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Tour-Rückblick

Woods überrascht, Morikawa bestraft

Tiger Woods zeigt sich bei seinem Comeback angenehm überrascht ob seines gesundheitlichen Zustands und Collin Morikawa wird nachträglich bestraft. Der Tour-Rückblick.

04. Dezember 2023

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Wir bewegen uns mit großen Schritten auf Weihnachten zu und das schönste Geschenk legte uns Golffans bereits Tiger Woods unter den Baum. Bei der Hero World Challenge kehrte die Legende zurück auf den Golfplatz und machte dabei einen ganz ordentlichen Eindruck. Ein weniger nettes Geschenk erhielt Collin Morikawa kurz vor der Finalrunde, als er über eine nachträgliche Strafe informiert wurde. Der Tour-Rückblick:

PGA Tour

Tiger Woods (Photo by Getty Images)

Es war das Golf-Comeback des Jahres: Tiger Woods spielte auf den Bahamas sein erstes Turnier seit dem Masters im April. Und nach vier Tagen im Albany GC kann man sagen: Tiger ist zurück! Die Ergebnisse bei der Hero World Challenge, einem von ihm gehosteten Einladungsevent, entsprachen zwar nicht dem, was wir von dem 15-maligen Major-Sieger gewohnt sind zu sehen, aber er war zufrieden damit, wie sein Körper reagiert hat.

"Ich bin immer noch in der Lage zu kämpfen, es geht nur darum, ob der Körper es schafft oder nicht", sagte der 48-Jährige. "Ich bin angenehm überrascht, wie gut ich mich jeden Tag erholt habe. Wie ich schon sagte, ist der Knöchel in Ordnung." Die größten Sorgen bereitete Woods nicht sein rechter Knöchel, sondern andere Teile des Körpers. Er habe auch immer noch Schmerzen in seinem Bein.

Trotz der Schmerzen zog der Hall of Famer ein positives Fazit: "Ich bin sehr zufrieden damit, wie die Woche verlaufen ist." Beim Masters im April hatte man sich noch deutlich größere Sorgen um Woods‘ Gesundheitsstand machen müssen. Stark humpelnd und mit schmerzverzerrtem Gesicht hatte er sich damals vom Turnier zurückgezogen. Wenige Tage nach seinem Ausscheiden unterzog er sich einer Knöchel-OP, um die Schmerzen zu lindern, die nach früheren Operationen aufgetreten waren.

Die Hero World Challenge auf den Bahamas war das erste Turnier, das der Publikumsliebling seit seinem Rückzug bestritt. "Wie ich schon am Dienstag zu euch gesagt habe, war ich neugierig, wie das aussehen würde", sagte Woods. "Ich habe das schon lange nicht mehr gemacht - mit meinem Knöchel, so wie er jetzt ist, und ich war jeden Tag froh, dass ich das überstanden habe und wieder anfangen konnte, Runden zu spielen. Es hat Spaß gemacht, das wieder zu spüren." Woods wurde in dem 20 Mann starken Feld 18. mit einem Gesamtergebnis von even Par. Seine beste Runde war eine 70 (-2) an Tag zwei.

Auch wenn nur der drittletzte Platz heraussprang und die große Woods-Magie auf dem Platz noch ausblieb. Es war zu sehen, dass noch immer sehr viel in seinem Körper steckt, ihm aber einfach die Spielpraxis fehlt. Woods‘ größte Stärke bei der Hero World Challenge war sein Spiel vom Tee. Hier belegte er Rang vier in der "Strokes gained"-Statistik. Mit durchschnittlich 278,8 Meter langen Drives zählte er in dem Weltklasse-Feld, das unter anderem aus sechs Top-Ten-Spielern bestand, zu den längeren 50 Prozent.

Die größte Schwachstelle wiederum waren die Annäherungen ins Grün. Hier belegte er Rang 20. Es ist also alles noch etwas rostig. Aber: Tiger ist zurück - und spielt schon am 14. Dezember in Orlando sein nächstes Turnier: Die PNC Championship mit seinem Sohn Charlie.

