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Tour-Rückblick

Rekord-Drive und Star-Bestrafung

Zum Jahresauftakt auf der PGA Tour bekommen die Zuschauer sowohl einen sagenhaften Abschlag mit Rekordweite als auch einen misslungenen Putt sowie eine unrühmliche Bestrafung eines Stars zu sehen. Der Tour-Rückblick.

08. Januar 2024

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Der Jahresauftakt auf der PGA Tour begann gleich mit einem Feuerwerk an Höhepunkten. Beim The Sentry mit allen PGA Tour-Champions von 2023 gab es auf Hawaii einen Rekordschlag zu bestaunen. Zudem kam es auf dem Plantation Cource auf der Insel Maui zu einem misslungenen Putt eines Superstars, zu einer unrühmlichen Strafe eines Ryder-Cup-Helden sowie zu einem Sieg eines vermeintlichen Underdogs. Abseits des Platzes sorgte derweil Masters-Champion Patrick Reed mit einer Entscheidung eines US-Gerichts für Schlagzeilen. Der Tour-Rückblick. /""

Beim Event auf Maui waren einige Highlights geboten. Darunter befand sich der Sieg von Chris Kirk, der angesichts der vielen teilnehmenden Superstars eher als Außenseitersieg zu bewerten war. Der US-Amerikaner gewann mit einem Score von 263 (-29) mit einem Schlag Vorsprung knapp vor seinem Landsmann Sahith Theegala (264/-28). Der sechste PGA Tour-Erfolg Kirks war insofern interessant, weil der 38-Jährige nicht unbedingt zu den großen Favoriten unter den geladenen Turniersiegern des Jahres 2023 gehörte. Der 25. der Golfweltrangliste hatte sich für das Turnier auf dem Inselarchipel im Pazifischen Ozean über seine Platzierung in der FedEx-Cup-Wertung der besten 50 Spieler der abgelaufenen Saison qualifiziert.

Der Profi aus dem US-Bundesstaat Georgia sicherte sich mit seinem Titel neben einem Preisgeld von 3,6 Millionen US-Dollar auch die Vorteile eines Signature-Event-Gewinners, einschließlich einer zweijährigen Ausnahmegenehmigung für die PGA Tour sowie einen sicheren Platz für die vier Majors und The Players.

Erste Strafe des Jahres

Für einen anderen nicht ganz so ruhmreichen Titel war Justin Rose zuständig. Der 43-jährige Brite wurde auf Maui der erste Spieler des Jahres, der bestraft wurde. Der europäische Ryder-Cup-Held wurde deshalb bestraft, weil er am siebten Loch den falschen Ball gespielt hatte. Rose bemerkte den Fehler glücklicherweise, bevor er einlochte. Wenn er den falschen Ball weitergespielt und am nächsten Loch abgeschlagen hätte, wäre er disqualifiziert worden.

Stattdessen kassierte der Engländer eine Strafe über zwei Schläge und musste sich am Ende mit einer schwachen 71er-Auftaktrundezufriedengeben. Der geteilte 40. Platz dürfte für den ehemaligen Weltranglistenersten nicht unbedingt das gewesen sein, was sich der Routinier für seinen Jahresauftakt vorgestellt haben dürfte. "Der erste Arbeitstag nach den Festtagen war interessant @TheSentry: Ich habe am 7. den falschen Ball getroffen!", schrieb Rose auf seinem eigenen Account auf X (ehemals Twitter).

Spieths Patzer sorgt bei Kisner für Erheiterung

Jordan Spieth war der einzige vermeintliche Favorit, der auf den Spitzenpositionen landete. Der dreimalige Major-Champion aus Texas musste dabei Späße von Landsmann Kevin Kisner über sich ergehen lassen. Der für das Event nicht qualifizierte Kisner kommentierte für den TV-Sender NBC das Turniergeschehen als Experte und amüsierte sich in Runde drei über einen misslungenen Putt des ehemaligen Weltranglistenersten aus einer Entfernung von unter einem Meter.

Am Ende konnte dieses Missgeschick dem 30-jährigen US-Amerikaner, dem am Finaltag auf Loch 16 ein spektakulärer Rettungsschlag von der Bunkerkante auf das Grün gelang, aber egal sein. Für seinen 14. PGA Tour-Sieg reichte es zwar nicht, Spieth wurde am Ende mit 265 Schlägen (-27) immer noch hervorragender Dritter. Beim Turnier ohne deutsche Teilnehmer erzielte der Österreicher Sepp Straka (269/-23) einen guten geteilten zwölften Rang.

