ANZEIGE
Tour-Rückblick

Die Woche der Traumschläge

Ein Bunker-Hole-Out zum Titel auf der DP World Tour und ein Albatross auf der PGA Tour. Der Rückblick aufs Wochenende.

23. Januar 2023

Artikel teilen:

Wenn wir Amateure Profis beim Ausüben ihres Berufs zusehen, dann wollen wir unterhalten werden. Und vergangenes Wochenende wurden wir unterhalten. Denn wir bekamen absolute Traumschläge präsentiert. Der Rückblick:

PGA Tour


(Xander Schauffele, Photo by Katelyn Mulcahy/Getty Images)

Das American Express war ein Event, bei dem Birdies und Eagles definitiv keine Mangelware darstellten. Nach drei Runden wurde der Cut bei -10 gezogen, was zeigt, wie tief es in La Quinta, Kalifornien, ging. Da musste man schon etwas besonderes zeigen, um aus der Masse herauszustechen. So wie Xander Schauffele am Finaltag auf dem Stadium Course des PGA West. Der US-Amerikaner sorgte für ein Novum auf dem Pete-Dye-Design. Denn als erster Spieler erzielte er hier ein Albatross in einem PGA-Tour-Event.

Auf der fünften Bahn (Par 5) hatte er mit seinem zweiten Schlag noch 207 Meter zur kurz gesteckten Fahne. Die Konstellation ließ eigentlich keine aggressive Herangehensweise zu, doch Schauffele ging direkt auf die Fahne. Sein Ball landete im Vorgrün und rollte Mitte Loch. Es war das erste Albatross der PGA-Tour-Saison und das 132. auf der Tour seit 1983. Das bis dato letzte hatte Stephan Jäger bei der John Deere Classic 2022 erzielt. Für Schauffele war es der Startschuss in eine hervorragende Finalrunde von 62 (-10) Schlägen, die ihn auf den geteilten dritten Rang vorspülte.

Nach ganz vorne fehlten Schauffele zwei Zähler. Und wie schon beim Jahresauftakt auf Hawaii hieß die Nummer eins Jon Rahm. Der Spanier konnte mit dem American Express sein viertes Event seit Anfang Oktober gewinnen. Das einzige offizielle Turnier, bei dem Rahm am Ende nicht den Titel in den Händen hielt, war seitdem der CJ Cup.

"Ich glaube, ich habe mich heute so wohl gefühlt wie schon lange nicht mehr auf dem Golfplatz, vom Abschlag bis zum Grün", sagte Rahm am Sonntagabend. "Jedes Mal, wenn ich mich in der Vergangenheit so gefühlt habe, habe ich am Ende gewonnen, weil es einfach eine Menge Druck von vielen Teilen meines Spiels nimmt, weil ich weiß, dass ich im Grunde den Schlag treffen werde, den ich mir vorstelle. Und das ist eine wirklich einzigartige Zone, in die man sich versetzen kann.“

Rahm ist aktuell also komplett im Erfolgstunnel und gilt als bester Spieler der Welt, auch wenn die offizielle Weltrangliste ihn nur auf Rang drei führt - hinter Rory McIlroy und Scottie Scheffler. Zumindest den FedExCup führt der 28-jährige Baske nach seinem Sieg in Kalifornien an.

Alles andere als formstark ging Matti Schmid in die vergangene Woche. Drei Cuts hatte er in Folge verpasst. Doch in La Quinta, wo auf insgesamt drei unterschiedlichen Plätzen gespielt wurde, konnte Schmid überzeugen. Der Deutsche feierte mit einem geteilten sechsten Rang sein bislang bestes Ergebnis auf der PGA Tour. Voraussetzung für diese Top-Platzierung waren drei tiefe Runden in den Sechzigern. Einzig die 72 (Par) an Tag zwei warf ihn zwischenzeitlich zurück. Doch der 25-Jährige konnte sich an diesen Tagen selbst beweisen, dass er auf diesem Niveau mit den besten Spielern der PGA Tour mithalten kann. Am Ende hatte Schmid nur vier Schläge mehr auf dem Konto als Champion Rahm.

Zum Leaderboard >>>

DP World Tour


(Victor Perez mit Caddie James Erkenbeck, Photo by Warren Little/Getty Images)

Wer glaubt, mit dem Albatross von Xander Schauffele den Schlag der Woche bereits gesehen zu haben, sollte vielleicht noch kurz abwarten. Denn was Victor Perez da am Finaltag der Abu Dhabi HSBC Championship aus dem Sand zauberte, war mindestens genauso beeindruckend. Erst recht, wenn man bedenkt, in welcher Situation sich der Franzose in dem Moment befand. An Bahn 17 (Par 3) hatte Perez, der zu diesem Zeitpunkt mit einem Zähler Vorsprung führte, seinen Abschlag im Grünbunker versenkt. In der Hoffnung, das Par zu retten, kam am Ende alles anders. Perez lochte den Bunkerschlag mit einem perfekt dosierten Backspin ein und ging mit zwei Schlägen Vorsprung auf die 18.

