Das begehrte letzte Masters-Ticket

Es sind nur noch wenige Tage bis zum ersten Major des Jahres. Das Masters spielt aber schon in dieser Woche eine große Rolle, denn ein Platz ist bei dem prestigeträchtigen Einladungsevent noch frei. Wer sich diesen schnappen will, muss in Texas gewinnen. Die Vorschau:

PGA Tour

Das Teilnehmerfeld für die 87. Ausgabe des Masters Tournament steht. Am 6. April geht es im Augusta National wieder um das berühmte grüne Jackett. 90 Spieler erhielten eine Einladung in ihren Briefkasten - klassisch, traditionell, wie man es vom ersten Major des Jahres kennt. Doch ein Briefumschlag liegt noch parat. Ein Platz ist noch zu vergeben. Die allerletzte Chance, sich ein Ticket für das Masters zu sichern, bietet sich in dieser Woche bei der Valero Texas Open. Einen größeren Anreiz, ein Profiturnier zu gewinnen, gibt es für einen Golfer kaum. Sollte einer der zehn Herren im Feld der Texas Open triumphieren, die bereits fix dabei sind, verschwindet der Briefumschlag wieder im Schreibtisch des Augusta-Büros. Der Sieg ist Pflicht.

Wie man sich Last Minute für das Masters qualifiziert, zeigte J.J. Spaun im vergangenen Jahr, als er die Texas Open mit zwei Schlägen Vorsprung auf Matt Kuchar und Matt Jones für sich entschied. Von Texas ging es für ihn dann gleich rüber nach Georgia, wo er bei seinem Debüt in Augusta starker geteilter 23. wurde. Einen ähnlichen Weg streben etliche Spieler in dieser Woche an. Allen voran ist hier Rickie Fowler zu nennen, der nach zwei Jahren Pause nur allzu gerne mal wieder beim Masters abschlagen würde. Bei seiner aktuellen Form zählt er zu den Top-Favoriten in dieser Woche. Sechs seiner vergangenen neun PGA-Tour-Events beendete Fowler unter den Top 20. In Texas muss sein erster Titel seit der Phoenix Open 2019 her, sonst verfolgt er das Masters das dritte Jahr in Folge von der Couch aus.

Wie bereits erwähnt, nutzen nur zehn Spieler die Texas Open als Vorbereitung auf das erste Major der Saison. Dazuzählen unter anderem Tyrrell Hatton, Hideki Matsuyama sowie der Österreicher Sepp Straka. Aus den Top Ten der Weltrangliste schlägt niemand im TPC San Antonio ab. Matti Schmid ist als einziger Deutscher bei der 101. Ausgabe der Texas Open dabei. Wer weiß: Vielleicht ist Bernhard Langer nächste Woche doch nicht der einzige deutsche Teilnehmer im Augusta National. Einen besseren Zeitpunkt für seinen ersten PGA-Tour-Titel könnte sich Schmid kaum aussuchen.

LPGA Tour

In Los Angeles steht das zweite LPGA-Event mit vollem Teilnehmerinnenfeld der Saison auf dem Programm. Die LA Open findet seit 2018 statt und hat in diesem Jahr ihren Austragungsort mit einem anderen LPGA-Turnier getauscht. Statt im Wilshire Country Club wird dieses Mal im Palos Verdes Golf Club gespielte. Der Wilshire Country Club ist dann wiederum Austragungsort der LA Championship Ende April. Diese Konstellation führt dazu, dass in dieser Woche gefühlt zwei Spielerinnen ihren Titel verteidigen wollen. Einmal Nasa Hataoka als Siegerin der LA Open 2022. Und einmal Marina Alex, die im vergangenen Jahr im Palos Verdes Golf Club triumphierte.

California knows how to party ??

