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Tour-Rückblick

Ein Sieg für die 'guten Jungs'

Shane Lowry entscheidet ein hochklassiges Finale der BMW PGA Championship für sich und gewinnt damit auch ein Stück weit für die DP World Tour. Der Rückblick aufs Wochenende.

12. September 2022

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Auch wenn die LIV Golf Series spielfrei hat, ist sie in aller Munde. Bei der auf drei Runden verkürzten BMW PGA Championship wird im Vorfeld sowie bei der Titelzeremonie Bezug auf das derzeit alles überschattende Thema genommen. Wenn man so will, ging die vergangene Woche aber an die DP World Tour - auch dank eines emotionalen irischen Siegers. Der Rückblick:

DP World Tour


(Shane Lowry, Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Es war eine mit Spannung erwartete Woche in Wentworth. 18 LIV-Spieler standen im Feld der BMW PGA Championship. Ausgerechnet beim Flaggschiff-Event der DP World Tour sollte es zum ersten großen Aufeinandertreffen der beiden Lager kommen. Schon im Vorfeld wurde dieses Thema heiß diskutiert. Viele LIV-Spieler würden den eigentlichen DP-World-Tour Mitgliedern die Plätze im Feld wegnehmen, so unter anderem Jon Rahms Kritikpunkt. Selbst ein Shane Lowry, der sich bis dato meist zurückhielt, wurde deutlicher im Ton und gab zu, dass er es nicht ertragen könne, dass die LIV-Stars wie Abraham Ancer, Talor Gooch oder Patrick Reed dabei sind.

Die Begleitumstände bei der BMW PGA Championship schienen die Fronten zwischen LIV und DP World Tour weiter verhärtet zu haben. Doch das ganze Thema rückte nach dem Tod von Queen Elisabeth II. am Donnerstag weit in den Hintergrund. Nicht nur wurde die erste Runde in Surrey kurz nach Bekanntwerden der traurigen Nachricht abgebrochen. Auch flog den gesamten Freitag lang kein Ball im Wentworth Club. Nach langer Überlegung entschloss man sich dazu, das Turnier am Samstag fortzuführen. Die Konsequenz: Es wurden 54 statt 72 Löcher gespielt. So manch einer witzelte umgehend, dass dies den LIV-Spielern entgegenkäme, sind sie doch an diesen Umfang bei ihren Events schon gewöhnt.

Und so sollte es am Sonntag also doch um einen Titel gehen. Die durchaus turbulente Woche, die durch den Trauerfall in der britischen Königsfamilie eine zusätzliche Dramatik erhielt, mündete letztlich in einem Finale, das sich die DP-World-Tour-Familie kaum hätte besser vorstellen können. Denn am Ende standen drei ihrer Aushängeschilder ganz oben. Angefangen bei Rahm, der mit einer herausragenden 62 (-10) am Sonntag die frühe Bestmarke im Clubhaus setzte (-16). Als der Spanier mit seiner Runde durch war, befanden sich die letzten Gruppen des Tages noch auf den Front Nine, wohlwissend, dass sie einige Birdies benötigen, um die ehemalige Nummer eins einzuholen.

Geschafft haben dies letztlich nur zwei Spieler. Rory McIlroy, einer der Redensführer im Kampf gegen die LIV Golf Series, hatte seinen zweiten BMW-PGA-Championship-Titel im Blick, konnte aber mit einem Birdie an der 18 nur mit Rahm gleichziehen und den geteilten zweiten Rang buchen. Einen Schlag weniger als das spanisch-nordirische Ryder-Cup-Duo benötigte eben jener Lowry, der sich einige Tage zuvor so kritisch gegenüber LIV geäußert hatte und am Sonntag die perfekte Sportliche Antwort lieferte. Ohne ein einziges Bogey im gesamten Turnierverlauf gewann er das mit insgesamt acht Millionen Euro dotierte Event im Hauptquartier der DP World Tour.

Seine Emotionen konnte Lowry nach diesem Triumph nur schwer verstecken. Es war sein erster Titel seit seinem Open-Sieg 2019 und ein aus vielerlei Hinsicht bedeutungsvoller Erfolg. Zum einen markierte die Woche in Wentworth den Auftakt zum Rennen um die Ryder-Cup-Plätze für den 2023 in Rom stattfindenden Kontinentalvergleich. Nur zu gerne würde Lowry hier zum zweiten Mal dabei sein.

