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Tour-Vorschau

Die Major-Saison geht weiter

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der Evian Championship sowie der Senior Open.

19. Juli 2022

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Mit der Evian Championship und der Senior Open finden in dieser Woche gleich zwei Majors statt. Nach der 150. Open Championship in St. Andrews nimmt das Tempo an Highlights also zunächst nicht ab. Zumal im Wittelsbacher Golfclub das nächste deutsche Heimspiel ansteht. Die Vorschau:

Evian Championship


(Evian Resort Golf Club, Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Auch wenn die Evian Championship erst 2013 Major-Status erlangte, blickt das im Evian Resort Golf Club ausgetragene Event auf eine lange Historie zurück. Erstmals 1994 ausgetragen, war die Evian Championship zunächst ein reguläres LET-Event, ehe sich die LPGA Tour 2000 einklinkte und man seitdem immer mehr internationale Topstars in der französischen Gemeinde Évian-les-Bains begrüßte. Das Wachstum des einst mit 232.500 Pfund dotierten Turniers ist enorm. In dieser Woche werden satte 6,5 Millionen US-Dollar ausgeschüttet, von denen allein eine Million an die Siegerin gehen. Im vergangenen Jahr - damals noch mit zwei Millionen US-Dollar weniger dotiert - triumphierte die Australierin Minjee Lee im Playoff gegen Jeongeun Lee6 aus Südkorea. Lee gewann auch in diesem Jahr bereits zwei Turniere - darunter die US Women’s Open - und ist daher die Top-Favoritin in Frankreich.

Eine mindestens genauso beeindruckende Saison spielt Jennifer Kupcho, die in diesem Jahr bereits drei Titel holte. Erst gewann sie das erste LPGA-Major des Jahres, die Chevron Championship, dann besiegte sie bei der Meijer LPGA Classic Nelly Korda und Leona Maguire im Stechen und vor wenigen Tagen triumphierte sie an der Seite von Landsfrau Lizette Salas beim Team-Event in Michigan. Sollte ihr in dieser Woche der nächste Sieg gelingen, wäre Kupcho die erste US-Amerikanerin seit Juli Inkster, die zwei Majors in einer Saison gewinnen konnte. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg.

Zumal auch einige Europäerinnen auf ihre Chance hoffen. Allen voran die beiden Schwedinnen Maja Stark und Linn Grant. Beide spielten bereits die Jabra Ladies Open Ende Mai, die ebenfalls auf diesem Platz stattfand. "Die Jabra Ladies Open ist gut gelaufen, aber ich glaube, der Platz ist etwas anders", so Stark, die das Event auf dem geteilten siebten Rang abschloss. "Er fühlt sich ein bisschen länger an als bei der Jabra Open und die Grüns sind jetzt weicher als damals. Das Rough ist etwas länger, aber es ist sicher gut, ihn schon einmal gespielt zu haben, denn es ist ein sehr kniffliger Platz, sowohl strategisch als auch was das Wissen angeht, wie man die Grüns anspielen muss." Mit Aline Krauter, Sophia Popov, Olivia Cowan, Caroline Masson, Esther Henseleit und Isi Gabsa treten insgesamt sechs Deutsche beim ersten von zwei LET-Majors an.

The Senior Open


(King's Course at Gleneagles, Photo by Phil Inglis/Getty Images)

Das letzte Senioren-Major des Jahres betritt Neuland. Noch nie fand die Senior Open auf dem King’s Course in Gleneagles statt. Der 1919 von James Braid designte Kurs war schon Schauplatz mehrerer Scottish Opens, hat aber ein Event dieser Größenordnung noch nie beheimatet. Mit 6.209 Metern spielt sich der Par-71-Kurs durchaus lang, was einem mehrmaligen Senior-Open-Champion nicht wirklich in die Karten spielt. Nur mitspielen, um dabei zu sein, will Bernhard Langer aber natürlich auch nicht. "Wenn die Zeit kommt, in der ich jede Woche um Platz 50 oder 80 spiele, dann ist es an der Zeit, es an den Nagel zu hängen", so der 64-Jährige, der Rang sechs im Charles Schwab Cup belegt.

Die jüngsten Ergebnisse entsprachen nicht Langers Ansprüchen. T35, Cut und T25 wanderten zuletzt in die Bilanz des viermaligen Senior-Open-Champions. Da kommt es ihm gerade gelegen, dass in Schottland ein Event auf dem Programm steht, das zu seinen Lieblingsturnieren zählt. "Dieses Turnier leistet großartige Arbeit, um ein fantastisches Event zu organisieren", sagte Langer, der bei der Senior Open noch nie schlechter als geteilter Zwölfter wurde. "Es ist immer fair aufgebaut, anspruchsvoll, aber spielbar." Und so peilt er in dieser Woche seinen fünften Titelgewinn an. "Ich hoffe, dass ich da draußen nicht nur eine Nummer bin, und, dass ich um den Sieg mitkämpfen kann, dass ich eine Chance auf den Sieg habe. Das ist einfach meine Natur."

