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Tour-Rückblick

Reids Anfängerfehler und 'überholtes' Birdie-Fest

Mel Reid kassiert beim Major einen unnötigen Strafschlag und Rory McIlroy ist kein Fan vom Birdie-Fest in New England. Der Tour-Rückblick.

26. Juni 2023

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Erfahrung schützt vor Leichtsinn nicht. Einmal nicht kompLETt bei der Sache und schon handelt man sich einen unnötigen Strafschlag ein. Besonders bitter, wenn dies bei einem Major passiert - wie bei Mel Reid. Bedingungen wie beim Major wünschte sich Rory McIlroy zurück, der keine Lust mehr auf Birdie-Feste hat. Der Tour-Rückblick:

LPGA Tour

Rose Zhang (Photo by EPA-EFE/ERIK S. LESSER)

Bei den Ladies der LPGA Tour stand das zweite Major des Jahres auf dem Programm und beinahe hätte Überfliegerin Rose Zhang für die nächste Sensation gesorgt. Schon als sie ihr erstes Turnier als Profi gewonnen hatte, sorgte sie für Schlagzeilen. Das Mega-Talent von der Stanford-University spielte wenige Wochen später ihr erstes Major als Profi und mischte erneut oben mit. Im Finale der Women’s PGA Championship im Baltusrol GC in New Jersey lag die 20-Jährige zwischenzeitlich nur einen Schlag hinter der Spitze. Zwar klappte es nicht ganz mit dem zweiten Titel bei ihrem zweiten Profi-Event, mit dem geteilten achten Rang bewies Zhang aber erneut: Von dieser US-Amerikanerin werden wir in Zukunft noch viel sehen und hören.

Den Titel bei der 69. Ausgabe der Women’s PGA Championship sicherte sich ein anderer Youngster: Ruoning Yin, ebenfalls 20, spielte eine fehlerfreie Finalrunde und notierte auf der 18 das entscheidende Birdie, um mit einem Schlag Vorsprung auf die Japanerin Yuka Saso zu gewinnen. Für die junge Chinesin, die ihre zweite Saison auf der LPGA Tour spielt, war dies der zweite Saisonsieg, der sie auf den zweiten Rang in der Gesamtwertung hievte. Belohnt wurde der Triumph zudem mit 1,5 Millionen US-Dollar Preisgeld.

Mit deutlich mehr Erfahrung als Zhang und Yin ist die Engländerin Mel Reid ausgestattet. Und doch unterlief der 35-jährigen LPGA-Tour-Siegerin in Runde drei ein absoluter Anfängerfehler. An Reids fünftem Loch in Baltusrol landete ihr Annäherungsschlag auf der Rückseite des Grüns, etwa vier Zentimeter von der Puttfläche entfernt. Unerlaubterweise markierte Reid ihren Ball, hob ihn auf, säuberte ihn und ersetzte ihn. Als die erfahrene Ryder-Cup-Spielerin ihren möglichen Fehler erkannte, rief sie einen Regeloffiziellen, der bestätigte, dass ihr Ball nicht auf dem Grün lag. Regel 9.4b kam zur Anwendung: "Wenn der Spieler seinen ruhenden Ball aufnimmt oder absichtlich berührt oder verursacht, dass dieser sich bewegt, zieht er sich einen Strafschlag zu." Reid unterschrieb an dem gebrauchten Tag eine 77 (+6) und schoss sich aus dem Titelkampf.

Die Deutsche Esther Henseleit zeigte eine solide Major-Leistung und beendete die Women’s PGA Championship auf dem geteilten 30. Rang.

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PGA Tour

Keegan Bradley (Photo by Patrick Smith/Getty Images)

Nur wenige Tage nach dem anspruchsvollen Test bei der US Open im Los Angeles Country Club, erwartete die besten Spieler der Welt ein wahres Birdie-Fest. Der TPC River Highlands in Connecticut ließ im Zuge der Travelers Championship schon in der Vergangenheit besonders niedrige Ergebnisse zu. Bestes Beispiel die 58 von Jim Furyk 2016, der auf dem Par-70-Kurs die niedrigste Runde in der PGA-Tour-Geschichte spielte. Ganz so tief ging es in der vergangenen Woche zwar nicht, aber mehrmals waren Spieler nah dran an einer Runde in den Fünfzigern. Sowohl Denny McCarthy (Runde eins) als auch Rickie Fowler (Runde drei) benötigten nur 60 Schläge auf dem Pete-Dye-Layout.

Da kam es auch wenig überraschend, dass Keegan Bradley mit seinem Siegerergebnis von 23 unter Par einen neuen Turnierrekord aufstellte. Der US-Amerikaner freute sich nach Runden von 62, 63, 64 und 68 Schlägen über seinen zweiten Titel in dieser Saison und den 3,6 Millionen US-Dollar schweren Preisscheck. Als gebürtiger Neuengländer konnte der 37-Jährige auf die lautstarke Unterstützung in seiner Heimatregion New England zählen. "Das ist für all die Kinder, die in Neuengland aufgewachsen sind und die Winter ertragen und anderen Leuten beim Golfspielen zusehen mussten", sagte Bradley, der in Vermont geboren wurde und auch in Massachusetts lebte.

