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Tour-Vorschau

Deutsches Duo kämpft um PGA-Tourkarte

Vorschau auf das Tour-Geschehen mit dem Qatar Masters auf der DP World Tour und dem letzten Event der Aramco Team Series auf der Ladies European Tour.

25. Oktober 2023

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Der amerikanische Traum lebt - auch für zwei deutsche Tourstars. Sollte Marcel Siem und Yannik Paul ein erfolgreicher Saisonendspurt gelingen, könnten sie 2024 auf der großen PGA Tour abschlagen. In Katar soll der nächste Schritt gemacht werden. Die Tour-Vorschau:

DP World Tour

Yannik Paul (Photo by Getty Images)

Es ist ein Novum auf der DP World Tour. Erstmals werden am Saisonende zehn Tourkarten für die PGA Tour vergeben. Ein Desaster für die DP World Tour, geben sie doch ihre besten Spieler an den strategischen Partner aus den USA ab, sagen die einen. Eine riesige Chance für die Spieler selbst, können sie sich doch den Traum von der PGA Tour erfüllen, sagen die anderen. Doch diese Neuerung ist Teil des Deals, den Chef Keith Pelley mit der PGA Tour abschloss. Im Gegenzug darf sich die DP World Tour über entsprechende finanzielle Absicherung verlassen. Über die Nachhaltigkeit dieser Vereinbarung lässt sich trefflich streiten. Für diese Saison steht jedenfalls fest: Die besten Spieler der DP World Tour haben ein großes Ziel vor Augen. Nämlich die beste Golfliga der Welt.

Mit Marcel Siem und Yannik Paul mischen gleich zwei Deutsche oben mit. Nach unter anderem einem Sieg sowie einem zweiten Rang rangiert Siem drei Turniere vor Schluss auf Platz 16 im Race to Dubai. Damit hätte er aktuell die letzte der zehn PGA-Tourkarten in der Tasche. Nur wenige Punkte dahinter folgt Paul auf Rang 17. Er ist aktuell der erste Spieler, der leer ausgeht. Entsprechend entscheidend werden die letzten Wochen für das deutsche Duo. Eine Spielberechtigung für die PGA Tour kann die Karriere in gänzlich neue Sphären lenken. Hier wird das meiste Geld verdient. Hier werden die meisten Weltranglistenpunkte vergeben. Gleichzeitig ist die Konkurrenz deutlich stärker.

Für Siem würde, bei aller Wehmut, die DP World Tour zu verlassen, ein Traum in Erfüllung gehen. In seiner 23-jährigen Profikarriere spielte der inzwischen 43-Jährige noch nie regelmäßig in den USA. Nach der zuletzt schwierigen Zeit - sowohl sportlich als auch privat - würde die Erfüllung dieses langgehegten Traums einem Märchen gleichen. In Pauls Fall wäre es vielmehr die logische Konsequenz einer unglaublichen Entwicklung in den vergangenen zwei Jahren. Bei dem 29-Jährigen ging es seit seinem Aufstieg auf die DP World Tour stetig in eine Richtung. Der Sprung auf die PGA Tour würde auch seinem Lebensplan entsprechen, der darauf fußt, mittelfristig mit seiner Freundin in den USA zu leben.

Doch noch müssen beide um ihre Karte kämpfen. Weitere wichtige Punkte liegen in dieser Woche in Katar auf dem Tisch. Das Qatar Masters ist das letzte reguläre Event der Saison, bevor sowohl bei der Nedbank Golf Challenge in Südafrika als auch bei der DP World Tour Championship in Dubai nur noch limitierte Teilnehmerfelder zugelassen sind. Siem und Paul werden natürlich alle verbleibenden Gelegenheiten mitnehmen, um ihre Platzierung im Race to Dubai im besten Fall zu verbessern. Zumal bei den letzten beiden Saisonevents nochmal mehr Punkte vergeben werden als bei regulären Turnieren. Es geht also in die entscheidende Phase der Saison, die in diesem Jahr nochmals an Bedeutung gewinnt. Immerhin kann die Karriereplanung bei entsprechendem Abschneiden in eine komplett neue Richtung gelenkt werden.

Weitere Deutsche im Feld sind Freddy Schott, Maximilian Kieffer, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Marcel Schneider und Nock Bachem. Für Schott, von Dellingshausen und Knappe geht es um die Spielberechtigung für die kommende Saison. Die Top 116 nach dem Qatar Masters, das wie gewohnt im Doha GC stattfindet, sind auch 2024 sicher auf der DP World Tour. Schott belegt aktuell Rang 144, von Dellingshausen Rang 168 und Knappe wäre als 114. derzeit knapp dabei. Kieffer (63.) und Schneider (90.) wollen wiederum in die Top 60 vordringen, um sich für die Nedbank Challenge zu qualifizieren, während Bachem als 53. die Top 50 und die damit verbundene Qualifikation für das Saisonfinale im Blick hat.

Es geht also für alle neun deutschen Teilnehmer bei dem mit 3,75 Millionen US-Dollar dotierten Event um mehr als nur die Platzierung auf dem Leaderboard. Die internationale Konkurrenz dabei ist überschaubar. Aus den Top 50 der Weltrangliste ist niemand am Start. Robert MacIntyre ist als einziger Ryder-Cup-Spieler dabei. Titelverteidiger ist dessen schottischer Landsmann Ewen Ferguson.

