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Tour-Rückblick

Erfolgreiches Auswärtsspiel

Hurly Long kassiert in den USA seinen bislang größten Preisscheck und ist einer von mehreren Deutschen, die auf den internationalen Touren überzeugen. Der Rückblick aufs Wochenende.

11. Juli 2022

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Eine aus deutscher Sicht mehr als erfreuliche Tour-Woche liegt hinter uns. Auch wenn am Ende kein Titel heraussprang, spielten auf unterschiedlichen Touren Spielerinnen und Spieler aus Deutschland um Siege mit. Der Rückblick:

Barbasol Championship


(Matti Schmid, Photo by Chet White/R&A/R&A via Getty Images)

Das kleinere der beiden von PGA sowie DP World Tour co-sanktionierten Events in der vergangenen Woche hielt aus deutscher Sicht einiges parat. Nach Runde drei, die aufgrund einer 4,5-stündigen Gewitterunterbrechung am Samstag erst am Sonntagmorgen beendet werden konnte, belegten mit Matti Schmid und Hurly Long zwei Deutsche die ersten beiden Ränge. Die beiden DP-World-Tour-Spieler waren zu ihrer College-Zeit in den USA zuhause und schienen sich auf Anhieb wohlzufühlen in Kentucky. Vor allem Schmid kennt diese Gegend als Absolvent der University of Louisville sehr gut.

In Runde vier konnte der beste Rookie des vergangenen DP-World-Tour-Jahres jedoch nicht mehr an seine starken Vorstellungen von den Vortagen anknüpfen. Schmid geriet nach einigen Fehlern auf den ersten Löchern früh ins Hintertreffen und verlor gegen Ende seiner Runde weitere Plätze. Nach einer 77 (+5) im Keene Trace GC rutschte der 24-Jährige auf den geteilten achten Rang (-17) ab. Obwohl zunächst die Enttäuschung bei Schmid überwiegen dürfte, war dies immerhin sein zweitbestes Saisonergebnis, für das er knapp 100.000 Euro kassierte. Im DP World Tour Ranking ging es vor auf den 65. Platz.

Deutlich stabiler präsentierte sich Long im Finale. Obwohl er ebenfalls einige Spieler vorbeiziehen lassen musste, konnte sich der 27-Jährige dank einer 71 (-1) unter den Top Fünf halten. "Ich habe auf jeden Fall gut genug gespielt, um hier zu gewinnen, das weiß ich, aber ich bin heute einfach nicht in Schwung gekommen", erklärte Long nach der Finalrunde, auf der er drei Birdies sowie zwei Bogeys notierte. "Trotzdem war es eine gute Woche. Ich habe gut gespielt und bin zufrieden. Es war hart, weil es lange Tage waren. Das war meine dritte Woche in Folge. Ich habe dieses Jahr viel gespielt - bin also viel unterwegs."

Wobei gegen eine weitere Woche mit Reisestrapazen hätte auch Long wohl nichts gehabt. Dies hätte nämlich bedeutet, dass er die Barbasol Championship gewonnen und sich damit für die Open Championship qualifiziert hätte. Auf sein Open-Debüt muss der Mann aus Mannheim-Viernheim nach dem vierten Rang nun aber noch etwas warten.


(Hurly Long, Photo by Rob Carr/Getty Images)

Allzu enttäuscht wird er darüber nicht sein. Denn nicht nur erhielt er mit 178.470 Euro den bislang größten Preisscheck seiner Karriere. Von allen DP-World-Tour-Spielern sammelte er in Kentucky zudem am meisten Punkte für die Gesamtwertung, wo er auf den 22. Rang vorrückte. Das nächste Auswärtsspiel steht bereits in dieser Woche an. Parallel zur Open findet in Kalifornien die Barracuda Championship statt.

Gewinnen konnte die Barbasol Championship der US-Amerikaner Trey Mullinax dank eines Birdies auf der Schlussbahn. Yannik Paul rundete das starke deutsche Auswärtsspiel als 20. ab.

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PGA Tour Champions


(Alex Cejka, Photo by Tracy Wilcox/PGA TOUR via Getty Images)

Weitere deutsche Titelhoffnungen keimten in Akron, Ohio, auf. Hier fand im Firestone CC die Senior Players Championship statt. Das Champions-Major versammelte die besten Senioren der Welt auf dem berühmten South Course, der in den vergangenen Jahren stets zu den anspruchsvollsten Plätzen auf der Tour zählte. In der vergangenen Woche waren die Ergebnisse aber vergleichsweise niedrig und so lag Alex Cejka vor der Finalrunde mit insgesamt -9 in geteilter Führung. Der zweimalige Major-Champion war also drauf und dran sein drittes Major auf der Seniorentour zu feiern. Im Finale ging dem 51-Jährigen aber etwas die Puste aus.

Nach einem frühen Birdie auf der Zwei kamen keine weiteren Schlaggewinne hinzu und aufgrund vier Bogeys auf den Back Nine hatte Cejka am Ende fünf Schläge Rückstand auf den Sieger Jerry Kelly. Mit insgesamt sechs unter Par kam er aber immer noch als geteilter Fünfter über die Ziellinie und feierte damit sein bestes Ergebnis seit Anfang Mai. Im Charles Schwab Cup ging es vor auf den zwölften Platz.

