ANZEIGE
Tour-Rückblick

Wettgerüchte und Final-Drama: Mickelsons wilde Woche

Erst rückt Phil Mickelson aufgrund von Wettvorwürfen in den Fokus, dann spielt er um den Titel mit und verspielt diesen an nur einem Loch. Eine Achterbahn-Woche für den Superstar. Der Tour-Rückblick:

14. August 2023

Artikel teilen:

Wurde einer der größten Wettskandale öffentlich oder handelte es sich lediglich um eine Marketing-Maßnahme? Phil Mickelson jedenfalls musste in der vergangenen Woche einiges einstecken, schien die Vorwürfe aber in sportliche Höchstleistung umsetzen zu können. Bis zu einem Loch am Finaltag. Der Tour-Rückblick: /

LIV Golf

Phil Mickelson (Photo by EPA-EFE/ETIENNE LAURENT)

In der vergangenen Woche rückte der Auszug aus einem neuen Buch, in dem es um Geheimnisse aus einem Leben voller Risiken geht, in den Fokus der Golfwelt. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Phil Mickelson und seine jahrzehntelange Leidenschaft für das Wettspiel. Im Buch "Gambler: Secrets from a Life of Risk" vom renommierten Sportzocker Billy Walters werden einige pikante Details über das Ausmaß der Spielsucht des mehrmaligen Major-Siegers öffentlich. So habe Mickelson, laut Walters, einem jahrelangen Geschäftspartner des Golfstars, in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als eine Milliarde US-Dollar verwettet. Der Verlust belaufe sich dabei auf etwa 100 Millionen.

Am meisten Aufsehen erregte das Gerücht, dass Mickelson Walters darum gebeten haben soll, eine 400.000 US-Dollar schwere Wette auf den Ryder Cup 2012 zu platzieren. Im Buch heißt es weiter, dass der inzwischen 53-Jährige, der als Spieler selbst an dem Ryder Cup in Medinah teilnahm, die schwindelerregend hohe Summe auf das Team USA setzen wollte. Walters jedoch habe ihm davon abgeraten, um Mickelsons Karriere nicht zu gefährden. Der wiederum dementierte die Gerüchte umgehend und sagte, er habe niemals auf den Ryder Cup gewettet und hätte stets die Integrität des Golfsports bewahrt.

Im Vorfeld des LIV-Events war es also denkbar unruhig geworden um die Person Phil Mickelson. Trotz dieser Unruhen spielte "Lefty" das bislang beste Turnier seiner LIV-Karriere. Bei dem Event im Trump National Golf Club in Bedminster, New Jersey, ging Mickelson erstmals in der Finalgruppe auf die letzte Runde. Dort musste er seine Titelchancen aber relativ schnell begraben. Auf der Sieben versenkte er zwei Abschläge im Wasser und ging mit einem Quintuple-Bogey von dem Par 3.

Ein Loch, das Mickelsons Auf und Ab in der vergangenen Woche die Schleife drumband. Am Ende sprang trotzdem noch sein erstes Top-Ten-Ergebnis auf der LIV Tour heraus. Neben dieser positiven sportlichen Meldung bleiben aber eben auch die von Walters gestreuten Wettgerüchte, die "Phil the Thrill" in keinem guten Licht dastehen lassen. Die gut einmonatige Turnierpause kommt Mickelson da vermutlich gerade recht.

Den Titel in Bedminster sicherte sich in aller Ruhe Cameron Smith. Für den Australier war es der zweite Sieg innerhalb drei Events, nachdem er im vergangenen Monat bereits in London gewonnen hatte. Smith triumphierte mit einem Gesamtergebnis von zwölf unter Par und einem komfortablen Vorsprung von sieben Schlägen auf den Inder Anirban Lahiri - neuer LIV-Rekord. Dank seines zweiten Saisonsieges übernahm der Open-Champion aus 2022 die Führung in der Einzelwertung und so geht Smith nun als Top-Favorit auf den Gesamtsieg in die letzten beiden regulären Events.

