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Tour-Rückblick

Ein Titel und eine PGA-Tour-Karte

Alexander Knappe setzt die starke Form der Deutschen auf der Challenge Tour fort und Matti Schmid darf nächstes Jahr PGA Tour spielen. Der Rückblick aufs Wochenende.

05. September 2022

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Deutschland jubelt. Auf der Challenge Tour gewinnt Alexander Knappe. Auf der Korn Ferry Tour sichert sich Matti Schmid die PGA-Tour-Karte. Und auf der LPGA Tour feiert Caroline Masson ihr bestes Saisonergebnis. So kann es doch gehen! Der Rückblick:

Challenge Tour


(Alexander Knappe, Photo by Neil Baynes/Getty Images)

Die deutschen Profis drücken der Challenge Tour weiter ihren Stempel auf. Alexander Knappe, Gewinner des Dimension Data Pro-Ams im Februar, feierte bei der B-NL Challenge Trophy seinen zweiten Saisonsieg und schmückte damit eine bereits beeindruckende Statistik weiter aus: Mit Knappes Erfolg wurden nun vier der vergangenen acht regulären Challenge-Tour-Events von Spielern aus dem deutschen Lager gewonnen. Dem setzt die neue Konstellation in der Saisonwertung die Krone auf. Knappe setzte sich nämlich nun an die Spitze des Road to Mallorcas und verdrängte Landsmann Freddy Schott, Gewinner der Frederikshavn Challenge, auf Rang zwei. Damit stehen zwei deutsche Aufsteiger bereits sicher fest.

Die Challenge Tour ist also auch in diesem Jahr wieder ein gutes Pflaster für die deutschen Profis. Schon in der vergangenen Saison sicherten sich vier Deutsche ein Ticket für die DP World Tour. Keine andere Nation war erfolgreicher. Gut möglich, dass diese Ausbeute in diesem Jahr noch getoppt wird. Top war jedenfalls auch Knappes Vorstellung im belgischen Hulencourt, wo sich der 33-Jährige dank einer 68 (-4) am Finaltag seinen insgesamt vierten Titel auf der Challenge Tour sicherte.

"Ich bin im Moment ziemlich ruhig", sagte Knappe im Anschluss an seinen Triumph, der mit 40.000 Euro dotiert war. "Ich bin so glücklich, aber es ist schwer zu beschreiben, weil ich immer noch im Tunnel bin. Es war toll, meinen ersten Sieg zu Beginn des Jahres in Südafrika zu holen, denn ich habe vor dieser Saison so hart gearbeitet. Ich habe heute einfach gut gekämpft, ein paar kurze Putts verpasst, aber insgesamt solides Golf gespielt. Ich hatte ein bisschen Glück an Loch zehn, wo ich zum Eagle gechippt habe, denn der Ball wäre wahrscheinlich drei Meter am Grün vorbeigelaufen, wenn er nicht die Fahnenstange getroffen hätte. Das war definitiv mein Tag." Es war sein Tag. Doch insgesamt ist den Deutschen auf der Challenge Tour aktuell das Glück hold.

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Korn Ferry Tour


(Einige der 25 PGA-Tour-Karten-Gewinner, Photo by James Gilbert/PGA TOUR via Getty Images)

Mit der Korn Ferry Tour Championship fand nicht nur die Saison einen Abschluss. Das Event in Newburgh, Indiana, war auch das letzte von drei Finals-Events, eine Serie, die an die reguläre Saison drangehängt wurde, um weitere 25 Karten für die PGA Tour zu vergeben. Diese drei Wochen boten vielen Spielern noch eine letzte Gelegenheit, nächste Saison um das ganz große Geld mitzuspielen. So auch vier Deutschen, die sich für die Finals-Serie qualifizierten: Jeremy Paul, Zwillingsbruder Yannik Paul, Matti Schmid und Hurly Long. Das deutsche Quartett nahm an allen drei Turnieren teil.

