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Tour-Vorschau

Die imperfekte Millionen-Show

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem Tour-Finale auf der PGA Tour und der Kanada-Rückkehr auf der LPGA Tour.

24. August 2022

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Vor allen anderen trägt die PGA Tour ihr großes Saisonfinale aus. Die Tour Championship gilt als das Highlight, dem alle entgegenfiebern (sollen). Dabei löst das Format Diskussionen aus, denen sich die führende Profitour stellen muss. Darauf freuen können sich Fans aber allemal. Die Vorschau:

PGA Tour


(Patrick Cantlay, Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)

Es soll spannend sein - bis zum Schluss. Wie bei einem Hollywood-Action-Thriller soll beim Zuschauer erst ganz am Ende die große Anspannung abfallen. Die FedExCup-Playoffs sind seit Jahren auf der Suche nach dem richtigen Rezept, nach der perfekten Mischung aus Fairness und Dramatik. Niemand möchte vor dem großen Finale bereits wissen, wie es am Ende ausgeht. Erst recht nicht die Zuschauer. Und wo keine Zuschauer, da keine Sponsoren. Und wo keine Sponsoren, da kein Geld. Zumindest gilt diese Formel noch für die PGA Tour. Auf der LIV Golf Series wird mit anderen Mitteln kalkuliert. Die PGA Tour aber hat sich auf ein Format geeinigt, dass die anstehende Tour Championship mit Spannung füllt. Das Tour-Finale ist ein Schlussakt, der zumindest vor der Woche komplett offen ist.

Alle 29 Teilnehmer - Will Zalatoris musste seinen Start aufgrund einer Rückenverletzung absagen - haben eine realistische Chance auf den Gesamtsieg und damit auf den Titel "PGA-Tour-Spieler des Jahres". Und dieser Titel ist mit stattlichen 18 Millionen US-Dollar dotiert. Klingt nach einer Mega-Woche, in der es um alles geht - für die Spieler und die Zuschauer. Doch ist dieses System auch fair? Ist es fair, dass Scottie Scheffler, der in dieser Saison vier Titel, darunter ein WGC und das Masters, gewonnen hat, aufgrund einer schlechteren Woche nicht mit dem Gewinn des FedExCup belohnt wird? Immerhin darf er mit dem Ergebnis von -10 in die Woche starten und hat damit von Beginn an zwei Schläge Vorsprung auf den Zweitplatzierten Patrick Cantlay (-8).

Je weiter man im FedExCup heruntergeht desto größer ist der Abstand der Spieler. Plätze 26 bis 30 starten bei even Par ins Turnier. Eine Zehn-Schläge-Hypothek ist schon enorm. Aber bei dem, was in vier Runden Golf alles passieren kann, sollte auch dieser unwahrscheinliche Fall nicht ausgeschlossen werden. Und auch hier wieder: Klingt spannend, aber nicht wirklich fair. Und auch die Spieler äußerten vor der Tour Championship einmal mehr ihre Bedenken, ob mit diesem Format die beste Lösung gefunden wurde. "Ich habe schon früher darüber gesprochen", sagte Cantlay, amtierender FedExCup-Champion, über das 2019 eingeführte System.

"Ich bin kein Fan. Ich denke, es muss ein besseres System geben, obwohl ich ehrlich gesagt nicht weiß, was das bessere System ist." Und damit wären wir beim Kernproblem: Wie gestaltet man das beste und damit gleichermaßen fair sowie spannende Finale einer Saison? Der US-Open-Champion, Matt Fitzpatrick, der in dieser Woche sein Debüt beim Tour-Finale feiert, warf die Idee eines Matchplays in den Ring. Die PGA Tour wird sich in diesem Bereich jedenfalls weiterhin Gedanken machen müssen, denn noch haben sie die Antwort auf diese Frage gefunden.

An welcher Schraube die PGA Tour vermutlich in der näheren Zukunft nicht drehen wird, ist der Austragungsort für die Tour Championship: Seit 1998 ist der East Lake Golf Club Schauplatz des Tour-Finals. Auch wenn man die Aussagen der Spieler zur Heimat des legendären Bobby Jones hört, gibt es an dieser Ansetzung nichts zu rütteln. "Ich würde sagen, dass dieser Platz offensichtlich einer der am besten präparierten Golfplätze ist, die wir das ganze Jahr über besuchen", so Cantlay über den Kurs bei Atlanta, Georgia.

Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren wird sich East Lake in dieser Woche etwas länger spielen, da die Fairways vom vielen Regen aufgeweicht wurden. Auch das Rough ist saftiger als sonst und so dürfen wir einen durchaus anspruchsvollen Test erwarten. Was aber nicht bedeutet, dass die Ergebnisse in die Höhe schnellen werden. Immerhin spielen hier die besten 29 Golfer des Jahres.

Blicken wir auf die Favoriten: Wer knackt den 18-Millionen-Jackpot? Als erstes muss da Scheffler genannt werden. Der Führende im FedExCup wurde in der vergangenen Woche geteilter Dritter bei der BMW Championship und geht mit einem Zwei-Schläge-Polster in die letzte Turnierwoche der Saison. Sein ärgster Konkurrent dürfte Cantlay werden. Der Gewinner der BMW Championship gewann die Tour Championship bereits im vergangenen Jahr und will als erster Spieler in der Geschichte den Titel verteidigen. Nach der Zalatoris-Absage startet Xander Schauffele als Drittplatzierter bei -6. Im Anbetracht seiner aktuellen Form und seines Sieges in East Lake 2017 dürfte er ebenfalls vorne angreifen. Und dann sind da natürlich noch Rory McIlroy (-4), Jon Rahm (-3) oder Tony Finau (-4), die alle ordentlich Schläge aufholen müssen, aber denen eine große Woche in Atlanta zuzutrauen ist. Doch wie wir bereits wissen: Am Ende könnte jeder der 29 Teilnehmer am Sonntag als Gesamtsieger hervorgehen.

