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Tour-Vorschau

Ehrenmann Rahm

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit der Mexico Open auf der PGA Tour und dem ersten LPGA-Event nach dem ersten Major des Jahres.

26. April 2023

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Ein ehrenhafter Mann, auf dessen Wort man sich verlassen kann – kurz: Ehrenmann. Als ein solcher kann Jon Rahm bezeichnet werden, der zum wiederholten Male an einem Turnier teilnimmt, das er gut und gerne hätte auslassen können. Dieses Mal profitiert die Mexico Open vom ehrenhaften Spanier, der in Mexiko einen Titel zu verteidigen hat. Die Vorschau:

PGA Tour

Jon Rahm (Photo by Hector Vivas/Getty Images)

Tony Finau, Alex Noren und Andrew Putnam. Dies wären die Aushängeschilder bei der Mexico Open gewesen, wenn der Titelverteidiger nicht zugesagt hätte. Und der Titelverteidiger ist niemand geringeres als der Weltranglistenerste sowie amtierende Masters-Champion, Jon Rahm. Der Spanier macht aus einem schwach besetzten PGA-Tour-Event ein Turnier, das es allein aufgrund seiner Anwesenheit lohnt zu verfolgen. Denn Rahm könnte als erster Spieler seit Justin Thomas 2017 fünf Titel in einer Saison holen - und wir haben nicht mal Mai. Nicht mal Tiger Woods gewann jemals so früh im Jahr fünf Turniere. Der 28-jährige Baske könnte sich also mit einem Sieg in Mexiko in die Geschichtsbücher eintragen.

Doch Rahm ist nicht nur auf Rekordjagd. Dem zweimaligen Major-Sieger liegt die Mexico Open am Herzen. Schon bei der vergangenen Ausgabe sagte er: "Ich bin diese Woche gekommen, weil ich es tun wollte. Ich habe ausführlich über die Bedeutung von Seve Ballesteros und seinen Einfluss auf das Golfspiel gesprochen und darüber, wie ich wegen ihm spiele. Heutzutage haben wir eine viel größere Reichweite, die PGA Tour ist zu einer größeren Tour geworden, und mit den sozialen Medien sind wir weltweite Stars, größer als sie es in der Vergangenheit waren. Ich habe das Gefühl, dass ich auch in Mexiko etwas bewirken kann, und Mexiko hat ein gutes Turnier verdient."

Dass Rahm als Ehrenmann im Golf bezeichnet werden kann, zeigte sich auch schon vor zwei Wochen, als er nur wenige Tage nach seinem Masters-Erfolg beim RBC Heritage abschlug und seine Entscheidung wie folgt begründete: "Im Gespräch mit meiner Frau Kelley habe ich mich nicht nur in die Lage der Zuschauer versetzt, sondern auch in die der Kinder. Wenn ich eines der Kinder wäre, würde ich den aktuellen Masters-Sieger spielen sehen wollen."

In dieser Woche wollen nicht nur die Kinder Rahm im Vidanta Vallarta spielen sehen, sondern alle mexikanischen Golffans. Immerhin spielen die beiden besten mexikanischen Golfer, Abraham Ancer und Carlos Ortiz, inzwischen auf der LIV Tour und sind damit nicht bei ihrem Heimevent spielberechtigt.

Die Unterstützung der Fans ist Rahm gewiss. Entsprechend groß ist aber natürlich auch der Druck. Dass der aktuell beste Golfer der Welt mit solchen Situationen umgehen kann, zeigte er unter anderem im vergangenen Jahr, als er schon damals bei der Mexico Open als haushoher Favorit ins Turnier ging und seinen einzigen PGA-Tour-Titel des Jahres holte. Wer diese Woche einen Euro darauf setzt, dass Rahm die Top Fünf bei der Mexico Open erreicht, erhält im Gewinnfall gerade mal das 1,57-fache. Doch egal, wie der Masters-Sieger am Ende abschneidet, allein mit seiner erneuten Teilnahme hat er nun auch die letzten mexikanischen Golferherzen erobert.

Gespielt wird bei der Mexico Open um insgesamt 7,7 Millionen US-Dollar. Damit bewegt man sich in einer Liga mit Turnieren wie der 3M Open oder der Wyndham Championship. Die einzigen beiden Top-50-Spieler, abgesehen von Rahm, sind Finau und Noren. Finau wurde im vergangenen Jahr geteilter Zweiter in Mexiko, nachdem er mit einer 63 am Finaltag die beste Runde der Woche gespielt hatte. Weitere bekannte Namen im Feld sind der US-Amerikaner Gary Woodland sowie Francesco Molinari aus Italien. Mexikos größte Hoffnung heißt Alvaro Ortiz, jüngerer Bruder von LIV-Spieler Carlos. Mit Stephan Jäger und Matti Schmid treten auch zwei Deutsche an. Jäger beendete die Mexico Open 2022 auf dem geteilten 15. Rang.