Zum anderen war dieser Sieg auch ein gefühlter Erfolg gegenüber den LIV-Spielern, wie der Champion bei der Titelzeremonie selbst zugab: "Ich habe keinen Hehl daraus gemacht, wie ich über die ganze Sache denke. Ich wollte in erster Linie für mich selbst gewinnen, aber auch für alle, die dieser Tour die Treue gehalten haben. Dieser Sieg ist für die guten Jungs."

Lowry war die Freude im Gesicht abzulesen. "Ich bin so glücklich. Ich kann nicht in Worte fassen, wie glücklich ich bin, wie sehr ich diese Tour und dieses Turnier liebe. Ich bin im Moment der glücklichste Mann der Welt." Und so fand die emotionale Achterbahnfahrt in Wentworth einen aus Sicht der DP World Tour versöhnlichen Abschluss.

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Ladies European Tour


(Alexandra Försterling, Credit: Mark Runnacles/LET)

Erstes Turnier als Profi. Erstes Top-Ergebnis. Alexandra Försterling erhielt eine Einladung zur Swiss Ladies Open in den Golfpark Holzhäusern und die 22-jährige Berlinerin lieferte prompt ab. Nach Runden von 68 und 69 Schlägen spielte sie am Finaltag um den Titel mit und lag zwischenzeitlich sogar in Führung. Diese konnte Försterling nach zwei Bogeys auf den Back Nine jedoch nicht verteidigen und doch sprang am Ende ein geteilter vierter Rang bei ihrem Profi-Debüt heraus. Für die ehemalige College-Golferin aus Arizona war es das zweite LET-Event in diesem Jahr, nachdem sie bereits bei der Big Green Egg Open mit einem geteilten 17. Rang überzeugte. In der Schweiz verdiente sie nun also ihr erstes offizielles Preisgeld ihrer Karriere. Knapp 7.500 Euro erhielt das große Talent vom G&LC Berlin-Wannsee.

Als Siegerin aus dem 54-Löcher-Event ging die Engländerin Liz Young hervor. Die 39-Jährige gewann ihr erstes LET-Event einen Schlag vor der schwedischen Überfliegerin Linn Grant, die mit dem zweiten Rang die Führung in der Order of Merit übernahm.

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PGA Tour Champions


(Bernhard Langer, Photo by Keith Gillett/Icon Sportswire via Getty Images)

Am Finaltag wollte dann einfach nichts mehr fallen. Trotz starker Werte im langen Spiel (10/14 Fairways; 14/18 Grüns) musste Bernhard Langer im Kampf um den Titel bei der Ascension Charity Classic abreißen lassen. Der Putter des Deutschen lief in der finalen Runde nicht mehr so heiß wie an den Tagen zuvor und so notierte er nur zwei Birdies bei einem Bogey, um mit einer 70 (-1) ins Clubhaus zu kommen. Das Tempo vom Führenden Padraig Harrington konnte er damit nicht mitgehen, der trotz zwei später Bogeys mit einer 68 (-3) den Deckel auf seinen dritten Saisonsieg machte.

Mit -14 gewann der Ire im Norwood Hills Country Club in St. Louis, Missouri, und rückte in der Saisonwertung näher an den Spitzenreiter Steven Alker heran. Der Abstand zwischen den beiden beträgt nach der Ascension Charity Classic nur noch knapp 135.000 US-Dollar.

Dass Langer nochmal in den Kampf um den Charles Schwab Cup eingreifen wird, hält der 65-Jährige selbst für unwahrscheinlich. Die Woche in St. Louis zeigte aber, dass der 43-malige PGA-Tour-Champions-Sieger durchaus noch um Titel mitspielen kann. Mit dem Gesamtergebnis von -11 wurde Langer Vierter und freute sich damit über seine erste Top-5-Platzierung seit Anfang Juni. Im Charles Schwab Cup ging es dank der 120.000 US-Dollar Preisgeld vor auf den siebten Rang.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour Champions, Ascension Charity Classic: Bernhard Langer 4.
  • Ladies European Tour, VP Bank Swiss Ladies Open: Alexandra Försterling T4, Sophie Witt & Verena Gimmy T30, Luisa Dittrich T46, Laura Fünfstück T57 und Helen Tamy Kreuzer, Leticia Ras-Anderica, Karolin Lampert, Franziska Friedrich Carolin Kauffmann CUT
  • DP World Tour, BMW PGA Championship: Maximilian Kieffer T65 und Hurly Long, Matti Schmid Nicolai von Dellingshausen CUT
  • LPGA Tour, Kroger Queen City Championship: Isi Gabsa WD und Olivia Cowan CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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