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Tour-Rückblick

Major-Drama und Mamas Mentaltipp

Das letzte Major des Jahres wird kurz vor Sonnenuntergang entschieden und Velten Meyer gewinnt nach einem Telefonat mit der Mama erstmals auf der Challenge Tour. Der Rückblick aufs Wochenende.

08. August 2022

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Ein nervenaufreibendes Major-Wochenende liegt hinter uns mit einer Siegerin, die sich diesen denkwürdigen Triumph mehr als verdient hat. Zudem freuen wir uns erneut über einen deutschen Titelgewinner. Zum dritten Mal in dieser Saison durfte ein deutscher Profi auf der Challenge Tour feiern. Der Rückblick:

Major


(Ashleigh Buhai, Photo by Chloe Knott/R&A/R&A via Getty Images)

Viel spannender hätte es Ashleigh Buhai am Sonntag nicht machen können. Die Südafrikanerin, auf der Jagd nach ihrem ersten Major-Sieg, sah im Verlauf des Finaltags der Women’s Open lange Zeit nach der sicheren Siegerin aus - bis sie an der 15 ein Triple-Bogey kassierte und plötzlich in geteilter Führung mit der Südkoreanerin In Gee Chun lag. Schlaggleich beendeten die beiden das letzte Major des Jahres bei -10 und somit musste in Muirfield ein Stechen über die Siegerin entscheiden. Nach drei geteilten Löchern durfte dann am vierten Extra-Loch endlich jemand jubeln. In der untergehenden Sonne von East Lothian an der schottischen Küste zauberte Buhai ihren Schlag aus dem Bunker der 18 zum sicheren Par ans Loch. Chun hingegen hatte sichtlich mit den Nerven zu kämpfen und verschob ihren Putt. "Ich war erstaunlich ruhig", so Buhai über ihren Zauberschlag aus dem Bunker.

Die 33-Jährige, die zuvor noch kein Turnier auf der LPGA Tour gewonnen hatte, war ergriffen von ihrem Erfolg, wusste aber, dass sie sich auf ihr Bunkerspiel verlassen konnte. Immerhin führt sie die "Sand Saves"-Statistik auf der LPGA Tour an. "Mein Caddie sagte beim letzten Schlag zu mir, ich will nicht prahlen, aber sie sagte: 'Zeig ihnen, warum du dieses Jahr die Nummer 1 in Bunkern bist.' Sie hat mir also das Selbstvertrauen gegeben. Vielleicht hat es etwas mit Muirfield und den Südafrikanern und Bunkerschlägen zu tun." Damit spielte Buhai auf Landsmann Ernie Els an, der 2002 dank eines denkwürdigen Bunkerschlags die Open in Muirfield gewonnen hatte. "Ich weiß, dass viele Menschen in Südafrika nach diesem 15. Loch graue Haare bekommen haben. Aber ich bin sehr stolz auf mich, wie ich mich reingehängt und im Spiel gehalten habe, um ins Playoff zu kommen."

Für Buhai hätte sich beinahe eine Geschichte wiederholt, nachdem sie 2019 schon einmal bei diesem Event lange Zeit um den Titel mitspielte, sich am Ende aber mit dem fünften Platz zufriedengeben musste. Schon damals spielte sie mit Hinako Shibuno, der damaligen Siegerin, in der finalen Gruppe. Dieses Mal sollte sie aber das bessere Ende für sich haben. "Es steckt natürlich viel harte Arbeit und jahrelange Hingabe dahinter", sagte Buhai, die in ihrer Karriere schon drei LET-Events gewann. Der Sieg in Muirfield ist aber ihr mit Abstand größter Erfolg. Und der Siegerscheck in Höhe von mehr als einer Million US-Dollar macht sich auch positiv auf dem Konto bemerkbar.

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Challenge Tour


(Velten Meyer, Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

Mama ist die beste! Dies dürfte sich auch Velten Meyer gedacht haben, als er am Sonntag in Vierumäki seinen ersten Challenge-Tour-Titel entgegennahm. "Meine Mutter rief mich diese Woche an und sagte: 'Warum machst du nicht einfach das, was du in der zweiten Runde in Irland gemacht hast?'", erzählte der 27-Jährige eine Anekdote, kurz nachdem er die Vierumäki Finnish Challenge gewann. Damals spielte er eine sensationelle 66 in Runde zwei der Irish Challenge. "Ich sagte, dass es nicht so einfach ist! Aber sie hat nur gesagt, warum denkst du nicht an diese Runde zurück und hast die gleiche Einstellung, und das habe ich diese Woche versucht, und ich glaube, es hat funktioniert!"

