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Tour-Rückblick

LIV-Leere und Kaymer (erneut) verletzt

Brooke Koepka gewinnt vor einer Geisterkulisse in Jeddah und Martin Kaymer macht erneut sein Handgelenk zu schaffen. Der Rückblick aufs Wochenende.

17. Oktober 2022

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Selten war die Diskrepanz zwischen ausgespieltem Preisgeld und Zuschauerinteresse so groß wie am vergangenen Wochenende in Jeddah, wo Brooks Koepka seinen ersten Titel auf der LIV Golf Series feierte. An selber Stelle musste Martin Kaymer verletzungsbedingt aufgeben. Erneut bereitet ihm sein Handgelenk Probleme.Der Rückblick:

LIV Golf Series


(Siegerehrung beim LIV-Event in Jeddah, Photo by Chris Trotman/LIV Golf via Getty Images)

"Golf. But louder." Unter diesem Motto buhlt die LIV Golf Series seit diesem Jahr um die Gunst der Zuschauer. So wirklich laut wurde es beim Event in Jeddah jedoch erst, als bei der Siegerehrung ein Feuerwerk abgebrannt wurde. Denn bei dem 25-Millionen-Event in King Abdullah City fehlten schlichtweg die Zuschauer. Als Brooks Koepka am dritten Extra-Loch seinen emotionalen Comeback-Erfolg im Stechen gegen Landsmann Peter Uihlein perfekt machte, jubelten ihm gefühlt mehr Pressevertreter als Fans zu. Eine etwas skurrile Szenerie, bedenkt man, dass es hier gerade um mehrere Millionen US-Dollar ging. Koepka erhielt für seinen Sieg in der Einzelwertung vier Millionen US-Dollar, plus weitere acht Millionen, da er dank dieses Erfolgs Zweiter in der Gesamtwertung wurde. Hinzukamen nochmals 750.000 US-Dollar für den Gewinn der Teamwertung in Jeddah.

Dass dem Sieger dieser Titel - trotz fehlendem Zuschauerinteresse - eine Menge bedeutete, zeigte seine Reaktion nach dem gewinnbringenden Putt auf der 18. "Die letzten zwei Jahre haben keinen Spaß gemacht - es war ein langer Weg", sagte Koepka, der in der Vergangenheit immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte. "Ich wusste kurzzeitig nicht, ob meine Karriere vorbei war. Ich war mir nicht sicher, ob ich überhaupt noch spielen würde, deshalb ist es schön, dass ich zurückkommen und gewinnen konnte." Sportliche Relevanz hatte dieser Erfolg allemal. Immerhin setzte sich der viermalige Major-Sieger gegen Topstars wie Cameron Smith und Dustin Johnson durch. Wirklich Werbung für die umstrittene Serie machte dieser Auftritt vor Geisterkulisse jedoch nicht.

Während Koepka seinen Comeback-Erfolg feierte, wurde Martin Kaymer von einer erneuten Verletzung an seinem Handgelenk zurückgeworfen. Bei seinem letzten Drive in Runde zwei habe er gespürt, wie sich ein Knochen bewegte, was letztlich zur Aufgabe führte. Eine ähnliche Verletzung hatte ihn schon Anfang Juni geplagt, woraufhin Kaymer seinen Start bei der Porsche European Open in Hamburg kurzfristig absagen musste. Wie der zweimalige Major-Sieger bei Instagram mitteilte, wolle er sich nun in Deutschland in Behandlung geben und hofft, dass er zum LIV-Finale in Miami Ende Oktober wieder fit wird - dann vermutlich auch wieder vor mehr Zuschauern.

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Challenge Tour


(Max Schmitt, Photo by Oliver Hardt/Getty Images)

Es fehlte nicht viel zum ersten Titel auf der Challenge Tour. Max Schmitt ging als Führender in den Finaltag der English Trophy, nachdem er in Runde drei eine überragende 64 (-8) ins Clubhaus von Frilford Heath gebracht hatte. Einzig der Schweizer Jeremy Freiburghaus konnte den Deutschen am Finaltag einholen und so ging es ins Stechen. Hier verzog Schmitt seinen Abschlag in Richtung Parkplatz, von wo aus sein Ball aufs Dach des Clubhauses sprang. Die Titelhoffnungen waren damit begraben, denn Freiburghaus spielte souverän das Par und feierte seinen ersten Sieg auf der Challenge Tour. Der 26-Jährige übernahm mit diesem Erfolg zudem die Führung im Challenge Tour Ranking.

Für Schmitt wäre der erste Sieg gleichbedeutend mit dem sicheren Aufstieg in Liga eins gewesen. Bei noch einem ausstehenden Turnier rangiert der 24-Jährige nun auf dem 18. Platz. Die Top 20 nach dem Finale auf Mallorca erhalten die DP-World-Tour-Karte. Neben Schmitt qualifizierten sich fünf weitere Deutsche für das Saisonfinale: Alexander Knappe (3.), Freddy Schott (8.), Nick Bachem (23.), Marc Hammer (24.) und Velten Meyer (35.).

