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Tour-Rückblick

Caddie sorgt für Blitz-DQ bei Major

Das Erlebnis "Major in Pebble Beach" endet für eine junge Thailänderin bereits nach fünf Löchern. Schuld ist ein Fehlverhalten ihres Caddies. Der Tour-Rückblick.

10. Juli 2023

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Es hatte noch gar nicht so richtig begonnen, da war es schon wieder vorbei: Eine 20-jährige Debütantin wird nach nur fünf gespielten Löchern bei der 78. Ausgabe der US Women’s Open vom Turnier ausgeschlossen, weil ihr Caddie ein unerlaubtes Hilfsmittel nutzt. Es war die tragischste Geschichte einer besonderen Major-Woche. Der Tour-Rückblick:

LPGA Tour

Natthakritta Vongtaveelap (Photo by Harry How/Getty Images)

Es war eine historische Major-Woche auf der LPGA Tour. Erstmals fand die US Women’s Open auf dem legendären Pebble Beach Golf Links in Kalifornien statt. Mit insgesamt elf Millionen US-Dollar Preisgeld war es zudem das höchstdotierte Damen-Event aller Zeiten. Hinzukamen die emotionalen Abschiede der ehemaligen US-Women’s-Open-Siegerinnen Michelle Wie West und Annika Sörenstam, die beide zum letzten Mal das größte Turnier im Damengolf mitspielten. Für beide war nach zwei Runden Schluss. Zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr im Wettbewerb: ein 20-jähriger Rookie. Natthakritta Vongtaveelap wurde nach nur fünf gespielten Löchern am Donnerstag aus dem Turnier ausgeschlossen.

Die junge Thailänderin nahm zum ersten Mal an der US Women’s Open teil und lag zum Zeitpunkt ihrer Disqualifikation bei even Par. Zum Verhängnis wurde ihr das regelwidrige Verhalten ihres Caddies, Jinsup Kim. Der hatte nämlich gegen die lokale Regel verstoßen, nach der bei der US Women’s Open keine Entfernungsmesser genutzt werden dürfen. Das Duo Vongtaveelap/Kim war sich dieser Regelung offensichtlich nicht bewusst und so wurde die Debütantin nach wiederholtem Verwenden des Entfernungsmessers aus dem Turnier ausgeschlossen. Bei einem einmaligen Verstoß wäre sie noch mit zwei Strafschlägen davongekommen.

Entfernungsmesser sind bei regulären LPGA-Events zugelassen und auch bei den ersten beiden Majors durften sie verwendet werden. Nur bei der US Women’s Open sowie der AIG Women’s Open muss das technische Hilfsmittel in der Tasche bleiben. Ein Fauxpas der noch jungen Thailänderin und ihrem Caddie, der getrost als Rookie-Fehler bezeichnet werden kann. Bleibt Vongtaveelap nur zu wünschen, dass sie dieses bittere Ausscheiden bei einem der absoluten Saisonhighlights zügig abhakt.

Den historisch hohen Siegerinpreisscheck - nur beim Saisonfinale in Florida gewinnt die Siegerin genauso viel - strich Allisen Corpuz ein. Die US-Amerikanerin beendete die US Women’s Open bei einem Gesamtergebnis von neun unter Par und gewann damit als erste Spielerin ihres Landes seit 2016 (Brittany Lang) die heimische Open. Die 25-Jährige aus Honolulu hatte am Ende drei Schläge Vorsprung auf die Engländerin Charley Hull und Jiyai Shin aus Südkorea. Als einzige Spielerin im Feld blieb Corpuz an allen vier Tagen in Pebble Beach unter Par. Den zwei Millionen US-Dollar schweren Scheck hatte sie sich also redlich verdient.

Für Corpuz war es der erste LPGA-Sieg überhaupt und einen besseren Ort und Zeitpunkt hätte sie sich nicht wünschen können. "Diese Woche hat sich wie ein wahr gewordener Traum angefühlt", sagte die Siegerin nach einer 69er-Finalrunde. "Es war wirklich großartig, diese Woche in Pebble Beach zu sein." Einer ihrer ersten Gratulanten war niemand geringeres als Ex-Präsident Barack Obama, der auf dieselbe Schule wie Corpuz ging und die Major-Siegerin zu einer Runde Golf in Kapolei einlud.

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Challenge Tour

Marc Hammer (Photo by Valerio Pennicino/Getty Images)

Die beste deutsche Platzierung in der vergangenen Woche wurde bei der Italian Challenge Open erzielt. Marc Hammer schnupperte im Golf Nazionale lange Zeit an seinem zweiten Titel auf der Challenge Tour und kam nach Runden von 66, 68, 69 und nochmal 68 Schlägen als Dritter bei -17 ins Ziel. Für seine beste Saisonplatzierung erhielt der amtierende Sieger der Euram Bank Open einen Preisscheck in Höhe von knapp 25.000 Euro und im Saisonranking ging es vor auf den 36. Rang. Hammer erzielte nun zwei Top-Ten-Ergebnisse auf der Challenge Tour in Folge. Seine Form vor der Titelverteidigung in Österreich und dem im Anschluss anstehenden Heimspiel im Wittelsbacher Golfclub stimmt also.

