jährige, der vor nicht mal einem Jahr auf die PGA Tour Champions kam, notierte sechs Birdies auf den letzten elf Löchern und spielte mit einer 63 (-8) die beste Runde des Tages. Bei insgesamt 16 unter Par hatte er am Ende drei Schläge Vorsprung auf Ames, der die Senior PGA Championship wiederum drei Zähler vor Langer beendete. "Nur drei oder vier schlechte Schläge hintereinander und ein paar schlechte Entscheidungen, falsche Schläger" machten am Ende den Unterschied, so Langer, der aber trotzdem auf eine starke Woche zurückblicken kann. Der dritte Rang war seine beste Platzierung seit einem geteilten zweiten Platz Ende Februar. Im Charles Schwab Cup ging es vor auf den dritten Rang.

Für Alker war es der erste Major-Erfolg seiner Karriere und der vierte Titelgewinn bei seinen vergangenen elf Starts. Allein in dieser Spielzeit verdiente er mit insgesamt 1,8 Millionen US-Dollar mehr Preisgeld als in seiner gesamten Karriere zuvor. "Es ist wie ein ganz neues Kapitel in meiner Karriere, eine neue Atmosphäre", sagte der Führende im Charles Schwab Cup. "Es macht einfach so viel Spaß. Die Jungs haben mich so herzlich aufgenommen, und ich hoffe, dass das so bleibt." Dank dieses Erfolgs sicherte sich Alker ganz nebenbei einen Startplatz bei der PGA Championship 2023. Er wird erstmals bei dem Herren-Major dabei sein.

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DP World Tour


(Marcel Schneider, Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Es war ein standesgemäßes Finish für Marcel Schneider bei der Dutch Open. Auf seinem letzten Loch, der 18 des Bernardus Golf, gelang dem 32-Jährigen ein Birdie-Abschluss, dank eines starken Up-and-Downs auf dem abschließenden Par 5. Schneider ballte die Faust und war sichtlich zufrieden mit seiner Finalleistung. Eine 68 (-4) hievte den Mann vom Greengolf Bad Saulgau auf den vierten Rang bei -11. Dies war gleichbedeutend mit Schneiders besten Platzierung auf der DP World Tour seit seinem zweiten Rang bei der Austrian Open.

Im DP World Tour Ranking rückte der Challenge-Tour-Aufsteiger auf den 78. Rang vor, nachdem er in diesem Jahr seine ersten sechs Cuts verpasste. Seit der Catalunya Championship Anfang Mai (T13) zeigt die Formkurve aber wieder in die richtige Richtung. Erst vor zwei Wochen beendete Schneider die Soudal Open auf dem geteilten siebten Platz.

Nach ganz vorne betrug Schneiders Rückstand am Ende nur zwei Zähler. In einer Schlussphase, in der Ryan Fox wie der sichere Sieger aussah, schwächelte der Neuseeländer auf dem letzten Loch und kassierte nach einem Abschlag ins Wasser ein schmerzhaftes Doppel-Bogey. Dieser späte Fehler brachte den Franzosen Victor Perez zurück ins Spiel, der sich plötzlich in einem Playoff mit Fox wiederfand.

Nach drei identischen Ergebnissen auf der 18, fiel die Entscheidung auf dem vierten Extra-Loch. Perez notierte auf der 17 (Par 3) das Birdie und durfte sich nach einer überragenden Putt-Leistung über seinen zweiten Titel auf der DP World Tour freuen. Seinen ersten Sieg feierte der 29-Jährige bei der Alfred Dunhill Links Championship 2019. Für Fox bedeutete das verlorene Stechen den zweiten zweiten Rang innerhalb weniger Wochen (Soudal Open).