Und in der Tat: Es hat funktioniert! Meyer ging als geteilter Führender mit Landsmann Marc Hammer in die Finalrunde im Vierumäki Resort und spielte damit erstmals in seiner Challenge-Tour-Karriere am Finaltag in der letzten Gruppe. Von Nervosität war an diesem Tag nichts zu spüren beim gebürtigen Oldenburger. "Am Ende des Tages ist es nur eine weitere Runde Golf und entweder du spielst gut oder nicht, und zum Glück habe ich heute gut gespielt." Meyer blieb die gesamte Runde über bogeyfrei und notierte ein Eagle sowie fünf Birdies zu einer 65 (-7). "Es ist ein tolles Gefühl. Natürlich bin ich sehr glücklich, dass ich gewonnen habe. Ich denke, das kann mir viele Türen öffnen. Wir spielen auf der Challenge Tour, um auf die DP World Tour aufzusteigen, und das ist eine große Hilfe im Hinblick auf das Ranking."

Der mit 40.000 Euro dotierte Titelgewinn katapultierte Meyer auf den 27. Rang im Road to Mallorca. Die besten 20 Spieler am Ende der Saison qualifizieren sich für die DP World Tour. Sein Debüt in Liga eins feiert Meyer schon in dieser Woche. Dank seines Sieges in Finnland erhielt er eine Einladung zum ISPS Handa World Invitational in Nordirland. Lange Zeit zum Feiern bleibt ihm also nicht. Aber zumindest ein längeres Telefonat mit Mental-Coach Mama sollte doch drin sein.

Hinter Meyer kam Hammer als Zweiter mit fünf Schlägen Rückstand ins Ziel. Damit verbesserte sich der Gewinner der Euram Bank Open in Österreich um 14 Ränge im Saisonranking, wo er nun den 13. Platz belegt. Die DP-World-Tour-Karte ist also in greifbarer Nähe. Gleiches gilt für Alexander Knappe sowie Freddy Schott, die die Vierumäki Finnish Challenge als geteilte Neunte abschlossen und die Plätze zwölf und elf belegen.

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PGA Tour


(Yannik Paul, Photo by Dylan Buell/Getty Images)

Erst am Montag vor Turnierbeginn qualifizierte sich Yannik Paul für die Wyndham Championship in Greensboro, North Carolina. Bei seinem vierten PGA-Tour-Start des Jahres war die Ausgangsposition klar: Als Nicht-Mitglied wurde Paul zwar nicht im FedExCup geführt, sollte er jedoch am Ende der regulären Saison - und die Wyndham Championship markierte das Ende dieser - mindestens so viele Punkte gesammelt haben wie der 200. der Saisonwertung, so wäre er qualifiziert für die Finalserie der Korn Ferry Tour. Und bei den drei dort stattfindenden Events werden wiederum Tourkarten für die PGA Tour vergeben.

Das Zwischenziel KFT Finals war für Paul mit dem Erreichen des Cuts in Greensboro nahezu perfekt. Am Wochenende lag der 28-Jährige - eigentlich auf der DP World Tour unterwegs - zwischenzeitlich sogar unter den Top Ten. Zu viele verschobene Putts sorgten am Ende jedoch dafür, dass Paul das Turnier als geteilter 36. beendete. Zu seinen bereits 55 FedExCup-Punkten, die er bei den beiden co-sanktionierten Events sammelte - Barbasol sowie Barracuda Championship - gesellten sich weitere 15 Punkte, womit er sich virtuell im FedExCup auf Rang 199 wiedergefunden hätte. Die Top 200 waren also erreicht und damit auch das Ticket für die Finals in der Tasche. Dort spielt er dann unter anderem mit Zwillingsbruder Jeremy um den Aufstieg auf die PGA Tour.

Ganz sicher auf der PGA Tour werden wir Stephan Jäger nächste Saison sehen. Die volle Spielberechtigung sicherte er sich bereits in der Vorwoche und somit war die Wyndham Championship so etwas wie die Kür seiner bislang erfolgreichsten Spielzeit in Liga eins. Und zumindest am Wochenende präsentierte sich Jäger dann auch entsprechend locker. Nachdem der Münchner auf der Cut-Linie den Sprung ins Wochenende geschafft hatte, glänzte er mit Runden von 69 sowie 62 Schlägen, um sich unter die Top 15 des Leaderboards zu spielen. Im FedExCup machte er damit nochmals vier Ränge gut, womit er die reguläre Saison als 90. der Gesamtwertung abschloss. In dieser Woche geht es für ihn beim ersten Playoff-Turnier, der FedEx St. Jude Championship, dann darum, sich unter die Top 70 zu schieben, um sich für das zweite Playoff-Event zu qualifizieren. Die Top 30 nach der BMW Championship sind dann wiederum für das Saisonfinale spielberechtigt und spielen den FedExCup unter sich aus.

