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Tour-Vorschau

Von LIV-Kontroversen überschattet

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem Flaggschiff-Event der DP World Tour und einer Turnierpremiere auf der LPGA Tour.

07. September 2022

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Die DP World Tour veranstaltet ihr größtes Event und Aushängeschild, doch so richtig möchte die Party-Stimmung nicht aufkommen. Es schwebt einmal mehr eine große, graue LIV-Wolke über Wentworth und sorgt auch unter den Spielern für Kontroversen. Auf einen sportlichen Leckerbissen kann man sich aufgrund der starken Besetzung aber trotzdem freuen. Die Vorschau:

DP World Tour


(Abschlag eins in Wentworth, Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Eigentlich ist die BMW PGA Championship das alljährliche Zusammenkommen der European-Tour-Familie, in der man sich auch selbst ein wenig feiern darf. Wie das Dorffest in der Heimat, bei dem man jedes Jahr alte Bekannte und Freunde trifft und sich auf den neusten Stand bringt. Doch in diesem Jahr scheint die familiäre, harmonische Stimmung irgendwie noch nicht so recht aufzukommen. Es sind ungebetene Gäste zugegen. 17 LIV-Spieler treten in dieser Woche im Wentworth Club an. Die einen warten auf das richterliche Urteil, ob die Suspendierung der DP World Tour rechtskräftig ist, die anderen qualifizierten sich dank ihrer Platzierung in der Weltrangliste für das mit acht Millionen Euro dotierte Event im Wentworth Club.

Obwohl die Verantwortlichen alles daransetzen, den LIV-Spielern keine Bühne zu bieten, taucht das Thema bei den obligatorischen Pressekonferenzen dann aber doch vermehrt auf. Verständlich. Für die Pressevertreter bieten diese Spannungen zwischen Ex-Kollegen jede Menge Material. So wie beispielsweise Billy Horschels Aussage im Vorfeld des Turniers, der sich seine ehemaligen PGA-Tour-Kollegen Talor Gooch und Abraham Ancer zur Brust nahm: "Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass die amerikanischen Jungs, die die Tour nicht unterstützt haben, hier sein sollten. Abraham Ancer, Talor Gooch... ihr habt nie dieses Turnier gespielt, ihr habt die DP World Tour nie unterstützt. Warum seid ihr hier?"

Der Grund liegt auf der Hand. Bei der BMW PGA Championship gibt es reichlich Weltranglistenpunkte. Diese gibt es auf der LIV Golf Series noch nicht. Dies stößt Titelverteidiger Horschel sauer auf: "Es ist heuchlerisch, denn einige dieser Jungs haben gesagt, dass sie weniger Golf spielen wollen." Aussagen, die Gooch, Nummer 46 der Welt, nicht so nicht stehen lassen wollte. Bei Twitter schrieb er: "Er unterstützt das, was für seine Karriere am besten ist. Wie wir alle es tun." Und so freue sich Gooch sehr darauf, erstmals in Wentworth abzuschlagen - auch wegen der dort zu vergebenen Weltranglistenpunkte. "Nennt einen Top-50-Spieler in der Geschichte, der nicht auf der Jagd nach Weltranglistenpunkten war", fügte er seinem Tweet hinzu.

Auch Jon Rahm äußerte sich zu der Anwesenheit zahlreicher LIV-Spieler und kritisierte den Fakt, dass sie den treuen DP-World-Tour-Mitgliedern die Plätze beim Flaggschiff-Event wegnehmen würden. Damit meine er nicht die Urgesteine wie Lee Westwood oder Sergio Garcia. Hierbei gehe es insbesondere um die Spieler, die noch nie großes Interesse an Turnieren der DP World Tour gezeigt hätten: "Es ärgert mich, dass jemand, der in diesem Jahr mehr als 20 DP-World-Events gespielt hat, nicht die Möglichkeit bekommt, ein Flaggschiff-Event zu spielen." Und andere wiederum, die die Geschichte dieses Events nicht kennen würden, im Feld stehen. Die Fronten sind durchaus verhärtet und so zog unter anderem auch Martin Kaymer die Konsequenzen und sagte seinen Start ab. Er fühle sich nicht willkommen.