Über seinen so wichtigen Traumschlag sagte Perez selbst: "Es war eigentlich kein schwieriger Bunkerschlag, denn es ging bergab zum Loch und gegen den Wind. […] Ich habe ihn vielleicht ein bisschen dünn getroffen, weswegen er einen solchen Backspin bekam. Das ist wahrscheinlich der beste Schlag, den ich je gemacht habe." Dieser Schlag sorgte nämlich für den bislang größten Erfolg in seiner Karriere. Für den Triumph in Abu Dhabi erhielt Perez knapp 1,5 Millionen Euro. Zudem übernahm er die Führung im Saisonranking und ein Platz im Ryder-Cup-Team ist auch ein ganzes Stück näher gerückt. "Wir haben ein großartiges Jahr vor uns. Es stehen eine Menge großer Dinge an."

Doch Perez‘ Bunker-Hole-Out war nicht der einzige perfekte Schlag des Finaltags auf dem Yas Links. Mit Dan Bradbury und Tyrrell Hatton konnten gleich zwei Spieler ein Hole-in-One erzielen. Bradburys Ass an der 17 brachte dem Engländer sogar ein neues Auto ein - einen Genesis G70 Shooting Brake 2.0 Sport. Es war also wirklich die Woche der Traumschläge.

Zum Leaderboard >>>

LPGA Tour


(Brooke Henderson, Photo by Julio Aguilar/Getty Images)

Weniger spektakulär, aber dafür umso konstanter präsentierte sich Brooke Henderson beim Saisonauftakt der LPGA Tour in Orlando. Die Kanadierin feierte beim Tournament of Champions einen souveränen Start-Ziel-Sieg und ließ sich auch von den namhaften Verfolgerinnen wie Nelly Korda oder Charley Hull nicht aus der Ruhe bringen. "Es ist so aufregend", sagte Henderson, für die es der 13. Sieg auf der LPGA Tour war. "Ich versuche immer, ein paar Mal im Jahr zu gewinnen, also nimmt es ein wenig Druck von mir, gleich zu Beginn einen Sieg zu holen. Es ist aufregend, im Titelkampf zu sein, und noch aufregender ist es, die Trophäe zu gewinnen."

Der Titelgewinn ist die perfekte Antwort auf eine schwierige Zeit zum Ende der vergangenen Saison, als die 25-Jährige Rückenprobleme plagten. Diese scheinen inzwischen aber wieder auskuriert und eine fitte Henderson gehört zu den besten Spielerinnen der Welt. Im vergangenen Jahr gewann sie mit der Evian Championship ihren zweiten Major-Titel. Einen besseren Start in die neue Spielzeit hätte sie sich im Lake Nona Golf and Country Club nicht ausmalen können.

Zum Leaderboard >>>

PGA Tour Champions


(Steve Stricker, Photo by Andy Lyons/Getty Images)

Auch die Champions eröffneten ihre neue Saison. Auf Hawaii stand die Mitsubishi Electric Championship auf dem Programm und was Jon Rahm aktuell bei den Herren ist, dürfte Steve Stricker bei den Senioren sein. Der US-Amerikaner gewann nämlich auch dieses Event und konnte damit fünf seiner vergangenen elf Turniere als Sieger beenden. Eine unglaubliche Quote, die ihn automatisch als Favoriten auf den Charles Schwab Cup in diesem Jahr nominiert. "Es hat sehr viel Spaß gemacht", sagte Stricker nach seiner letzten Runde im Hualalai GC. "Ich wusste nicht, was für ein Spiel ich in dieser Woche hatte, aber es war ziemlich gut."

Das war es in der Tat. Stricker hatte am Ende sechs Schläge Vorsprung auf vier Spieler, die sich Rang zwei teilten. Alex Cejka, über weite Strecken der Finalrunde Strickers ärgster Verfolger, wurde geteilter Sechster. Bernhard Langer kam als geteilter Zehnter ins Ziel.

Zum Leaderboard >>>

Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, The American Express: Matti Schmid T6 und Stephan Jäger T36
  • Korn Ferry Tour, The Bahamas Great Abaco Classic (nach Runde 1): Jeremy Paul & Thomas Rosenmüller T78
  • PGA Tour Champions, Mitsubishi Electric Championship: Alex Cejka T6 und Bernhard Langer T10
  • DP World Tour, Abu Dhabi HSBC Championship: Maximilian Kieffer T38 und Yannik Paul, Hurly Long, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe & Freddy Schott CUT

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den JW-Player zu laden!

Wir verwenden den JW-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform
Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den ParOne-Player zu laden!

Wir verwenden den ParOne-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform


Ähnliche Artikel

ANZEIGE