Erst Finale, dann Baby-Pause

Vor ziemlich genau einem Jahr kündigte Martin Kaymer seine Babypause an. Nun ist es Caroline Masson, die sich mit Beendigung des Golfjahres auf den Nachwuchs besinnt und die Golfschläger erstmal zur Seite stellt. Sowohl für sie als auch für die Herren der DP World Tour steht das große Saisonfinale an. Die Vorschau:

LPGA Tour

(CME Group Tour Championship, Photo by Michael Reaves/Getty Images)

"Jason und ich haben spannende Neuigkeiten zu verkünden." Mit diesen Worten wandte sich Caroline Masson zwei Tage vor Beginn der CME Group Tour Championship an ihre Fans bei Instagram. Die mehrmalige Solheim-Cup-Spielerin hatte eine schöne Nachricht zu verkünden. Denn sie und ihr Freund Jason McDede erwarten im Mai nächsten Jahres ihr erstes gemeinsames Kind. "Wir freuen uns sehr auf alles, was uns als kleine Familie erwartet", schrieb Masson weiter. Die Ankündigung beinhaltete auch die sportliche Nachricht, dass sich Masson nach Beendigung der aktuellen Saison in eine Golfpause begeben wird. Das anstehende Saisonfinale, für das sich die Gladbeckerin zum zehnten Mal in Folge qualifizieren konnte, ist ihr vorerst letzter Start auf der LPGA Tour.

 

 

 

 

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Bevor Masson also in die Babypause geht, steht noch ein absolutes Highlight auf dem Programm. Die CME Group Tour Championship im Tiburón Golf Club in Florida ist mit insgesamt sieben Millionen US-Dollar dotiert und schüttet an die Siegerin einen Rekordpreisscheck in Höhe von zwei Millionen US-Dollar aus. In dem auf 60 Damen limitierten Feld befinden sich alle Topstars der Szene. Von Lydia Ko über Atthaya Thitikul bis hin zu Nelly Korda. Die Gewinnerin der Tour Championship ist automatisch auch die Siegerin des Race to CME Globe. Zudem stehen weitere Entscheidungen an, wie das Rennen um die Auszeichnung zur offiziellen Spielerin des Jahres oder der Kampf um die Vare Trophy, die an die Spielerin mit dem niedrigsten Rundendurchschnitt in der LPGA-Saison geht.

Prominente Absagen gab es in Person von Jessica Korda, Inbee Park und Linn Grant. Letzterer wurde die Einreise in die USA verwehrt, da die Schwedin nicht über den nötigen Impfstatus verfügt. Daher rückten die Spielerinnen auf den Plätzen 61 bis 63 im Race to CME Globe nach. Masson verdiente sich ihren Platz im Feld als 60. der Saisonwertung. Die 33-Jährige wurde in diesem Jahr einmal Dritte und erzielte ein weiteres Top-Ten-Ergebnis. Bei ihrem letzten Start vor der längeren Pause wird sie befreit aufspielen können. Ihr großes Ziel hat sie mit der Qualifikation für die CME Group Tour Championship ja schon erreicht.

DP World Tour

(Rory McIlroy, Photo by Ross Kinnaird/Getty Images)

Finalstimmung herrscht auch auf der DP World Tour. Hier findet der inzwischen traditionelle Saisonabschluss in Dubai statt und der lockt einige große Namen in den Nahen Osten. Mit Rory McIlroy, Jon Rahm und Matt Fitzpatrick sind drei Top-Ten-Spieler am Start. McIlroy geht als der Gejagte im DP World Tour Ranking in das letzte Turnier der Saison, welches er schon zwei Mal in seiner Karriere gewinnen konnte. "Es ist ein schönes Gefühl, hierher zurückzukommen und die Chance zu haben, den Titel zu gewinnen", so der Top-Favorit im Vorfeld. "Es ist schon ein paar Jahre her, aber mit meinem konstanten Spiel in diesem Jahr und natürlich bei den Majors und einigen der größeren Events befinde ich mich in einer guten Position. Es ist also schön, nicht nur einen, sondern gleich zwei Titel auf dem Spiel zu haben. Ich freue mich darauf, loszulegen."