An der Spitze der Saisonwertung gab es keine Veränderung. Dort thront weiterhin Steven Alker, der auch bei der Senior Players Championship wieder überzeugte und geteilter Dritter wurde. Steve Stricker rückte dank eines zweiten Rangs im Firestone CC auf den zweiten Platz im Charles Schwab Cup vor. Die neue Nummer drei ist Kelly, der schon in den vergangenen Jahren im Firestone CC glänzte. 2020 gewann er hier und im vergangenen Jahr wurde er Zweiter. Der 55-Jährige aus Madison, Wisconsin, hat nun schon zehn Titel auf der PGA Tour Champions gesammelt. Bernhard Langer rückte dank zwei starker Wochenendrunden (68, 69) unter die Top 25 vor und wird nun als Sechster im Charles Schwab Cup geführt.

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LET Access Series


(Chiara Noja, Credit: Tristan Jones/LET)

Die bestechende Form der Berlinerin Chiara Noja hielt auch in der vergangenen Woche an. Beim ersten Event der Trust Golf Links Series im Ramside Hall GC in England beendete die 16-Jährige ihr fünftes Turnier in Folge unter den Top Ten. Die Siegerin der Czech Ladies Challenge wurde bei dem Drei-Tages-Event Dritte und übernahm damit wieder die Führung in der Saisonwertung.

Noja beeindruckt in ihrer Rookie-Saison in Liga zwei Woche für Woche und hat noch kein Turnier außerhalb der Top 15 in ihrer Bilanz stehen. Das verheißungsvolle Talent, das seit einiger Zeit in Dubai lebt und trainiert, befindet sich also auf dem direkten Weg in Richtung Ladies European Tour, wo sie in diesem Jahr auch schon zwei Top-25-Ergebnisse feierte.

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Challenge Tour


(Philipp Mejow, Photo by Aurelien Meunier/Getty Images)

Vor mehr als vier Jahren erreichte Philipp Mejow sein letztes Top-Ten-Ergebnis auf der Challenge Tour. Bis zur vergangenen Woche. Endlich konnte der 34-Jährige mal wieder vier Tage am Stück überzeugen und vorne mitspielen. Bei der Le Vaudreuil Golf Challenge, dem Event also, das Marcel Siem vor einem Jahr gewonnen hatte, ging Mejow als geteilter Sechster hervor. Mit insgesamt elf Schlägen unter Par hatte er am Ende nur drei Zähler Rückstand auf den Sieger Nathan Kimsey. Die starke Vorstellung hatte auch einen spürbar positiven Effekt auf die Saisonwertung. Mejow verbesserte sich um 54 Ränge auf den 73. Platz. Bester Deutscher im Road to Mallorca bleibt Alexander Knappe als Neunter.

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Scottish Open


(Xander Schauffele, Photo by Luke Walker/R&A/R&A via Getty Images)

Es war so etwas wie die Mini-Open und der Turnierverlauf wurde den Erwartungen gerecht. Eine Woche, bevor in St. Andrews eines der Saisonhighlights auf dem Programm steht, spielten sich einige der besten Golfer der Welt in North Berwick warm. Im Renaissance Club ging es bei der co-sanktionierten und mit acht Millionen US-Dollar dotierten Scottish Open um die Frage, wer mit der breitesten Brust zur 150. Open Championship reist. Und die Antwort lautet klar und deutlich: Xander Schauffele.

Der US-Amerikaner gewann nur wenige Tage, nachdem er bereits das inoffizielle JP McManus Pro-Am in Irland für sich entschied, nun auch die Major-Generalprobe und durfte sich so über seinen ersten Sieg bei einem Rolex-Series-Event freuen. "Es ist etwas Besonderes", so Schauffele über den Erfolg in Schottland. "Es ist anders, hier zu spielen. Man muss anders Golf spielen. Die Fans sind unglaublich. Sie haben mich den ganzen Tag lang angefeuert."

Für den 28-Jährigen war es der zweite Titel auf der DP World Tour nach seinem Erfolg beim WGC-HSBC Champions 2018. Auf der PGA Tour hat er nun bereits sieben Siege in seiner Vita stehen. Nach dieser Woche im Renaissance Club spricht vieles dafür, dass er auch in St. Andrews wieder um die Trophäe mitspielt.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour / DP World Tour, Barbasol Championship: Hurly Long 4., Matti Schmid T8, Yannik Paul 20., Marcel Siem T81 und Marcel Schneider & Nicolai von Dellingshausen CUT
  • Ladies European Tour, Estrella Damm Ladies Open: Franziska Friedrich 60. und Luisa Dittrich, Verena Gimmy, Karolin Lampert Sarina Schmidt CUT
  • Challenge Tour, Le Vaudreuil Golf Challenge: Philipp Mejow T6, Freddy Schott T16, Nick Bachem 60. und Jonas Kölbing, Velten Meyer Allen John CUT
  • Epson Tour, Twin Bridges Championship: Greta Isabella Völker T35
  • PGA Tour Champions, Senior Players Championship: Alex Cejka T5 und Bernhard Langer T25
  • LET Access Series, Trust Golf Links: Chiara Noja 3. und Patricia Isabel Schmidt T26
  • DP World Tour / PGA Tour, Scottish Open: Maximilian Kieffer T30 und Stephan Jäger CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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