Komisch, aber richtig

Vor einem Jahr hatte er ihn noch bei der Siegerehrung beklatscht. Für diese Ausgabe der Players Championship schloss Jay Monahan ihn aus. Cameron Smith darf aufgrund seines LIV-Engagements nicht am Flaggschiff-Event der PGA Tour teilnehmen, liebäugelt aber dennoch mit einem Besuch im TPC Sawgrass. Die Vorschau:

PGA Tour

Es war der erste von zwei großen Siege im vergangenen Jahr. Cameron Smith gewann die Players Championship dank einer starken 66 (-6) am Finaltag und freute sich über seinen fünften Titelgewinn auf der Tour. Zweiter wurde der Inder Anirban Lahiri und Paul Casey aus England belegte Rang drei. Von den dreien ist in dieser Woche niemand mehr dabei. Denn das Trio spielt inzwischen auf der LIV Golf League und wurde von der PGA Tour mit einer Sperre belegt. Vor allem die Abwesenheit vom Titelverteidiger und der Nummer fünf der Welt, Smith, war im Vorfeld der Players Thema.

"Hören Sie, Cam Smith hat 2022 eine großartige Leistung gezeigt. Er war ein verdienter Champion", sagte PGA-Tour-Boss Jay Monahan über die ungewöhnliche Situation in dieser Woche. "Es ist komisch. Aber letztendlich ist das eine Entscheidung, die er getroffen hat." In der Tat waren Smith die Konsequenzen mit seinem Wechsel zu LIV bewusst. Immerhin wird er in vier Monaten seinen Titel bei der Open Championship verteidigen dürfen. Für die Majors sind die LIV-Spieler nämlich spielberechtigt. Im Hinblick auf die Players Championship, auch gerne als "fünftes Major" bezeichnet, hat die Sperre zur Folge, dass eben nicht alle Topstars der Szene am Start sind. Neben Smith fehlen unter anderem Dustin Johnson, Phil Mickelson, Bryson DeChambeau und Brooks Koepka.

As beautiful as it is treacherous. @TPCSawgrass ?? pic.twitter.com/hvkksVSwQu

— PGA TOUR (@PGATOUR) March 7, 2023

"Wäre es besser, wenn der Titelverteidiger diese Woche hier wäre? Auf jeden Fall", gab Rory McIlroy zu, als er im Vorfeld der 49. Auflage der Players seine Meinung zu diesem Thema kundtat. "Aber er hat eine Entscheidung getroffen, von der er glaubte, dass sie das Beste für ihn ist, und er wusste, dass diese Entscheidung Konsequenzen haben würde, und eine der Konsequenzen ist, dass er jetzt nicht auf der PGA Tour spielen kann." McIlroy geht als einer der Top-Favoriten in das mit 25 Millionen US-Dollar dotierte Event im TPC Sawgrass. 2019 konnte er hier gewinnen und in der vergangenen Woche wurde er geteilter Zweiter in Bay Hill.

"Ich denke, als Titelverteidiger hat man sich ein Recht darauf verdient", sagte auch Jon Rahm in Bezug auf die besondere Situation um Smith. "Aber wir sprechen hier über einen sehr einzigartigen Umstand in der Welt des Golfsports im Moment. Einige Spieler haben sich für eine andere Golf-Liga entschieden, obwohl sie wussten, dass sie hier nicht mitspielen durften. Und ja, dies ist ein großes Ereignis. Es kommt einem Major-Event sehr nahe, aber es ist immer noch ein PGA-Tour-Event. In dieser Hinsicht also: nein. Ich denke nicht, dass er hier sein sollte." Der Weltranglistenerste aus Spanien will seinen Platz auf dem Golfthron verteidigen, könnte aber sowohl von McIlroy als auch von Scottie Scheffler verdrängt werden.

Cam Smith says he might go to The Players and watch some of the action. You’ve got to love this guy, he literally gives no shits. He should try and get into the players meeting! ??

pic.twitter.com/sGLbTKJrMD

— Flushing It (@flushingitgolf) March 6, 2023

Smith selbst hat zwar keine Startzeit für die Players, sagte aber jüngst in einem Interview, dass er mit dem Gedanken spiele, als Zuschauer dabei zu sein. Immerhin wohnt er nur einen Steinwurf vom Austragungsort in Ponte Vedra Beach, Florida, entfernt und ist bekanntermaßen ein großer Golffan. Das Bild, den Titelverteidiger Cameron Smith mit einem Bud Light in der Hand am Fairwayrand zu sehen, während McIlroy, Rahm und Co. um den Titel kämpfen, würde dem komischen Szenario bei der diesjährigen Players abrunden.