Der Titel bei der Hero World Challenge ging an die Nummer eins der Welt, Scottie Scheffler. Der US-Amerikaner wurde die vergangenen beiden Jahre zweimal Zweiter hinter dem Norweger Viktor Hovland und konnte nun endlich selbst auf den Bahamas gewinnen. Dank einer fehlerfreien Finalrunde von 68 Schlägen erreichte Scheffler das Gesamtergebnis von 20 unter Par und hatte damit drei Zähler Vorsprung auf den Österreicher Sepp Straka. Für den Sieg bei dem inoffiziellen Event, das aber Weltranglistenpunkte vergab, gab es eine Million US-Dollar Preisgeld. Straka strich ein Weihnachtsbonus in Höhe von 450.000 US-Dollar ein.

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Abseits von Woods und Scheffler stand ein weiterer US-Amerikaner am Sonntag im Mittelpunkt: Collin Morikawa. Denn der 26-jährige Kalifornier erhielt kurz vor Beginn der Finalrunde die Nachricht, das ihm nachträglich eine Zwei-Schläge-Strafe aufgebrummt wurde. Der Grund: Er, beziehungsweise sein Caddie, habe gegen die Musterplatzregel G-11 verstoßen, die den Spielern untersagt, andere Materialien zum Lesen des Grüns zu verwenden als das für den Wettbewerb zugelassene Yardage Book.

Laut PGA-Tour-Chefschiedsrichter Stephen Cox benutzte Morikawas Caddie Jonathan Jakovac eine Wasserwaage auf dem Übungsgrün, um die Neigung der Oberfläche zu berechnen. Diese Formel wurde dann in Morikawas Yardage Book eingetragen und während der dritten Runde auf dem vierten Grün verwendet. "Es geht um die Verwendung dieser handschriftlichen Notiz", sagte Cox. "Weil er sie zur Bewertung des Putts während seiner dritten Runde benutzt hat, wurde er mit zwei Schlägen bestraft. Glücklicherweise ist das das einzige Mal, dass der Spieler oder der Caddie auf diese Informationen zugegriffen hat ... und auf dieser Grundlage blieb der Verstoß bei zwei Schlägen."

Cox wurde am Samstagabend von Matt Fitzpatrick, Morikawas Spielpartner in der dritten Runde, über den möglichen Verstoß informiert. Der Chefschiedsrichter traf dann am Sonntagmorgen mit Jakovac zusammen, der bestätigte, dass die Verwendung der Formel nur am vierten Loch der dritten Runde stattfand. Morikawa wurde laut Cox "zehn bis 15 Minuten" vor seiner Abschlagszeit über den Verstoß informiert. Nach seiner vierten Runde - Morikawa wurde Siebter - trat er vor die Mikrofone, um über den Regelfall zu sprechen:

"Wir haben den Fehler gemacht. Nach unserem Verständnis war es in Ordnung, eine Wasserwaage auf dem Übungsgrün zu benutzen und zu sehen, wie die Putts brechen, und das aufzuschreiben. Offensichtlich ist das nicht der Fall. Stephen [Cox] sagte heute Morgen zu JJ [Caddie Jonathan Jakovac], dass das alles eine Grauzone sei. Warum gibt es Grauzonen? Es sollte doch keine Grauzonen in den Regeln geben, oder? Dafür sind Regeln doch da."

Cox fügte hinzu, dass Morikawa die Wasserwaage benutzen darf, um die Neigung des Übungsgrüns zu berechnen und sich die Formel einzuprägen. Es kam jedoch zu einem Verstoß, weil die Formel in sein Yardage Book geschrieben und anschließend verwendet wurde.

