Was ist die Steigerung von Legende? Bernhard Langer! Der deutsche World Golf Hall of Famer hat es schon wieder getan und seinen ersten Titel als 65-Jähriger geholt. Dieser Typ ist und bleibt eine Inspiration. Die junge Generation kämpfte parallel auf Mallorca um den Aufstieg. Der Rückblick:
PGA Tour Champions
(Bernhard Langer, Photo by Raj Mehta/Getty Images)
Mit seinen beiden Masters-Siegen 1985 und 1993 machte er sich zur deutschen Sportlegende. Eine internationale Golflegende ist er offiziell seit 2001, als er in die World Golf Hall of Fame aufgenommen wurde. Die Superlative gehen einem in Verbindung mit Bernhard Langer längst aus, denn der 65-Jährige gewinnt immer noch Turniere auf allerhöchstem Niveau. Der weit über 100 Trophäen umfassenden Titelsammlung fügte der gebürtige Bayer am Sonntag einen weiteren Pokal hinzu. Langer gewann dank einer hervorragenden Leistung am Wochenende der TimberTech Championship, an dem er 17 Birdies und nur ein Bogey notierte, seinen insgesamt 44. Titel auf der PGA Tour Champions. Damit ist er nur noch einen Sieg entfernt vom Allzeitrekord des US-Amerikaners Hale Irwin.
Das vorletzte Turnier der Saison im Royal Palm Yacht & Country Club war ein Heimspiel für Langer, der in Boca Raton, Florida, zuhause ist. "Es ist immer toll, irgendwo auf der Welt zu gewinnen, aber in der eigenen Heimatstadt vor der Familie und den Freunden zu gewinnen, ist noch viel bedeutungsvoller und spezieller, weil ich da draußen viele Unterstützer habe und es einfach toll ist, zu Hause zu sein, im eigenen Bett zu schlafen und zu Hause zu kochen", so der Mann, der mit sechs Schlägen Vorsprung gewann und seinen eigenen Altersrekord auf der PGA Tour Champions brach, den er im Februar mit einem Erfolg bei der Chubb Classic aufgestellt hatte. "Wir sind das ganze Jahr über unterwegs, deshalb ist es sehr schön, ein Turnier zu Hause zu haben."
"This will be something I'll remember for a long time." ?? pic.twitter.com/epIxiEwtrV
— PGA TOUR Champions (@ChampionsTour) November 7, 2022
Und so war Langers Familie bei diesem erneut historischen Triumph am Start. Opa Bernhard hatte wenige Augenblicke nach dem letzten Putt seine Enkel auf dem Arm und genoss diesen sichtbar besonderen Sieg. Sportlich war er an diesen drei Tagen nicht zu schlagen. Das musste auch Paul Goydos einsehen, der am Finaltag zwischenzeitlich die Führung teilte. "Langer, du musst ihn herausfordern, du musst ihn irgendwie erwischen, du musst ihn irgendwie unter Druck setzen, du musst diese Dinge tun“, sagte der US-Amerikaner, der am Ende geteilter Zweiter mit Thongchai Jaidee wurde.
Mit Druck kann Langer nach 50 Jahren im Profigeschäft umgehen. Vor allem, wenn sein Putter heiß läuft, ist er noch immer einer der besten Champions auf der Tour. "Eigentlich habe ich den Ball schon am ersten Tag sehr gut getroffen, aber nicht viele Putts gemacht", analysierte Langer seine Woche, die er mit einer 70 (-2) eröffnete. "Am zweiten Tag habe ich den Ball von überall eingelocht, einen Bunkerschlag gelocht. Und heute habe ich sehr solide gespielt, habe ein paar Eisen sehr nah an die Fahnen gehauen, Tap-in-Birdies gehabt und fast fehlerfreies Golf gespielt, so dass ich mich nicht in Schwierigkeiten gebracht habe und immer die Nase vorn hatte." Am Wochenende folgten Runden von 63 - Platzrekord - und 66 Schlägen. Beides waren jeweils die besten Runden des Tages.
Family first, always. @BernhardLanger6 sings "Happy Birthday" to his granddaughter Stella Rose after winning @TimberTechChamp. ?? pic.twitter.com/w93UfsdB7R
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Es war also eine dieser Wochen, die man schon so oft bei Langer erlebte. Eine Woche, in der er einfach in einer eigenen Liga spielte. Nun ist er nur noch einen Sieg vom Allzeitrekord entfernt. Auch im Alter von 65 Jahren ist dem zweimaligen Masters-Sieger weiterhin alles zuzutrauen. Im Charles Schwab Cup rückte er auf den fünften Rang vor. Langer hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern längst sicher. Doch er baut noch immer an seinem Denkmal weiter, denn für ihn scheint das Alter wirklich nur eine Zahl zu sein.
Challenge Tour
(Die 20 Aufsteiger, Photo by Octavio Passos/Getty Images)
Das mit Spannung erwartete Saisonfinale im Club de Golf Alcanada auf Mallorca stand an. Und es hielt, was es versprach. Denn bei dem 72-Löcher-Event der 45 besten Spieler der Challenge-Tour-Saison ging es nicht nur um einen Turniersieger. Für alle Teilnehmer waren die Top 20 im Gesamtranking das große Ziel, denn nur so erhielt man eine volle Spielberechtigung für die nächste DP-World-Tour-Saison. Am Ende konnte also jeder Putt über Aufstieg und Nicht-Aufstieg entscheiden. Insgesamt waren sechs Deutsche auf Mallorca dabei. Wobei mit Alexander Knappe und Freddy Schott zwei von ihnen die Karte bereits sicher hatten. Knappe festigte seinen dritten Rang im Gesamtranking dank eines geteilten zehnten Platzes beim abschließenden Challenge Tour Grand Final. Schott (T26) kam als Gesamtneunter ins Ziel und spielt nächstes Jahr ebenso auf der DP World Tour.