We're headed to the Golden State this week for the @lpga_LA! ?? pic.twitter.com/mmFRbscZKb

— LPGA (@LPGA) March 27, 2023

Bei dem mit 1,75 Millionen US-Dollar dotierten Event sind zahlreiche Topstars dabei. Sieben Spielerinnen aus den Top Ten der Welt haben gemeldet. Darunter Lydia Ko, Nelly Korda, Jin Young Ko und Atthaya Thitikul, die aktuell die ersten vier Plätze im Rolex Ranking belegen. Große Namen, die das Turnier verpassen, sind Minjee Lee, Lexi Thompson und Brooke Henderson. Vor allem Lee und Henderson hätte man in Los Angeles erwartet, konnten sie dieses Event doch beide schon einmal gewinnen. Danielle Kang ist, nachdem sie in der vergangenen Woche wegen einer allergischen Reaktion aufgeben musste, wieder einsatzbereit.

Das deutsche Quartett, das bei der LPGA Drive on Championship vor wenigen Tagen den Cut verpasste, bleibt in dieser Woche unverändert. Esther Henseleit, Isi Gabsa, Aline Krauter und Polly Mack wollen in Los Angeles ihre ersten Punkte für die Saisonwertung sammeln.

LIV Golf League

Das dritte Turnier der Saison findet in Orlando statt. Genauer gesagt im Orange County National. Hier auf dem Crooked Cat Course trug die PGA Tour vor 16 Jahren ein Qualifikationsturnier aus, an dem unter anderem Dustin Johnson und Brendan Steele teilnahmen. Warum dieser Ausflug in die Vergangenheit? Beide Spieler kehren in dieser Woche nach Orange County zurück und spielen um ein Gesamtpreisgeld von 25 Millionen US-Dollar. Johnson sicherte sich bei dem Event damals die Tourkarte. Inzwischen ist er mehrmaliger Major-Sieger und tritt in der kommenden Woche als Ex-Masters-Champion in Augusta an. Der US-Amerikaner ist einer von 18 Spielern im 48 Mann starken Feld, der beim Masters dabei sein wird. Das 54-Löcher-Event in Orlando ist der letzte Härtetest vor dem ersten Major des Jahres.

Wirklich rund lief es bei Johnson in diesem Jahr aber noch nicht. Bei beiden LIV-Starts verpasste er die Top Ten. Als amtierender Champion der Gesamtwertung keine gute Ausbeute. Besser lief es da bislang bei Steele, der beide Events unter den Top Ten beenden konnte. Der dreimalige PGA-Tour-Sieger ist aber nicht beim Masters spielberechtigt. Anders sieht dies bei den LIV-Spielern Brooks Koepka, Cameron Smith, Phil Mickelson, Sergio Garcia oder Louis Oosthuizen aus. Sie alle sammeln in dieser Woche wichtige Wettkampfpraxis, bevor es zum großen Highlight nach Augusta geht. Martin Kaymer verpasst auch das dritte LIV-Event der Saison verletzungsbedingt.

Augusta National Women’s Amateur

Zum bereits vierten Mal steht in der Woche vor dem Masters ein großes Amateurhighlight im Augusta National Golf Club an. Beim Augusta National Women’s Amateur spielen 72 Amateurinnen um die Chance, eine kompetitive Finalrunde auf dem legendären Platz bestreiten zu dürfen. Die ersten 36 Löcher des Zählspiel-Events finden noch im Champions Retreat Golf Club statt, bevor am Freitag alle Teilnehmerinnen eine Proberunde in Augusta spielen dürfen. Die Finalrunde geht dann am 1. April über die Bühne, für die sich die Top 30 nach den ersten beiden Runden qualifizieren.

Mit Helen Briem ist auch eine deutsche Spielerin dabei. Die 17-Jährige vom Stuttgarter GC Solitude ist aktuell die Nummer 21 der Amateuren-Weltrangliste und nahm unter anderem beim Junior Solheim Cup 2021 teil.

Die Deutschen im Einsatz:

• PGA Tour, Valero Texas Open: Matti Schmid
• Korn Ferry Tour, Astara Chile Classic: Jeremy Paul
• LPGA Tour, DIO Implant LA Open: Esther Henseleit, Isi Gabsa, Polly Mack und Aline Krauter
• Epson Tour, Casino del Sol Golf Classic: Sophie Hausmann, Alexandra Försterling und Leonie Harm
• Challenge Tour, The Challenge: Velten Meyer, Jannik de Bruyn, Philipp Katich, Michael Hirmer und Marc Hammer