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Tour-Rückblick

Champion Försterling und verzweifelter Garcia

Die Berlinerin Alexandra Försterling gewinnt in der Schweiz ihren ersten Titel auf der Ladies European Tour und Sergio Garcia versucht alles, um beim Ryder Cup dabei zu sein. Der Tour-Rückblick:

18. September 2023

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Wir feiern den nächsten deutschen Titelgewinn auf einer großen internationalen Tour. Im schweizerischen Golfpark Holzhäusern triumphiert die junge Berlinerin Alexandra Försterling in ihrer ersten Saison auf der Ladies European Tour und ist damit die zweite deutsche Rookie-Siegerin in diesem Jahr. Der Tour-Rückblick:

Ladies European Tour

Alexandra Försterling mit ihrer Mutter (Credit: Tristan Jones / LET)

Titel Nummer zwei für einen deutschen Rookie auf der Ladies European Tour. Nach Patricia Isabel Schmidt, die im Mai die Belgian Ladies Open gewonnen hatte, durfte mit Alexandra Försterling der nächste Tour-Neuling feiern. Bei der Swiss Ladies Open behielt die 23-jährige Berlinerin ihre Nerven im Griff und marschierte dank drei 66er-Runden im Golfpark Holzhäusern bei Zürich letztlich souverän zum Titel. "Ich kann es nicht ganz glauben", sagte Försterling, die ihre Finalrunde standesgemäß mit einem Birdie aus sechs Metern beendete, um mit zwei Schlägen Vorsprung zu gewinnen. "Irgendwie fühlt es sich so seltsam an. Natürlich arbeitet man immer darauf hin, aber wenn es dann passiert, kann man es nicht so recht glauben."

Ausgerechnet bei der Swiss Ladies Open vor einem Jahr hatte Försterling ihr Profi-Debüt gefeiert. Nun, nur zwölf Monate später, ist sie bereits eine LET-Siegerin. Auf dem Weg dorthin versuchte sie, nicht zu sehr auf das Leaderboard zu schauen und sich komplett auf sich zu fokussieren. "Ich wusste nicht einmal, was los war", so die Siegerin, die ihre Mama an der Tasche hatte. "Wahrscheinlich werde ich meine Mutter zu einem wirklich schönen Abendessen ausführen. Ich verdanke ihr alles und sie ist die größte Unterstützung, die ich habe. Es war großartig, sie bei mir zu haben."

Für den Sieg erhielt Försterling - neben dem einzigartigen Kuh-Pokal - einen Preisscheck in Höhe von 45.000 Euro. Außerdem ging es für die Spielerin vom Golf und Land Club Berlin-Wannsee auf den 14. Rang in der Saisonwertung.

Neben Försterling spielte mit Sophie Witt eine zweite Deutsche um den Titel mit. Die 20-Jährige - seit 2022 auf der Tour - lag nach einem Birdie auf der 17 in geteilter Führung, kassierte am Schlussloch aber ein Bogey und musste sich mit dem geteilten dritten Rang zufriedengeben. Für Witt war es das beste Einzelergebnis der Saison, mit dem sie sich auf den 31. Rang im Race to Costa del Sol verbesserte.

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Ryder Cup

Sergio Garcia (Photo by Stacy Revere/Getty Images)

Nein, Sie haben nichts verpasst. Der Ryder Cup steht erst noch an (29. September bis 1. Oktober). Aber dennoch ging es schon am vergangenen Wochenende thematisch um den prestigeträchtigen Kontinentalvergleich in Rom. Denn wie nun bekanntwurde, soll sich Sergio Garcia mit allen Mitteln bemüht haben, doch noch irgendwie Teil des Teams zu werden. Der LIV-Spieler, der seine DP-World-Tour-Mitgliedschaft in Folge einer ausgestellten Strafe gekündigt hatte, soll den Verantwortlichen einen Deal angeboten haben. Garcia sei bereit gewesen, die Strafzahlungen in Höhe von 700.000 britische Pfund zu zahlen und bei so vielen Events der DP World Tour mitzuspielen wie irgendwie möglich.

"Es wurde jedoch erklärt, dass er trotz der laufenden Friedensgespräche erst im nächsten Jahr beitreten kann, da er seine Mitgliedschaft gekündigt hat", ließ der Tour-Insider verlauten. "Das war alles ein bisschen seltsam, denn das war von Anfang an klar. Sergio ist der einzige der LIV-Spieler, der die ursprüngliche Geldstrafe von 100.000 Pfund noch nicht bezahlt hat. Lee Westwood hat gezahlt, Ian Poulter hat gezahlt... aber Sergio hat immer noch nicht gezahlt."

Erst kürzlich sprach sich Jon Rahm ausdrücklich dafür aus, seinen Landsmann und den Ryder-Cup-Rekordspieler mitzunehmen. "Ich denke, es wäre wirklich dumm, wenn man sich nicht auf die Erfahrung von Sergio García im Ryder Cup verlassen würde", sagte der amtierende Masters-Sieger im Vorfeld der BMW PGA Championship.

Rahms Plädoyer und Garcias Last-Minute-Verzweiflungsangebot werden aber nichts an der Zusammenstellung des europäischen Teams ändern. In Rom kommt man gänzlich ohne LIV-Spieler aus. Bei den US-Amerikanern dagegen ist mit Brooks Koepka ein LIV-Mitglied im Team.

