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Tour-Vorschau

Match Play, ade!

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der letzten Ausgabe des WGC-Match Play und dem ersten Full-Field-Event auf der LPGA Tour.

22. März 2023

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Das bei vielen Fans so beliebte Match-Play-Event in Texas hat ausgedient. Gleiches gilt für die gesamte WGC-Serie, die in dieser Woche ihren Schlusspunkt findet. Es ist das Ende einer Ära. Zum vorerst letzten Mal treten 64 der besten Spieler der Welt im Lochspiel gegeneinander an. Die Vorschau:

World Golf Championships

Jon Rahm (Photo by Tom Pennington/Getty Images)

Die WGC-Serie wirkt aus heutiger Sicht wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit im Profigolf. Seit 1999 zählten diese Turniere zu den wichtigsten Events im Herrenbereich. Nur die Majors und vielleicht noch die Players Championship hatten einen höheren Stellenwert. Bei einem WGC kamen die besten Spieler der Welt zusammen und spielten um ein Millionenpreisgeld, das die Dotation jedes regulären Events überstieg. Der Gedanke hinter den World Golf Championships (WGC) war es, häufiger als nur fünf Mal im Jahr die internationale Weltelite zu versammeln, um letztlich auch den Zuschauern mehr Schauwert zu bieten. Schon gegen Ende der Neunzigerjahre kamen vermehrt Ideen von einer "World Tour" auf und diese WGC-Serie war die Antwort auf solche Forderungen.

Inzwischen hat sich das Format eines WGCs verändert. Die PGA Tour trägt seit dieser Saison "designated" Events aus, die damit in die Fußstapfen der einstigen "Majors zweiter Klasse" treten. Der letzte Überlebende aus der WGC-Serie ist das Match Play, das in dieser Woche zum 24. Mal stattfindet. Doch auch dieses Turnier verschwindet bald aus dem Kalender. Der Abschied verlief etwas schleichend. 2021 fanden die letzten Ausgaben der WGC Championship sowie des WGC Invitationals statt. Das WGC Champions fiel die vergangenen beiden Jahre wegen Corona aus. Einzig das Match Play hielt sich wacker. Doch nun ist auch damit Schluss.

Und so steht in dieser Woche gleich ein doppelter Abschied bevor. Zum einen scheinen die WGC endgültig begraben zu werden. Zum anderen ist das Match Play das letzte Event seiner Art. Bei keinem anderen Turnier auf diesem Niveau treten die besten Spieler der Welt im Lochspiel gegeneinander an. Einzig bei Teamwettbewerben wie dem Ryder Cup wird dieses Format angewendet. Ansonsten dominiert das Zählspiel. Manche würden diesen Ansatz als abwechslungsarm bezeichnen. Die Verantwortlichen jedoch sehen dieses Format als am besten geeignet, um die Fernsehanstalten, Spieler sowie Fans gleichermaßen zufrieden zu stellen. Dabei sind es doch gerade diese Wochen, in denen mal etwas abseits der Norm passiert, in denen man als Zuschauer vielleicht noch etwas interessierter auf das Tour-Geschehen blickt.

Es ist natürlich nicht unwahrscheinlich, dass schon bald wieder ein Match-Play-Event in den Tour-Alltag implementiert wird. Dass dieses dann aber so elitär bestückt ist wie das WGC-Match Play in dieser Woche, ist nicht abzusehen. Und so heißt es ein letztes Mal genießen, wenn sich womöglich Spieler wie Jon Rahm und Rory McIlroy oder Justin Thomas und Jordan Spieth gegenüberstehen und im Mann-gegen-Mann-Duell ums Weiterkommen kämpfen. Scottie Scheffler geht als Weltranglistenerster sowie Titelverteidiger an den Start.

Zum bereits siebten Mal findet das Match Play im Austin Country Club in Texas statt. Hier treten 64 Spieler auf 16 Gruppen aufgeteilt gegeneinander an. Jeder von ihnen spielt drei Gruppenspiele. Der beste der jeweiligen Gruppen rückt in die K.O.-Phase vor. Diese geht am Wochenende über die Bühne und wer das Halbfinale erreicht, hat am Ende definitiv sieben Matches in fünf Tagen gespielt. Denn neben dem Finale gibt es auch noch ein Duell um Platz drei.

Das Gesamtpreisgeld beträgt 20 Millionen US-Dollar. An den Gewinner gehen 3,5 Millionen US-Dollar. Die lange spielintensive Woche kann sich also lohnen. Zumal nach dem Match Play noch genügend Zeit bleibt, ehe in der ersten Aprilwoche das erste Major des Jahres ansteht - dann auch wieder im gewohnten Zählspielmodus.