Einen emotionalen Heimsieg feierte Matteo Manassero in Viterbo. Der Italiener - bis heute jüngster DP-World-Tour-Sieger aller Zeiten - glänzte auf heimischem Terrain mit Runden von 66, 65, 69 und 67 Schlägen, um mit einem Gesamtergebnis von 21 unter Par seinen zweiten Titel in dieser Saison perfekt zu machen. "Dies war eine so wichtige Woche für mich", so Manassero über sein Heimturnier. "Es fällt mir schwer, das in Worte zu fassen. Viele Menschen sind mir gefolgt, und ich freue mich, dass ich ihnen in dieser Woche so viel Freude bereiten konnte. Diese Woche werde ich definitiv nie vergessen." In der Gesamtwertung rückte der 30-Jährige auf den zweiten Rang vor.

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DP World Tour

Rasmus Höjgaard (Photo by Octavio Passos/Getty Images)

Einen weiteren besonderen Heimerfolg feierte Rasmus Höjgaard bei der Made in Himmerland. In einem Marathon-Stechen gegen den Spanier Nacho Elvira durfte der 22-jährige Däne am sechsten Extra-Loch einen historischen Triumph bejubeln. Als erster Spieler seines Landes konnte er ein DP-World-Tour-Event auf heimischem Boden gewinnen. "Ich bin im Moment sprachlos", sagte Højgaard anschließend. "Um ehrlich zu sein, hätte ich nicht gedacht, dass ich in einem Play-off landen würde - es ist einfach unglaublich. Ein Heimturnier zu gewinnen, das ist fantastisch." Sechs Schläge betrug Höjgaards Rückstand vor der Finalrunde. Eine starke 64 (-6) langte, um bei einem Gesamtergebnis von -13 die Führung zu teilen.

Vier Schläge dahinter teilten sich Marcel Siem und Freddy Schott den zehnten Rang. Die beiden Deutschen, die abseits des Platzes sehr viel Zeit miteinander verbringen, gingen schlaggleich ins Wochenende (T6), konnten ihre Position dort aber nicht mehr verbessern. Für Schott war es dennoch eine besondere Woche im Made in HimmerLand. Zum ersten Mal in seiner DP-World-Tour-Karriere erreichte er die Top Ten. Für Siem war es bereits das vierte Top-Ten-Ergebnis in dieser Saison, in der er nun Rang 14 im Race to Dubai belegt. Schott verbesserte sich auf den 149. Platz.

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PGA Tour

Sepp Straka (Photo by Stacy Revere/Getty Images)

Es deutete alles daraufhin, dass Sepp Straka der 13. Spieler in der PGA-Tour-Geschichte werden würde, dem eine Runde in den Fünfzigern gelingt. Nach 14 gespielten Löchern seiner Finalrunde bei der John Deere Classic lag der Österreicher bereits elf unter Par für den Tag. Nur noch ein Birdie benötigte er für die 59. Sogar die niedrigste jemals gespielte PGA-Tour-Runde, eine 58 von Jim Furyk, war in greifbarer Nähe. Doch Straka konnte auf den letzten vier Bahnen des TPC Deere Run keine Schläge mehr gutmachen. Im Gegenteil: Nach einem Wasserschlag an der 18 kassierte der gebürtige Wiener ein Doppel-Bogey für eine 62 (-9) zum Abschluss.

Strakas beste Runde seiner PGA-Tour-Karriere reichte aus, um mit einem Gesamtergebnis von 21 unter Par seinen zweiten Tour-Titel zu feiern. "Das Ziel war immer noch, den gleichen Spielplan beizubehalten und zu versuchen, ein Golfturnier zu beenden und zu gewinnen", antwortete der 30-Jährige auf die Frage, ob er seine Taktik aufgrund der potenziellen 59 änderte. "So viel Spaß die 59 auch machen würde, ich denke, das Golfturnier zu gewinnen, macht immer mehr Spaß." Für Straka ging es dank des Erfolgs auf den 18. Rang im FedExCup. Ein Platz im europäischen Ryder-Cup-Team ist ihm als 27. der Weltrangliste auch kaum mehr zu nehmen.

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Eine weitere starke Woche erwischte der Münchner Stephan Jäger, der die John Deere Classic auf dem geteilten 13. Platz abschloss. Dank der sechsten Top-20-Platzierung der Saison rückte er auf den 59. Platz im FedExCup vor. Damit befindet sich Jäger aktuell auf Playoff-Kurs (Top 70).

Die Ergebnisse der Deutschen:

  • PGA Tour, John Deere Classic: Stephan Jäger T13 und Matti Schmid CUT
  • Legends Tour, Swiss Senior Open: Thomas Gögele T6
  • Challenge Tour, Italian Challenge Open: Marc Hammer 3., Jannik de Bruyn T34, Michael Hirmer T53 und Anton Albers, Philipp Katich, Maximilian Rottluff & Felix Katzy CUT
  • LET Access Series, Capio Ogon Trophy: Sarina Schmidt T42, Verena Gimmy T49, Luisa Gudert T53 und Leonie Wulfers & Lara Ok CUT
  • LPGA Tour, US Women’s Open: Aline Krauter CUT
  • LIV Golf, London: Martin Kaymer 45.
  • DP World Tour, Made in Himmerland: Marcel Siem & Freddy Schott T10, Nick Bachem T35, Nicolai von Dellingshausen T45, Yannik Paul T49, Marcel Schneider T58 und Hurly Long, Maximilian Schmitt, Velten Meyer & Alexander Knappe CUT

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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