Die größte Herausforderung auf dem King’s Course sind die Annäherungen. Verfehlte Grüns werden meist sofort bestraft. Somit kommt es in dieser Woche auf ein gutes Eisenspiel an. Eine Disziplin, in der Langer seit Jahrzehnten zu den besten seiner Zunft gehört. Doch auch die Konkurrenz trifft die Kugel ganz gut. Zum Beispiel wäre da Padraig Harrington zu erwähnen: Der Ire spielte in der vergangenen Woche St. Andrews und gewann erst vor wenigen Wochen die US Senior Open. Miguel Angel Jiménez gewann die Senior Open 2018 in St. Andrews und beendete dieses Event erst einmal außerhalb der Top Ten. Der formstärkste Senior auf der Tour ist Jerry Kelly, der zwei der vergangenen vier Events gewann. Langer muss also jede Menge großer Namen hinter sich lassen, will er den fünften Senior-Open-Titel holen.

Challenge Tour


(Wittelsbacher Golfclub, Photo by Johannes Simon/Getty Images)

Nach einem LET-Event und zwei DP-World-Tour-Turnieren ist nun die Challenge Tour dran. Deutschland ist zum vierten Mal in diesem Jahr Austragungsorts eines Profiturniers dieser Größenordnung. 250.000 Euro werden bei der Big Green Egg German Challenge ausgeschüttet. 50.000 Euro mehr als bei der Premierenausgabe im vergangenen Jahr. Der ausrichtende Platz bleibt unverändert. Erneut geht es in den wunderschönen Wittelsbacher Golfclub in Neuburg an der Donau. Wie in ganz Deutschland wird auch hier, zumindest an den ersten Turniertagen, starke Hitze erwartet. Dem entgegenwirken sollen etliche Schattenplätze sowie Fußbecken für die Zuschauer. Sogar Feel-Good-Manager sind auf dem Platz unterwegs und verteilen gekühlte Handtücher sowie Sonnenschutz.

Einen Feel-Good-Manager benötigt ein deutscher Profi aktuell nicht an seiner Seite. Das gute Gefühl dürfte bei Marc Hammer nach seinen zwei Siegen zuletzt auch in dieser Woche weiter vorhanden sein. Immerhin gelang dem deutschen Youngster ein Novum. Als erster Spieler überhaupt gewann er innerhalb einer Woche zwei Weltranglistenrelevante Events in zwei unterschiedlichen Ländern - Deutschland und Österreich. "Es ist ein unglaubliches Gefühl und ich habe es noch gar nicht richtig begriffen", sagte der 23-Jährige im Vorfeld der German Challenge. "Ich wusste, dass ich gut spiele und die Fähigkeit habe, zu gewinnen, aber zwei Siege in einer Woche ist wirklich etwas Besonderes und etwas, von dem ich nie hätte träumen können. Ich habe in letzter Zeit ein paar Dinge geändert, aber ich würde sagen, dass es harte Arbeit ist, die mich da oben hingebracht hat."

Nun soll also in der Heimat der Hattrick her. "Auf heimischem Boden zu spielen ist immer großartig. Ich kann meine Trainer um mich herumhaben, mit denen ich nun schon seit über fünf Jahren zusammen bin. Es ist schön, hier auch einige Freunde zu haben, was mir immer einen Vertrauensschub gibt." Während Hammers neuer Putter bei den vergangenen beiden Events heiß lief, zählt das lange Spiel schon seit längerer Zeit zu seinen Stärken. Dies wird auch im Wittelsbacher Golf Club wieder gefragt sein. "Der Platz ist in hervorragendem Zustand und es ist wichtig, diese Woche die Fairways und Grüns zu treffen, da das Rough ziemlich dicht ist." Neben Hammer sind 22 weitere Deutsche am Start.

Die Deutschen im Einsatz:

  • PGA Tour, 3M Open: Stephan Jäger
  • Major, The Senior Open: Bernhard Langer, Thomas Gögele und Alex Cejka
  • Challenge Tour, Big Green Egg German Challenge: Marc Hammer, Alexander Knappe, Michael Hirmer, Jannik de Bruyn, Philipp Mejow, Maximilian Herrmann, Felix Katzy, Christian Bräunig, Wolfgang Glawe, Finn Fleer, Tim Wiedemeyer, Jonas Baumgartner, Sebastian Heisele, Bernd Ritthammer, Max Schmitt, Nick Bachem, Timo Vahlenkamp, Dominic Foos, Allen John, Jonas Kölbing, Max Rottluff, Freddy Schott und Velten Meyer
  • Major, Evian Championship: Aline Krauter, Sophia Popov, Olivia Cowan, Caroline Masson, Esther Henseleit und Isi Gabsa
  • LET Access Series, Santander Golf Tour Malaga: Leonie Wulfers, Patricia Isabel Schmidt, Anastasia Mickan, Chiara Noja, Laura Fünfstück, Sandy Voss, Lisa Marie Schumacher und Kimberley Sommer
  • PGA Tour Canada, Osprey Valley Open: Lukas Euler und Alexander Herrmann
  • Korn Ferry Tour, Price Cutter Charity Championship: Jeremy Paul

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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