Die Top 25 der Finals-internen Rangliste erreichte einer von ihnen. Schmid, dank starker Auftritte bei den co-sanktionierten Turnieren überhaupt erst in die Verlosung gerutscht, beendete das zweite Finals-Event auf dem geteilten neunten Rang und sammelte dort genügend Punkte, um am Ende als 22. des Rankings eine Tourkarte in den Händen zu halten. Es ist ein weiterer Meilenstein in der Karriere des 24-Jährigen, die seit Jahren gefühlt nur in eine Richtung zeigt - nämlich nach oben. 2019 und 2020 wurde er Europameister, im vergangenen Jahr zeichnete ihn die DP World Tour zum besten Rookie der Saison aus und nun die Möglichkeit, in der Saison 2022/23 einige Events der PGA Tour zu spielen.

Long verpasste die PGA-Tour-Karte denkbar knapp als 27. der Wertung. Yannik Paul wurde 37. und Zwillingsbruder Jeremy beendete das Finals-Ranking auf dem geteilten 69. Platz.

LPGA Tour


(Caroline Masson, Photo by Amy Lemus/NurPhoto via Getty Images)

"Es sah nach der schlechtesten Saison seit zehn Jahren für mich aus, und ich wollte nicht, dass es so kommt." Caroline Masson wollte etwas abwenden, was sie ihrer Meinung nach nicht verdient hätte. "Ich hatte das Gefühl, dass ich zu gut gespielt habe, um nicht die Top-Platzierungen zu erreichen." Die Sorge um die persönlich schlechteste Saison konnte sie aber dank einer starken Leistung bei der Dana Open ad acta legen. Masson spielte im Highland Meadows Golf Club um den Titel mit und wurde nach einem starken Comeback am Finaltag Dritte, um sich ihre beste Platzierung in dieser Saison zu sichern.

Die Dana Open gehörte in den vergangenen Jahren zu den Lieblingsturnieren der mehrmaligen Solheim-Cup-Spielerin. Zwei Mal wurde sie Fünfte. Und nun also das erste Top-3-Finish seit Oktober 2021. Dabei sah vieles danach aus, als würde Masson ihre gute Ausgangsposition am Finaltag aus der Hand geben. Nach zwei gespielten Löchern lag die 33-Jährige drei über Par. Die Chancen auf den Titel schienen verspielt. "Das war offensichtlich nicht der Start, den ich mir gewünscht hatte", so Masson nach der Runde. "Ich habe auf der Eins einen schlechten Schwung gemacht und dann hatte ich wohl etwas Pech mit der Lage im Bunker."

Doch die letzten 16 Löcher liefen deutlich erfolgreicher. Sechs Birdies konnte Masson bei grauen, feuchten Bedingungen in Sylvania, Ohio, noch notieren. "Ich bin wirklich stolz auf mich, wie ich mich zurückgekämpft habe. Ich denke, es ist schwierig, wenn man so anfängt. Man verliert seinen Rhythmus. Man weiß nicht wirklich, wohin der Ball geht, und das ist nie ein gutes Gefühl." Doch das Gefühl kam zurück und mit ihm die beste Platzierung der Saison. Der dritte Rang bedeutete einen deutlichen Sprung in der Saisonwertung, von Rang 69 auf 49. Und mit dem frisch gesammelten Selbstvertrauen können bei den verbleibenden Turnieren weitere Top-Ergebnisse von Masson erwartet werden.

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DP World Tour


(Nicolai von Dellingshausen, Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Starke Woche für Nicolai von Dellingshausen bei der Made in HimmerLand im dänischen Farsø. Nach zuletzt sechs Turnieren ohne Punkte erreichte der 29-Jährige in der vergangenen Woche wieder das Wochenende und verbesserte sich erheblich im Ranking. Von Dellingshausen beendete das mit drei Millionen Euro dotierte Event auf dem geteilten achten Rang. Besser war er in dieser Saison nur bei der BMW International Open im GC München Eichenried (T5). In der Saisonwertung ging es vor auf Platz 115. Der Anstieg in der Formkurve kommt zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt. In dieser Woche steht die hochdotierte BMW PGA Championship in Wentworth auf dem Programm.