LPGA Tour

Nasa Hataoka (Photo by Michael Owens/Getty Images)

Turnier Nummer eins nach Major Nummer eins steht auf dem Programm. Eine Pause nach der Chevron Championship gönnen sich aber nur die wenigsten. Acht Spielerinnen aus den Top Ten der Welt sind bei der LA Championship dabei. Die Gründe liegen auf der Hand. Erstens ist das neue Event mit drei Millionen US-Dollar dotiert und liegt damit weit über dem Durchschnitt eines regulären LPGA-Events. Und zweitens wird in dieser Woche auf einem altbekannten Platz gespielt, nämlich im Wilshire Country Club in Los Angeles. Hier fand zwischen 2018 und 2022 die LA Open statt, die nun in die Palos Verdes Estates gezogen ist. Wirklich neu fühlt sich die LA Championship trotz ihrer Premiere demnach nicht an. Im vergangenen Jahr gewann die Japanerin Nasa Hataoka im Wilshire CC. In den Jahren zuvor hießen die Siegerinnen Brooke Henderson, Minjee Lee und Moriya Jutanugarn. Alle vier sind in dieser Woche am Start.

Lydia Ko und Lexi Thompson sind die einzigen beiden Top-Ten-Spielerinnen, die das Turnier in LA auslassen. Die Weltranglistenerste Nelly Korda ist dafür genauso dabei wie die Gewinnerin der Chevron Championship, Lilia Vu. Mit Isi Gabsa, Esther Henseleit, Polly Mack und Aline Krauter hoffen vier Deutsche auf wertvolle Punkte.

DP World Tour

Yannik Paul (Photo by Chung Sung-Jun/Getty Images)

Die DP World Tour bleibt die zweite Woche in Folge in Asien und feiert eine Rückkehr. Nach zehn Jahren Pause ist man endlich wieder in Südkorea zu Gast. Zuletzt fand hier die Ballentine’s Championship 2013 statt, die damals zusammen mit der Korea PGA sowie der Asian Tour ausgetragen wurde. Für die dieswöchige Korea Championship arbeitet man nur noch mit der Korea PGA zusammen, nachdem die Asian Tour mit der verfeindeten LIV Tour gemeinsame Sache macht. Austragungsort ist der Jack Nicklaus Golf Club, der unter anderem 2015 den Presidents Cup beheimatete.

Viele Topstars verschlägt es nicht zum Zwei-Millionen-Event nach Incheon. Der Schotte Robert MacIntyre und Rasmus Hojgaard aus Dänemark zählen zu den größten Namen. Umso größer ist die Chance auf den nächsten deutschen Erfolg auf der DP World Tour. Fünf Deutsche sind im Feld. Davon konnten zwei - Marcel Siem und Yannik Paul - bereits in Liga eins gewinnen. Alexander Knappe, Marcel Schneider und Freddy Schott stehen noch vor ihrem großen Durchbruch.

PGA Tour Champions

Bernhard Langer (Photo by Logan Riely/Getty Images)

Bernhard Langers Jagd nach dem 46. Titel auf der PGA Tour Champions geht weiter. In dieser Woche steht das Insperity Invitational im Norden Houstons an. Erst in der vergangenen Woche war hier die LPGA Tour für ihr erstes Major des Jahres zugegen. Nun sind es also die besten Senioren der Welt. Austragungsort ist The Woodlands CC in der gleichnamigen Stadt The Woodlands. Langer hat gute Erinnerungen an diesen Ort. Dreimal konnte er hier bereits gewinnen. Zudem gewann er das Insperity Invitational einmal, als man noch im Augusta Pines Golf Club spielte.

Der Hall of Famer könnte das Event, das in diesem Jahr 2,7 Millionen US-Dollar ausschüttet, also zum fünften Mal gewinnen. Eine verrückte Zahl, bedenkt man, dass kein anderer Spieler mehr als einen Sieg beim Insperity Invitational holte.

Ein Spieler, der dies gerne ändern würde, heißt Steven Alker. Der Neuseeländer geht in dieser Woche als Titelverteidiger an den Start. Ein weiterer Ex-Champion im Feld ist John Daly, der in der vergangenen Woche bei der Zurich Classic auf der PGA Tour abschlug und im Team mit David Duval, ebenfalls in Houston dabei, Letzter wurde. Ein besonderes Side-Event steht am Samstag an. Hier schlagen im Rahmen eines Neun-Löcher-Turniers namens "Folds of Honor Greats of Golf" Legenden wie Jack Nicklaus oder Gary Player ab. Alex Cejka hofft, auf sein starkes Ergebnis aus der Vorwoche (Rang drei) aufbauen zu können.

Die Deutschen im Einsatz:

  • PGA Tour, Mexico Open: Stephan Jäger und Matti Schmid
  • Korn Ferry Tour, Hometown Lenders Championship: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller
  • LPGA Tour, JM Eagle LA Championship: Esther Henseleit, Aline Krauter, Isi Gabsa und Polly Mack
  • PGA Tour Champions, Insperity Invitational: Alex Cejka und Bernhard Langer
  • DP World Tour, Korea Championship: Alexander Knappe, Marcel Siem, Marcel Schneider, Yannik Paul und Freddy Schott
  • LIV Golf League, Sentosa: Martin Kaymer
  • Epson Tour, Copper Rock Championship: Sophie Hausmann und Leonie Harm
  • Challenge Tour, Abu Dhabi Challenge: Velten Meyer, Marc Hammer, Maximilian Schmitt, Michael Hirmer und Dominic Foos

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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