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PGA Tour Champions


(Alex Cejka, Photo by Derek Leung/Getty Images)

Nur eine Woche nach seinem Sieg in England hätte es für Alex Cejka beinahe zum zweiten Titel hintereinander gereicht. Bei der Shaw Charity Classic in Kanada fehlte dem Deutschen ein Schlag zum Erreichen des Playoffs, das letztlich Jerry Kelly und John Huston bestritten. Cejka hätte nur ein Birdie auf der 18, dem zweitleichtesten Loch des Canyon Meadows G&CC, benötigt, um die Chancen auf seinen dritten Sieg auf der PGA Tour Champions zu wahren. Nach einem Par wurde es aber immerhin der geteilte dritte Rang, mit dem er sich auf den elften Platz im Charles Schwab Cup verbesserte. Für Cejka war es das vierte Top-Ten-Finish des Jahres. Den Titel holte sich Kelly dank eines Birdies am ersten Extra-Loch. Der US-Amerikaner ist damit die neue Nummer zwei im Saisonranking.

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Epson Tour


(Polly Mack, Credit: Tristan Jones/LET)

Dank zwei fantastischer Wochenendrunden bei der French Lick Charity Classic feierte Polly Mack ihr bislang bestes Resultat auf der Epson Tour. Der 23-jährige Rookie blieb die letzten 36 Löcher insgesamt neun unter Par und stürmte damit auf den dritten Rang, zwei Schläge hinter der Siegerin Xiaowen Yin aus China. Für Mack war es erst ihr viertes Epson-Tour-Event seit ihrem Wechsel ins Profilager. Das erste Top-Ten-Ergebnis sorgte dafür, dass Mack auf den 31. Platz im Saisonranking vorrückte. Dass der Youngster um Titel auf Profiniveau mitspielen kann, zeigte sie auch schon auf der Ladies European Tour, als sie das Amundi German Masters bei Berlin auf dem geteilten vierten Rang abschloss.

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DP World Tour


(Matti Schmid, Photo by Warren Little/Getty Images)

Matti Schmid kommt in seiner ersten vollen Saison auf der DP World Tour immer besser in Fahrt. Bei der Cazoo Open erreichte er seinen vierten Cut in Serie und zweite Top-Ten-Platzierung bei den vergangenen drei Starts. Ein starkes Wochenende mit Runden von 66 und 69 Schlägen im Celtic Manor Resort sorgte für eine stetige Verbesserung auf den geteilten neunten Rang. Im DP World Tour Ranking hat der amtierende Rookie des Jahres nun Tuchfühlung zu den Top 50 aufgenommen. Als 61. ist er hier aktuell drittbester Deutscher hinter Hurly Long (18.) und Yannik Paul (46.).

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Wyndham Championship: Stephan Jäger T13 und Yannik Paul T36
  • PGA Tour Canada, Quebec Open: Alexander Herrmann T55 und Lukas Euler T59
  • Challenge Tour, Vierumäki Finnish Challenge: Velten Meyer 1., Marc Hammer 2., Alexander Knapper & Freddy Schott T9, Bernd Ritthammer & Max Schmitt T50 und Nick Bachem, Dominic Foos, Allen John, Yannick Schütz, Ferdinand Müller Dominik Pietzsch CUT
  • LPGA & Ladies European Tour, Women’s Scottish Open: Leonie Harm T15, Esther Henseleit T41, Sophia Popov T56 und Olivia Cowan, Karolin Lampert Sophie Witt CUT
  • PGA Tour Champions, Shaw Charity Classic: Alex Cejka T3
  • DP World Tour, Cazoo Open: Matti Schmid T9, Maximilian Kieffer T57 und Marcel Siem & Hurly Long CUT; Marcel Schneider Nicolai von Dellingshausen W/D
  • Epson Tour, French Link Charity Championship: Polly Mack 3. und Sophie Hausmann & Greta Isabella Völker CUT
  • Korn Ferry Tour, Utah Championship: Jeremy Paul T14 und Thomas Rosenmüller CUT
  • Major, AIG Womens Open: Leonie Harm T41, Esther Henseleit T54 und Caroline Masson, Olivia Cowan Sophia Popov CUT
  • LET Access Series, Vasteras Open: Patricia Isabel Schmidt 10., Chiara Noja T24 und Kimberley Sommer CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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