LPGA Tour

Esther Henseleit (Photo by Yoshimasa Nakano/Getty Images)

Die LPGA Drive on Championship markiert so etwas wie den zweiten Saisonstart auf der LPGA Tour. Die drei vorangegangenen Events in diesem Jahr waren nämlich alle nur für ein limitiertes Feld vorgesehen. Und so schlagen in dieser Woche auch vier Deutsche zum ersten Mal in dieser LPGA-Saison ab: Esther Henseleit, Aline Krauter, Isi Gabsa und Polly Mack nehmen an dem mit 1,75 Millionen US-Dollar dotierten Turnier in Arizona teil. Zumindest drei von ihnen waren in diesem Jahr bereits auf der Ladies European Tour im Einsatz und konnten so etwas Wettkampfpraxis sammeln. Einzig Gabsa spielte das letzte Mal 2022 ein Tour-Event.

Die Konkurrenz des deutschen Quartetts ist namhaft. Mit dabei sind die Weltranglistenzweite Nelly Korda, die Gewinnerin der Women’s World Championship vor wenigen Wochen, Jin Young Ko, sowie die Nummer sechs der Welt, Lexi Thompson. Titelverteidigerin ist Leona Maguire. Als die Irin das Turnier im vergangenen Jahr gewann, war man aber noch nicht im Superstition Mountain and Country Club zu Gast. Hier trug die LPGA Tour bereits vor knapp 20 Jahren ein Turnier aus und dabei kürten sich einige Legenden zu Siegerinnen. Zwischen 2004 und 2008 waren hier Annika Sörenstam, Juli Inkster sowie Lorena Ochoa erfolgreich. Außerdem sind hier einige LPGA-Stars wie Carlota Ciganda oder Anna Nordqvist Mitglied im Club, der zu 40 Prozent aus weiblichen Mitgliedern besteht.

DP World Tour

The Club at Steyn City (Photo by Warren Little/Getty Images)

Parallel zum WGC-Match Play finden zwei Alternativevents statt. Auf der DP World Tour ist es die Jonsson Workwear Open in Südafrika, die zum ersten Mal Teil des Kalenders ist - zumindest in Liga eins. 2022 war das Event eine Station auf der Challenge Tour. Die Co-Sanktionierung mit der Sunshine Tour bleibt unverändert und daher besteht das Feld aus etlichen Südafrikanern. Der Par-72-Platz des The Club at Steyn City sammelte bereits Erstligaerfahrung. Im vergangenen Jahr fand hier die Steyn City Championship statt und schon damals wurde deutlich, dass das Jack-Nicklaus-Design keine allzu große Herausforderung für die Profis darstellt. Das Siegerergebnis betrug satte 25 Schläge unter Par.

In dieser Woche steht also eine wahre Birdie-Jagd bevor. An der nehmen mit Alexander Knappe, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Freddy Schott, Nick Bachem und Hurly Long auch sechs Deutsche teil. Die Top-Favoriten heißen Adri Arnaus, Adrian Otaegui und Jordan Smith. Die größten Hoffnungen der heimischen Fans dürften auf den Schultern von Thriston Lawrence ruhen. Die Nummer 86 der Welt ist einer von vier Top-100-Spielern im Feld des mit 1,5 Millionen US-Dollar dotierten Events.

PGA Tour

Chad Ramey (Photo by Mike Ehrmann/Getty Images)

Das zweite Alternativevent in dieser Woche ist die Corales Puntacana Championship. Hier versucht Chad Ramey, seinen Titel in der Dominikanischen Republik zu verteidigen und trifft dabei auf die zweite Riege der PGA Tour. Mit Thomas Detry, Wyndham Clark und Joel Dahmen sind nur drei Top-100-Spieler dabei. Dahmen gewann dieses Event vor zwei Jahren und zählt daher auch in dieser Woche zu den Favoriten. Was Ramey und Dahmen bei ihren jeweiligen Siegen einte: In erster Linie putteten sie sich zum Sieg. Denn darauf kommt es auf dem Corales Golf Course an. Vom Abschlag aus haben die Spieler breite Landezonen vor sich und erst um sowie auf den Grüns können Schläge verloren beziehungsweise gutgemacht werden.

Matti Schmid geht als einziger Deutscher an den Start. Nach zuletzt mehreren verpassten Cuts ist der Rookie auf der Suche nach einem Erfolgserlebnis. Bei zwölf Starts in dieser Saison sammelte er nur vier Mal Punkte für den FedExCup, der ihn aktuell auf dem 145. Rang führt. Wenn Schmid in einem Bereich seines Spiels mithalten kann, dann ist es die Performance auf den Grüns. Und genau darauf wird es diese Woche ankommen.

Die Deutschen im Einsatz:

  • PGA Tour, Corales Puntacana Championship: Matti Schmid
  • PGA Tour Champions, The Galleri Classic: Alex Cejka und Bernhard Langer
  • DP World Tour, Jonsson Workwear Open: Alexander Knappe, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Freddy Schott, Nick Bachem und Hurly Long
  • Korn Ferry Tour, Club Car Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller
  • LPGA Tour, LPGA Drive on Championship: Esther Henseleit, Isi Gabsa, Polly Mack und Aline Krauter
  • Epson Tour, IOA Championship: Sophie Hausmann
  • Challenge Tour, Duncan Taylor Black Bull Challenge: Velten Meyer, Jannik de Bruyn, Philipp Katich, Michael Hirmer und Marc Hammer

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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