Der Rekord-Abschlag

Er gilt zwar mit durchschnittlich rund 278 Metern pro Abschlag in der PGA Tour-Saison 2022-23 nicht als der Longhitter schlechthin, aber dennoch gehört Max Homa nun bei den weitesten Abschlägen zu den Rekordhaltern auf der Tour. Der 33-jährige US-Amerikaner erzielte während der dritten Runde des The Sentry-Turnieres eine unfassbare Weite. Auf dem siebten Par-4-Loch mit rund 480 Metern auf dem Plantation Course des Kapalua Resorts erreichte der Kalifiornier mit einem Schlag von 436 Metern tatsächlich die Nähe des Grüns.

Wenngleich man bei dieser von Einheimischen mit "The Planet" bezeichneten Bahn betonen muss, dass es sich hierbei um ein abschüssiges Dogleg-Loch handelt und hier Schläge über 365 Meter auf der PGA Tour auch wegen des Windes keine Seltenheit sind, ist Homas Schlag der längste aufgezeichnete Drive auf der Tour seit 2003. Dank Rückenwind rollte Homas Ball auf dem Fairway lange Zeit bergab und stoppte erst kurz vor dem Grün. Angesichts des Rekords war es da fast schon geschenkt, dass es für den sechsmaligen PGA Tour-Champion bei seinem anschließenden Schlag knapp nicht zum Eagle reichte. 

Niederlage vor Gericht

Unangenehme Tage machte derweil Patrick Reed durch, und zwar nicht auf der Pazifik-Insel. Sondern der Masters-Champion von 2018, der im Juni 2022 einst zu LIV Golf gewechselt war, erlebte außerhalb des Platzes eine juristische Pleite vor Gericht von hohem Ausmaß. Der 33-jährige US-Amerikaner wurde laut einer Meldung yon sports.yahoo.com von einem US-Bundesrichter angewiesen, die Anwaltskosten der von ihm 18 angeklagten Journalisten und Nachrichtenorganisationen in seiner Reihe von Verleumdungsklagen zu zahlen, die insgesamt mehr als 1 Milliarde US-Dollar Schadenersatz eingefordert hatte.

Im Rahmen der krachend gescheiterten Klage hatte der Bad Guy im Golfsport behauptet, dass die vielen Stimmen ihn seit seinem 23. Lebensjahr diffamiert hätten, mit dem Ziel, "seinen Ruf zu zerstören", und zwar auf eine Weise, die ihn "Multi-Millionen-Dollar-Sponsorenverträge" kosteten und dazu führten, dass er von der PGA Tour "gekündigt" wurde. In der jüngsten Entscheidung entschied das Gericht, dass die Angeklagten Anspruch auf Anwaltskosten nach einem im US-Bundesstaat Florida geltenden Gesetz haben. Das Gericht erklärte, dass Reed "in seiner ursprünglichen und geänderten Klage keine tragfähigen Verleumdungsklagen erhoben hat" und dass seine Klagen "in erster Linie eingereicht wurden, weil die Beklagten das verfassungsmäßige Recht auf freie Meinungsäußerung in ihren Veröffentlichungen über Reed als Person des öffentlichen Lebens ausgeübt haben".

Reed war bei seinem damaligen Wechsel zu LIV Golf mit einer Flut von Kritik konfrontiert, weil er das Geld der saudi-arabisches Geldgeber der Tour angenommen hatte. Dies hatte den Profigolfer aus Texas dazu veranlasst, seine Kritiker vor Gericht zu bringen. Er zählte sogar eine Reihe von persönlichen Angriffen auf, die er während des Spielens gehört hatte – angeblich wegen der angeblichen Verleumdung – wie "Du bist verdammt" und "Du betrügst im College und auf Tour und du bist ein Stück Sch***".

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Robert M. Frank

Robert M. Frank
Leitender Redakteur

Nach abgeschlossenem Sportwissenschaft-Studium an der TU München ab 2008 als freier Autor/Reporter/Sportjournalist für Online-Portale, Tageszeitungen, Zeitschriften und Agenturen tätig. Der gebürtige Münchner, Jahrgang 1981, stieß 2018 zum Redaktionsteam hinzu und ist seit 2022 Leitender Redakteur bei myGOLF.de. Golferische Heimat: Gut Rieden in Starnberg

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