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Tour-Rückblick

PGA Tour nach LIV-Zensur in Kritik

Während der TV-Übertragung des WGC-Match Plays sorgt eine unvollständige Grafik für Aufregung. Dabei bietet das Event so viele sportliche Geschichten. Der Rückblick aufs Wochenende.

27. März 2023

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Ging die PGA Tour mit dieser Aktion einen Schritt zu weit? Schreibt sie ihre Geschichte um, indem sie LIV-Spieler einfach ignoriert und zensiert? War die Tour um Chef Jay Monahan überhaupt an der diskutablen Grafik beteiligt? Wie eine unvollständige Liste für jede Menge Unverständnis sorgte - der Rückblick:

World Golf Championships

Jay Monahan (Photo by Kevin C. Cox/Getty Images)

Dass PGA Tour und die LIV Golf League auf Kriegsfuß stehen, ist längst bekannt. Während der Übertragung des WGC-Match Plays in Austin zündete die PGA Tour, so scheint es, die nächste Stufe in ihrem Streit mit der neuen Golftour und dessen Mitgliedern. Am vierten Turniertag blendete Golf Channel eine eigentlich simple Grafik ein, die jedoch für ordentlich Gesprächsstoff sorgte. Es wurden die ehemaligen Sieger des WGC-Events aufgelistet. Von 2022 (Scottie Scheffler) bis 2011 (Luke Donald). Doch eine Sache fiel auf. Neben 2020, dem Jahr, in dem das Turnier der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, fehlten zwei weitere Jahre in der unvollständigen Liste.

Sowohl die Sieger aus 2017 als auch 2018 fanden keinen Platz in der Grafik. Ein Versehen? Wohl kaum. Denn in diesen Jahren hießen die Sieger Bubba Watson und Dustin Johnson. Beide Spieler verließen die PGA Tour, um sich der LIV Golf League anzuschließen. Diese Zensur kam gar nicht gut an. Dass man seine eigene Geschichte umschreibe, nur um den LIV-Spielern keine Bühne mehr zu geben, wäre "erbärmlich", so Stimmen im Netz. Bei der Übertragung auf Sky Deutschland fiel der Begriff "lächerlich". Ob es letztlich eine Entscheidung der PGA Tour oder des Golf Channels war, Watson und Johnson zu zensieren, ist nicht klar. Dass man sich mit solchen Aktionen jedoch nicht gerade beliebt macht, steht nach diesem Vorfall definitiv fest.

Vielleicht sollten sich alle Beteiligten in diesem Clinch wieder etwas mehr auf das Sportliche fokussieren. Denn dieses bot in der vergangenen Woche einmal mehr genügend Geschichten. Die letzte Ausgabe des WGC-Match Plays war ein Fest des Weltklasse-Golfs. Die besten Spieler der Welt standen sich ein vorerst letztes Mal gegenüber und kämpften um die Match-Play-Krone im Austin Country Club. Die Fans bekamen großartige Duelle geboten und beinahe wäre es zum Traumfinale zwischen der Nummer eins und drei der Welt gekommen. Obwohl sowohl Scottie Scheffler als auch Rory McIlroy ihr jeweiliges Halbfinal-Match zwischenzeitlich mit 2auf anführten, verloren sie am Ende jeweils in der Verlängerung und standen sich dann im Spiel um Platz drei gegenüber. Dies ging an McIlroy mit 2&1.

Das Finale bestritten die beiden US-Amerikaner Sam Burns und Cameron Young. Und dieses Duell wurde schnell entschieden. Burns, Nummer 13 der Setzliste, gewann ab der fünften Bahn sieben der nächsten neun Löcher und triumphierte so mit 6&5. Der 26-Jährige aus Louisiana war in diesem Finale nicht zu stoppen, notierte zwischen Loch 4 und 13 insgesamt acht Birdies und sicherte sich verdient seinen fünften PGA-Tour-Titel. "Diese Woche ist sowohl geistig als auch körperlich anstrengend", so Burns nach sieben Matches in fünf Tagen. Doch die Mühe hat sich gelohnt - auch finanziell. Burns erhielt für den Triumph bei seinem Turnierdebüt 3,5 Millionen US-Dollar. In der offiziellen Weltrangliste ging es vor auf Rang zehn.

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DP World Tour

Nick Bachem (Photo by Warren Little/Getty Images)

Es wurde erneut gefeiert im deutschen Profilager. Nick Bachem war der vierte Deutsche nach Max Kieffer, Yannik Paul und Marcel Siem, der in den vergangenen acht Monaten auf der DP World Tour gewinnen konnte. "Es ist einfach unglaublich", sagte ein völlig überwältigter Bachem nach seiner traumhaften Finalrunde bei der Jonsson Workwear Open in Johannesburg. Der 23-Jährige, der als geteilter Zweiter in den Finaltag gegangen war, unterschrieb am Sonntag eine 64 (-8) und siegte damit souverän mit vier Schlägen Vorsprung.

