Woods-Wiederkehr und LIV-Deal

Das Tour-Geschehen der vergangenen Tage wurde von einigen explosiven Nachrichten beherrscht: Die heiß ersehnte Rückkehr von Tiger Woods stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie ein millionenschwerer und einem bekannten Trainer nach "völlig verrückter" Abwerbe-Deal der LIV Golf Tour an einen europäischen Superstar. Die Offenbarung einer kuriosen Verletzung eines Top-Spielers und eine hoffnungsvolle Nachricht vom europäischen Ryder-Cup-Teamkapitän Luke Donald kamen hinzu. Die Tour-Vorschau mit Blick auf das Geschehen auf der PGA Tour, DP World Tour sowie der Q-School der LPGA Tour mit deutscher Beteiligung.

PGA Tour

Bei der Hero World Challenge fiebern die Zuschauer bereits auf die heiß ersehnte Rückkehr von Tiger Woods zu. Der 15malige Major-Champion wird beim inoffiziellen Turnier der PGA Tour in Albany auf den Bahamas nach einer verletzungsbedingten Zwangspause von über einem halben Jahr erstmals wieder bei einem Turnier abschlagen. Und zwar bei jener Veranstaltung mit 20 Spielern, bei der Woods selbst der Gastgeber ist.

"Ich freue mich darauf, an Wettkämpfen teilzunehmen und zu spielen, und ich bin genauso gespannt wie ihr alle, was passiert. Denn ich habe schon eine Weile nicht mehr gespielt", sagte der US-Amerikaner gegenüber ESPN. Seit dem Rückzug vom Masters ist es das erste Turnier auf der Tour, dass die zuletzt am rechten Knöchel und Fuß verletzte Golfikone absolviert.

Die Verletzung mit dem Toaster

Im karibischen Inselstaat wird auch Will Zalatoris nach sieben Monaten Pause wieder auf den Platz zurückkehren. Der 27-jährige Kalifornier hatte sich zuletzt einer komplizierteren Rücken-Operation unterzogen, die den Top-Spieler der Vorsaison ausgerechnet während des Masters zum Pausieren gezwungen hatte. "Der schlimmste Albtraum eines Golfers ist es, auf der Driving Range in Augusta 30 Minuten vor dem Abschlag den Rücken zu spüren", beschrieb Zalatoris seinen persönlichen Schreckensmoment auf der Pressekonferenz.

Jordan Spieth ist der Dritte Star im Bunde, der zuletzt an einer Verletzung laborierte. Bezüglich seiner jüngsten Handgelenksprobleme lüftete der ehemalige Weltranglistenerste ein Geheimnis. Nur eine Woche nach dem Ryder Cup habe er sich die Schädigung eines Nerves zugezogen, als er seinem Sohn das Frühstück zubereitete. "Ich habe nach einem Toaster gegriffen, um meinem Sohn Frühstück zu machen", erklärte Spieth das Malheur mit dem heißen Elektrogerät.

DP World Tour

Abseits des Tour-Geschehens rund um die beiden DP World-Turniere der ISPS Handa Australian Open sowie der Investec South African Open sickerte eine gute Nachricht für Fans des europäischen Ryder Cup-Teams durch. Teamkapitän Luke Donald soll Team Europa auch 2025 beim Kontinentalwettkampf in New York in gleicher Funktion erneut anführen. Nach dem Schotten Bernard Gallacher (1991, 1993, 1995) ist der Engländer somit der nächste Teamkapitän, der eine europäische Mannschaft ein weiteres Mal anführt. "Ich fühle mich geehrt, Team Europa erneut beim Ryder Cup anzuführen", so Donald. 2018 und 2021 war der Brite jeweils Vize-Kapitän gewesen, bevor er beim europäischen Triumph in Rom die Hauptverantwortung übernahm.

Für Aufsehen etwas anderer Art sorgten zuletzt die Berichte über eine angeblich millionenschwere Offerte von LIV Golf. Hierbei sollen beim spanischen Superstar Jon Rahm gezielte und aggressive Abwerbeversuche auf die saudi-arabische Tour stattgefunden haben. Hank Haney, ehemaliger Trainer von Tiger Woods, sprach gegenüber dem Mirror von einem Angebot über knapp 550 Millionen Euro an Antrittsgebühr, die dem zweimaligen Major-Champion aus dem Baskenland vorliegen soll. "Wenn dieser Deal auf dem Tisch liegt und Jon Rahm ihn nicht annimmt, ist er völlig verrückt", schreibt Hankey auf seinem Social-Media-Account auf X (vormals Twitter).

Winning is hard. Lifting the trophy is even harder @ThristonL ?? #InvestecSAOpen | #TourArchive pic.twitter.com/3JloPm1WHB

— DP World Tour (@DPWorldTour) November 29, 2023

Der längste Platz der Tour

Eher weniger verrückte Tage erhoffen sich wohl die Veranstalter der beiden Turniere auf der DP World Tour. Während das Feld bei der Australian Open mit vielen Australiern und nur zwei deutschen Teilnehmern (Philipp Katich und Marc Hammer) besetzt ist, finden sich beim Event in Johannesburg gleich fünf deutsche Golfer im Starterfeld. Freddy Schott, Nick Bachem, Matti Schmid, Alexander Knappe und Marcel Schneider werden auf dem südafrikanischen Platz des Blair Atholl Golf & Equestrian Estate versuchen, dem Titelverteidiger Thriston Lawrence das Leben schwer zu machen.

Dabei muss das deutsche Quintett sich voll auf die außergewöhnlichen Gegebenheiten des Kurses konzentrieren. Blair Atholl ist mit 7527 Metern der längste Platz in der Geschichte der DP World Tour und baute seinen eigenen Rekord aus dem Vorjahr mit einem Plus an Länge von rund 65 Metern noch einmal weiter aus.

LPGA Tour Q-School

Bei den Damen stürzen sich in den kommenden Tagen 104 Spielerinnen bei der letzten Etappe der LPGA und Epson Tour Qualifying School 2023 in den Kampf um eine Tourkarte für die LPGA Tour. Sechs Runden werden hier auf dem Magnolia Grove Golf Course in Mobile im US-Bundesstaat Alabama absolviert. Diejenigen, die unter den besten 45 landen, erhalten die LPGA Tour-Mitgliedschaft für die Saison 2024.

Darunter befinden sich auch drei deutsche Starterinnen. Die Stuttgarterin Aline Krauter hat sich ebenfalls wie die Berlinerin Polly Mack über die Kategorie der besten "LPGA Tour Rookies 2023" qualifiziert. Als Achtplatzierte im LET Race to Costa Del Sol kämpft auch Alexandra Försterling um eine Karte für die Königsklasse im Damengolf.

Folgende Deutsche im Einsatz:

• DP World Tour, ISPS Handa Australian Open: Philipp Katich und Marc Hammer
• DP World Tour, Investec South African Championship: Freddy Schott, Nick Bachem, Matti Schmid, Alexander Knappe und Marcel Schneider
• LPGA Q-Series, Stage II: Alexandra Försterling, Aline Krauter und Polly Mack
• Asian Tour, Taiwan Glass Taifong Open: Ferdinand Müller
• PGA Tour Champions, PGA TOUR Champions Qualifying First Stage Soboba Springs: Bobby Kalinowski