PGA Tour Champions

Steve Stricker (Photo by David Berding/Getty Images)

15. Start. Sechster Sieg. Steve Strickers Dominanz in dieser Saison setzte sich auch beim Sanford International in South Dakota fort. Der 56-Jährige sicherte sich den Titel im Minnehaha Country Club, wo er zuvor schon zwei Mal gewonnen hatte, dank einer 66 (-4) im Finale. Sein größter Konkurrent war der Südkoreaner K.J. Choi, dem am Ende ein Schlag auf den US-Amerikaner fehlte. "Es war ein Kampf", sagte Stricker, der seine Runde mit einem Bogey beendete. "An diesen Sonntagen ist der Versuch, ein Golfturnier zu gewinnen, immer ein Kampf, nicht nur mit den eigenen Emotionen, sondern auch mit dem Spiel, mit allem, was dazugehört, einfach mit dem Versuch, es zu schaffen. Aber es ist so lohnend, wenn man es schafft."

Für den Sieg erhielt Stricker 300.000 US-Dollar und baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung aus. Sein erster Verfolger bleibt Bernhard Langer, der das Sanford International auf dem vierten Rang beendete. Der Rekordsieger unterspielte am Finaltag sein Alter und kam mit einer 64 (-6) ins Clubhaus. Der 66-Jährige kam mit vier Schlägen Rückstand auf Stricker ins Ziel. Alex Cejka wurde geteilter Fünfter und verbesserte sich damit auf Rang acht im Charles Schwab Cup.

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DP World Tour

Ryan Fox (Photo by Andrew Redington/Getty Images)

Zwei Wochen bevor es in Rom um den Pokal geht, befindet sich das europäische Ryder-Cup-Team in absoluter Topform. Bei der BMW PGA Championship im Wentworth Club erreichten sieben der zwölf Mitglieder die Top Ten. Der Titel jedoch ging an einen Neuseeländer, der bereits im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam gemacht hatte. Ryan Fox beendete das Race to Dubai 2022 nämlich auf Rang zwei und spielt in dieser Saison wieder oben mit. Dank seines Siegs in Surrey beim Flaggschiff-Event der DP World Tour rückte der 36-Jährige auf den dritten Rang in der Gesamtwertung vor. Dabei feierte er seine erste Top-Ten-Platzierung in diesem Jahr erst eine Woche vor der BMW PGA Championship in Irland, wo er geteilter Dritter wurde.

"Wir haben als Familie ein ziemlich hartes Jahr hinter uns", sagte Fox kurz nach seinem entscheidenden Birdie auf der 18. "Wir haben meinen Schwiegervater im Juni nach einem sehr, sehr kurzen Kampf mit Krebs verloren, und das hat die Familie ziemlich erschüttert. Es war ein hartes Hin und Her. Hierher zu kommen und letzte Woche eine gute Woche in Irland zu haben und jetzt das, ich glaube, ich hätte mir nichts Besseres wünschen können."

Mental schien Fox an diesem Sonntag komplett auf der Höhe. Trotz eines Triple-Bogeys auf der Drei blieb der Neuseeländer ruhig und notierte im weiteren Verlauf seiner Finalrunde acht Birdies. Dank einer 67 (-5) hielt Fox unter anderem die Ryder-Cup-Spieler Tyrrell Hatton (T2), Jon Rahm (4.) und Viktor Hovland (5.) hinter sich. Für den Titel erhielt der sympathische Familienvater und Sohn einer neuseeländischen Rugby-Legende knapp 1,5 Millionen Euro Preisgeld.

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Legends Tour

Sieger bei der WINSTONgolf Senior Open 2023: Scott Hend (photo by Stefan von Stengel)

Der Finaltag der WINSTONgolf Senior Open 2023 hatte es mal wieder in sich, mehrfach wechselte die Führung und am Ende wurde es richtig knapp. Scott Hend konnte sich durch ein großartiges Finish mit sechs Birdies auf den letzten sieben Löchern nach ganz oben auf dem Leaderboard schieben. Der sympathische Australier gewann somit gleich bei seinem ersten Start auf der Legends Tour und freute sich über den Siegerscheck in Höhe von 67.500 €. Nur knapp entging er einem Stechen mit Phillip Archer, dessen Birdie-Putt an der 18. Bahn auslippte und er sich erneut mit dem zweiten Platz zufriedengeben musste. Diesen teilt er sich mit Peter Baker, der ebenfalls mit -9 das Turnier beendete.

Das Highlight-Video zum Finaltag finden Sie hier >>>

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • Ladies European Tour, Swiss Ladies Open: Alexandra Försterling 1., Sophie Witt T3, Laura Fünfstück T11, Leonie Harm T30, Patricia Isabel Schmidt T37 und Helen Tamy Kreuzer CUT
  • PGA Tour, Fortinet Championship: Stephan Jäger T45 und Matti Schmid CUT
  • Challenge Tour, Open de Portugal: Marc Hammer T27 und Felix Katzy, Maximilian Schmitt, Maximilian Rottluff, Velten Meyer & Dominic Foos CUT
  • DP World Tour, BMW PGA Championship: Yannik Paul T45, Marcel Schneider T67, Hurly Long T69 und Marcel Siem, Marcel Schneider, Nick Bachem, Alexander Knappe, Freddy Schott & Maximilian Kieffer CUT
  • PGA Tour Champions, Sanford International: Bernhard Langer 4. und Alex Cejka T5
  • LET Access Series, Hauts de France: Luisa Gudert T10, Carolin Kauffmann T17, Verena Gimmy 31. und Lara Ok & Sarina Schmidt CUT
  • Korn Ferry Tour, Simmons Bank Open: Jeremy Paul T44 und Thomas Rosenmüller CUT
  • Legends Tour, Winstongolf Senior Open: Thomas Gögele T18, Elisabeth Esterl 56. und Sven Strüver 58.

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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