"Ich kann nicht verstehen, was in den letzten Tagen passiert ist, es ist einfach unglaublich und fühlt sich großartig an", erklärte Bachem, der seine erste Saison auf der DP World Tour spielt. "Ich hatte nur das Ziel, den heutigen Tag zu genießen. Es ist erst der Anfang meiner Karriere, also habe ich es so gut wie möglich genossen und großartig gespielt und hatte Glück, dass es mein Tag war." Als er auf Loch 15 das Leaderboard sah, sei er sehr nervös geworden, weil er vier Schläge Vorsprung hatte. Doch Bachem ließ sich die Nervosität nicht anmerken, notierte noch ein Birdie auf der 17 und erreichte so das Gesamtergebnis von 24 unter Par.

Für den Erfolg im The Club at Steyn City erhielt Bachem einen Siegerscheck in Höhe von 235.543 Euro. Im Race to Dubai verbesserte er sich auf den 25. Rang.

Der Führende nach drei Runden, Alexander Knappe, blieb im Finale einen Schlag über Par und wurde auf den geteilten 13. Rang mit Landsmann Marcel Schneider durchgereicht. Knappe spielte bis zum zwölften Loch um den Titel mit, kassierte auf dem Par 3 jedoch ein Doppel-Bogey und verlor somit den Anschluss.

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Epson Tour

Sophie Hausmann (Photo by Mike Stobe/Getty Images)

Vor zwei Jahren gewann sie dieses Event und hielt ihren ersten Titel auf der Epson Tour in den Händen. Ein Jahr später wurde sie hier geteilte Zweite. In der vergangenen Woche überzeugte Sophie Hausmann erneut im Morongo Golf Club in Beaumont, Kalifornien, und beendete die IOA Championship auf dem geteilten sechsten Rang. Das Event ist offensichtlich ihr Lieblingsevent im Kalender der Epson Tour, wo sie nach zehn Monaten endlich mal wieder in den Top Ten landete. Nach Runden von 70, 69 und 70 Schlägen erreichte die 25-Jährige das Gesamtergebnis von sieben unter Par und hatte damit fünf Schläge Rückstand auf die Siegerin Miranda Wang aus China. In der Saisonwertung verbesserte sich Hausmann mit diesem Resultat unter die Top 25.

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PGA Tour Champions

David Toms (Photo by Orlando Ramirez/Getty Images)

Als erster Spieler konnte David Toms seinen zweiten Saisonsieg feiern. Bei der Galleri Classic fuhr der US-Amerikaner einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein und übernahm damit auch die Führung im Charles Schwab Cup. "Ich genieße es einfach, im Moment gutes Golf zu spielen und einen guten Start zu haben", so Toms über seine gute Form. "Ich habe noch nie bis zum Schluss um den Charles Schwab Cup gespielt, war nicht einmal in der Nähe. Das ist also mein Ziel in diesem Jahr, zu versuchen, nahe heranzukommen und mir eine Chance am Ende der Saison zu geben." Sollte Toms nur annähernd auf diesem Niveau weiterspielen, muss man ihn in diesem Jahr definitiv auf dem Zettel haben.

Die beiden Deutschen, Alex Cejka und Bernhard Langer, konnten in der vergangenen Woche nicht um den Titel im Mission Hills Country Club in Rancho Mirage, Kalifornien, spielen. Cejka wurde geteilter 16. und Langer kam als geteilter 19. ins Ziel. Im Charles Schwab Cup hielt sich Langer auf dem vierten Rang.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Corales Puntacana Championship: Matti Schmid CUT
  • PGA Tour Champions, The Galleri Classic: Alex Cejka T16 und Bernhard Langer T19
  • DP World Tour, Jonsson Workwear Open: Nick Bachem 1., Alexander Knappe & Marcel Schneider T13, Hurly Long T32, Nicolai von Dellingshausen T58 und Freddy Schott CUT
  • Korn Ferry Tour, Club Car Championship: Thomas Rosenmüller T40 und Jeremy Paul CUT
  • LPGA Tour, LPGA Drive on Championship: Esther Henseleit, Isi Gabsa, Polly Mack & Aline Krauter CUT
  • Challenge Tour, Duncan Taylor Black Bull Challenge: Michael Hirmer T18, Philipp Katich T27, Jannik de Bruyn & Velten Meyer T51 und Marc Hammer CUT
  • Epson Tour, IOA Championship: Sophie Hausmann T6

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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