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Tour-Rückblick

Henseleit glänzt, DeChambeau bleibt hängen

Esther Henseleit feiert in Portland ihr bestes LPGA-Ergebnis und Bryson DeChambeau verletzt sich in Chicago an einem Absperrseil. Der Rückblick aufs Wochenende.

19. September 2022

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In den vergangenen Wochen wurden wir regelrecht verwöhnt mit deutschen Erfolgsmeldungen aus dem internationalen Tour-Kosmos. Und auch dieser Rückblick beschäftigt sich mit deutschen Top-Ergebnissen. Allen voran Esther Henseleit, die auf der LPGA Tour einen persönlichen Bestwert aufstellte. Für die kurioseste Szene des Wochenendes sorgte Bryson DeChambeau beim LIV-Event in Chicago. Der Rückblick:

LPGA Tour


(Esther Henseleit, Photo by Steve Dykes/Getty Images)

Bei zehn von 18 Turnieren hatte sie den Cut verpasst. Esther Henseleit wartete vor der AmazingCre Portland Classic zudem noch auf ihr erstes Top-Ten-Resultat der Saison - zumindest auf der LPGA Tour. Auf der Ladies European Tour hatte sie das erste Event der Saison gewonnen. Doch diese Form konnte sie nicht so recht in die USA tranSportieren. In ihrem dritten Jahr auf der LPGA Tour haderte die 23-Jährige meist mit ihrem Putten. Dies sollte sich in Portland, Oregon, jedoch ändern. "Ich habe viel mit meinem Putting zu kämpfen, deshalb ist es gut zu sehen, dass es so gut klappt", sagte Henseleit nach einer 66 (-6) am Finaltag, die ihr das beste LPGA-Ergebnis ihrer Karriere bescherte.

Henseleit beendete die AmazingCre Portland Classic nach vier Runden in Folge unter Par auf dem geteilten dritten Rang. "Ich bin wirklich zufrieden damit, wie ich gespielt habe, besonders heute. Ich habe mich sehr gut geschlagen. Ich meine, ich hatte im Grunde bis zum letzten Loch Titelchancen." Zwei Schläge fehlten am Ende auf die Siegerin Andrea Lee aus den USA. Dass es in der vergangenen Woche so gut lief, führte Henseleit unter anderem auf das Design des Columbia Edgewater Country Clubs zurück: "Ich mag von Bäumen gesäumte Plätze sehr. Ich denke, der Fokus ist ziemlich gut, wenn ich diese Art von Kurs spiele."

Und eben der Putter, der an zwei von vier Tagen richtig heiß lief. Nach dieser Vorstellung dürfte Henseleits Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben deutlich gestiegen sein. Immerhin spielt sie die kommenden drei Wochen in Folge und hofft danach, auch ins Feld der beiden Events in Asien zu rutschen. "Ich spiele grundsätzlich alles, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme." Dass sie auch unter Druck gute Runden spielen kann, weiß sie nun spätestens nach dem Finalsonntag in Portland. Immerhin war sie so nah an ihrem ersten LPGA-Titel wie noch nie zuvor. Im Hinblick auf die Saisonwertung war der geteilte dritte Rang ebenfalls von großer Bedeutung. Henseleit verbesserte sich um 24 Ränge auf Platz 78.

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LIV Golf Series


(Sam Pinfold und Cameron Smith, Photo by Chris Trotman/LIV Golf via Getty Images)

Event Nummer fünf stand in der vergangenen Woche auf dem Plan und bei seinem erst zweiten Start auf der LIV Golf Series konnte Cameron Smith seinem ohnehin schon herausragenden Golfjahr 2022 einen weiteren Titel hinzufügen. Der amtierende Open-Champion gewann im Rich Harvest Farms in Chicago den mit vier Millionen US-Dollar dotierten Titel. Anschließend an seinen vierten Sieg in diesem Jahr sprach er über die Bedeutung, auch dieses Turnier in Chicago gewonnen zu haben: "Ich denke, es gibt sicherlich einen geschichtlichen Aspekt, der fehlt, aber das bedeutet nicht, dass das Turnier deswegen schlecht ist. Es sind 48 der besten Spieler hier, die versuchen, sich zu messen und zu gewinnen. In zehn, zwanzig Jahren könnten dies die größten Veranstaltungen der Welt sein. Wir sind nur noch nicht so weit."