Als Sieger der Made in HimmerLand ging der Engländer Oliver Wilson hervor. "Ich war so zuversichtlich", so der 41-Jährige, der als Nummer 748 der Welt ins Turnier gegangen war. "Ich wusste, dass ich den Job erledigen kann. Ich wusste, dass ich alles, was ich bis jetzt getan habe, um mein Spiel wieder aufzubauen, auch schaffen kann. Und ich hatte mich so gut unter Kontrolle, dass ich sagte, ich werde nicht weinen! Ich war dort so ruhig. Ich habe das letzte Loch fast genossen. Es ist etwas ganz Besonderes. Ich bin so stolz auf mich. Ich habe das Gefühl, dass ich noch viel vor mir habe, und ich bin so froh, dass ich den zweiten Sieg errungen habe." Für Wilson war es der erste Titel auf der DP World Tour seit seinem Erfolg bei der Alfred Dunhill Links Championship 2014.

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LIV Golf Series


(Dustin Johnson, Photo by Fred Kfoury III/Icon Sportswire via Getty Images)

Bei den Herren der LIV Golf Series stand der nächste Zahltag an. Insgesamt wurden bei dem Event in Boston erneut 25 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Allein vier Millionen gingen an den Sieger Dustin Johnson, der sich in einem Playoff gegen Anirban Lahiri und Joaquin Niemann durchsetzte. Kleiner Trost für das unterlegene Duo. Beide gingen mit jeweils mehr als 1,8 Millionen US-Dollar nach Hause. Martin Kaymer, einziger Deutscher im Feld, beendete das vierte LIV-Event des Jahres auf dem geteilten 21. Rang und wurde mit 171.200 US-Dollar belohnt.

Für Johnson gab es gleich zwei Titel zu bejubeln. Die ehemalige Nummer eins der Welt triumphierte nämlich auch mit seinem Team "4 Aces" in der Mannschaftswertung. Das Quartett bestehend aus Johnson, Patrick Reed, Talor Gooch und Pat Perez konnte zum dritten Mal in Folge den mit weiteren drei Millionen US-Dollar dotierten Team-Titel gewinnen. Gespielt wurde im The International in Boston. Vom 16. bis 18. September steht das nächste Event in Chicago auf dem Programm.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour Canada, GolfBC Championship: Alexander Herrmann & Lukas Euler CUT
  • Challenge Tour, B-NL Challenge Trophy: Alexander Knappe 1., Max Rottluff & Dominic Foos T9, Allen John T24, Max Schmitt & Nick Bachem T30, Velten Meyer T39, Carl Siemens T59, Timo Vahlenkamp T67 und Freddy Schott CUT
  • Ladies European Tour, Aland 100 Ladies Open: Helen Tamy Kreuzer T33, Luisa Dittrich T47 und Franziska Friedrich, Verena Gimmy, Sarina Schmidt, Leticia Ras-Anderica Carolin Kauffmann CUT
  • LIV Golf Invitational Series, Boston: Martin Kaymer T21
  • DP World Tour, Made in Himmerland: Nicolai von Dellingshausen T8, Marcel Siem T35 und Marcel Schneider CUT
  • Korn Ferry Tour, Tour Championship: Yannik Paul T17, Hurly Long T39 und Matti Schmid Jeremy Paul CUT
  • LPGA Tour, Dana Open: Caroline Masson 3., Aline Krauter T29 und Esther Henseleit CUT, Isi Gabsa WD
  • Epson Tour, Wildhorse Ladies Golf Classic: Sophie Hausmann Polly Mack CUT
  • LET Access Series, Elite Hotels Open: Chiara Noja T8 und Patricia Isabel Schmidt Sandy Voss CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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