Mehr als willkommen sind dagegen etliche europäische Ryder-Cup-Stars, die in dieser Woche endlich mal wieder auf der DP World Tour abschlagen. Neben dem bereits erwähnten Rahm sind auch Rory McIlroy, Viktor Hovland oder Matt Fitzpatrick am Start. Sie alle spielen ihr erstes Turnier seit dem Ende der PGA-Tour-Saison und sind dabei, wenn das Rennen um die Ryder-Cup-Plätze beginnt. Die BMW PGA Championship ist nämlich das erste Event, bei dem Punkte für die entsprechenden Punktewertungen vergeben werden. Ein Sieg in dieser Woche könnte einem einen Platz im Team von Captain Luke Donald schon fast sichern.

Nach der Absage von Kaymer sind noch vier deutsche Spieler vertreten. Hurly Long, Matti Schmid und Nicolai von Dellingshausen geben jeweils ihr Wentworth-Debüt, während Maximilian Kieffer schon zu den alten Hasen gehört. Seit 2013 verpasste er keine BMW PGA Championship. Sein bestes Ergebnis war ein geteilter 24. Rang 2017.

LPGA Tour


(Minjee Lee, Photo by Gregory Shamus/Getty Images)

Bei noch neun zu verbleibenden Turnieren in dieser Saison nimmt das Rennen um den Gesamtsieg immer mehr Fahrt auf. Aktuell führt hier Minjee Lee dank zwei Saisonsiegen vor Brooke Henderson. Beide sind in dieser Woche dabei, wenn es zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren wieder nach Cincinnati, Ohio, geht. Hier steht die Premiere der Kroger Queen City Championship auf dem Programm und lockt einige große Namen in den Kenwood Country Club, wo bereits mehrere LPGA-Majors stattgefunden haben. Elf Jahre lang war hier die LPGA Championship, inzwischen Women’s PGA Championship, zu Gast. Und auch die US Women’s Open schlug im Norden der Innenstadt Cincinnati einst ihre Zelte auf (1963).

In dieser Woche sind zumindest einige Major-Siegerinnen am Start. Vier der fünf amtierenden beispielsweise. Darunter eben Lee und Henderson. Hinzugesellen sich Topstars wie die beiden Thailänderinnen Patty Tavatanakit und Ariya Jutanugarn sowie Nasa Hataoka aus Japan. Aus den USA sind unter anderem Lexi Thompson und Jessica Korda dabei. Mit Isi Gabsa und Olivia Cowan treten auch zwei Deutsche bei dem neuen Turnier auf altem Terrain an.

PGA Tour Champions


(Bernhard Langer, Photo by Keith Gillett/Icon Sportswire via Getty Images)

Die besten Senioren der Welt zieht es diese Woche zur zweiten Ausgabe der Ascension Charity Classic nach St. Louis, Missouri. Hier feiert man den 100. Geburtstag des Austragungsorts, dem Northwood Hills Country Club. Gespielt wird auf dem Par 71 West Course, der sich durch viele blinde Schläge und große Grüns auszeichnet. Genauigkeit vom Tee und viel Gefühl auf den Grüns ist in dieser Woche gefragt. Attribute, die einige Spieler auf der PGA Tour Champions aufweisen. Sonst würden sie hier nicht abschlagen. Als großer Favorit geht Padraig Harrington in das mit zwei Millionen US-Dollar dotierte Event. Der Ire beendete nur eines seiner letzten sechs Turniere außerhalb der Top Vier.

Die größten Konkurrenten dürften Steve Stricker, Jerry Kelly und Steven Alker heißen. Bernhard Langer zählt hier nicht mehr zum Kreis der Top-Favoriten. Dafür liegen seine Erfolge einfach schon zu viele Monate zurück. Sein letztes Top-Fünf-Resultat feierte der 65-Jährige Anfang Juni. In der Gesamtwertung rangiert die deutsche Legende aber immer noch auf einem starken achten Platz.

Die Deutschen im Einsatz:

  • PGA Tour Champions, Ascension Charity Classic: Bernhard Langer
  • DP World Tour, BMW PGA Championship: Hurly Long, Maximilian Kieffer, Matti Schmid und Nicolai von Dellingshausen
  • Ladies European Tour, VP Bank Swiss Ladies Open: Alexandra Försterling, Karolin Lampert, Laura Fünfstück, Sophie Witt, Leticia Ras-Anderica, Helen Tamy Kreuzer, Verena Gimmy, Luisa Dittrich, Franziska Friedrich und Carolin Kauffmann
  • LPGA Tour, Kroger Queen City Championship: Isi Gabsa und Olivia Cowan

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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