Smith hatte nach einer 69 (-3) zum Abschluss drei Schläge Vorsprung auf die US-Amerikaner Peter Uihlein und Dustin Johnson, der mit seinem Team 4 Aces GC zum vierten Mal in Folge die Teamwertung gewann.

Für die kurioseste Szene des Wochenendes sorgte Bryson DeChambeau, der das Turnier auf dem zehnten Rang beendete, dem am Finaltag aber ein unglücklicher Unfall zugestoßen war. Beim Versuch, sich unter einem Absperrseil hindurchzuducken, verletzte er sich an seinem rechten Auge, als er mit dem Kopf voran in das Seil lief. Der ehemalige US-Open-Champion benötigte eine Weile, um sich von dem Vorfall zu erholen, verwandelte aber auf dem Loch noch das Birdie. Anschließend hielten die Kameras jedoch fest, wie DeChambeau noch immer sein Auge rieb und offensichtlich etwas beeinträchtigt war.

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Ladies European Tour


(Leonie Harm, Credit: Tristan Jones/LET)

Leonie Harm bestätigte bei ihrer Rückkehr nach knapp einem Monat Turnierpause ihren Status als beste deutsche LET-Spielerin in dieser Saison. Bei der Lacoste Ladies Open de France in Deauville wurde die gebürtige Stuttgarterin vom Golf Club St. Leon-Rot geteilte Achte und kassierte damit ein Preisgeld in Höhe von knapp 8.000 Euro. Für Harm bedeutete diese Woche bereits ihr drittes Top-Ten-Ergebnis in diesem Jahr und das zweite in Frankreich. "Damit komme ich zum Schluss, dass Croissants gut für mein Golfspiel sind", scherzte die 24-Jährige anschließend bei Instagram. Im Race to Costa del Sol, der Saisonwertung auf der Ladies European Tour, belegt Harm bei noch fünf zu spielenden Turnieren Rang 13.

Dank ihres ersten LET-Triumphs sprang Ines Laklalech auf den 14. Platz im Gesamtranking. Der marokkanische Rookie schrieb mit diesem Sieg obendrein Geschichte. Die 24-Jährige aus Casablanca war die erste nordafrikanische Gewinnerin auf der Ladies European Tour. "Es ist ein unglaubliches Gefühl", sagte sie Tränen überströmt, nachdem sie Meghan MacLaren aus Schottland am ersten Playoff-Loch bezwang. "Es ist etwas Besonderes, das zu hören. Ich habe keine Worte, um das zu beschreiben.“

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LET Access Series


(Helen Briem, Photo by Harriet Lander/R&A/R&A via Getty Images)

Eine unvergessliche Woche erlebte die Amateurin Helen Briem bei der ASGI Lavaux Ladies Open in der Schweiz. Die 17-Jährige spielte ihr drittes Profi-Event auf der LET Access Series und feierte ihr bislang bestes Ergebnis. Nach Runden von 72, 69 und 67 Schlägen wurde das Mitglied des PING Junior Solheim Cups Zweite, vier Schläge hinter der Tschechin Sara Kouskova, die ihr zweites Event in Folge gewann. Nach drei Birdies sowie einem Eagle zu Beginn ihrer Finalrunde lag Briem sogar zwischenzeitlich in geteilter Führung. "Ich denke, wenn es läuft, läuft es", sagte sie über die starke Anfangsphase. "Ich habe einige ziemlich gute Schläge gemacht und einige Putts gelocht."

Kouskovas insgesamt dritter Saisonsieg hievte sie auf den zweiten Rang im Saisonranking hinter Chiara Noja, die das viertletzte Turnier des Jahres einen Schlag hinter Landsfrau Briem auf dem geteilten dritten Rang beendete.

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PGA Tour


(Danny Willett und Max Homa, Photo by Mike Mulholland/Getty Images)

Es war alles angerichtet. Danny Willett, Masters-Sieger aus 2016, lag bei der Fortinet Championship in Napa, Kalifornien, einen Meter von seinem ersten PGA-Tour-Erfolg seit seinem Major-Triumph in Augusta entfernt. Der Engländer verschob jedoch seinen kurzen Birdie-Putt auf der 18. Wenige Augenblicke zuvor lochte Titelverteidiger Max Homa seinen Chip zum Birdie ein, um mit Willett gleichzuziehen. Der wiederum stand nun über seinem Rückputt zum Par. Dieses Mal musste der 34-Jährige aus Sheffield knapp 1,5 Meter überwinden. Doch erneut lief der Ball über die Lochkante. Am Ende wurde es der Drei-Putt aus einem Meter und das Bogey auf dem abschließenden Par 5.

