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Tour-Rückblick

Spektakel auf der 17

Auf dem 17. Loch des TPC Sawgrass bejubeln die Fans bei der Players Championship gleich drei perfekte Schläge. Apropos perfekt: Scottie Scheffler spaziert zum Sieg. Der Rückblick aufs Wochenende.

13. März 2023

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Golffans freuen sich jedes Jahr auf die Players Championship. Erstens, weil dort die besten Spieler Welt antreten. Zweitens, weil hier die berühmte 17 zuverlässig für Spektakel sorgt. So viel los, wie in der vergangenen Woche war aber selten. Der Rückblick:

PGA Tour

Loch 17 des TPC Sawgrass (Photo by Jared C. Tilton/Getty Images)

Es gilt als das berühmteste Golfloch der Welt. Und bei der Players Championship in der vergangenen Woche wurde einmal mehr klar, warum die 17 des Stadium Course im TPC Sawgrass weltweit eine solche Faszination auslöst. Wer die vier Turniertage des Flaggschiff-Events der PGA Tour auf der Naturtribüne entlang der linken Seite des Par 3s mit Inselgrün verbrachte, wird dieses Erlebnis nicht mehr vergessen. Es bot die gesamte Bandbreite an Emotionen: Von Jubel über Mitzittern bis Mitleid. Die Faszination des GolfSports kulminiert an diesem kurzen Par 3, in das die besten Golfer der Welt in der Regel nur ein Wedge spielen.

Doch gehen wir es chronologisch an: Am Donnerstag steckte die Fahne vorne im Grün. Für die Profis eine leichte Position, können sie bei dieser Distanz doch problemlos mit dem Spin arbeiten. Und so sorgte Hayden Buckley für den ersten großen Jubelmoment bei der 49. Ausgabe der Players Championship, die seit 1982 im TPC Sawgrass stattfindet. Der 27-Jährige ließ sein Pitching Wedge sechs Meter hinter der Fahne aufkommen und versenkte den Abschlag dank perfekt dosiertem Backspin im Loch. "Die Getränke gehen auf mich", so Buckleys Ansage nach seiner Auftaktrunde.

Und der US-Amerikaner war nicht der einzige, auf denen die Getränke bei der Players ging. Am Wochenende wurde das Spektakel fortgesetzt und ein neuer Rekord aufgestellt. Denn zunächst versenkte der Engländer Aaron Rai in Runde drei zum Ass an der 17 und dann legte der US-Amerikaner Alex Smalley am Finaltag das dritte Hole-in-One der Turnierwoche nach. Bei der schwierigen Sonntagsfahnenposition eine absolute Seltenheit. Zuletzt gelang Fred Couples 1997 hier am Sonntag ein Ass. Drei Holes-in-One in einer Woche sind auf der 17 ein neuer Rekord und eine erstaunliche Anzahl, bedenkt man, dass zwischen 2000 und 2016 insgesamt nur drei Abschläge an dieser Bahn eingelocht wurden.

War die 17 in diesem Jahr also zu einfach? Natürlich hängt die Schwierigkeit dieses Lochs enorm mit den Windbedingungen zusammen, doch allein der Mythos dieses Par 3s lässt den Abschlag niemals leicht wirken. Über die gesamte Woche lag das durchschnittliche Ergebnis auf der 17 bei 3,13 Schlägen. Vor allem am ersten und dritten Tag zählte es zu den leichteren Löchern. Am Freitag war es das zweitschwierigste Loch des von Pete Dye designten Stadium Course. "Jeder, der noch nie auf dem 17. Grün war, weiß nicht, wie viel Gefälle dort herrscht", sagte Hole-in-One-Schütze Smalley. "Der vordere Teil des Grüns hat ein starkes Gefälle nach vorne zum Wasser hin, und auf der rechten Seite, wo heute die Fahne steckte, gibt es ein starkes Gefälle von links nach rechts."

Dass allein 58 Bälle im Wasser landeten, zeigt, dass in der vergangenen Woche nicht nur gejubelt wurde auf der 17. Eines der größten Opfer des Inselgrüns war am Freitag Chad Ramey, der mit einem Zwei-Schläge-Vorsprung am Abschlag stand und mit zwei Zählern Rückstand vom Grün trottete. Der US-Amerikaner haute zwei Bälle ins Wasser und notierte das Quadruple-Bogey. Doch da war er nicht der einzige mit diesem Ergebnis. In Runde eins verpasste Nick Watney zwar nur einmal das Grün, benötigte dann aber vier Putts und sorgte damit für einen der Amateurmomente der Woche.

Dass auf der 17 manchmal auch Glück dazugehört, zeigte Viktor Hovlands Abschlag an Tag zwei, als sein Ball auf dem Holzrand aufkam, über das Grün flog und wenige Zentimeter vor dem Abgrund im Rough liegen blieb. Auf diesem Loch können wenige Zentimeter über Sieg oder Niederlage entscheiden. Das wohl größte Desaster erlebte der US-Amerikaner Taylor Montgomery am Finaltag. Nach zwei Wasserbällen wanderte nur das Quadruple-Bogey auf die Karte, wodurch er allein auf diesem Loch 31 Plätze auf dem Leaderboard verlor. Angesichts des 25-Millionen-Gesamtpreisgelds bei der Players ein teurer Fehler an der 17.