Zum Leaderboard >>>

Major

Lilia Vu (Photo by David Cannon/Getty Images)

Es war das letzte Major des Jahres und es endete mit derselben Siegerin wie das erste Major des Jahres. Lilia Vu, Gewinnerin der Chevron Championship im April, jubelte bei der Women’s Open erneut und feierte ihren zweiten Major-Sieg innerhalb vier Monate. Die 25-jährige Kalifornierin ging schlaggleich mit der Engländerin Charley Hull auf die Finalrunde und hatte nach einer 67 (-5) sechs Schläge Vorsprung auf die Lokalmatadorin. Im englischen Walton Heath waren die Sympathien der Fans klar verteilt, doch Vu ließ sich im Finale keinerlei Nervosität anmerken und spazierte regelrecht zu ihrem dritten Saisonsieg.

"Ich glaube, ich habe mich wirklich an mein 'Ein Schlag nach dem anderen' gehalten", so die Siegerin, die mit 1,35 Millionen US-Dollar nach Hause ging. "Es fühlt sich unwirklich an, einen solchen Sonntag zu haben und einen Sieg zu erringen, wenn man bedenkt, dass ich in den letzten Monaten mit meinem Spiel zu kämpfen hatte." In der Tat befand sich Vu zuletzt in einer kleinen Formkrise und reiste keineswegs alsTop-Favoritin nach Walton Heath. Seit ihrem ersten Major-Triumph verpasste sie vier von sieben Cuts. Pünktlich zum Highlight in England präsentierte sie sich aber wieder in Major-Form und darf sich von nun an "beste Spielerin der Welt" nennen. Denn der Sieg war gleichbedeutend mit dem Sprung an die Spitze der Weltrangliste.

Hull dagegen musste sich mit ihrem zweiten zweiten Platz bei einem Major in diesem Jahr zufriedengeben. Schon bei der US Women’s Open war nur eine Spielerin besser als das einstige Wunderkind aus Northamptonshire. Die immer noch erst 27-Jährige konnte am Finaltag nicht mit dem Tempo ihrer Mitspielerin mithalten und blieb einen Schlag über Par. Dritte wurde die Südkoreanerin Jiyai Shin.

Eine richtig gute Major-Woche erwischte auch die Deutsche Olivia Cowan. Dank Runden von 72, 72, 71 und 70 Schlägen feierte sie ihr bestes Ergebnis bei einem Major jemals. Mit einem Gesamtergebnis von -3 wurde sie geteilte Neunte. Ihre Belohnung war ein Preisgeld in Höhe von 190.387 US-Dollar. In der LET Order of Merit rückte die 27-jährige Cowan auf den 14. Rang vor.

Zum Leaderboard >>>

PGA Tour

Stephan Jäger (Photo by Gregory Shamus/Getty Images)

Endstation FedEx St. Jude Championship. Das erste Playoff-Event der Saison war auch Stephan Jägers letztes. Der Münchner hatte sich als 61. des FedExCups für das Turnier in Memphis qualifiziert, konnte bei extrem heißen Bedingungen im TPC Southwind aber nicht mehr genügend Punkte sammeln, um eine Runde weiterzukommen. Nach drei 69er-Runden und einer 65 an Tag zwei kam der 34-Jährige als geteilter 20. ins Ziel und sammelte mit 233.000 US-Dollar seinen größten Preisscheck der Saison. Im FedExCup ging es vor auf den 56. Rang. Nur die Top 50 jedoch qualifizierten sich für die BMW Championship. Dennoch kann Jäger, der seit Mitte April kein Cut mehr verpasste, auf seine mit Abstand beste Saison auf der PGA Tour zurückblicken.