McIlroys ärgster Konkurrent im Kampf um die Saisonkrone ist Ryan Fox. Der Neuseeländer hat den Abstand auf McIlroy mit seinem zweiten Platz in der vergangenen Woche in Südafrika auf ein Minimum verkürzt und kann theoretisch sogar mit einem 13. Rang in Dubai an dem Weltranglistenersten vorbeiziehen. Doch in diesem Szenario müssten auch die anderen Anwärter in Fox‘ Karten spielen. Fitzpatrick beispielsweise hat mit einem zweiten Rang ebenfalls die Chance auf die Harry Vardon Trophy. Einen abschließenden Sieg, plus entsprechende Schützenhilfe, benötigen Tommy Fleetwood, Viktor Hovland, Shane Lowry und Adrian Meronk in den Jumeirah Golf Estates. Doch theoretisch haben noch sieben Spieler die rechnerische Chance auf den Gesamtsieg.

World class pairings for round one ?? #DPWTC | #RolexSeries

— DP World Tour (@DPWorldTour) November 16, 2022

Ebenfalls um eine Trophäe - abgesehen von dem Titel für den Turniersieger - spielt Yannik Paul. Der Gewinner der Mallorca Golf Open könnte nämlich bei entsprechender Leistung beim Saisonfinale noch zum "Rookie of the Year" gewählt werden. Aktuell die Nase vorne hat jedoch der Südafrikaner Thriston Lawrence, der in seinem Rookie-Jahr schon zwei Events gewinnen konnte. Ein abschließendes Top-Ergebnis könnte Paul jedoch nochmal in die Verlosung bringen. Nach Matti Schmid wäre er der zweite deutsche Rookie des Jahres auf der DP World Tour in Folge. Neben Paul sind mit Hurly Long, Maximilian Kieffer und Marcel Schneider drei weitere Deutsche bei dem auf 50 Spieler limitierten Event dabei. Noch nie qualifizierten sich so viele deutsche Spieler für die DP World Tour Championship.

PGA Tour

(Stephan Jäger, Photo by Cliff Hawkins/Getty Images)

Das Saisonfinale auf der PGA Tour liegt nun schon knapp drei Monate zurück. Diese Konstellation wird es aber so nur noch einmal geben. Denn ab 2024 kehrt man auch hier wieder zum Saisonstart im Januar zurück und passt sich dem Kalenderjahr an. Die RSM Classic markiert also den Schlusspunkt der sogenannten Herbstsaison auf der PGA Tour. Das Turnier im Sea Island Golf Club in Georgia ist das letzte offizielle Event des Jahres, bevor mit der Hero World Challenge sowie dem QBE Shootout nur noch zwei Einladungsturniere im Dezember anstehen.

Allzu viele große Namen lockt das mit 8,1 Millionen US-Dollar dotierte Event nicht mehr hinter dem Ofen her. Mit Tony Finau hat zwei Tage vor Beginn auch noch der größte Superstar abgesagt. Damit lauten die Top-Favoriten in dieser Woche: Seamus Power, Mackenzie Hughes, Brian Harman und Tom Hoge.

Die Abwesenheit der Topstars erhöht die Chancen für die zweite Reihe, sich in den Vordergrund zu spielen. Dazuzählen auch die beiden deutschen Starter Stephan Jäger und Matti Schmid. Jäger gelang dies bereits in der vergangenen Woche hervorragend, als er in Houston geteilter Neunter wurde. Schmid wartet dagegen noch auf seine erste Top-50-Platzuierung in dieser Saison. Das letzte offizielle Turnier des Jahres eignet sich ideal, um mit einem guten Gefühl in die Winterpause zu gehen.

Die Deutschen im Einsatz:

• DP World Tour, DP World Tour Championship: Marcel Schneider, Maximilian Kieffer, Hurly Long und Yannik Paul
• PGA Tour, RSM Classic: Stephan Jäger und Matti Schmid
• LPGA Tour, CME Group Tour Championship: Caroline Masson