LPGA Tour


(Brooke Henderson und Jin Young Ko, Photo by Gerry Angus/Icon Sportswire via Getty Images)

Kanada hat seine Women’s Open zurück. Nach zwei Jahren Pause - wegen Corona - darf Jin Young Ko endlich ihren Titel bei der CP Women’s Open verteidigen. 2019 gewann sie Südkoreanerin und aktuelle Nummer eins der Welt souverän vor Brooke Henderson aus Kanada. Beide Topstars sind natürlich auch diese Woche mit von der Partie und führen ein starkes Feld an, das unter anderem aus neun Spielerinnen aus den Top Ten der Weltrangliste besteht. Auch Nelly Korda nimmt das Event im Ottawa Hunt und GC mit und möchte an ihren ersten Saisonsieg aus der vergangenen Woche in Sotogrande anknüpfen. Eine absolute Expertin bei diesem Turnier, das bis 2000 sogar als Major lief, ist die Neuseeländerin Lydia Ko. Drei Mal konnte sie die CP Women’s Open bereits gewinnen - erstmals 2012, damals noch als Amateurin.

Korn Ferry Tour


(Will Gordan, Photo by Steve Dykes/Getty Images)

Es ist Zeit für das zweite von drei Playoff-Events, an deren Ende 25 Spieler eine Spielberechtigung für die PGA Tour erhalten. Zwei davon sind nach der vergangenen Woche bereits vergeben. Will Gordon gewann die Albertsons Boise Open im Stechen gegen Phillip Knowles und MJ Daffue. Während Letzterer seinen Aufstieg bereits in der regulären Saison perfekt machte, sind Knowles und Gordon nicht mehr aus den Top 25 des Finals-Ranking zu verdrängen. Bei der dieswöchigen Nationwide Children’s Hospital Open geht es erneut um insgesamt eine Million US-Dollar sowie weitere Tickets. Gespielt wird im Ohio State University GC, wo unter anderem Jack Nicklaus College-Golf spielte.

Von den vier deutschen Aufstiegsaspiranten konnte in Woche eins noch keiner so wirklich überzeugen. Hurly Long und Yannik Paul sammelten keine Punkte, während Matti Schmid und Jeremy Paul den 37. Platz teilten. Um nicht in der dritten Woche den großen Druck zu spüren, sollten für alle vier schon in Ohio ein paar Punkte aufs Konto wandern.

DP World Tour


(Crans-sur-Sierre GC, Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Ein absolutes Highlight im Tour-Kalender steht an. Zumindest für die, die gerne Golf in einer einmaligen Umgebung spielen. In Crans Montana findet nämlich das traditionsreiche Omega European Masters statt. Auch wenn das die Teilnehmerliste nicht wirklich vermuten lässt, steht zumindest der Platz im Crans-sur-Sierre GC in den Schweizer Alpen bei vielen Golfer:innen ganz oben auf der Liste. Aus den Top 100 der Weltrangliste treten in dieser Woche nur vier Spieler an. Top-Favorit ist der Neuseeländer Ryan Fox, der Rang sechs im DP World Tour Ranking belegt. Neben einem Sieg wanderten schon drei zweite Plätze in seine Saisonbilanz. In einer guten Form reist auch Marcel Schneider in die Schweizer Idylle. Der 32-Jährige wurde in der vergangenen Woche geteilter Sechster.

Die Deutschen im Einsatz:

  • Challenge Tour, Indoor Golf Group Challenge: Max Rottluff, Timo Vahlenkamp, Nick Bachem, Allen John, Velten Meyer, Freddy Schott, Marc Hammer, Alexander Knappe, Dominic Foos, Felix Katzy, Max Schmitt, Hannes Hilburger und Philipp Mejow
  • DP World Tour, Omega European Masters: Marcel Schneider, Sebastian Heisele, Nicolai von Dellingshausen und Marcel Siem
  • Korn Ferry Tour, Nationwide Children’s Hospital Championship: Yannik Paul, Jeremy Paul, Hurly Long und Matti Schmid
  • PGA Tour Canada, CRMC Championship: Alexander Herrmann und Lukas Euler
  • PGA Tour Champions, The Ally Challenge: Alex Cejka und Bernhard Langer
  • Ladies European Tour, Skaftö Open: Laura Fünfstück, Sophie Witt, Helen Tamy Kreuzer, Verena Gimmy, Luisa Dittrich, Franziska Friedrich, Carolin Kauffmann und Leticia Ras-Anderica
  • LPGA Tour, CP Women’s Open: Esther Henseleit, Caroline Masson, Sophia Popov und Isi Gabsa
  • Epson Tour, Circling Raven Championship: Sophie Hausmann und Polly Mack
  • LET Access Series, Göteborg Open: Patricia Isabel Schmidt, Sandy Voss, Maria Theresa Licka, Kimberley Sommer und Anastasia Mickan
  • Legends Tour, Staysure PGA Seniors Championship: Thomas Gögele

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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