Ladies European Tour

Wie schon in der vergangenen Woche, begannen die Ladies ihr Turnier bereits am Mittwoch. Die Investec South African Women‘s Open ist das zweite Event in Folge, das in Südafrika von der Sunshine Ladies Tour co-sanktioniert wird, und am Samstag eine Siegerin kürt. Im Steenberg Golf Club in Kapstadt geht es um insgesamt 320.000 Euro und erneut sind einige deutsche Spielerinnen dabei.

Und mit Chiara Noja konnte sich eine von ihnen an die Spitze des Leaderboards setzen. Dank einer 62 (-10) in Runde eins schob sich die 16-Jährige zwei Schläge vor die Lokalmatadorin und amtierende Open-Siegerin Ashleigh Buhai. Das 72-Löcher-Event verspricht also ein spannendes zu werden.

????????. ??. ??????????.@thechiaranoja with a birdie finish for a 62 (-10) ??#RaiseOurGame | #InvestecSAWomensOpen pic.twitter.com/kuW9BSqq6l

— Ladies European Tour (@LETgolf) March 8, 2023

Neben Noja sind neun weitere Deutsche am Start: Leonie Harm, Helen Tamy Kreuzer, Olivia Cowan, Laura Fünfstück, Alexandra Försterling, Patricia Isabel Schmidt, Verena Gimmy, Sophie Witt und Carolin Kauffmann. Die südafrikanischen Fans dürften allen voran Lee-Anne Pace die Daumen drücken. Die ehemalige Order-of-Merit-Siegerin konnte schon fünf Mal ihr Heimturnier gewinn, zuletzt zwei Mal in Folge. Die Titelverteidigerin startete mit einer 70 (-2) ins Turnier.

Zum Livescoring >>>

DP World Tour

"Ich befinde mich immer noch im La-La-Land, alle gratulieren mir, es ist toll, das Schulterklopfen zu bekommen." Marcel Siem surft noch immer auf der Erfolgswelle von vor zwei Wochen, als er nach acht titellosen Jahren endlich wieder auf der DP World Tour gewinnen konnte. Nach ein paar freien Tagen geht es für den 42-Jährigen in Kenia weiter. Die Magical Kenya Open findet zum zweiten Mal in Folge im Muthaiga GC in Nairobi statt und dem Ratinger das nächste Top-Ergebnis bringen. "Ich möchte beweisen, dass ich wieder ein mehrfacher Gewinner auf der Tour sein kann, ich möchte zeigen, dass ich konzentriert bin und eine gute Woche haben. Diese Woche bedeutet mir sehr viel."

Siem belegt nach seinem Sieg in Indien Rang acht im Race to Dubai. Damit ist er in dieser Woche der bestplatzierte Spieler im Feld. Neben Siem gehören die Spanier Adrian Otaegui und Adri Arnaus sowie der Schotte Robert MacIntyre zu den Top-Favoriten. Mit Hurly Long ist aber auch ein Deutscher dabei, der sehr gute Erinnerungen an den Muthaiga GC hat. Vor einem Jahr wurde er hier Zweiter. Mit Alexander Knappe ist ein weiterer formstarker Deutscher am Start. Der 34-Jährige erreichte zuletzt zwei Top-Ten-Ergebnisse in Serie.

Die Deutschen im Einsatz:

• PGA Tour, Players Championship: Stephan Jäger
• PGA Tour Canada, Qualifying Tournament USA East 3: Yannick Schütz
• DP World Tour, Magical Kenya Open: Alexander Knappe, Hurly Long, Nicolai von Dellingshausen, Nick Bachem, Velten Meyer, Marcel Siem, Maximilian Kieffer, Maximilian Schmitt und Jannik de Bruyn
• Ladies European Tour, Investec South African Women’s Open: Leonie Harm, Helen Tamy Kreuzer, Olivia Cowan, Chiara Noja, Laura Fünfstück, Alexandra Försterling, Patricia Isabel Schmidt, Verena Gimmy, Sophie Witt und Carolin Kauffmann
• Asian Tour, International Series Thailand: Dominic Foos