Ladies European Tour

Chiara Noja (Credit: Mark Runnacles / LET)

Nicht nur die DP World Tour zieht es in dieser Woche auf die Arabische Halbinsel. Auch die Ladies machen im Nahen Osten Halt. Es steht das letzte Event der Aramco Team Series auf dem Programm. Erstmals findet die Teamserie im Riyadh Golf Club statt, nachdem man in den vergangenen Jahren noch in Jeddah zu Gast war. Dort konnte vor zwölf Monaten die damals 16-jährige Deutsche Chiara Noja sensationell gewinnen. Im Playoff gegen Solheim-Cup-Star Charley Hull triumphierte das Supertalent und machte sich damit einen Namen in der Golfwelt. Nach zuletzt verletzungsgeplagten Wochen hofft Noja an die guten Erinnerungen an das Turnier anknüpfen zu können.

Wie auf der DP World Tour neigt sich auch bei den Damen die Saison ihrem Ende entgegen. Die Aramco Team Series ist das drittletzte Event des Jahres und in dieser Woche entscheidet sich, wer für die letzten beiden Turniere in Spanien spielberechtigt sein wird. Die Top 64 des Race to Costa del Sol qualifizieren sich für die Mallorca Ladies Open sowie die Andalucia Costa del Sol Open de Espana. Die Top 70 erhalten die volle Tourkarte für 2024. Aktuell auf Rang 70: Die Stuttgarterin Leonie Harm vom Golf Club St. Leon-Rot. Bei der vergangenen Aramco Team Series in Hong Kong beendete sie die Einzelwertung auf dem geteilten achten Rang. Eine ähnliche Platzierung würde ihr nicht nur die Spielberechtigung, sondern auch den Startplatz bei den beiden Final-Events garantieren.

Die weiteren deutsche Spielerinnen heißten Polly Mack, Patricia Isabel Schmidt, Sophie Witt, Laura Fünfstück und Alexandra Försterling. Insgesamt geht es in dieser Woche um eine Million US-Dollar, die auf die beiden Wertungen (Team und Einzel) aufgeteilt werden. Topstars sind jede Menge am Start: Das europäische Solheim-Cup-Team wird durch Carlota Ciganda, Hull, Georgia Hall und Caroline Hedwall repräsentiert, während die Nummer eins der Welt, Lilia Vu, die US-amerikanische Flagge hochhält. Zudem ist die Australierin Minjee Lee im Feld, die erst vor wenigen Tagen die BMW Ladies Championship in Südkorea gewann.

LPGA Tour

Celine Boutier (Credit: Tristan Jones / LET)

Eigentlich hätte es in dieser Woche nach Taiwan gehen sollen. Doch dieses Event wurde aus nicht näher genannt Gründen abgesagt. Dafür eingesprungen ist die Maybank Championship. Das neue Turnier markiert eine Rückkehr für die LPGA Tour. Erstmals nach 2017 ist man wieder in Malaysia zu Gast. Und das Ersatzprogramm kann sich mehr als sehen lassen. 78 Spielerinnen kämpfen um ein Gesamtpreisgeld von drei Millionen US-Dollar und mit Celine Boutier ist die Führende des Race to CME Globe am Start. Die Französin hat gute Chancen die Saisonwertung zu gewinnen, zumal Vu, ihre ärgste Konkurrentin in dieser Woche definitiv keine Punkte sammelt, da sie in Saudi-Arabien abschlägt.

Insgesamt sind sechs Spielerinnen aus den Top Ten der Weltrangliste im Feld. Darunter auch Lydia Ko, die schon einmal beinahe in Malaysia gewinnen konnte. 2015, auch damals fand das Turnier im Kuala Lumpur Golf and Country Club statt, wurde die Neuseeländerin Zweite. Große LPGA-Namen konnten auf diesem Platz bereits gewinnen: Inbee Park (2012), Lexi Thompson (2013) und Shanshan Feng (2014 & 2016). Ehemalige Champions sind jedoch nicht dabei. Aus Deutschland sind die beiden Spielerinnen im Feld, die auch schon die vergangenen beiden Events in Asien mitspielten: Esther Henseleit und Olivia Cowan.

Folgende Deutsche im Einsatz:

  • LPGA Tour, Maybank Championship: Esther Henseleit und Olivia Cowan
  • DP World Tour, Commercial Bank Qatar Masters: Marcel Siem, Yannik Paul, Nick Bachem, Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Alexander Knappe, Freddy Schott und Maximilian Kieffer
  • Ladies European Tour, Aramco Team Series – Riyadh: Polly Mack, Patricia Isabel Schmidt, Leonie Harm, Sophie Witt, Chiara Noja, Laura Fünfstück und Alexandra Försterling
  • LET, Hero Women’s India Open: Leonie Harm, Polly Mack, Aline Krauter und Helen Tamy Kreuzer
  • LET Access Series, Santander Golf Tour – Zaragoza: Verena Gimmy, Sarina Schmidt, Luisa Gudert, Lara Ok und Carolin Kauffmann
  • Legends Tour, Senior Italian Open: Thomas Gögele

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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