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LET Access Series


(Patricia Isabel Schmidt, Photo by LET Access Series)

Das Aufstiegsrennen auf der LET Access Series fand am Wochenende sein Ende. Die Calatayud Ladies Open war das finale Event des Jahres und insgesamt durften sich sechs Damen über ihre LET-Karte freuen. Darunter auch zwei Deutsche, von denen jedoch nur eine beim Saisonfinale dabei war. Chiara Noja spielte nämlich beim parallel stattfindenden LET-Event in New York mit, hatte ihre Karte aber schon vor einigen Wochen in der Tasche. "Es war definitiv eine sehr lange Saison mit vielen Höhen und Tiefen", zog die 16-Jährige ein Fazit. "Ich habe meinen ersten Profi-Sieg errungen, also kann ich in dieser Hinsicht nicht verärgert sein. Es war befriedigend und schön, alles auf einen Schlag zu schaffen." Noja beendete die Saison auf Rang zwei in der Gesamtwertung.

Zweite deutsche Aufsteigerin war Patricia Isabel Schmidt. Als einzige Spielerin nahm sie an allen 19 Saison-Events teil, doch auch sie benötigte einen ersten Profi-Sieg, um sich unter den Top 6 zu platzieren. Sie bilanzierte ihre Spielzeit wie folgt: "Mein größtes Highlight war natürlich der Match-Play-Sieg und die ganze Woche darum herum, weil es mein erster Sieg war, und ich bin sicher, dass das niemand jemals vergisst. Aber die ganze Saison und der Erhalt der LET-Karte ist ein großes Highlight in meiner Karriere. Eine weitere große Erfahrung war, zum ersten Mal in diesem Jahr in der Finalgruppe zu spielen. Ich musste mich einfach an diese Situation gewöhnen und mich wohlfühlen." Schmidt, 27, beendete die Order of Merit auf Rang vier.

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PGA Tour Champions


(Fred Couples, Photo by Eakin Howard/Getty Images)

Eine der besten jemals auf der PGA Tour Champions gespielten Runden gelang Fred Couples am Finaltag der SAS Championship. Der 63-Jährige benötigte im Prestonwood CC in North Carolina nur 60 Schläge und schrammte damit nur denkbar knapp an der zweiten 59 in der Tour-Geschichte vorbei. Einzig Kevin Sutherland knackte auf der Seniorentour (2014) die magische Marke und doch hatte Couples am Sonntag einiges zu feiern. "Es ist leicht zu sagen, weil wir hier stehen, aber ich glaube, das ist die beste Runde, die ich je gespielt habe", sagte er nach seinem 14. Titelgewinn auf der PGA Tour Champions. "Ich habe ein paar schwache Schläge gemacht, aber ich habe so viele Putts verwandelt." Auf seiner bogeyfreien Runde notierte Couples auf seinen letzten 14 Löchern zwölf Birdies.

Der Führende im Charles Schwab Cup, Steven Alker, wurde Zweiter mit sechs Schlägen Rückstand auf den dominanten Champion, für den es der letzte Auftritt in dieser Saison war. Die PGA Tour Champions hat noch drei Events im Programm, bevor der Gesamtsieger gekürt wird. Mit ordentlich Rückenwind in diese finale Phase geht es für Alex Cejka, der in North Carolina geteilter Fünfter wurde. Für ihn war es das sechste Top-Ten-Finish des Jahres.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, ZOZO Championship: Stephan Jäger T40
  • DP World Tour, Estrella Damm N.A. Andalucia Masters: Yannik Paul T21, Marcel Siem T37 und Matti Schmid, Maximilian Kieffer, Hurly Long Nicolai von Dellingshausen CUT
  • Ladies European Tour, Aramco Team Series – New York: Chiara Noja T11, Olivia Cowan T18, Karolin Lampert T42 und Laura Fünfstück CUT
  • Legends Tour, Farmfoods European Senior Masters: Thomas Gögele 12.
  • Challenge Tour, English Trophy: Maximilian Schmitt 2., Max Rottluff T14, Velten Meyer T16, Alexander Knappe T51, Allen John 72. und Nick Bachem, Jannik de Bruyn, Marc Hammer Freddy Schott CUT
  • LET Access Series, Calatayud Ladies Open: Patricia Isabel Schmidt T9, Sarina Schmidt T25 und Mia Lena Hoffmann CUT
  • PGA Tour Champions, SAS Championship: Alex Cejka T5 und Bernhard Langer T20
  • LIV Golf Series, Jeddah: Martin Kaymer W/D

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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