Für das verbleibende Quartett reichte es leider nicht für die Top 20. Velten Meyer wurde beim Grand Final starker Neunter, was jedoch nur zu einer Verbesserung auf Platz 31 in der Gesamtwertung reichte. Nick Bachem teilte sich Platz zehn mit Knappe und kam als 25. ins Ziel. Maximilian Schmitt musste seinen Platz unter den Top 20 auf der Zielgeraden abgeben. Aufgrund einer 73 (+1) am Finaltag wurde er 22. und beendete die Saison als Nummer 23. Marc Hammer (T29) rutschte auf den 27. Rang im Road to Mallorca ab und spielt wie seine Kollegen nächstes Jahr wieder hauptsächlich auf der Challenge Tour.
Here's how a dramatic final day unfolded ??#RolexGrandFinal pic.twitter.com/asQTJfMrG5
— Challenge Tour (@Challenge_Tour) November 6, 2022
Einen Doppelerfolg landete der Engländer Nathan Kimsey, der sich mit dem Gewinn des Grand Finals auch zur Nummer eins auf der Challenge Tour kürte. Für den 29-Jährigen war es der zweite Saisonsieg, nachdem er im Juli bereits in Frankreich gewonnen hatte. Die geteilten Zweiten Bryce Easton (Südafrika) und John Parry (England) rückten dank ihres Ergebnisses noch in die Top 20 vor.
Korn Ferry Tour
(Thomas Rosenmüller, Photo by Alex Goodlett/Getty Images)
Einen großen Schritt in Richtung Korn Ferry Tour machte Thomas Rosenmüller beim Qualifying Tournament in Savannah, Georgia. Der Deutsche notierte am Sonntag eine 66 (-6) und verbesserte sich damit unter die Top Ten. Hält er diese Position auch nach der am Montag stattfindenden Finalrunde, erhält er für die kommende Saison garantiert zwölf Starts auf der Korn Ferry Tour. Einzig der Erstplatzierte und die Schlaggleichen werden mit einer vollen Spielberechtigung für die zweite Liga ausgestattet. Rosenmüller geht mit sechs Schlägen Rückstand auf den Führenden Chan Kim in den Finaltag.
DP World Tour
(Philipp Mejow, Photo by Octavio Passos/Getty Images)
Parallel zum Challenge Tour Grand Final fand an vier unterschiedlichen Orten in Spanien die Second Stage der DP World Tour Qualifying School statt. Auch hier waren etliche Deutsche im Einsatz und kämpften um ihr Ticket für die Final Stage, wo wiederum Tourkarten für die erste Liga vergeben werden. Unter den 93 Spielern, die sich für die Final Stage qualifizierten, waren auch zwei deutsche Spieler. Mit Phillip Katich konnte einer von ihnen sein Turnier sogar gewinnen. Mit einem Gesamtergebnis von 21 unter Par triumphierte der 21-Jährige beim 72-Löcher-Event im Desert Springs Golf Club mit sechs Schlägen Vorsprung. Philipp Mejow kam als geteilter Dritter im Empordà Golf in Girona eine Runde weiter.
Die sechstägige Final Stage findet vom 11. bis 16. November im Infinitum in Tarragona statt.
PGA Tour
(Russell Henley, Photo by Hector Vivas/Getty Images)
Zum vierten Mal seit 2020 ging Russell Henley als Führender in den Finaltag eines PGA-Tour-Events. Nach drei gescheiterten Versuchen sollte es bei der World Wide Technology Championship in Mexiko endlich klappen mit seinem vierten Titel auf der Tour. "Ich habe die Nerven verloren, wissen Sie", so Henley über die vergebenen Chancen in der jüngeren Vergangenheit. "Die Nerven haben mir zugesetzt, und ich habe schlimme Fehler gemacht. Schlechte mentale Fehler. Und ich habe es am Sonntag einfach nicht hinbekommen." An diesem Sonntag in Playa del Carmen reichte dem US-Amerikaner eine 70 (-1), um mit vier Schlägen Vorsprung auf Brian Harman zu gewinnen. Für Henley war es der erste Sieg seit der Houston Open 2017.
Die beste Runde des Finaltags spielte der Weltranglistenzweite Scottie Scheffler, der sich mit einer 62 (-9) auf den geteilten dritten Rang verbesserte. Mit einem Sieg oder alleinigen zweiten Platz hätte er sich die Führung in der offiziellen Weltrangliste zurückgeholt. Die nächste Chance bietet sich Scheffler schon in dieser Woche bei der Houston Open.
Die Ergebnisse der Deutschen:
- PGA Tour, World Wide Technology Championship: Matti Schmid CUT
- Korn Ferry Tour, Q-School: Thomas Rosenmüller T9 (nach drei Runden)
- PGA Tour Champions, Timbertech Championship: Bernhard Langer 1. und Alex Cejka T35
- LPGA Tour, Toto Japan Classic: Esther Henseleit T58
- Challenge Tour, Rolex Challenge Tour Grand Final: Velten Meyer 9., Alexander Knappe & Nick Bachem T10, Maximilian Schmitt 22., Freddy Schott T26 und Marc Hammer T29
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