Doch bei all dem Spektakel kann die 17 manchmal fast schon langweilig sein. Wie im Fall von Scottie Scheffler. Der amtierende Masters-Champion notierte an allen vier Tagen das Par auf dem nervenaufreibenden Par 3, das den US-Amerikaner nicht aus der Ruhe brachte. Als Scheffler am Sonntag am Abschlag der 17 stand, gab es aber auch kein Grund zur Nervosität. Der 26-Jährige hatte ein Fünf-Schläge-Polster auf die Konkurrenz und wirkte die ganze Woche über sehr gelassen. Den Grundstein zum Titelgewinn legte Scheffler am Sonntag mit fünf Birdies in Folge von Bahn 8 bis 12. "Ich bin in der Mitte der Runde heiß gelaufen und habe versucht, die Dinge so schnell wie möglich wegzuschieben", sagte Scheffler, der für einen sechsten PGA-Tour-Sieg 4,5 Millionen US-Dollar kassierte. "Mensch, das macht Spaß."

Seinen zweitwichtigsten Sieg nach dem Masters 2022 feierte der Texaner mit seiner Familie. Alle waren sie da: Seine Frau, Eltern, Schwester und sogar die 87-jährige Großmutter wollte sich dieses besondere Turnier nicht entgehen lassen. Sie bekamen eine dominante Vorstellung ihres Golfhelden Scottie geboten. Seitdem die Players im TPC Sawgrass stattfindet, war Scheffler erst der dritte Spieler mit allen vier Runden in den Sechzigern. Seit 2006 gewann keiner mehr so deutlich in Ponte Vedra Beach, Florida, wie er. Für Scheffler bedeutete dieser Sieg - sein sechster bei seinen vergangenen 27 Starts - zudem die Rückkehr an die Spitze der Weltrangliste. Wenige Wochen vor dem ersten Major des Jahres, ist damit auch klar, wer in Augusta als der Top-Favorit in die Masters-Woche geht.

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Ladies European Tour

Chiara Noja (Credit: Tristan Jones/ LET)

"Mit einer Erkältung und einem Magen-Darm-Virus war es nicht ganz einfach, aber ich bin stolz, dass ich durchgehalten habe!" Chiara Noja lag nach einer traumhaften 62 (-10) am ersten Tag der Investec South African Women’s Open in Führung, als sie begann, gesundheitliche Probleme zu bekommen. Doch die 16-Jährige kämpfte gegen die Schmerzen an und wollte sich diese gute Ausgangsposition nicht nehmen lassen. Die Führung konnte sie an den folgenden drei Tagen im Steenberg Golf Club in Kapstadt zwar nicht verteidigen, dafür hielt sie sich aber bis zum Ende wacker und beendete das mit 320.000 Euro dotierte Turnier schließlich auf dem dritten Rang.

"Ich habe heute anständiges Golf gespielt", sagte Noja nach ihrer Finalrunde (69, -3). "Ich hatte so viele verpasste Chancen, und schließlich habe ich die Top Ten nicht verpasst. Wir sind wieder im Geschäft." Für den Youngster war es das beste LET-Ergebnis seit ihrem Sieg bei der Aramco Team Series in Jeddah im November. In der Saisonwertung rückte sie vor auf Rang acht.

Ihren fünften LET-Titel und vierten Erfolg bei der heimischen Open sicherte sich Ashleigh Buhai dank einer souveränen Vorstellung. Bei einem Gesamtergebnis von 22 unter Par hatte sie am Ende vier Schläge Vorsprung auf die Spanierin Ana Pelaez Trivino. "Ich bin im Moment überglücklich", sagte der Major-Champion aus Südafrika. "Ich bin überglücklich, dass ich es geschafft habe. Mein Ziel war es, hierher zu kommen und diese Woche zu gewinnen. Ich habe versucht, es herunterzuspielen, weil ich wusste, dass es schwierig werden würde und der Druck groß ist. Jetzt habe ich es geschafft.“ In der Gesamtwertung ging es für Buhai auf Rang drei.

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DP World Tour

Jorge Campillo (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Dank einer hervorragenden Serie von fünf Birdies auf sieben Löchern marschierte Jorge Campillo bei der Kenya Open zu seinem dritten Titel auf der DP World Tour. Der 36-Jährige blieb zuletzt drei Jahre ohne Sieg und folgte nun in die Fußstapfen seines legendären Landsmanns Seve Ballesteros, der dieses Turnier 1978 gewonnen hatte. "Natürlich ist es immer schön, ein Golfturnier zu gewinnen, aber meinen Namen auf der gleichen Trophäe wie Seve zu sehen, ist für einen Spanier natürlich etwas ganz Besonderes", so Campillo, der sich mit diesem Erfolg unter die Top Ten des Race to Dubais verbesserte. Zwei Schläge hinter dem Sieger kam Masahiro Kawamura ins Ziel.

Bester Deutscher im Muthaiga GC war Jannik de Bruyn auf dem geteilten 15. Rang. Für den 23-Jährigen bedeutete dies sein bislang bestes Ergebnis auf der DP World Tour, für das er mit knapp 26.000 Euro belohnt wurde. Mit Maximilian Kieffer erreichte ein weiterer deutscher Spieler die Top 20.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Players Championship: Stephan Jäger T44
  • PGA Tour Canada, Qualifying Tournament USA East 3: Yannick Schütz T23
  • DP World Tour, Magical Kenya Open: Jannik de Bruyn T15, Maximilian Kieffer T20, Hurly Long T30, Nicolai von Dellingshausen T40, Velten Meyer T47, Nick Bachem T52, Maximilian Schmitt T65 und Alexander Knappe & Marcel Siem T89
  • Ladies European Tour, Investec South African Women’s Open: Chiara Noja 3., Alexandra Försterling T22, Helen Tamy Kreuzer T33, Olivia Cowan T44, Patricia Isabel Schmidt T54 und Sophie Witt, Verena Gimmy, Laura Fünfstück, Leonie Harm & Carolin Kauffmann CUT
  • Asian Tour, International Series Thailand: Dominic Foos T27

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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