DP World Tour

Und irgendwo saß Greg Norman am Sonntag mit einem Glas Wein und schaute grinsend auf die Ergebnisse auf der DP World Tour. Denn mit Dean Burmester und Joaquin Niemann gewannen gleich zwei LIV-Spieler die beiden co-sanktionierten Turniere in Südafrika beziehungsweise Australien. Burmester holte sogar seinen zweiten Titel in Folge und freute sich nach seinem Triumph bei der Joburg Open auch über den Sieg bei seiner heimischen Open, der South African Open Championship. Der Südafrikaner triumphierte mit einem Gesamtergebnis von elf unter Par und drei Schlägen Vorsprung auf ein Trio bei -8.

"Das habe ich noch nie gemacht, das war etwas Besonderes", so Burmester über seinen zweiten Sieg in Folge. "Als Südafrikaner wollte ich dieses Turnier natürlich schon immer gewinnen. Bei diesem Turnier dabei zu sein und es zu gewinnen, mit einer Bank [als Titelsponsor, Anm. d. Red.], die mich gesponsert hat und die mich auf den Weg gebracht hat, als ich noch ein Kind war, ist etwas ganz Besonderes. SA-Open-Champion zu werden ist etwas, das ich nie vergessen werde. Es ist ein Turnier, das ich als Kind verfolgt habe, und ich habe viele Legenden gesehen." Für den 34-Jährigen war es der insgesamt vierte Titel auf der DP World Tour.

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Bei der Australian Open wurde der erste südamerikanische Sieger bei dem traditionsreichen Event gekürt. Niemann, 25-jähriger Chilene, erkämpfte sich seinen Platz im Stechen mit einer hervorragenden 66 (-5) im Finale. Im direkten Playoff-Duell bekam es der LIV-Spieler mit dem Japaner Rikuyo Hoshino, der bereits in der Vorwoche Zweiter geworden war. Und auch bei der zweiten Station in Australien sollte es knapp nicht reichen. Denn Niemann gelang am zweiten Extra-Loch ein Eagle, dem Hoshino nur ein Birdie entgegenzusetzen hatte, und damit sicherte sich der Südamerikaner seinen ersten DP-World-Tour-Titel.

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LPGA Tour

Alexandra Försterling

20 Karten werden in dieser Woche bei der LPGA Q-Series in Alabama vergeben. Zur Halbzeit des 108-Löcher-Events liegen zwei der drei Deutschen auf LPGA-Kurs. Alexandra Försterling und Aline Krauter teilen sich nach drei gespielten Runden den 14. Rang bei einem Gesamtergebnis von -8. Zwei Schläge dahinter folgt Polly Mack auf dem geteilten 32. Platz. Die Top 65 nach vier Runden qualifizieren sich für die beiden Finaltage. Eigentlich hätten bereits vier Runden gespielt worden sein. Am Samstag konnte jedoch aufgrund heftiger Regenfälle kein Golf im Robert Trent Jones Golf Trail at Magnolia Grove gespielt werden.

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Die Ergebnisse der Deutschen:

  • DP World Tour, ISPS Handa Australian Open: Philipp Katich T17 und Marc Hammer CUT
  • PGA Tour Champions, PGA TOUR Champions Qualifying First Stage Soboba Springs: Bobby Kalinowski T23
  • DP World Tour, Investec South African Championship: Matti Schmid & Nick Bachem T17, Freddy Schott T31, Marcel Schneider T45, Maximilian Rottluff T57 und Alexander Knappe CUT
  • Asian Tour, Taiwan Glass Taifong Open: Ferdinand Müller CUT
  • LPGA Q-Series, Stage II: Alexandra Försterling & Aline Krauter T14 und Polly Mack T32

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Daniel Dillenburg

Daniel Dillenburg
Freier Redakteur

Daniel Dillenburg schreibt seit 2013 über den schönen Golfsport und ist nun nach seinem Bachelorstudium im Fach Medienwissenschaft nach Wien gezogen. Artikel werden trotzdem noch in hochdeutsch verfasst.

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