Apropos beste Saison: Die ist es schon jetzt auch für Lucas Glover. Der US-Amerikaner konnte nach der Wyndham Championship sein zweites Event in Folge gewinnen und ist plötzlich Vierter im FedExCup. Vor zwei Wochen lag er noch außerhalb der Playoff-Ränge auf Platz 112. Allein bei den vergangenen beiden Turnieren verdiente der 43-Jährige aus South Carolina knapp fünf Millionen US-Dollar Preisgeld.

Bei der FedEx St. Jude Championship setzte er sich mit einem Par am ersten Extra-Loch im Stechen gegen Landsmann Patrick Cantlay durch. Eine beeindruckende Entwicklung eines Mannes, der jahrelang unter Yips litt und wie er selbst sagt "keine Kontrolle" über seine Fähigkeiten hatte. Aktuell hat Glover sein Spiel so gut unter Kontrolle wie noch nie in seiner 22-jährigen Profikarriere.

Zum Leaderboard >>>

PGA Tour Champions

Stephen Ames (Photo by Steve Dykes/Getty Images)

Saisonsieg Nummer vier für den Kanadier Stephen Ames auf der PGA Tour Champions. Der 59-Jährige aus Vancouver marschierte in dominanter Art und Weise in Richtung Titel bei der Boeing Classic bei Seattle. Im Club at Snoqualmie Ridge feuerte Ames eine 63 (-9) am Finaltag, um mit sieben Schlägen Vorsprung auf den Spanier Miguel Angel Jiménez zu gewinnen. Der Drittplatzierte, Steven Alker, Mitspieler von Ames, war beeindruckt von der Vorstellung seines Kontrahenten: "Er hat nicht einen Schlag verloren. Er hat die Putts gemacht, die er brauchte. Das war ziemlich beeindruckend." Ames rückte dank des Erfolgs auf Rang drei im Charles Schwab Cup vor.

Weiterhin auf Rang zwei im Gesamtranking: Bernhard Langer, der auch in Seattle zu überzeugen wusste. Nach Runden von 69, 70 und nochmals 69 Schlägen beendete er die Boeing Classic auf dem geteilten fünften Platz. Führender im Charles Schwab Cup ist weiterhin Steve Stricker, der in dieser Saison bereits fünf Turniere gewinnen konnte.

Zum Leaderboard >>>

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • PGA Tour, FedEx St. Jude Championship: Stephan Jäger T20
  • LIV Golf, Bedminster: Martin Kaymer 47.
  • Korn Ferry Tour, Pinnacle Bank Championship: Jeremy Paul T20 und Thomas Rosenmüller T57
  • Challenge Tour, Farmfoods Scottish Challenge supported by the R&A:  Marc Hammer T9, Dominic Foos T27, Velten Meyer T51 und Maximilian Schmitt, Allen John, Nicklas Staub & Michael Hirmer CUT
  • Major, Women’s Open: Olivia Cowan T9 und Esther Henseleit, Chiara Horder, Chiara Noja & Patricia Isabel Schmidt CUT
  • Epson Tour, Four Winds Invitational: Sophie Hausmann CUT
  • PGA Tour Champions, Boeing Classic: Bernhard Langer T5 und Alex Cejka T18

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den JW-Player zu laden!

Wir verwenden den JW-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform
Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

Wir benötigen Ihre Zustimmung, um den ParOne-Player zu laden!

Wir verwenden den ParOne-Player, um Inhalte einzubetten. Dieser Service kann Daten zu Ihren Aktivitäten sammeln. Bitte lesen Sie die Details durch und stimmen Sie der Nutzung des Service zu, um diese Inhalte anzuzeigen.

Dieser Inhalt darf aufgrund von Trackern, die Besuchern nicht offengelegt werden, nicht geladen werden. Der Besitzer der Website muss diese mit seinem CMP einrichten, um diesen Inhalt zur Liste der verwendeten Technologien hinzuzufügen.

powered by Usercentrics Consent Management Platform


Ähnliche Artikel

ANZEIGE