Dritter wurde der Pole Adrian Meronk, der am Sonntag für die verrückteste Par-Rettung der bisherigen Saison sorgte. Auf der achten Bahn des Bernadus Golf landete der Abschlag des 28-Jährigen im Wasser. Da der Ball jedoch noch zu sehen war, entschied sich das erste polnische DP-World-Tour-Mitglied dazu, auf einen Drop zu verzichten und stattdessen seine Schuhe und Socken auszuziehen. Mit hochgekrempelter Hose ging es in den Teich des Par 3s. Bei windigen und zugleich regnerischen Bedingungen in den Niederlanden zauberte Meronk seinen zweiten Schlag aufs Grün und lochte den anschließenden 14-Meter-Putt zum Par. Manchmal kann es sich also auch lohnen, den Ball so zu spielen, wie er liegt. Meronk, Fox und Perez sicherten sich jeweils ein Ticket zur 150. Open Championship in St. Andrews.

Neben Schneider überzeugten auch Hurly Long und Maximilian Kieffer mit Top-15-Ergebnissen. Long wurde geteilter Zehnter bei -6 und Kieffer feierte mit einem geteilten 14. Rang (-5) sein zweitbestes Saisonergebnis. Kieffers Comeback nach einer mehrwöchigen Verletzungspause verlief also äußerst vielversprechend. Nächster Halt ist nun das Heimspiel auf den Green Eagle Golf Courses bei Hamburg, wo ab Donnerstag die Porsche European Open beginnt.

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LPGA Tour


(Caroline Masson, Photo by Sean M. Haffey/Getty Images)

Bei der Major-Generalprobe in Las Vegas konnte Caroline Masson etwas Selbstbewusstsein tanken. Beim Bank of Hope LPGA Match-Play setzte sich die 33-Jährige souverän mit drei Siegen in ihrer Gruppe durch und erreichte so das Achtelfinale bei dem mit 1,5 Millionen US-Dollar dotierten Event im Shadow Creek. Dort wartete dann die US-Amerikanerin Andrea Lee auf die erfahrene Deutsche. Früh ging Masson bei dem K.O.-Duell mit 2auf in Führung und als das Match nach 15 Löchern A/S stand, sollten die letzten Löcher für die Entscheidung sorgen. Masson notierte zwei Bogeys in Folge und somit gewann Lee mit 2&1.

Nach zuletzt drei verpassten Cuts in Folge dürfte diese Woche Masson aber etwas Mut gemacht haben, bevor ab Donnerstag die US Women’s Open auf dem Programm steht. Die Vorjahresfinalistin bei dem Match-Play-Event, Sophia Popov, scheiterte genauso in der Gruppenphase wie Esther Henseleit.

Den körperlich vielleicht am härtesten erkämpften Titel des Jahres sicherte sich Eun-Hee Ji. Als einzige Spielerin blieb die erfahrene Südkoreanerin die ganze Woche über ungeschlagen und bezwang im Finale die Japanerin Ayaka Furue. "Ich bin so glücklich, das Turnier gewonnen zu haben", sagte Ji, die sich dank dieses Erfolgs den letzten Platz bei der anstehenden US Women’s Open sicherte.

"Das ist der richtige Weg, um in die nächste Woche zu gehen. Ich bin so aufgeregt." Ji, die 2009 die US Women’s Open gewann und mit dem Match-Play ihren sechsten LPGA-Titel holte, muss sich nun aber erst noch erholen von einer anstrengenden Woche, in der die 36-Jährige sieben Matches innerhalb fünf Tage spielte. "Meine Füße haben sich die letzten paar Löcher kaum bewegt und mein Rücken tut weh. Ich bin jetzt wirklich müde."

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Challenge Tour


(Nick Bachem, Photo by Mark Runnacles/Getty Images)

Nick Bachems Lauf setzte sich auch in Schottland fort. Der Challenge-Tour-Rookie beendete sein viertes Turnier in Folge unter den Top 20 und rückte dank eines geteilten fünften Rangs bei der Scottish Challenge auf den zehnten Platz in der Gesamtwertung vor. Nach dem dritten Rang bei der Limpopo Championship im April war dies seine zweitbeste Platzierung in Liga zwei. Bachem, 22 Jahre jung, spielte am Sonntag im Newmachar Golf Club in Aberdeenshire eine starke 68er-Finalrunde (-3) und verbesserte sich damit auf ein Gesamtergebnis von sieben unter Par. Belohnt wurde der Tour-Neuling mit einem knapp 10.000 Euro schweren Preisscheck. Für Bachem geht es in dieser Woche, wie für so viele deutsche Profis, zur Porsche European Open nach Winsen (Luhe).