Trotz des nächsten Top-Ten-Ergebnisses in seiner Bilanz und seines ersten Hole-in-Ones auf der PGA Tour (Runde eins) zeigte sich Rory McIlroy (T8) nicht wirklich begeistert von dem Layout in Cromwell, Connecticut. Nach seiner 64er-Finalrunde sagte der Nordire: "Ich mag es nicht besonders, wenn ein Turnier so abläuft. Leider hat die Technik diesen Platz überholt, oder?" Laut McIlroy stellen solche Plätze "einfach nicht mehr die Herausforderung dar, die sie früher waren". Da bevorzugt die ehemalige Nummer eins lieber einen Platz wie bei der US Open, wo er Zweiter wurde. Hier hätte man große Ziele, "aber wenn man sie verfehlt, wird man bestraft". Auf Birdie-Feste hat McIlroy also offensichtlich keine Lust mehr.

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DP World Tour

Max Kieffer (Photo by BMW Group)

Es war eine Mischung aus Enttäuschung und Stolz, die Max Kieffer nach seiner Finalrunde bei der BMW International Open verspürte. Erneut fehlten nur zwei Schläge. Erneut war er so nah dran an einem Heimsieg. Bei der Porsche European Open noch geteilter Zweiter, kam Kieffer im Golfclub München Eichenried als geteilter Dritter ins Ziel. "Zu Hause ist der Druck ein bisschen größer, man will wirklich gut abschneiden", sagte der Düsseldorfer, der am Finaltag seinen 33. Geburtstag feierte. "Wenn ich also beide Wochen gewinnen kann, kann ich damit ziemlich zufrieden sein." Anders als noch in Hamburg vor wenigen Wochen konnte sich Kieffer dieses Mal komplett auf sein kurzes Spiel verlassen. "Es wäre schön gewesen, wenn alles in einer Woche zusammengekommen wäre."

Den Titel kostete Kieffer dieses Mal sein langes Spiel - oder besser gesagt die 16. Spielbahn. Am Freitag notierte er auf dem kurzen Par 4 ein Triple-Bogey. Im Finale haute das Geburtstagskind seinen Abschlag ins Wasser und ging mit Bogey vom Grün. "Ein schlechter Schwung an der 16 hat mich wahrscheinlich das Turnier gekostet." Doch mit etwas Abstand dürfte der Stolz überwiegen. Dass Kieffer am Sonntag überhaupt nochmal vor heimischer Kulisse um den Titel spielen würde, war vor der Runde nicht abzusehen. "Es war ein verrückter Tag", sagte er nach einer 68 (-4) am Sonntag. "Ich dachte zu Beginn der Runde nicht, dass ich eine Chance hätte, um ehrlich zu sein, aber dann hatte ich einen heißen Start, ich hatte ein Eagle auf der Elf und dann dachte ich, ich könnte eine Chance haben."

Das spannende Titelrennen entschied letztlich der Südafrikaner Thriston Lawrence für sich. Mit einem Schlag Vorsprung auf den Niederländer Joost Luiten freute er sich über seinen vierten Titelgewinn auf der DP World Tour.

Den kompletten Bericht zur BMW International Open lesen Sie hier >>>

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Ladies European Tour

Alexandra Försterling (Credit: Mark Runnacles/LET)

Bestes Saisonergebnis für die deutsche Newcomerin Alexandra Försterling: Bei der Czech Ladies Open überzeugte die 23-jährige Berlinerin mit Runden von 70, 71 und nochmal 70 Schlägen im Royal Beroun Golf Club bei Prag und beendete das mit 300.000 Euro dotierte LET-Event auf dem geteilten elften Rang (-5). Für ihr erstes Top-15-Ergebnis ihrer Rookie-Saison erhielt sie 60 Punkte für die Gesamtwertung, in der sie nun auf dem 49. Platz geführt wird. Zudem gingen knapp 6.000 Euro Preisgeld auf Försterlings Konto.

Der 45.000 Euro schwere Siegerscheck ging an die Inderin Diksha Dagar, die souverän mit einem Gesamtergebnis von -13 ihren zweiten Titel auf der Ladies European Tour feierte. Nach Runden von 69, 65 und nochmal 69 Schlägen hatte die 22-Jährige, die ihren ersten Profi-Titel vor vier Jahren geholt hatte, vier Zähler Vorsprung auf die Thailänderin Trichat Cheenglab.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, Travelers Championship: Stephan Jäger T64
  • Ladies European Tour, Czech Ladies Open: Alexandra Försterling T11, Leonie Harm & Helen Tamy Kreuzer T32, Karolin Lampert 61. und Patricia Isabel Schmidt, Carolin Kauffmann Sophie Witt CUT
  • Challenge Tour, Open de Bretagne: Maximilian Rottluff T61 und Linus Lang Allen John CUT
  • LPGA Tour, KPMG Women’s PGA Championship: Esther Henseleit T30 und Aline Krauter CUT
  • Korn Ferry Tour, Compliance Solutions Championship: Jeremy Paul T49
  • PGA Tour Champions, Dick’s Sporting Goods Open: Bernhard Langer T18
  • PGA Tour Canada, Elk Ridge Saskatchewan Open: Alexander Herrmann CUT
  • Epson Tour, Island Resort Championship: Sophie Hausmann 65.
  • DP World Tour, BMW International Open: Maximilian Kieffer T3, Marcel Schneider T14, Matti Schmid & Maximilian Schmitt T18, Thomas Rosenmüller T26, Hurly Long T38, Velten Meyer T47, Jonas Baumgartner T52, Marc Hammer T59, Jannik de Bruyn & Philipp Mejow T62, Michael Hirmer T67, Marcel Siem T73 und Alex Cejka, Nick Bachem, Anton Albers, Freddy Schott, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Sebastian Heisele, Tim Wiedemeyer Alexander Knappe CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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