Das Turnier auf dem letzten Grün aus der Hand zu geben, hinderte Willett nicht daran, schon kurz nach der bitteren Enttäuschung das Positive aus der Woche zu ziehen. "Das Ende ist enttäuschend, aber es ist gut, dass wir zum ersten Mal in der Saison um den Titel mitspielen. Wir werden leben, um an einem anderen Tag zu kämpfen."

Die Fortinet Championship markierte den Saisonstart auf der PGA Tour. In dieser Woche steht der Presidents Cup auf dem Programm, wo unter anderem Homa, frisch nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung im Silverado Resort, für die US-Amerikaner antreten wird. "Es war ein ziemlich wildes Finale", sagte Homa nach seinem fünften PGA-Tour-Erfolg. "Die letzten drei Minuten sind irgendwie verschwommen. Aber ich habe wirklich gutes Golf gespielt. Ich habe solide gespielt." Mit diesem verrückten Finish hat die Fortinet Championship die Messlatte für diese Saison jedenfalls schonmal ziemlich hochgelegt.

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DP World Tour


(Robert MacIntyre, Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Richtig knapp war es auch bei der Italian Open in Rom. Hier kämpften Robert MacIntyre und Matt Fitzpatrick um den Titel im Marco Simone Golf and Country Club. Hier findet in gut einem Jahr der Ryder Cup statt und ein besseres Bewerbungsschreiben hätte man kaum abgeben können. Der Schotte und der Engländer spielten den Sieg letztlich in einem Stechen aus und dank eines Birdies auf dem ersten Extra-Loch ging der Titel an MacIntyre, der im kommenden Jahr natürlich in Rom dabei sein will. "Das ist mein Hauptziel - es ist mein einziges Ziel für das nächste Jahr", so der 26-Jährige, der mehr als 500.000 Euro für seinen zweiten DP-World-Tour Erfolg erhielt. "Zu Beginn der Woche dachte ich nicht, dass diese Woche die richtige sein würde - der Stil des Golfplatzes, die Art, wie er sich spielte."

Für Ryder-Cup-Kapitän Luke Donald dürfte diese Woche in Rom einen großen Einfluss auf seine Entscheidungsfindung in einem Jahr haben. Immerhin darf er sechs der zwölf Ryder-Cup-Mitglieder selbst auswählen. MacIntyre hat sich mit dieser Vorstellung schonmal einen Platz auf der Liste möglicher Kandidaten gesichert.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour Champions, Sanford International: Alex Cejka T16 und Bernhard Langer T21
  • Ladies European Tour, Open de France: Leonie Harm T8, Sophie Witt T30 und Laura Fünfstück, Karolin Lampert, Leticia Ras-Anderica, Verena Gimmy Helen Tamy Kreuzer CUT
  • DP World Tour, Italian Open: Marcel Schneider T16, Yannik Paul T27, Nicolai von Dellingshausen T50 und Maximilian Kieffer Marcel Siem CUT
  • LPGA Tour, Portland Classic: Esther Henseleit T3, Isi Gabsa T31 und Caroline Masson CUT
  • PGA Tour, Fortinet Championship: Stephan Jäger T43 und Matti Schmid T59
  • Epson Tour, Guardian Championship: Polly Mack T32, Sophie Hausmann T37 und Greta Isabella Völker CUT
  • LET Access Series, ASGI Lavaux Ladies Open: Helen Briem 2., Chiara Noja T3, Patricia Isabel Schmidt T15, Emma Rehn T52, Lara Ok 55., Sonya Knebel 58. und Sarina Schmidt, Chiara Jetter, Maria Theresa Licka Anna Sailer CUT
  • Challenge Tour, Open de Portugal at Royal Óbidos: Max Rottluff T12, Freddy Schott T31, Philipp Mejow T39, Allen John T43, Dominic Foos & Bernd Ritthammer T55 und Nick Bachem, Felix Katzy, Marc Hammer, Alexander Knappe, Maximilian Schmitt Velten Meyer CUT
  • Legends Tour, Open de France: Thomas Gögele 19.
  • LIV Golf Series, Chicago: Martin Kaymer 42.

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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