Seinen ersten Titel auf der Challenge Tour sicherte sich Javier Sainz. Der Spanier hatte vor der Finalrunde noch sechs Schläge Rückstand auf den Schweizer Jeremy Freiburghaus, brillierte am Sonntag jedoch mit einer fehlerfreien 65 (-6) und schloss so mit dem Führenden bei -11 auf. Im anschließenden Stechen setzte sich Sainz dank eines Birdies auf dem zweiten Extra-Loch durch. "Ich fühle mich im Moment fantastisch", sagte der 29-Jährige. "Die Nerven zu behalten und heute sechs unter Par zu spielen, war etwas Besonderes. Mein Putter war heiß und zum Glück habe ich einen wichtigen Putt zum Sieg im Stechen gemacht."

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PGA Tour


(Scottie Scheffler und Sam Burns, Photo by Ben Jared/PGA TOUR via Getty Images)

Sieben Schläge betrug der Abstand zwischen Scottie Scheffler und Sam Burns vor der Finalrunde der Charles Schwab Challenge. 18 Löcher später trafen sich die beiden guten Kumpels in einem Stechen wieder. Dies lag zum einen an der starken Finalleistung von Burns, der sich mit einer 65 (-5) am Sonntag auf neun unter Par verbesserte. Zum anderen aber auch an Schefflers Problemen bei warmen und zugleich windigen Bedingungen im Colonial Country Club. Der Weltranglistenerste war den ganzen Tag über mehr damit beschäftigt, Pars zu retten als Birdies zu jagen und so sprang am Ende eine birdiefreie 72 (+2) heraus.

Knapp zwei Stunden, nachdem Burns bereits im Clubhaus ankam, ging es also erneut auf den Platz. Und so lange der 25-Jährige auf dieses Playoff warten musste, so schnell ging es auch dann wieder zu Ende. Burns lochte seinen 11,5-Meter-Putt vom Vorgrün ein, während Scheffler aus ähnlicher Entfernung verpasste und somit stand der Sieger der Charles Schwab Challenge fest. Für Burns war es bereits der dritte Saisonerfolg. Im FedExCup rückte er auf den zweiten Rang vor. Nur Scheffler sammelte in dieser Spielzeit noch mehr Punkte als der Mann aus Louisiana.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • Major, Senior PGA Championship: Bernhard Langer 3., Alex Cejka 13. und Thomas Gögele T43
  • Ladies European Tour, Belgian Ladies Open: Helen Tamy Kreuzer, Sophie Witt & Carolin Kauffmann T34, Franziska Friedrich T41 und Luisa Dittrich, Sarina Schmidt, Karolin Lampert & Leticia Ras-Anderica CUT
  • Challenge Tour, Scottish Challenge: Nick Bachem T5, Bernd Ritthammer T20, Marc Hammer & Jonas Kölbing T23, Allen John & Dominic Foos T36 und Hinrich Arkenau & Jannik de Bruyn CUT
  • Epson Tour, Mission Inn Resort and Club Championship: Sophie Hausmann T35
  • Korn Ferry Tour, NV5 Invitational: Jeremy Paul T32 und Thomas Rosenmüller CUT
  • PGA Tour, Charles Schwab Challenge: Stephan Jäger CUT
  • PGA Tour Latinoamérica, Jalisco Open: Velten Meyer CUT
  • LPGA Tour, Bank of Hope LPGA Match Play: Caroline Masson T9, Sophia Popov T50 und Esther Henseleit T60
  • DP World Tour, KLM Open: Marcel Schneider 4., Hurly Long T10, Maximilian Kieffer T14, Sebastian Heisele 62. und Marcel Siem, Yannik Paul, Nicolai von Dellingshausen & Matti Schmid CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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